Speichenwarnung !!!!

  • Hallo Leute,


    ich war gestern mit meinem kollabierten Hinterrad beim Speichenspezialisten. Das Ergebnis war schon erschreckend.


    In der Ausprägung wie bei meinem Hinterrad hatte er das wohl auch noch nicht gesehen. Er fragte mich ob ich gläubig wäre,

    denn ich müsste ja einen guten Schutzengel gehabt haben, weil nicht mehr passiert ist. Das wäre aber kein Schaden der

    plötzlich entstanden sei sondern nach und nach.


    Alle Speichen müssen raus und ersetzt werden.


    Bei den Speichen meiner Ur-F handelt es sich um Edelstahlspeichen. Mit Edelstahl hätte man in der 90ern experimentiert und

    diese gerne verwendet, da rostfrei. Sie hätten sich aber nicht als die beste Wahl erwiesen. Er nahm eine Speiche aus dem

    Rad um zu sehen, welcher Hersteller diese hergestellt hat. Die Speiche ist mit der Herstellermarke "R" gekennzeichnet.

    Das sagte ihm gar nichts, obwohl er schon Jahre in dem Job arbeitet.


    Er selbst verbaut nur noch VA-Speichen.


    Seiner Meinung nach dürfte man von den Werkstätten nichts erwarten, da es nicht mehr deren Auftrag ist, die Speichen zu kontrollieren.

    Dies hätte man den Verbrauchern übertragen in dem man diesen den Klangtest in der Bedienungsanleitungen auferlegt hätten.

    Heutige Werkstätten wären auch nicht mehr in der Lage Speichen richtig einzuschätzen und einzustellen (Aus diesem Grund

    hatte mich BMW ja auch an den Spezialisten verwiesen). Ein reiner Klangtest wäre auch nicht ausreichend den Zustand einer

    Speiche zu erkennen, aber besser als nichts. Man sollte sie in regelmäßigen Abständen von einem Spezialisten überprüfen lassen.


    Er baut mir nun komplett neue und stärkerer VA-Speichen ein. Er hat mir diese gezeigt. In der Mitte haben diese die gleiche

    Stärke wie die normalen Speichen, im Bereich des Speichenkopfes und des Gewindes sind die aber um einiges stärker, sodass diese

    nicht so schnell reißen können. Der Spaß kostet mich ca. 180 Euro. Ein gebrauchtes Rad wäre nicht viel billiger gewesen und ich

    hätte dann wieder 20 Jahre alte Speichen drin gehabt. So ist mir das dann doch lieber und ich kann wieder mit gutem Gewissen cruisen.


    Wenn ich das Rad abhole, dann werde ich auch noch mein Vorderrad zur Überprüfung mitnehmen. Sicher ist sicher.


    Diesen Beitrag als W a r n u n g fan alle, die Speichen auf gar keinen Fall zu vernachlässigen. Das kann böse ausgehen.


    So, ich hoffe ich habe alles richtig wiedergegeben.


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    Dies war jetzt mein vorerst letzter Beitrag hier im Forum.

    Mir gehen hier einige Schreiberlinge ziemlich auf den Senkel.

    Bin wohl Forumsmüde.

    Diesen Hinweis wollte ich aber noch unbedingt absetzen, damit nichts Schlimmeres passiert.

    Was Ihr daraus macht ist mir egal, und wie es kommentiert wird auch.


    Wünsche allen F-Fans eine unfallfreie Saison und viel Spaß beim Mopped fahren.


    So Eckardt, jetzt bist Du dran.

  • Hallo Frankie,


    danke für den ausführlichen Bericht und die ausdrückliche Warnung !!!:clap1::notworthy:

    Ich werde bei mir die Räder erneut ausbauen und prüfen , sehr wahrscheinlich sieht man das beginnende Armageddon mit bloßem Auge

    nicht von daher bleibt die Hoffnung :saint::notworthy1:

    Hab mal im Umkreis von Köln gesucht , bisher leider keinen Speichenspezialisten im direkten Umkreis gefunden

    Vielleicht wäre es ein guter Eintrag mit Link hierher unter F-Wissen eine möglichen Liste ( Bundesweit ) mit Adressen von solchen Unternehmen zu hinterlegen ?


    Ich denke auch , hier muss immer ein Profi ran der viel Erfahrung hat , in eine "normale" Werkstatt würde ich das auch nicht unbedingt gegeben !


    180€ sind für ein neu gespeichtes Rad mit "Garantie" ein guter Kurs !


