Isch glaub, isch hab ein neues Mopped - oder how I pimped my Ruckdämpfer

  • Da mein Ruckdämpfer nach 21 Jahren etwas zu viel Spiel hatte und speziell auf unbefestigten Wegen die Lastwechsel etwas heftig waren, d.h. ich im Matsch die F mehrfach deswegen fast weggeschmissen habe, habe ich mal den Bastlwastl bemüht.

    In den diversen Foren gibt es ja viele Vorschläge, was man mit alten ausgehärteten und geschrumpften Ruckdämpfern anstellen kann.
    Manche schneiden Aluplätchen zurecht und packen die mit in den Kettenradträger.

    Andere Legen den Ruckdämpfer über Nacht in Motoröl. Das soll ihn aufquellen lassen.

    Wieder andere nehmen Gummi, z.B. alte Motorradschläuche oder einen Gummi-Gipsbecher.


    Ich habe mich für Letzteres entschieden und einen Gipsbecher geopfert.


    Gummibecher.jpg


    Sechs Plättchen geschnitten und zum Ruckdämpfer in den Kettenradträger gepackt. Damit die Dinger bei der Montage bleiben wo sie sind, gab's noch 'nen kleinen Klecks Fett.


    Was soll ich sagen: Geschmeidiger kann ein Einzylinder nicht fahren! Auch Drehzahlen, wo sie bisher übel auf der Kette rumgehackt hat, sind jetzt kein Problem mehr. Lastwechsel sind praktisch nicht mehr vorhanden.


    Probiert es einfach aus!
    Wollte ich Euch nicht vorenthalten.


    Gruß
    Jochen

  • Hallo Jochen,

    Dein Tipp fällt bei mir auf fruchbaren Boden, das "Ungeschmeidige" im unteren Drehzahlbereich ist das Einzige, was mich an meiner F650 stört.

    Da es gut zu Deinem Thema passt:

    Die Dämpfungsproblematik im Antrieb bin ich letztes Jahr ebenfalls angegangen, nur von der anderen Seite.

    Ich wollte mir für meine 98er ein 15er Silent-Ritzel mit Gummierung von Ognibene montieren, mit der Hoffnung, dass ein weicheres Auflaufen das o.g. Problem zumindest mildert.

    Leider hat das Ding beim besten Willen nicht gepasst. Es wäre nur mit Gewalt zu montieren gewesen (siehe die Spuren beim Ansetzen).

    BMW F650_20181109_06.JPG

    Der Anbieter hat mir zwar ein anderes zugeschickt. Aber gleicher Produktionsmonat... , das Testen der Ersatzlieferung habe ich mir gespaart, da ein zwischenzeitlich montiertes Ritzel von JF beim Anbau keine Probleme gemacht hatte.


    Vielleicht ist schon mal jemand in die gleiche Falle gelaufen.


    Grüße aus Mainz


    Thomas

  • Leider sind die Ruckdämpfer für die Funduro / UR F bei BMW nicht mehr erhältlich.

    (Habe unlängst eine Bestellung F Teile gemacht...)


    Nach dem ich inzwischen auf einer ganzen Reihe F650GS R13 und G650 unterwegs war , die erheblich geschmeidiger laufen, habe ich mir den Rückdämpfer genau angesehen.
    Dieser besteht nurmehr aus drei Elementen in denen der Gummi in Antriebsrichtung die doppelte Dicke hat.


    Ich gehe davon aus daß genau das der Grund ist warum diese Modelle nicht so raubautzig im Antrieb sind.


    Muß mal sehen ob sich die Mitnehmer im Ur- F Hinterrad (Kettenträger und Nabe) so umarbeiten lassen daß die F650GS R113 / G650 Ruckdämpfer verwendet werden können.


    Ich meine das hätte schon jemand gemacht..

  • Moin!


    Und danke, lieber Vosse, der Tipp mit dem Ruckdämpfer war Gold wert!


    Ich habe meinem Moped einen neuen Kettensatz gegönnt, bei der Gelegenheit einen neuen Hinterradreifen und einen neuen Ruckdämpfer.


    Im Herbst 2018 hatte ich mich entschieden mal das 15er Ritzel auszuprobieren. Finde ich prima, läuft gut, aber ab 90 Sachen wird es unangenehm. Ich habe dann doch immer wieder mal gecheckt, ob ich tatsächlich schon im 5. Gang bin und, als ich feststellen musste, dass ich definitiv im höchsten Gang unterwegs bin, mich sehr nach einem 6. Gang gesehnt...


    Ich habe eine Weile mit mir gerungen und mich dann beim neuen Kettensatz für das 17er Ritzel entschieden.


    Geil!


