Kupplungshebel zu straff bei Volllast im dritten Gang

  • Aloha, folgendes Phänomen versuche ich zu ergründen:


    Basis: Spiel des Kupplungshebel mit 1-2mm korrekt eingestellt.


    Bei Volllast im vierten und fünften Gang bleibt das Spiel am Kupplungshebel gleich, d.h. der Kupplungshebel gibt bei leichter Berührung etwas nach.


    Bei Volllast im dritten Gang ist der Kupplungshebel allerdings brutal straff.


    Zwei Dinge kommen mir hier in den Sinn:


    1. Woher kommt das? Verschiebt sich da was im Getriebe?


    2. Irgendwann könnte die Kupplung im dritten Gang rutschen, weil ja der Kupplungshebel straff ist und die Kupplung damit geringfügig betätigt wird.


    Gruß MegaMatz


    Edit://


    Achso, seit ich vor ca. 1 Jahr verstärkte Federn verbaut habe rutscht auch nichts mehr. Nach 10000km habe ich auch kein Verschleiß an der Betätigungswelle erkennen können.

  • Hm, das erscheint soweit gut. Dann bleibt echt nur das sich an der Getriebewelle was falsch bewegt. Die Kupplung sitzt ja, durch Zahnrad enkoppelt auf der Getriebewelle und nicht auf Kurbelwelle. Aber das es da unterschiedliches Kupplungsspiel gibt ist mir noch nicht aufgefallen...aber leider bin ich nicht der Spezialist für mechanische Probleme, Ich hoffe das Rotax oder Mac sich noch einklinken, die wissen sicher mehr.

  • hmm klingt erst Mal nach einer Herausforderung allein für die Vorstellung was sich da in der Kupplung/Getriebe gerade genau abspielt :g:


    Da du "Volllast" schreibst gehe ich von gutem Vortrieb aus - hier kannst du im 4 /5 mit der Kupplung gut "unterbrechen" im 3 allerdings nur durch massive Handkraft ?


    Ich denke schon, dass die "verstärkten" Kupplungsfedern hier durchaus (auch) eine Rolle spielen - welches Öl ist eingefüllt ?


    Die Kupplungsnabe sitz auf der Getriebewelle , der Korb wird vom Primärrad der Kurbelwelle angetrieben, Belag und Stahllamellen stellen den Kraftschluss zwischen Korb und Nabe im eingekuppelten Zustand her.


    Was in meiner Kupplung schon mal "verbraucht" war :

    das Lager in der Druckplatte verschlissen = mehr Spiel und die Tellerfedern ( am Druckpilz ) platt - hier war auch je nach eingelegtem Gang eine höhere Handkraft nötig damit die Kupplung trennt.

    ( + entsprechende Geräusche ) könnte hier auch möglich sein .


    Wenn sonst ( noch ) alles gut läuft kann ich mir also eigentlich nur einen "Defekt" am Ausrückmechanismus vorstellen. ( Zahnausfall ? dazu gibt es Bilder bei faq.f650.com )


    Mir erschließt sich im Moment der Zusammenhang zwischen 3 /4 /5 Gang und Handkraft noch nicht so ganz.....:g: was ist mit 1 /2 ??


    :wave:


    Mac

  • Interessante Beobachtung, wenn du den Kupplungshebel ziehst (im 3. Gang), ohne schalten, ist dann das Spiel wieder vorhanden?

    Das Spiel ist im dritten Gang fast immer vorhanden, außer bei Volllast. Es lässt sich in etwa so beschreiben:

    Dritter Gang - etwas Gas z.B. konstante Geschwindigkeit - Spiel vorhanden

    Dritter Gang - Vollgas - Kupplungshebel straff - als würde jemand am Seilzug ziehen

    Dritter Gang - Gas wieder wegnehmen - Spiel wieder normal

    Während allen drei Schritten wurde die Kupplung nicht gezogen.

    Da du "Volllast" schreibst gehe ich von gutem Vortrieb aus - hier kannst du im 4 /5 mit der Kupplung gut "unterbrechen" im 3 allerdings nur durch massive Handkraft ?