    Ich wünsche dir nach erfolgreicher Reparatur auch wieder eine sorgenfreie Fahrt und hoffe du schreibst doch hier weiter 8o


    :wave:


    Mac

  • So Eckardt, jetzt bist Du dran.

    Dazu müssen aber erst noch ein paar andere Antworten sonst geht das mit der Bezugnahme irgendwie schlecht. Ich helf mal mit.

    Sind bei deinen Speichen auch die Köpfe weggearbeitet so wie es bei mir ist? Du kannst mir wenn du magst die Adresse von deinem Spezialisten per PN geben, dann werd ich mein altes Rad wohl von ihm aufarbeiten lassen oder mir die Speichen von ihm beziehen.

    Schön das du bzw. der Felgenmensch sich der Warnung anschliesst. ich bekomme richtig Bauchweh wenn ich in deinem anderen Thread lese wie die Geschichte verharmlost wird und auf Wartungsmangel zurück geführt wird wobei mir keiner von denen schreiben konnte oder wollte, was man denn bei Speichen warten könnte oder sollte. Auf die Nachfrage geht keiner ernsthaft ein. Statt dessen glauben sie das ihnen so etwas nicht passieren kann und wird. Meiner Meinung nach sehr naiv. Würde mich nicht weiter stören wenn sie diesen Blödsinn nicht auch noch weiter verbreiten würden und damit die Geschichte verharmlosen.

    Ich bin nach wie vor davon überzeugt, das wir tickende Zeitbomben fahren und dein fall nach nur relativ wenig Laufleistung scheint das zu bestätigen. Zwei Fälle in so kurzer Zeit machen mich nachdenklich. Wer weiß wieviel F 650 mit einem schleichenden Schaden fahren.

  • Hab mal im Umkreis von Köln gesucht , bisher leider keinen Speichenspezialisten im direkten Umkreis gefunden


    180€ sind für ein neu gespeichtes Rad mit "Garantie" ein guter Kurs !

    Weiß jetzt nicht, was ein DIREKTER UMKREIS ist. In Hagen, 75km, ist Meister Menze, einer der Top-Betriebe in D. Und 180.- ist meiner dunklen Erinnerung nach schon heftig viel. Wenn jemand Edelstahlspeichen beanstandet und VA empfiehlt, aber nicht weiß, daß VA (V2A bzw. V4A) zumindest Edelstahlsorten sind, würde ich mich schon noch mal vergewissern wollen, wovon er spricht; ich als Laie wäre jedenfalls irritiert, wer hier wen falsch versteht.... Edelstahlspeichen sind meinem Verständnis nach zB bei HD seit vielen Jahren gängige Praxis, was Graukittel mit Magneten zu "Beanstandungen" veranlassen kann, die nicht sachgerecht sind. Allerdings sind diese Räder dann aller Wahrscheinlichkeit nach auch so typgeprüft, was bei einer Umrüstung von Stahl auf Edelstahl nicht der Fall ist. Speichen haben meiner Erfahrung nach i.d.R. überhaupt keine Herstellermarkierung, jedenfalls hatten weder unsere originalen Reservespeichen von Honda, Yamaha, BMW und KTM keine....


    Auf Edelstahl umzurüsten bedeutet ggf., die Nabenbohrungen vergrößern zu müssen; das wird ja bei dem Kollegen wohl auch gemacht. Das ist eine dauerhafte Veränderung, die ich persönlich schon aus rein praktischen Gründen nicht haben wollte, weil man eine gerissene Speiche nur mit einem eben für diesen Zweck gezogene und gerollte Speiche ersetzen kann und nicht mal eben mit Serienspeichen.

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

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  • @Chris danke !!:victory:


    im Umkreis einer großen Stadt wie Köln hätte ich mal max ca. 50 km genommen,

    scheint aber in unserer Stadt nicht gefragt zu sein ( viele kleine Spezialbetriebe sind weg :rolleyes: )

    Montage inklusive aller (neuen) Speichen , wuchten , vielleicht ( falls möglich ) sogar die Pellen rauf runter - zu teuer ?

  • Bitte richtig recherchieren!

    VA ist NICHT V2A!!

    VA ist rostfrei und umgangssprachlich Edelstahl genannt (umgangssprachlich unteressiert hier aber nicht, sondern die Realität), Edelstahl wie V2A oder V4A etc sind nicht unbedingt rostfrei (je nach Legierung).


    Da ich am überlegen bin, meine F zurückzunehmen (der Käufer nervt mich ständig mit Fragen, trotz Verweises auf dieses Forum...der kommt nicht klar mit dem Moped), hab ich hier mal wieder reingeschaut.