    Kann ich nicht anders sagen, hätte ich nicht gedacht, ist aber so! Jetzt fühlt sich der 5. Gang an wie ein 5. Gang sich meiner Meinung nach anfühlen sollte, Beschleunigung: Fühlt sich prima an, Höchstgeschwindigkeit: Ist mir völlig schnuppe, fahre ich sowiso nicht

    Etappen mit 100: Klasse, 3.900 upm (vorher 4.500 beim 15er), schnurrt ohne lästige Vibrationen, 120: Geht wunderbar, schneller brauche ich nicht!

    Aber dann: Zone 30! Ups, da hatte ich mit Quälerei gerechnet! Von wegen! 2. Gang, 2.200upm, kein Geruckel oder Gehacke! Ich bin echt begeistert!


    Heute war ich beim TÜV, dem Prüfer war es völlig schnurz welche Ritzel da verbaut sind. Beim Abgastest hatte ich etwas Bange, ich hatte letztes Jahr wg. Konstantfahrruckelei die Vergaser fetter gestellt (mit Erfolg, 1/2 Umdrehung fetter hat die Fuhre sehr beruhigt) und dachte das Meßgerät würde nun meckern. Hat es aber nicht, 1,4 irgendwas und auf meine Frage sagte der Prüfer, bis 4 irgendwas wären erlaubt. "Kann ich dann noch fetter stellen?" "Jo, kannste machen..."


    Vor 14 Monaten habe ich das Moped übernommen. Im Laufe der Zeit => Regler neu und umgebaut, Kerzenstecker+Kerzen neu, Vergaser fetter, Ruckdämpfer neu, 17er Ritzel.


    Ohne eure Hilfe und die vielen Tipps hier im Forum hätte ich das Mopped wohl wieder verkauft. Aber nu iss prima! :thumbsup2:


    Vielen Dank!


    Beste Grüße vom Himmelhund

  • Beim Zähneverhältnis von 17/47 (Ritzel/Kettenblatt) läuft das Gerät bei 4000U/min gerade mal 98,6km/h. Wenn man die Übersetzungsverhältnisse mal ausrechnet und den Reifenumfang hinten mit 1,93m beim 17" 130/80 verwendet.


    Und im 2. Gang bei 2200 U/min auch nur 27km/h.

  • Moin!


    ähöm, lieber Ekkehart, das mag ja rein rechnerisch stimmen, liegt imho im Bereich der Erbsenzählerei und meine Angaben sind nicht errechnet, sondern von den "Präzisionsanzeigen" in dem Cockpit meiner BMW abgelesen...


    Ist ja auch wurscht, denn dann stimmen ja die Vergleichsangaben aus der Zeit des 15er Ritzels auch nicht, bzw liegen entsprechend darunter.


    Für mich bleibt es dabei, das Fahren ist jetzt deutlich angenehmer! (Heute morgen musste ich kurz etwas besorgen, statt 10 km waren dann auf einmal 80km mehr auf´m Tacho. Und das liegt nicht an den "Präzisionsanzeigen", sondern am Spaß mit dem 17er Ritzel...:dance1:)


    Euch allen einen schönen (schattigen) Tag,

    Himmelhund

  • Hallo,


    ich besitze neben der F650 noch eine 93er Yamaha XT600 3TB.


    Jetzt möge man sich fragen, was -bitteschön- hat das mit der vorangegangenen Diskussion zum Spiel am Ruckdämpfer und den Übersetzungsverhältnissen des Sekundärantriebs zu tun?


    Also:

    Die XT hat auch einen Einzylinder, der bei jeder zweiten Kurbelwellenumdrehung einen Gruß ans Getriebe sendet.

    Alle XT's ab der seligen XT 550 bis zur letzten 3TB, sowie alle SRX600 haben ein Problem mit Pitting an den Getriebezahnrädern des (4. und) 5. Gangs (meine übrigens auch). Eine Ursache bei diesem Motor ist niedertouriges Fahren.


    Wenn man(-n) oder frau nun bei der Vergaser-F einen schrecklich geschmeidigen Lauf bis knapp über Leerlaufdrehzahl erreicht, sollte man sich schon klar sein, dass das etwas aufs Getriebe gehen kann, sofern man nun schön untertourig durch die Landschaften zuckelt und gerne mal das "Bümschen" von unten raus auskostet.

    Gerade auch, wenn man die Übersetzung durch ein größeres Ritzel ins Längere verändert.


    Wollte ich nur mal anmerken. Sozusagen so nebenbei.


    Aber vielleicht kann das F650-Getriebe das ja auch ab...


    Grüße aus dem etwas zu sonnigen Mainz


    Thomas

  • als alter tenere-fahrer (1VJ) bin ich der meinung, dass ein motor sowieso alle 5 jahre zrissen ghört. :D

  • als alter tenere-fahrer (1VJ) bin ich der meinung, dass ein motor sowieso alle 5 jahre zrissen ghört.