    Vortrieb ist immer sehr gut. Die Kupplung lässt sich in allen Gängen und bei alle Gasstellungen gleich gut trennen. Keine Unterschiede bzgl. Handkraft.


    Öl ist Motul 5100 15W50.


    1-2 Gang muss ich noch ermitteln. Weil hier die Beschleunigungsphasen so kurz sind, habe ich den Kupplungshebel bisher noch nicht so gut auf "Straffheit während Vollgas" prüfen können.


    Zahnausfall der Betätigerwelle kann ausgeschlossen werden. Nach 10000km Fahrt mit den verstärkten Federn habe ich mir die Betätigerwelle und verzahnte Zugstange der Druckplatte angeschaut. Alles top.

  • Geh mal vom "Vollgas" weg und sage lieber die Drehzahl. Vollgas im 3. ist ja von der Drehzahl her mehr als Vollgas im 5. Gang. Worauf ich hinaus möchte, ich vermute das im höchsten Drehmoment deine Kupplung minimal ausgerückt wird und sich dadurch das Spiel am Ausrückhebel, Seilzug und natürlich am Kupplungshebel verringert.

    Grund dafür könnte verzogene Stahllamellen sein. Bei normalen Drehzahlen halten die verstärkten Federn das Packet zusammen, bei höchsten Drehmoment löst sich das Packet minimal ohne merklich zu rutschen aber um das Spiel im Seilzug zu eliminieren.

    nur eine Theorie, so ein Fall hatte ich in 40 Jahre Zweirad noch nicht gehabt.

  • da würde ich mich @Hauke anschließen und zusätzlich behaupten, dass sich das "Phänomen" im 1. / und 2. Gang

    basierend auf den dort ebenfalls höheren Drehzahlen reproduzieren lässt.


    Daher stelle ich auch nochmals die Frage, ob das Lager In der Druckplatte wirklich in Ordnung ist

    = absolut ok und leichtgängig ohne Spiel ?


    Warum ?


    Wenn ich oben am Kupplungsgriff ziehe und über die Betätigungswelle ( Im Kupplungsdeckel ) und

    Ausrückwelle ( in der Druckplatte ) die Kupplung dann trennt ,

    wird durch dieses Lager verhindert , dass an der Ausrückwelle noch "Rotationskräfte" anliegen, d.h.

    diese Welle in Drehrichtung durch ein vielleicht klemmendes Lager mitgezogen wird -

    dies könnte dann eine entsprechend große Handkräfte hervorrufen, das überträgt sich auch auf den Seilzug bis zum Hebel.


    Dieser beginnende Defekt kann durchaus Drehzahlabhängig sein.....


    Total abwegig ?


    :wave:


    Mac

  • ne, Druckplatte, Stahllamellen aber auch ein ausgearbeiteter Kupplungskorb könnte solche Effekte hervorrufen wenn sich die Lamellen bei hoher Drehzahl aus ihrer Position in eine Kerbe reinlegen.

    Ich denke man kommt nicht drum rum, den Seitendeckel abzunehmen und die Kupplung noch mal zu zerlegen

  • Wenn die Kupplung ein wenig ausrückt müsste das Spiel am Hebel aber größer werden, nicht kleiner. Stellt euch vor, ihr zieht die Kupplung ein wenig und die Kupplung bleibt dann magisch in der Position (ein bisschen ausgerückt) hängen. Dann hättet ihr das ursprüngliche Spiel plus den jetzt gezogenen Weg als Spiel.

    Und Hand Kräfte hat er ja schon geschrieben, dass die nicht stärker werden, nur das Spiel wird kleiner. Ich würde denken, dass durch das hohe Drehmoment im Motor einfach Bewegungen sind, die dann dazu führen, dass sich das alles etwas verschiebt. Man unterschätzt oft, was für Kräfte in so einem Motor walten

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    Da ist das Motorlager defekt aber das sorgt ja nur dafür, dass sich der Motor tatsächlich so bewegen kann, wie er es möchte.


    Das spricht dann für die Theorie, dass es in niedrigeren Gängen auch auftritt, da die Drehmomente in niedrigeren Gängen höher sind als in höheren.


    Solange die Kupplung sich normal betätigen lässt und sie auch nicht rutscht würde ich mir erstmal keine Sorgen machen

  • Du hast natürlich recht, ein selbstständiges Ausrücken würde das Seilspiel erhöhen... klassischer Denkfehler.

    Bleibt dann ja nur über das die Ausrückmechnik nach aussen wandert. Interessant wäre zu wissen ob die Kupplung in dem Moment kurz vorm Schleifen wäre oder ob der Normale Weg des Hebels (abzüglich des Spiel) zum trennen gebraucht wird

  • Im ersten und zweiten Gang tritt das Phänomen nicht auf d.h. es beschränkt sich wirklich auf den dritten Gang.

    Hab vorhin im dritten Gang bei 3000 U/min mal Gas gegeben => Kupplungshebel verändert sich von etwas Spiel zu straff

    Gleiches Spiel bei 4000 und 5000 U/min.


    Druckplatte, Stahllamellen oder Kupplungskorb würde ich ausschließen wollen, weil diese optisch sehr gut aussahen und das Phänomen nicht bei allen Gängen auftritt.


    Ich werde wohl resignieren und weiterhin mit diesem Phänomen leben.


    Achso, eins noch. Wenn ich das Spiel am Kupplungshebel sehr groß einstelle, ca. 4-5mm, dann wandert der Fehler mit.


    D.h. im dritten Gang wird der Hebel bei starker Beschleunigung etwas straffer, hat dann aber gerade noch etwas Spiel. Dafür haben dann alle anderen Gänge deutlich mehr Spiel und ob die Kupplung auf Dauer sauber trennt, sei mal dahingestellt.

  • Aufbocken wenn sie gut warm ist. Kupplung ziehen und die Gänge durchschalten und schauen ob sie bei gezogener Kupplung das Hinterrad mitnehmen. Wenn nichts passiert, trennt sie sauber genug. Wen sie das Rad mitnimmt, mal von einem Helfer testen lassen, wieviel er Bremse drücken muss. Oder besser, Hammerstiel auf Reifen drücken lassen, da hat man mehr Gefühl für die nötige Kraft zum bremsen.


    Im kalten Zustand ist das Öl noch zu dick das reist mit, aber im Warmen (20km mindestens flott fahren) darf es nicht sein.

  • Die Nasskupplung kann aber das Hinterrad auch warm mitnehmen, wenn es unbelastet auf dem Hauptständer steht. Aber mit einem Gegenstand das Rad so abbremsen, dass es stehen bleibt und dann gucken, ob in den unterschiedlichen Gängen mit gezogener Kupplung im 3. Auf einmal mehr Kraft benötigt wird um das Rad stehen zu lassen. Aber Achtung, in welche Richtung du den Gegenstand da drauf legst. Muss so sein, dass der sich nicht im Profil verkanten kann. Da sollte ganz wenig Kraft ausreichen in allen Gängen.

  • Mal ein gaaaanz anderer Denkansatz . Ist es möglich ( ich kenne die Mopeds noch nicht so genau ) das die Lagerung des Motors sich gelöst hatt und es je nach Last zu Bewegung des Motors kommen kann und dadurch das Kupplungsseil mal mehr , mal weniger stramm gezogen wird ??? Würde das " wandern " des Kupplungsspiels erklären .



    Oesie

  • das Kupplungsseil mal mehr , mal weniger stramm gezogen wird ???

    wäre eine Möglichkeit :thumbup:



    Ist der Verursacher aber nicht der Kupplungszug bleibt nur die Lösung, das beim Beschleunigen im 3. Gang der Druckpilz, in Fahrtrichtung gesehen, nach rechts gedrückt/gezogen wird und damit das Kupplungsspiel verringert wird.


