Anlasserrelais Wackelkontakt / defekt?

  • Guten Abend zusammen,


    wir sind aktuell mit zwei F650GS in Serbien auf dem Weg in die Türkei. Da das Maut-Konzept in Serbien so ist wie in Frankreich (Beim Auffahren auf die Autobahn Ticket ziehen und beim Abfahren bezahlen), halten wir des öfteren nach den Stationen an, um wieder Handschuhe anzuziehen, Wechselgeld zu verstauen etc.


    Just nach der Letzten Mautstelle, 6km von der Unterkunft entfernt, höre ich nach dem Handschuhe anziehen über das Interkom: "Oh oh, jetzt ist alles aus".


    Was war geschehen? Mit Druck auf den Starterknopf hat sich die komplette Bordelektrik (abgesehen von der Uhr) verabschiedet und war auch mittels "Zündung aus - Zündung an" nicht mehr zum Leben zu erwecken. Also Sitzbank runter und Sicherungen kontrolliert - alle in Ordnung. Nächster Check: Batterie. Dafür das Mittelteil ausgebaut und die Spannung gemessen. Völlig in Ordnung, die Batterie ist ja auch erst 8 Wochen alt.

    Zufällig habe ich dann gemerkt, dass ein leichtes Wackeln an den Kabeln die zum Starterrelais führen dafür sorgt, dass das Cockpit sich komplett zurücksetzt ("Rasseln", Uhr stellt sich auf 0:00). Relais wieder komplett in die Halterung gedrückt und, oh siehe da, sie springt ohne zu Murren an.


    Auf die Erleichterung das Moped erstmal laufen gelassen und ab zur Unterkunft. Hier steht sie nun und hat auch ein weiteres Mal problemlos gestartet.


    Wie mache ich von hier aus sinnvollerweise weiter? Mein Plan war, den Stecker der vom Knopf auf das Relais geht mal zu reinigen und mit WD40 zu versehen und hoffen dass es erstmal nicht wieder auftritt. Falls doch wäre wohl Teile mit der 2. GS tauschen angesagt.


    Bei meiner Recherche bin ich auf folgenden Thread gestoßen: Seltsamer Elektrikfehler Starterrelais? und fürchte nun das Ableben des Relais. Kann ich das Relais selbst irgendwie auf korrekte Funktion testen/messen? Multimeter ist dabei, für alles andere wäre wohl ein Werkstattbesuch notwendig.

  • Das reinigen der Kontakte und einsprühen mit WD40 ist mit sicherheit kein Fehler .

    Wenn Du ein Multimeter mit hast kannst Du den Wiederstand der Relaiskontakte messen wenn Du den Starterknopf drückst . Er sollte normalerweise um die 0 Ohm betragen , es könnte aber sein das die verbrannt sind . Teste auch mal ob die Kontakte noch fest sind . Wie hoch der Spulenwiederstand des relais sein sollte weis ich leider nicht .



    Oesie

  • irgendwie .....


    Also eine Krankheit bei den GS ist der Kabelbruch am Zündschloss. Also mal das Kabel am Lenkkopflager zum Zündschloss "durchkneten" , gehen irgendwann die Anzeigen aus, dann ist es der Kabelbruch.

    Zumindest bei der GS wahrscheinlicher als das Starterrelais.

  • Wow, ich bin überwältigt! Vielen Dank an Euch für die schnellen und konstruktiven Antworten!

    [...]Wenn Du ein Multimeter mit hast kannst Du den Wiederstand der Relaiskontakte messen wenn Du den Starterknopf drückst . Er sollte normalerweise um die 0 Ohm betragen , es könnte aber sein das die verbrannt sind . Teste auch mal ob die Kontakte noch fest sind . Wie hoch der Spulenwiederstand des relais sein sollte weis ich leider nicht . [...]

    Guter Punkt, das werde ich morgen gleich mal testen. Dann wüsste man zumindest, ob der Schalter wie vorgesehen schaltet.

    Von losgerappelten Batteriepolen habe ich in der Vergangenheit auch schon gelesen. Wo müsste ich denn nach den Massepunkten suchen? Gibt es da irgendeine Übersicht drüber? (Entschuldigung, mit dem Prinzip "Massepunkt"/"Massekabel" hatte ich bisher schon öfter Verständnisprobleme :rolleyes:


    irgendwie .....


    Also eine Krankheit bei den GS ist der Kabelbruch am Zündschloss. Also mal das Kabel am Lenkkopflager zum Zündschloss "durchkneten" , gehen irgendwann die Anzeigen aus, dann ist es der Kabelbruch.

