Benzinhahn schließen - Vergaser leerfahren

  • Moin,


    im plötzlich "Plötzlich sehr hoher Verbrauch und Ruckeln..." Tread geht es gerade um Benzinhahn schließen und Vergaser leer fahren.


    Ich möchte den Thread nicht mit einer Nebendiskussion zumüllen, daher dieser Thread.


    Ich hab mich in 28 Jahren Mopped fahren nie daran gewöhnen können den Benzinhahn zu zu machen. Probleme hatte ich nie. Und meine TDM habe ich immerhin 22 Jahre lang gefahren.

    Das erste Mal, dass ich an den Vergaser musste, war jetzt bei meiner Ur-F650-Erneut-Erwerbung. Und dort auch nicht weil die Schwimmerkammern verharzt oder übel durch Ablagerungen versifft gewesen wären, sondern letztendlich weil sich 2 O-Ringe verabschiedet haben und einer, bzw. ein Teilstück davon, eine der Hauptdüsen verstopft hatte.


    Das einzige was ich vorher je in die Richtung gemacht habe, ist die Schwimmerkammern beim ersten Anlassen über die Ablassschraube zu leeren. Und das auch nur, wenn mein Mopped sich unwillig zeigte aus aus dem Winterschlaf zu kommen.


    Ich halte das Leerfahren, auch wenn das fast schon ketzerisch ist, heute für unnötig, wenn nicht sogar für tendenziell eher schädlich.


    Wie komme ich dazu...


    Die meisten füllen Ihren Tank zum Überwintern komplett voll. Zumindest bei der TDM mit Ihrem Stahltank machen das fast alle. Die Überlegung dabei ist, wo keine Luft ist, kann auch nichts rosten/oxidieren. Das Filtersieb über dem Benzinhahn ist aber zudem um ein vielfaches feiner als jede Bohrung oder Düse im Vergaser.

    Wenn heutiger Sprit und seine Additive noch zu Ablagerungen oder zum Verharzen neigen würden, wie sie es anscheinend getan haben als die Regel "Vergaser leer fahren ist GUT" entstanden ist, dann wären unsere heutigen Metallsieb Filter ein dauernde Ärgernis.


    Wer hat in den letzten Jahre/Jahrzehnten mal einen zugesetzt Benzinfilter gewechselt? Wenn man da dran geht, dann weil sich Dreck angesammelt hat, aber nicht weil Ablagerungen ihn verstopfen.


    Zurück zum Vergaser. Luft ist da eh drin. Ob leerfahren oder nicht betrifft nur die Schwimmerkammer mit dem Schwimmerkammer-Ventil. Und da halte ich es wie mit dem Tank. Lieber mit Benzin geflutet als von Sauerstoff und Luftfeuchtigkeit umgeben.


    Es gab ursprünglich noch ein weiteres Problem, dass für das Leerfahren sprach. Das war das Material der Schwimmer. Die ersten Schwimmer neigten dazu sich mit Sprit voll zu sagen. Dadurch änderte sich er Pegel im Vergaser und die Abstimmung passte nicht mehr. Durch Leerfahren konnte man das verhindern oder aufschieben. Seit 30 oder 40 Jahren ist aber auch das kein wirkliches Problem mehr.


    Grüße

    Werner

    Mechaniker, Fachrichtung Quantenmechanik

    Nachdenken ist wie googeln - nur krasser.

  • Ich fahre mein eines Versagermopped nur vorm Winter leer aber das auch nur weil ich das so gelernt hab :D

    Ich glaube wirklich wichtig ist das nur bei 2 Taktern mit Gemisch. Dort würde nämlich über eine längere Standzeit das Benzin verdunsten aber das Öl nicht und dann versuchst du nach dem Winter mit doppelt beöltem Gemisch zu starten. Ich vermute auch, dass das daher kommt.

    Benzinhahn zu machen ist glaube ich so ne Sicherheitssache. Falls doch irgendwas mit dem Schwimmer nicht stimmt würde dir sonst der Sprit immer aus dem Vergaser laufen. Hatte ich bei der Simme damals mal. Ist doof

  • Tach zusammen,


    ich kann die Diskussion nachvollziehen ( Sinnhaftigkeit ), behaupte aber aus eigener Erfahrung, dass es bei längerem Stillstand nicht schadet die Schwimmerkammern leerzumachen ( ablassen ) .

    Leerfahren passiert mir nur unabsichtlich - allerdings behaupte ich auch, dass der geschlossene Benzinhahn mich

    bei längerem Stillstand zumindest bei der F650 schon vor bösen Vergaserüberraschungen bewahrt hat.

    ( O-Ringe , Schwimmer , Benzin im Luftfilterkasten , Garagenboden etc. )


    Bei meiner 1150er mit Einspritzung gibt es keinen Benzinhahn, da kann also auch nichts geschlossen werden.