    "Wandert" der Druckpilz, kann es nur der Druckpilz sein (z.B. Sicherungsring ist weg), die komplette Kupplung oder sogar die Getriebewelle sein. Da die Getriebewelle so ca. 0,2-03mm axiales Spiel aufweist könnte das verschieben in dem Bereich möglich sein.


    offene Fragen:

    1. woher kommt die Kraft, die diese "Verschiebung" bewirkt. Alle Zahnräder (Getriebe + Kupplung) sind gerade verzahnt, also theoretisch keine axialen Kräfte.

    2. warum tritt das Phänomen nur im 3. Gang auf


    wage Vermutung, die auch meilenweit daneben liegen kann

    -> irgendetwas ist mit den Zahnrädern bzw. der Lagerung des 3. Ganges nicht in Ordnung


    MegaMatz

    im Vergleich zu den anderen Gängen, spürst du im 3. Gang mehr "Vibrationen"

  • Die Kraft welche eine Nasskupplung bei 80° Öltemperatur noch überträgt ist so minimal, das man einfach mit einem Stück Holz dran geht und es ohne Druck anhalten kann, sollte es überhaupt reichen die Lager- und Kettenreibung zu überwinden. Hingegen wird eine Kupplung die noch nicht ganz getrennt hat, durchaus Kraft übertragen die ich mit entsprechenden Kräften abbremsen musss.


    Jemand der am Moped rumschraubt da erwarte ich schon das er etwas Feingefühl hat und den Unterschied feststellen kann. Ist ja jemand der seine Kupplung selbst richtet und einstellt und dabei auch noch solche netten Tests macht und dabei feststellt, das das Kupplungsspiel sich ändert je nach Drehzahl. Ich denke einem solchen Fragensteller kann man zutrauen, den Unterscheid zwischen Kraftübertragung durch nicht ganz geöffneter Kupplung und Kraftübertragung durch Viskosität, selbst erkennen zu können.


    So jemanden muss ich nicht auf unterstem Bildungsniveau antworten sondern setze eine gewisse Kompetenz voraus.


    Oesie


    Dazu müsste der Motor aber den kompletten Bowdenzug spannen, das wäre schon ziemlich viel Kippmoment. Den das Widerlager sitzt am Motorgehäuse und die Welle die bewegt wird auch. Halt im Kupplungsdeckel der verschraubt ist. Aber der kann sich nicht bewegen, sonst würde dir das Öl aus dem Motor rauslaufen. Es kann also nur der ganze Block solange kippen, bis der Bowdenzug so spannt das er das Spiel frisst. Mein Zug hat ca 5cm Luft bevor das passieren kann. Denke also diese Variante kann man ausschliessen. Allenfalls wenn der Bowdenzug extrem zu kurz wäre und schon am spannen könnte sowas ausgelöst werden.


    Dann wäre die Frage: ist der Zug sehr stramm verlegt oder liegt er locker in seiner Führung, vorallem am Lenkkopf herum.

  • Punkt 2. ist die Frage aller Fragen...


    Im dritten Gang spüre ich nicht mehr Vibrationen als in allen anderen Gängen. Sowohl von der Betätigungskraft des Kupplungshebel als auch vom Schalthebel (Fuß) sind in allen Gängen bei allen Drehzahlen und Lasten keine Unterschiede festzustellen. Es beschränkt sich wirklich auf das Phänomen, dass sich der Kupplungshebel im dritten Gang beim Gasgeben strafft.

    Ich nenn es bewusst Phänomen, weil es (noch) kein Problem ist.


    Das saubere Trennen der Kupplung bei warmen Öl prüf ich mal noch für alle Gänge.

  • Dann wäre die Frage: ist der Zug sehr stramm verlegt oder liegt er locker in seiner Führung, vorallem am Lenkkopf herum.

    Dann wäre es auch eine Frage wert : Ist der Zug richtig verlegt oder wurde er eventuell irgendwo ( z.b. mit nem Kabelbinder ) " schön Ordentlich " fixiert ????




    Oesie