    Zumindest bei der GS wahrscheinlicher als das Starterrelais.


    Die "typische" GS Krankheit Kabelbruch war auch mein erster Verdacht als ich vom Problem gehört habe. Dagegen spricht meines Erachtens, dass die Elektrik genau beim Drücken des Starterknopfs den Geist aufgibt. Aber schaden kann es sicherlich nicht das zu testen. Zumal mir ein Kabelbruch lieber wäre als irgendein defektes Bautei.


    Viele Grüße & gute Nacht. Morgen mache ich mich mal ans abarbeiten Eurer Vorschläge. Vielen Dank nochmal!

  • Kurz zur Verständnis Massekabel / Massepunkt : Als Masse wird im KFZ - Bereich der gesamte Metallische Körper des Fahrzeugs bezeichnet . Der Massepunkt ist dann immer der Punkt an dem ein Verbraucher ( Lampe , Relais , Generator , Batterie , usw ) mit dem Fahrzeugkörper elektrisch verbunden ist . Es kann also mehrere Massepunkte geben . In der Regel ist es üblich das der Minus - Pol der Batterie direkt mit der Masse verbunden ist . Das ist dann die negative Masse . Es gibt aber auch Fahrzeuge bei denen der Pluspol mit der Masse verbunden ist . Dann spricht man von positiver Masse .

    Dem Strom ist das egal . Nur beim einbau der Batterie ist ds wichtig zu wissen . Es sollte immer zuerst die Masse gelöst werden um Kurzschlüsse über das Werkzeug zu vermeiden .



    Oesie

  • Massepol der Batterie liegt unter der Sitzbank auf kurzem Weg von Batterie zum Rahmen. Den mal festziehen. Ebenfalls mal schauen ob alle Quetschverbinder an der Batterie noch in Ordnung sind(mit einer Rohrzange nachpressen, wenn kein passendes Werkzeug zur Hand). Starterrelais ist ja auf kurzem Weg mit der Batterie verbunden, wackelt man am Relais, bwegen sich die dicken Stromleiter für den Anlasser mit.


    Kupfer "wandert", bedeutet wenn man es zb in einer Schraubklemme festschraubt entsteht Druck auf das Kupfer und das Kupfer verformt sich und gibt dem Druck nach. Stahl würde federnd nachgeben aber sich nicht verformen. Das führt dazu das irgendwann zwischen Schraube und Kupfer ein Spalt entsteht und dort kann es anfangen zu oxidieren. Das selbe passiert auch bei Quetschverbindungen. Ist ein langfristiger Vorgang, zb in Schaltschränken in Gebäuden merkt man nach 5-10 Jahren das Klemmen wärmer werden und man sollte sie alle mal nachziehen(und kann dann die meisten 1/2 bis 1 Umdrehung fester bekommen) .


    Wackelt man nun an einer solchen Stelle rum, bekommt das Kupfer wieder etwas kontakt. Das Starterrelais selbst versorgt ja keine Geräte mit Strom ausser dem Anlasser und seine Spule wird vom Starterknopf mit Strom versorgt. Das dabei die Bordelektronik spinnt, deutet also eher auf einen Kabelbruch oder Batteriekontaktproblem hin. Und der Einzylider tut sein Bestes alle Verbindungen kräftig durchzuschütteln.


    Man kann Übergangswiderstände viel leichter messen, wenn man die Spannung ÜBER dem Kontakt oder Verbinder misst. Die meisten Messgeräte sind viel empfindlicher beim Spannungsmessen als beim Widerstand messen. Vorallem weil ja auch die Messdrähte widerstand haben und mit einfliesen. 0,1Ohm mehr zu messen ist fast unmöglich. Zumal auch kaum Strom fliest und daher das Ergebniss verfälscht wird. Fliest aber der volle Starterstrom und es fällt 0,2V ab und der Starter hat ungefähr 60A. R = U/I demnach ist es 0,2/60 = 3mOhm. Ist er aber oxidiert und auf 0,01Ohm, kann man das nicht mehr messen ohne spezielle Messgeräte (Google Kelvinklemmen). An der Spannung aber sieht man plötzlich (U=I*R) 0,6V. Aber frag mich nun nicht, welches der genaue Widerstand dieser Relais ist. Ich tippe mal auf unter 0,01Ohm. Mehr als 0,5V am Relais wäre schon heftig viel. Immerhin sind 0,5V und 60A ungefähr 30W Wärme die dort entstehen.


    Auf diesem Weg kann man jeden Übergangswiderstand viel genauer messen...benötigt aber den Stromverbrauch als Hilfswert. zB Unterschied zwischen Licht an und Licht aus messen (beim Licht weis man den Strom ja ungefähr....55W vorne, 5W hinten, ~5W Cockpitbeleuchtung ergibt 5,5A) . Selbst wenn dann 6 A entstehen oder nur 5A, ist das zwar Messfehler von 10%. Aber um Welten besser als direktes Widerstandmessen mit Multimeter wenns um Widerstand unter 1Ohm geht. Und 1Ohm Übergangswiderstand im 12V Bordnetz ist "tödlich". 5A Licht *1Ohm sind 5W Wärme. Verheizt jeden Stecker garantiert.

  • Oesie

    sehr gut erklärt :thumbsup2:


    Ich kann es nur für die Ur-F sagen :


    hier sieht man sofort nach der Abnahme der Seitenverkleidung die Batterie und am Minus ( - ) Pol der Batterie das braune Kabel welches zu einer Schraube unten am Motor verläuft.

    Dies ist dann der von Oesie angesprochene Massepunkt am Rahmen - direkt von der Batterie.


    Bei der F650GS ist es "etwas" aufwändiger die Batterie freizulegen aber sicherlich wird das Kabel auch verfolgbar sein


    1. an der Batterie dieses ( Masse ) - Kabel auf festen Sitz prüfen , dann am anderen Ende

    2. Pluskabel ( rot + ) auch an der Batterie auf festen Sitz prüfen

    Dann dieses zum Anlassserrelais verfolgen und auch dort auf gute Befestigung prüfen.


    Vielleicht auch mal an den angesprochenen Kabeln "rappeln" dann merkt man schon ob sich etwas gelöst hat.


    Natürlich kann der Fehler auch woanders liegen, aber auf Tour ist das sicherlich mal ein einfacher , schneller Check.


    Edit : da war Chefin schneller ;)


    :wave:


    Mac

  • Bei meiner Recherche bin ich auf folgenden Thread gestoßen: Seltsamer Elektrikfehler Starterrelais? und fürchte nun das Ableben des Relais.

    Der Titel spricht zwar vom Starterrelais, am Ende war es dann aber doch die Batterie !


    Die Batterie oder ein Fehler in deren Nähe wäre auch meine Vermutung.

    Völlig in Ordnung, die Batterie ist ja auch erst 8 Wochen alt.

    Im Thread Seltsamer Elektrikfehler Starterrelais ist die Batterie auch noch frisch - trotzdem.

    Aber es muss ja nicht die Batterie selbst sein, sondern der Fehler kann auch nahe der Batterie sein:

    Zufällig habe ich dann gemerkt, dass ein leichtes Wackeln an den Kabeln die zum Starterrelais führen dafür sorgt, dass das Cockpit sich komplett zurücksetzt ("Rasseln", Uhr stellt sich auf 0:00). Relais wieder komplett in die Halterung gedrückt und, oh siehe da, sie springt ohne zu Murren an.

    Kandidat 1 sind immer die Anschlüsse an der Batterie:

    Batteriepole vielleicht losgerappelt ?

    Als nächstes würde ich die anderen Enden der Batterriepole prüfen:

    Massepol der Batterie liegt unter der Sitzbank auf kurzem Weg von Batterie zum Rahmen. Den mal festziehen.

    Das Starterrelais und den Kabelbruch am Zündschloss würde ich in die zweite Reihe rücken - die Begründung hast Du ja selbst geliefert:

    Die "typische" GS Krankheit Kabelbruch war auch mein erster Verdacht als ich vom Problem gehört habe. Dagegen spricht meines Erachtens, dass die Elektrik genau beim Drücken des Starterknopfs den Geist aufgibt.

    Das Betätigen des Anlassers schaltet ja eine sehr große Last zu. Da kann es schon sein, dass schlechte Kontakte unter der Belastung plötzlich versagen.


    Wenn es Dir möglich ist, den Fehler nochmals durch Bewegen der Kabel zu provozieren, hast Du vielleicht eine Chance, die Schwachstelle einzukreisen.


    Wie könnte man sonst weiter vorgehen ?


    Solange sich der Fehler nicht zeigt, ist es schwierig, danach zu suchen. Während jedoch die Unterbrechung vorliegt, sollte man messtechnisch etwas machen können:


    Zu keiner Zeit darf eine nennswerte Spannung zwischen dem Minuspol der Batterie und irgend einem (blanken) Metallteil am Rahmen messen lassen - wenn doch, muss der Fehler in der Minusleitung sein - an der Batterei selbst oder der erwähnte Massepunkt.