    Tut mir Leid, aber eine solche Aussage ohne Berücksichtigung von Laufleisteung, Einsatzzweck, Belastung etc. ist m.E. einfach nur blanker Unsinn, oder möchtest du nur einfach provozieren?


    bob-muc

  • ist so. nach 40 kkm fangen die schäden spätestens an. natürlich nicht auf der bahn oder bundesstrasse, beim kilometerräubern. :wink:

    eisdiele auch nicht.

  • sollt nicht provokant sein, aber ich ärgere mich, dass es aktuell kein leichtes, geländegängiges, ausdauerndes und wartungsfreundliches moped gibt.

    die ktm fahrn sich gut, sind aber anfällig, der rest hat + 200 kg und ist nicht wirklich fürs gelände.

    fürs enduro-reisen auf der TET is nix zum kriegen.


    mit ner gs ist einiges fahrbar, aber spass geht anders.

    https://www.transeurotrail.org/

  • ist so. nach 40 kkm fangen die schäden spätestens an. natürlich nicht auf der bahn oder bundesstrasse, beim kilometerräubern. :wink:

    eisdiele auch nicht.

    Hmm, würde ich so nicht unterschreiben (Eisdiele und Schoko-Vanille soll für den 5. Gang am schlimmsten sein) ...

    :smile:


    sollt nicht provokant sein, aber ich ärgere mich, dass es aktuell kein leichtes, geländegängiges, ausdauerndes und wartungsfreundliches moped gibt.

    die ktm fahrn sich gut, sind aber anfällig, der rest hat + 200 kg und ist nicht wirklich fürs gelände.

    Auch wenn der Eingangsbeitrag thematisch mit den letzten 3 Beiträgen etwas davondriftet:

    Selbst ohne Anforderung an Geländegängigkeit mit den Eigenschaften

    • Einzylinder
    • Großserie
    • Blechtank
    • haltbar
    • Vergasermodell
    • keine Kriegsbemalung

    ... ist es schwierig. Bei mir ist es die F650 nur deshalb geworden, weil ich die Freewind langweilig finde und mir eine SLR/Vigor 650 nicht über die Füße gefahren ist. Bei Letzterer weiß ich auch nie, ob die cool oder häßlich ist.

    Daher wird die F650 vermutlich mein letztes Motorrad sein.


    Und wenn ich mir hier die ganzen Geschichten über die Malaisen bei den Einspritzer durchlese, bei denen die Erfahrer hilflos sind und über Jahre keine Lösung finden, dann soll die Ur-/Uhr-F unten herum im Zweifel halt auch mal etwas ruckeln. Und wenn die orthopädischen Einlagen beim Ruckdämpfer etwas bringen, umso besser.


    Mein Einwand ging nur dahin, dass alles, was nur gut ausschaut ggf. auch eine Kehrseite haben könnte.


    Motto: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren vierten oder fünften Gang!


    Grüße aus Mainz


    Thomas

  • Und wenn ich mir hier die ganzen Geschichten über die Malaisen bei den Einspritzer durchlese

    Bin eine Einspritzer 10 Jahre und 120' km ohne irgend ein Problem gefahren, das Vergaser-Nostaliegiegesäusle kann ich nicht verstehen.


    40 kW, 169 kg, 6 Gang-Getriebe, Einspritzer, Euro 4 = SWM SuperdualX


    bob-muc

  • Und wenn ich mir hier die ganzen Geschichten über die Malaisen bei den Einspritzer durchlese

    Bin eine Einspritzer 10 Jahre und 120' km ohne irgend ein Problem gefahren, das Vergaser-Nostaliegiegesäusle kann ich nicht verstehen.

    Hallo bob-muc,


    ich bezweifele nicht, dass das möglich ist.

    Wenn alles korrekt funktioniert, ist ein Einspritzer sicher das bessere System.


    Aber wehe, wenn nicht. Zumindest ich fühle mich dann von etwas bevormundet, was ich eigentlich beherrschen sollte.

    Und ohne externes Diagnosesystem ist man eh verloren. Zusätzlich liefert man sich mehr oder weniger kompetenten Dienstleistern aus, bei denen oft nur der Gewinnerzielungsgedanke zählt. Dann lieber Nostalgiker.


    Aber zugegeben, wenn ein Einspritzer zufällig mal funktioniert, dann ist das schon absolut ok.


    Grüße


    Thomas

  • find ich amüsant. einspritzer is scho klasse. gaser in höhenlagen sind oft lustig ... :)

    die klr ab 1200 wär neu zu bedüsen. :biggrin: