Späne im Zylinderkopf

  • Bonsoir,


    ich besitze eine 650F E169, vor einem Jahr erworben mit 48.000km. Inzwischen sind es 53.000km. Die Maschine wurde von den Vorgängern regelmäßig gewartet (Werkstatt) und zeigte sich in einem guten Zustand.

    Ich selbst habe die wichtigsten Revisionspunkte im laufe des vergangenen Jahres abgearbeitet , sowie zusätzliche Reparaturen (Simmerringe, Zündschloss, Bremsschlauch, Ansaugstutzen, Sitz bezogen, Regler, etc)

    ausgeführt.

    Jetzt stand Ventilspiel überprüfen auf der Liste. Dank der guten Beschreibung hier im Forum auch das kein Problem, (außer der Feststellung das das Spiel der Einlassseite kleiner 0.05 ist.:unsure:)

    Beim Saubermachen des herausgenommenen unteren Nockenwellenlagerblocks habe ich folgende Späne gefunden. Der Große Ø6mm festgeklemmt in einer der Zulauf-Ölbohrungen:


    5yrbpUU.jpg

    RE2AlaS.jpg

    2lM5Ihg.jpg


    Die Späne sind nicht magnetisch, Kratztest weich, also eher Alu.

    Sieht in etwa wie aus der letzte Span einer Durchgangsbohrung aus. Aber woher sollte der kommen?


    Meine Fragen sind:

    1. Hat jemand ähnliches schon gesehen oder eine Idee woher der kommt?

    2. Wo am besten mit der weiteren Suche anfangen? (Generatorseite, Anlasser-Freilauf, Kupplung)?


    Habe erst einmal Öl abgelassen, der Ablassschraubenmagnet zeigt nur Feinstaub wenngleich auch in beachtlicher Menge, (denke aber, der wurde nie saubergemacht).


    LJcKPFq.jpg

  • nehmen wir mal an die Späne kommen aus dem Motor.

    Dann haben sie eine schwere Reise vor sich.

    - durch die Saugpumpe geht es in den Ölvorratsbehälter

    - jetzt geht es durch das Sieb und die Druckpumpe

    - als nächstes geht es durch das Rückhalteventil

    - der schwierigste Teil des Trips ist der Ölfilter

    - nachdem all diese Hürden überwunden wurden muss jetzt noch die Ölbohrung zum Zylinderkopf gross genug sein


    Mit großer Wahrscheinlichkeit sind die Späne ein lokales Problem.

    Ich sehe da folgende Möglichkeiten

    - das sind noch Reste aus der Herstellung des Zylinderkopfs

    - als Zylinderkopf mal offen fiel das rein

    - irgendwas im Zylinderkopf hat den Geist aufgegeben und das Ergebnis sind die Späne


    mir fehlt aber Phantasie für die letzte Möglichkeit

  • Den " Ring " könnte ich mir erklären .So sehen die Reste aus die man au dem Bohrer findet wenn eine Blindniete auf gebohrt wird . Wenn man das Loch später wieder neu nieten will nimmt man einen Bohrer der dem Schaftdurchmesser der Niete entspricht , hier wurde ein grösserer Bohrer ( ca 5,0 ) verwendet . Ich kenne das Moped noch nicht so gut um zu wissen ob da irgendwo Blindnieten verbaut sind . Ist der Rand des " Rings " eher rund oder Scharfkantig ? Rund würde für die Niete sprechen .



    Oesie

  • In die Richtungen gehen meine Überlegungen auch, will aber nicht glauben, das der tatsächlich beim Neu-Zusammenbau übersehen wurde, und der Nockenwellenblock war schon einmal runter, denn die Shims sind nicht original. Dann hätte der Werkstatt-Mensch den schon mal sehen müssen (oder er hat nicht hingeguckt). Mir fiel der sofort auf , auch mit Öl drumherum.

    Angenommen dort hat jemand sein Kehrblech in den Zylinderkopf entleert :blink: (man weiß schließlich nie), wo sollte ich dann am besten weiter nachsehen, um auszuschließen, das noch mehr davon herumschwimmt?

    Werde den Zylinderkopf noch einmal genauer auf Beschädigungen inspizieren, aber bislang sind das die einzigen Teile die ich herausfischen konnte.

    Ich möchte halt sicherstellen, das es ein Einzelteil ist, dann wäre die Sache erledigt.


    Ist der Rand des " Rings " eher rund oder Scharfkantig ? Rund würde für die Niete sprechen .



    Oesie

    Na ja, ...der sieht fast aus wie eine Unterlegscheibe, die man Ausgebohrt hat, da auch Schleifspuren zu sehen sind. Der Rand ist eher kantig.


    Ich m

  • Bonsoir


    An der F 650 E 169 g8bts nirgends am Motor Blindnieten...

    Schaut mir nach Werkstatt Kehrwoche aus...

    Ölftanksieb und Ölfilter sind zu fein..so grobes kommt da nicht durch


    Was mich mehr irritiert sind die Späne am Magneten. ..so viele hab ich trotz 146tkm nie....ist der noch nie gereinigt worden?


    Gruß

    Rolf

  • Bonsoir

    Was mich mehr irritiert sind die Späne am Magneten. ..so viele hab ich trotz 146tkm nie....ist der noch nie gereinigt worden?


    Gruß

    Rolf

    Sieht wilder aus, als es ist. Hab die Schraube einmal durch Benzin gewedelt, um den Schlamm der um den Magneten sitzt ein wenig auszuspülen, bevor ich das Photo machte.

    Streift man das zwischen den Fingern ab, spürt man kaum etwas gröberes...und ja, der ist wohl lange nicht gereinigt worden...

    So wie das Öl aussieht, glaube ich auch nicht, das mein Vorgänger einen Ölwechsel, wie er sagte: "vor kurzem" durchgeführt hat. :whistle:


    War inzwischen auch schon bei BMW um Shims zu besorgen und mal in der Werkstatt nachzufragen, was der Mechaniker dazu meint. Der kratzte sich nur am Hinterkopf...:confused:

    Wo ich sowieso nicht fahren kann, ziehe ich auch mal den Kupplungsdeckel runter um nachzusehen. Kühlwasser kann ich bei der Gelegenheit auch gleich wechseln...

  • Chefin da täusch Dich mal nicht , das könnte von einer 3 oder 4 mm Niete stammen . Bei uns in der Spenglerei haben wir Kopfdurchmesser von mehr als 20 mm .




    Oesie

    eine 4mm Niete hat ungefähr einen Kopfdurchmesser von 7mm. Den die 4mm beziehen sich ja auf den Dorn bzw das gebohrte Loch. Und ein Nietendorn sieht anders aus, eher eine Zylinderform. Von der Form ist es entweder eine U-Scheibe die verschliffen ist oder ein Span vom Bohren.

  • Ich bohre Nieten fast Wöchentlich aus . In dem Moment in dem der Bohrer den Kopf der Niete vom Schaft trennt dreht sich der Kopf mit und so ein Ring bleibt übrig . Wenn ich für den Streichholzkopf ca 2,8 mm annehme dürfte es sich um eine Niete von ca 3,1 mm ( nutze ich häufig ) gehandelt haben .

    Falls Du für empirische Tests , natürlich voll wissenschaftlich , Testobjekte benötigst sag bescheid .



    Oesie

  • So, Kupplungsdeckel und Limadeckel runter geholt und ordentlich ausgewischt. Dabei nichts außergewöhnliches entdeckt, Stahl-Feinabrieb aber keine weiteren Aluspäne.

    War aber nicht umsonst, auf dem Magneten des Impulsgeber am Generator hatte sich schon einiges angesammelt. Und auf der Kupplungsseite befindet sich links unten vom Drehzahlmesserantrieb ein Langloch, von dem aus man in das Kurbelwellengehäuse hineinluken kann.

    Mit einem Winkelspiegel lässt sich so auch auf das Ölsieb schauen.


    Leider ist am Generatordeckel die Dichtung nicht sauber herunter gekommen, ...und die ist unverschämt teuer finde ich.

    Meine Frage: an meiner MZ habe ich früher alle Dichtungen selber ausgeschnitten. Hat das schon jemand gemacht und eine Bezugsquelle für Dichtungspapier?

    Zweite Frage: Wenn ich am Kupplungs-Paket leicht ziehe habe ich etwa 0.5mm Spiel in Axialrichtung, ist das normal?

  • Das kannst du auch ohne weiteres selbst ausschneiden. Allerdings ist die ziemlich filigran, daher wird das schwierig. Stanzwerkzeug wäre hilfreich. Und eine intakte Vorlage zum anzeichnen.

    Ich hab mir für den Kupplungsdeckel immer die originale geholt, weil eine Platte Dichtmaterial in der entsprechenden Größe auch nicht billig is. Ich weiß die benötigte Größe des Materials gerade nicht aber glaube, dass 200*400 reichen dürfte. In 1mm Dicke kostet das auf ebay etwas über 10€.

    Die ausgeschnittene Dichtung bei leebmann24 mit Forenrabatt kostet 14€


    Alternativ kann man wohl auch komplett auf die Dichtung verzichten und stattdessen Flüssigdichtung á là Hylomar rauf machen. Ich persönlich mache immer noch eine Dichtung rein aber denke, dass es bei sorgfältiger Anwendung auch mit Hylomar dicht wird

  • Ok, danke


    Habe unerwartet noch einen Bogen altes Dichtungspapier in den Tiefen der Garage gefunden und meinen gesamten Scheren-Skill ausgepackt.

    Mit dem Umriss des Deckels und den Resten der alten konnte ich eine neue erstellen. Ist vielleicht nicht auf 1/10 genau, aber Löcher passen alle soweit.

    Wenn es noch jemand interessiert, hier der Scann als PDF zum selberschnitzeln:

    Passt gerade auf eine A4 Seite, kann man also bei nicht zu dickem Papier gleich auf dem Drucker ausdrucken. Maße zum überprüfen des Maßstabs sind auch eingefügt.


    PDF - Download


    BMW-F650-E169-Lichtmaschinen Deckel-Dichtung

  • Zweite Frage: Wenn ich am Kupplungs-Paket leicht ziehe habe ich etwa 0.5mm Spiel in Axialrichtung, ist das normal?


    axiales Spiel in einem gewissen Maß ist normal, 0,5mm ist viel (ca. ?).


    Die Getriebewellen werden beim Einbau distanziert, bei anderen Rotax-Motoren (habe keine Vergaser-F) sind das normalerweise so ca. 0,2-0,3mm

    Mach mal denselben Versuch an der Getriebeausgangswelle. Ist das Spiel bei der Eingangs- und Ausgangswelle ungefähr gleich, ist das i.O.