    Teile der Bordelektrik stehen immer unter Spannung, also auch bei ausgeschalteter Zündung. So könntest Du die Spannung an der Sicherung 1 gegen den Minuspol der Batterie messen. Bricht die irgendwann zusammen, muss der Fehler im Plus-Kreis liegen. Umgekehrt könntest Du die Spannung zwischen dem Pluspol der Batterie und der Sicherung messen. Die müsste immer 0 oder fast 0 sein, sonst ...


    Es ist nicht völlig auszuschließen, dass die Unterbrechung auch innerhalb der Batterie liegt. Wenn der Fehler nie auftritt, während ein Starthilfekabel zu einem Spender angeschlossen ist, wäre das ein Indiz.

    Sowas kommt vor, ist aber selten - ich würde also erst die Ursache am Motorrad suchen.



    Viel Erfolg !

    Eckart

  • Guten Abend zusammen!


    Bitte entschuldigt die "Verspätung".

    Ich bedanke mich für die kleine Einführung zur Kfz-Elektrik. Die Grundzüge waren mir schon bekannt (Bordsteckdose verkabeln hat auch funktioniert ;)). Was mich bisher verwirrt hat, war die Tatsache, dass der Quetschverbinder der an den Minuspol geschraubt wird sich unten in ein Dutzend einzelner Kabel aufteilt. Wenn der ganze Rahmen Masse ist, müsste doch ein einzelnes Kabel von Minuspol zum Rahmen reichen, oder? :confused:


    Nun aber zum eigentlichen Problem. Die Lösung war simpel und wurde schon diverse Male angesprochen: Die Schraubverbindung am Pluspol der war die Welt wieder in Ordnung.


    Danach lief sie den ganzen Tag (inkl. ungefähr ein Dutzend Stopps) ohne Probleme. Das Vertrauensverhältnis zwischen Fahrerin und Maschine ist also wiederhergestellt :)


    Ich danke Euch allen für Eure Vorschläge und Ideen zur weiteren Problemfindung. "Leider" komme ich jetzt nicht dazu, sie auszuprobieren, da sie einfach wieder funktioniert. Einzig nach dem Massepunkt am Rahmen werde ich bei nächster Gelegenheit einmal schauen.


    "Batterieanschlüsse prüfen" wird fortan beherzigt. Den Minuspol hatte ich kontrolliert, aber auf die Idee, unter die Abdeckung des Pluspols zu schauen bin ich nicht gekommen..


    Anbei noch zwei Bilder die heute bei der Reparatur und danach entstanden sind. Auf dem ersten, leider schlecht zu erkennen, zieht ein Pferd einen Wagen mit einer alten Fahrzeugkarosserie drauf.

  • "Batterieanschlüsse prüfen" wird fortan beherzigt. Den Minuspol hatte ich kontrolliert, aber auf die Idee, unter die Abdeckung des Pluspols zu schauen bin ich nicht gekommen..

    erfolgreiche Hilfe zur Selbsthilfe;):victory:


    kleine Ursache ,große Wirkung - dann weiter eine gute Fahrt, schöne Erlebnisse,

    hier ist das Wetter nur teilweise Mopped tauglich - letztes WE auf großer Tour sogar ein kurzer Wintereinbruch....:whistle:


    :wave:

    Mac

  • Dann wünsche ich euch noch eine gute und möglichst problemlose Reise und viele nette Menschen unterwegs.


    Wenn doch mal wieder Probleme gibt, hier finden sich immer welche die helfen. Übrigens, wir haben unsere Produktion dort in Serbien, diese Pferdefuhrwerke kenne ich, das ist die örtliche Logistik:giggle:. Bin da ab und an unten um den Maschinenpark zu pflegen.

  • Ich bedanke mich für die kleine Einführung zur Kfz-Elektrik.

    Entschuldige, wenn ich da manchmal ein bisschen zu ausführlich werde. ich müsste mir eine Datenbank darüber anlegen, wer welche Vorkenntnisse hat, um immer maßgescheiderte Tips zu geben.

    Die Schraubverbindung am Pluspol

    Meinereiner kennt ja schon, dass das Naheliegendste nicht immer gleich als solches gesehen wird.


    Gerade auf einer Reise ist das entschuldbar, wie ich aus einer eigenen Panne weiß: In Island ist mir das ähnlich passiert. Es ist zwar nicht so, dass ich da nicht selbst zeitnah dahinter gekommen wäre, aber in solcher Situation ist der Kopf nicht so kühl wie jetzt am Rechner und die Panik größer als das Problem, weshalb ich als Souvenir ein sauteures Starthilfekabel (ca. 80 Euro, Ebay-Preis um die 12 Euro) unbenutzt nach Hause gebracht hatte.

    zieht ein Pferd einen Wagen

    Gut zu wissen, dass Du wenigstens mit 1 PS weiter gekommen wärst.