    Auch wenn ich mit Hauke sicher nicht immer einer Meinung bin:

    Mit den Speichen hat er Recht!

    Und man sollte hier unbedingt vermehrt Acht drauf geben (nein, jetzt nicht ne Acht reinhämmern :rofl:)

    Wer glaubt, dass sowas bei Ihm eh nicht passiert, lebt sehr gefährlich.

    Also nehmt das ruhig mal Ernst. Bei jedem verf.... Regler wird ne Riesen-Story draus gemacht und bei so wichtigen Themen wie diesem wird es verharmlost. Versteh ich nicht, diese Logik.


    So, Senf ist leer!

    Bis später...

    Einmal editiert, zuletzt von Spacy ()

  • Auf Edelstahl umzurüsten bedeutet ggf., die Nabenbohrungen vergrößern zu müssen; das wird ja bei dem Kollegen wohl auch gemacht. Das ist eine dauerhafte Veränderung, die ich persönlich schon aus rein praktischen Gründen nicht haben wollte, weil man eine gerissene Speiche nur mit einem eben für diesen Zweck gezogene und gerollte Speiche ersetzen kann und nicht mal eben mit Serienspeichen.

    pssst, beim Radbauer ist das ganz normal, dass Speichen angefertigt werden. Nach Muster oder auf Ring und Nabe abgestimmt. Noch dazu oftmals günstiger als "Originalspeichen".

    Und vor allem ohne Lieferzeit.


    Nabenbohrung vergrößern? Wofür?

    Original sind sowohl bei der Vergaser als auch der GS Edelstahlspeichen verbaut. Dickere Speichen findet man eher im Offroadbereich, meine Excel Räder haben 4 bis 5,5mm Edelstahlspeichen, da muss man die Bohrungen vergrößern, aber wie gesagt, Offroadbereich.

    Original sind glaube ich 3,5mm?

  • Danke Spacy, man muss nicht immer einer Meinung sein, man darf den andern auch mal von seiner Art her nicht mögen aber wenn es um die Sache geht, sollte man eben auch sagen wenn jemand wohl doch richtig liegt. Das hast du getan und das finde ich richtig gut.

    Viele der kleinen Antipathien hier im Forum lösen sich bei einem persönlichen Treffen ohnehin auf. Es formt sich ein Bild des Gegenüber rein aus dem was geschrieben wird und das ist leider oft falsch. Menschen mit starken Charakter haben oft eine große Klappe und stehen sich dann auch oft selbst im Weg...

  • Nun, wer mal den von mir gepostetet Link LESEN würde, könnte Senf sparen.


    Zum Thema: hab nun mal die Speichen, Erstbestückung, meiner F gecheckt. Alle 100% Ok, keine Einlaufspuren an den Köpfen und am Sitz. Die Erstbestückung kann ich garantieren, da die 2 Vorbesitzer mir persönlich bekannt sind. Der Letze war mein Bruder und der Erstbesitzer sein Nachbar seit 96.


    Wäre da ein echtes Problem, wäre auch bei mir was zu erkennen. Immerhin 114.000km nun und viele Reisen, leichtes Gelände, etc, also kein Schönwetterfahrzeug.


    Was aber mir seit meiner Mofazeit bekannt ist, wenn man bei Speichenrädern die Kontrolle schleifen lässt, reicht eben eine defekte Speiche aus einem einzigen harten Rempler um alle Speichen nach und nach zu killen. Heist, wer mal einen harten Stoss hatte, sollte beim nächsten Check ein Auge auf die Speichen haben. Und wer nur auf den Preis schaut beim neu Einspeichen, könnte billigen Edelstahl bekommen.


    Deswegen haben die Japaner in den 80er massiv auf Alufelge gesetzt. Die halten oder brechen. Und nach brechen steht man, keiner wird mit Bruch weiter fahren können.

  • Moin Toby.

    Ich sagte grundlegend "auf Edelstahl umzurüsten, bedeutet die Nabenbohrungen zu vergrößern". Das ist meinem Verständnis nach so, weil die Edelstahlspeichen u.U. nicht so stabil sind wie die Stahlspeichen und deshalb zum Ausgleich ggf. dicker sein müssen (auch zum Ausdruck "stabil" verweise ich insoweit gerne auf meine Signatur...). Der bereits Edelstahl in anscheinender Erstausrüstung fahrende Kollege mit der kollabierten Felge sagte übrigens ganz klar in seinem Post #1, daß die neuen Speichen im Kopfbereich und im Gewindebereich stärker sein werden bei seinem nun beauftragten Radspanner, gefolgt also meiner Erfahrung nach vom zwangsläufig notwenigem Aufbohren der Nabe (deren Bohrung in aller Regel nicht weiter ist als für die Serienspeiche notwendig, sonst schlackert die Speiche in der Bohrung) und, wenn´s *zu* dick wird, auch noch dem Aufbohren der Felge, weil die Nippelwandstärke ja auch noch passen muß, wenn Nippel mit einem größeren Innengewindedurchmesser eingesetzt werden.