    Funktioniert trotzdem immer.

    Gäbe es wirklich intensive Probleme damit , dürften wohl auch mehrere Fahrzeuge ( Typen ) Ärger machen, daher glaube ich :


    in Abhängigkeit :


    1. Fahrzeug > altersbedingt und Bauart ( Vergaser )

    2. Standortbedingt ( Garage , Straße mit Plane, weitere Feuchtgebiete;) usw.)


    Die F650 ist leider über den Tankdeckel empfindlich gegen "unbeabsichtigten" Wassereintritt in den Tank,

    passiert oft nach Regen > F650 auf dem Hauptständer , Wasser fließt im Spalt zwischen Deckel und Tankring und sammelt

    sich dort, der Wasserablauf mit dem leicht gequetschten Schlauch ist ein "Witz" , wenn nicht penibel sauber

    öffnet man den Deckel und dort steht Wasser - öffnet man den Deckel zu schnell landet ein guter Schluck im Tank,

    also auch im Sprit und damit langfristig in den Schwimmerkammern mit entsprechenden Störungen.


    Lässt dich IMHO verhindern, wenn Regen im Anmarsch , F auf Seitenständer oder auf dem Hauptständer den Tankdeckel

    abdecken - meine Lösung:squint: : F650 hat Wasser im Tank - Benzin aus Vergaser ablassen


    :wave:


    Mac

  • Kann Weju nur zustimmen


    Meine Ur-F von 95 wir auch nie leer gefahren und der Benzin nur selten zugemacht. Mein Bruder hatte sie vorher 5 Jahre und den Hahn nie geschlossen. Ich hab mich anfangs hier auch etwas "verunsichern" lassen und zugemacht. Aber lasse das aktuell auch wieder weg. Hahn offen und gut ist. Und ja, das Materialproblem aus den 80er kann man eben nicht mit den moderneren Mopeds aus den 90er gleichsetzen.

  • An der CS ist kein Hahn , an meiner Kawa wird der per Unterruck gesteuert und an den TSen wurde der zugemacht aber nie die Vergaser leer gefahren und sprangen immer gut an . Standen aber auch nie länger al4 Wochen .


    Nachtrag : An den TSen und co gab es aber auch so eine tolle Erfindung namens " Wassersack " . Manchmal vermisse ich den bei den Modernen Mopeds .



    Oesie

  • Solltest du "rückwärts" durch den Benzinhahn mit Druckluft in den Tank geblasen haben, so kam das "Plong" von den Filtern, die du nun unabsichtlich vom Benzinhahn getrennt hast. Die sollten jetzt lose im Tank liegen.
    Vielleicht habe ich aber auch nur etwas falsch verstanden.

  • Es fehlt dann nur noch, dass die Reserveposition auch "abgesprengt" wurde und nicht mehr vorhanden ist.


    Ich fahre weder die Vergaser leer, noch lasse ich im Frühjahr die Kammern leerlaufen (Ganzjahreskennzeichen). Wasser im Tank? Nicht mal als ich eine Maico fast in einem Tümpel versenkt habe. Ich mache den Benzinhahn höchstens zu, wenn ich genau weiss, dass ich vielleicht eine Woche nicht fahre.


    KLar, wenn die Schwimmerventile undicht wären und der Saft aus der Airbox fließt, würde ich den Hahn nach abstellen schließen und dann zügig die O-Ringe etc. wechseln.

  • Ja und sollte das so sein, dass das Kraftstoffsieb von seinem bestimmungsmäßigen Ort weggepustet wurde, hat der Benzinhahn keine Reserve Funktion mehr. Unter Umständen bleibt man dann irgendwo in der Pampa stehen und muss sein Moped zur Tanke schieben. 8|


    LG Rolf

  • nein..nur das Ablaufloch, Ablauföffnung um den Tankstutzen...damit Wasser ablaufen kann...war oben verschmutzt---und drinnen? sicher auch

    Dann ist ja gut!
    Ich mache für so etwas den Schlauch vorher ab und prüfe mittels Lungendruck, ob das gängig ist. Falls nicht, sitzt die Verschmutzung meist oben, d.h. mit Druckluft drückt man das nur weiter rein.
    Viel wahrscheinlicher als eine Verstopfung des Ablaufschlauchs ist aber ein eingeklemmter Schlauch auf dem Weg nach unten.

    Ich persönlich hatte bisher weder einen eingeklemmten noch einen verstopften Ablaufschlauch, noch fahre ich die Vergaser leer. Damit die Vergaser verharzen, muss das Vehikel schon 2 Jahre oder länder rumstehen.

    Sind die Dichtungen der Schwimmernadel in Ordnung (und das sollte der Normalfall sein), kann man auch bedenkenlos den Benzinhahn offen lassen.
    Ich schließe das Ding dennoch, weil ich es mir als Jugendlicher an meiner Honda so angewöhnt habe.