    Die Türkei habe ich zwar erstmal von meinem Reiseplan gestrichen, aber Serbien müsste ich mir auch mal ansehen. Berichte doch mal mehr !


    Eckart

  • Danke Euch für Eure Antworten, bis jetzt macht die Kleine wieder ohne Probleme. Serbien und Rumänien haben wir mittlerweile durchquert und sind noch bis morgen in Istanbul. Die Sache mit den Pferdefuhrwerken zieht sich in der Tat durch die gesamten Balkanländer. Auf den Auffahrten zu Autobahnen oder größeren Landstraßen steht immer ein "Pferdefuhrwerke verboten" Schild und auch sonst sind sie überall allgegenwärtig.

    Entschuldige, wenn ich da manchmal ein bisschen zu ausführlich werde. ich müsste mir eine Datenbank darüber anlegen, wer welche Vorkenntnisse hat, um immer maßgescheiderte Tips zu geben.

    Meine Antwort bitte nicht falsch verstehen! Ich bin mehr als dankbar für die ausführliche Erklärung, auch weil es mir Gelegenheit gibt etwas dazu zu lernen. Erklärungen nehme ich gerne in der vollen Länge mit, auch wenn sie in dem konkreten Fall vielleicht nicht komplett zur Anwendung kommt.


    Die Island-Geschichte hört sich verdammt ärgerlich an. In der Situation ist man sicher erstmal froh, dass wieder alles funktioniert, aber im Nachhinein... :cursing:

    Und ich habe mich noch geärgert, weil wir in Serbien kurz vor der bulgarischen Grenze vollgetankt haben statt erst in Bulgarien... Preisunterschied pro Liter: 0,15€. Ergibt bei 20 Litern einen Unterschied von 3€.


    Weiter geht es generell immer irgendwie, das haben wir schon gelernt. Als wir hinter der Mautstation auf dem Standstreifen standen hat recht schnell ein LKW Fahrer angehalten und gefragt, ob er uns helfen kann, er kenne jemanden in der Umgebung der eine Werkstatt hat. Habe keinen Zweifel, dass man uns da auch hätte helfen können, aber da sie schon wieder gelaufen ist war keine weiter Hilfe notwendig.


    Über Serbien kann ich leider keinen wirklich ausführlichen Bericht geben, da wir nur eine Nacht dort verbracht haben. Rein von der Strecke her die wir gefahren sind, fand ich den südlichen Teil des Landes hübscher. Im Norden war die Landschaft sehr flach, ähnlich wie Ungarn die Tage davor. Auf der Strecke von Niš zur bulgarischen Grenze war die Autobahn nach ein paar Kilometern zu Ende und die Strecke führte zeitweise auf einer kleinen Landstraße durch ein tiefes Flusstal das an einen Canyon erinnert hat. Das war eine schön zu fahrende Strecke.

    Wovor man ein wenig Acht geben sollte ist die Fahrweise der serbischen Fahrer. Sicherheitsabstände sind kaum vorhanden, geblinkt wird auch kaum. Aber ich denke das ist ein "Luxus" vor dem wir uns verabschieden müssen. Wobei wir aber auf unserer gesamten Strecke bisher keinen einzigen Unfall gesehen haben. Zahlreiche Kreuze am Straßenrand zeugen aber davon, dass es offensichtlich doch einige gibt. Auffällig ist auch die hohe Anzahl an am Straßenrand liegengebliebenen Fahrzeugen. Da macht es fast schon Sinn, dass jeder den man trifft auch um maximal zwei Ecken einen Mechaniker kennt ^^.

    Als wir morgens in Niš los gefahren sind war dort offensichtlich eine Militärparade in der Vorbereitung. Das hat dann dazu geführt, dass wir zeitweise parallel zu einer Panzerkolonne gefahren sind. Das war vielleicht ein seltsames Gefühl. Wir mit unseren kleinen Maschinen neben riesigen Panzern die große Wolken aus pechschwarzem Rauch ausstoßen.

    Mein Fazit zu Serbien ist definitiv, dass ich in der Zukunft noch einmal dort hin möchte wenn, ich mir im Land mehr Zeit lassen kann.


    Wenn sich jemand für die weitere Reise interessiert ist er natürlich auch gerne eingeladen, einen Blick auf meinen Blog zu werfen: https://adventurecalfs.de/