    Er baut mir nun komplett neue und stärkerer VA-Speichen ein. Er hat mir diese gezeigt. In der Mitte haben diese die gleiche

    Stärke wie die normalen Speichen, im Bereich des Speichenkopfes und des Gewindes sind die aber um einiges stärker, sodass diese

    nicht so schnell reißen können.


    Ich kann also lesen (jedenfalls die Beiträge, die ich nicht ausgeblendet habe...) :) Worin der Sinn liegen könnte, eine Speiche nicht in gleichmäßiger Dicke herzustellen entgeht mir als Laien übrigens völlig.


    Ob man das Aufbohren der Nabe überhaupt machen will, stelle ich mal anheim; ist ja je nach verbleibender Randdicke u.U. auch ein Dauerhaltbarkeits-Thema; neudeutsch ggf. eine "Verschlimmbesserung". Daß Speichen angefertigt werden, habe ich nicht bezweifelt; kein echter Radspanner wird m.W. Originalspeichen aus der Apotheke kaufen sondern die Dinger selber ziehen und rollen. Trotzdem wird es im Einzelfall (vulgo "Panne") schwierig, bei einer einmal für Edelstahl aufgebohrten Nabe noch eine herkömmliche Stahlspeiche zu beschaffen, weil derartige Draht-Dicken bei Normalspeichen je nach Dicke der verbauten Edelstahlspeiche nicht mehr so einfach verfügbar sein werden. Ich rede halt nicht von Kaffeefahrten in der Heide mit ADAC-Abdeckung, sondern von einer Speichenbude im Iran oder sonstwo, wo es z.T. nicht mal Moppeds oberhalb 125cc gibt, so daß ein Spezialist mit dicken Speichen nicht wie in Deutschland an jeder Ecke verfügbar ist und Edelstahlspeichen sind außerhalb der Ersten Welt alles andere als normal.


    Grüße

    Chris

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    2 Mal editiert, zuletzt von JustMe ()

  • Auf die Frage warum es Speichen mit dünnerem Mittelteil gibt kann ich auf die Fahrradwelt verweisen.

    Dort gibt es DD-Speichen oder Doppeldickendspeichen, diese sind außen dicker, bzw. Normal dick und in der Mitte dünner, da dort das extra Material keinen Festigkeitsnutzen bringt. Somit wird die Speiche leichter, was sich beim Fahrrad auf ca. 70 Speichen vielleicht sogar rentiert.


    Ist der Gleiche Hintergedanke wie bei konifizierten Rohren. Zum Beispiel beim Fahrradrahmen oder Motorradlenkern, auch sind Teile die stärker belastet werden (Rahmendreiecke und Klemmstellen) mit einer stärkeren Wandung versehen.

  • JustMe : kurz gesagt, weil die Belastung im Material nicht gleichmäßig verteilt ist. Bei einer reinen Druck-oder Zugbelastung wäre das so (wobei auch in dem Fall am Gewinde normalerweise ein geringerer Querschnitt verbleibt da man ja für das Gewinde Material weg nimmt) aber so eine Speiche ist leider nicht rein axial belastet sondern wird auch munter hin und her gebogen. Und bei Biegebeanspruchung hast du eine Verteilung der Belastung, die an der Einspannstelle am größten ist. Einfaches Beispiel: ein Balken, der aus der Wand raus ragt, wird immer nahe der Wand brechen.


    Daher macht die Maßnahme mit Speichen, die vorne und hinten dicker sind schon Sinn. Aber ich würde mir dafür nicht in der Felge und Nabe rumbohren lassen

  • Ob man das Aufbohren der Nabe überhaupt machen will, stelle ich mal anheim; ist ja je nach verbleibender Randdicke u.U. auch ein Dauerhaltbarkeits-Thema; neudeutsch ggf. eine "Verschlimmbesserung".

    Da hätte ich allerdings auch etwas bedenken auch wenn ich denke, das ne richtige Felgenbude weiß was sie tut. Die Panne unterwegs würde mir weniger Schmerzen bereiten. Bei so einer Änderung bekommt man ausreichend Ersatzspeichen mit die man dann auch auf längerer Tour mit nimmt.