Motor läuft unruhig und verbraucht viel Sprit

  • Hallo zusammen,


    ich bin Daniel und neu hier. Seit zwei Monaten bin ich Besitzer einer F650 / Baujahr 1997 und liebe sie jetzt schon.

    Ich habe sie bei einem Schrauber gekauft, bei dem sie schon länger gestanden ist. Es wurden alle Flüssigkeiten, Batterie, Zündkerzen / Zündkerzenstecker usw. erneuert.

    Vergaser wurde Ultraschallgereinigt und laut seiner Aussage - neu eingestellt.


    Nun meine Frage an euch:


    Sie springt super an und fährt gut - nur im unterem Drehzahlbereich ruckelt sie wie wild. Versuch das immer mit Schalten zu reduzieren, klappt leider nicht immer. Mal ist der Gang zu niedrig, mal hab ich das Gefühl er ist zu hoch!? Auch spüre ich zwischen 3500-4000 Umdrehung (bei voller Fahrt) ein Schieben / Ruckeln. Was das Fahren sehr unruhig macht. Denkt ihr das könnte am Vergaser liegen? Was für den hohen Spritverkrauch spricht ( komme mit einer vollen Tankfüllung ca. 200 km).


    Ich würde mich über ein Feedback von euch freunen.


    Schönes Wochenende, Daniel

  • Hallo Daniel,

    Seit zwei Monaten bin ich Besitzer einer F650 / Baujahr 1997

    Willkommen hier !

    nur im unterem Drehzahlbereich ruckelt sie wie wild

    Einzylinder, die Vergaser-F im Besonderen, fahren sich im unteren Drehzahlbereich schlecht. Deine kurze Beschreibung macht es schwer, zwischen Fehler und normaler Eigenart zu unterscheiden.

    Auch spüre ich zwischen 3500-4000 Umdrehung (bei voller Fahrt) ein Schieben / Ruckeln. Was das Fahren sehr unruhig macht. Denkt ihr das könnte am Vergaser liegen?

    Dieses Phänomen ist unter dem Namen Konstantfahrruckeln bekannt und war schon öfter Thema:

    https://www.google.com/search?…50.de+Konstantfahrruckeln

    Der Vergaser ist jedenfalls nicht die einzige mögliche Ursache, denn die Zündung wird öfter als mögliche Ursache genannt.

    Wenn die Lektüre der verlinkten Beiträge nicht weiterhilft, werden sich die Cracks zu diesem Thema äußern (und Nicht-Cracks voraussichtlich auch ...).


    Was für den hohen Spritverkrauch spricht ( komme mit einer vollen Tankfüllung ca. 200 km).

    Das ist nicht normal, ob mit oder ohne Reserve, und ist Indiz dafür, dass tatsächlich ein Fehler vorliegt.

    Dabei unterstelle ich mal, dass Du mit voll voll meinst und nicht den Füllstand, bei dem die in die Tanköffnung gesteckte Zapfpistole das erste Mal abschaltet (wie ist Dein Verbrauch in Litern pro 100 km ?).


    Eckart

  • Also ohne Reserve bzw bis zum umschalten auf Reserve komme ich auch nur 200km weit, manchmal 220km. Aber das liegt nicht an der Technik sondern an mir. Ich habe 50PS also benutze ich 50PS. Das ein Vergasermotor dann zu saufen anfängt ist völig normal. Wobei ich dann auf der Lanstrasse auch von 100PS Mopeds nicht mehr als Bremse wahrgenommen werde. SOwas geht dann halt auch nur wenn man digital fährt und jede Kurve voll nimmt.


    Wenn du allerdings 200Km ohne Reserve bei gemütlicher Fahrt verbrauchst, dann hast in der Tat ein technisches Problem. 250Km sollten drin sein. Da würde ich auf falsche Einstellung des Vergasers tippen. Hattest du die beim Reinigen getrennt? Bin zwar nicht der Topmechaniker, aber ich lese überal, das man das möglichst nicht machen soll, weil man sie dann wieder synchronisieren muss. Lässt man sie verbunden muss man das wohl nicht.

  • Hattest du die beim Reinigen getrennt? Bin zwar nicht der Topmechaniker,

    Ich will ja nicht lästern , doch im Beitrag von Eckart wird eindeutig gesagt das es sich um einen Einzylinder handelt.

    Preisfrage : Wie viele Vergaser hat hat ein Motor mit einem Zylinder normalerweise ??????




    Oesie

  • Zu synchronisieren gibt es bei dieser Vergaseranlage nichts. Abgesehen davon, dass nuer einer der beiden Vergaser einen Unterdruckanschluss hat. Auch wenn man beide Vergaser trennt, sie wieder zusammenzubauen ist es kein Hexenwerk sie wieder zusammenzubauen. Ein Blick auf den Luftspalt der Drosselklappe reicht. Zwei Vergaser wohl eher deshalb, weil der 4-Ventilkopf so etwas besser beatmet wird.


    Ein Verbrauch von vermutet etwa 7l ist auf jeden Fall um einen guten Liter zu viel. Ich komme mit wirklich vollem Tank auf etwa 270km bis zur Reserve.


    Ultraschallreinigung ist sicher schön, gut abdichtende Schwimmernadelventile, da vermute ich ein Problem, sind aber besser. Die Zündanlage ist abgesehen von eventuell noch vorhandenen Beru Blechsteckern IMHO völlig unproblematisch. Der Motor läuft auch mit einer Kerze ordentlich (für einen 1-Zylinder)

  • Zwei falls dich mal jemand fragt. Den wir reden ja nicht von Normalerweise, das Modell kenn ich noch nicht. Sondern wir reden von einer 650er BMW. Die wird anhand der Drosselklappenstellung synchronisiert.

  • Salut,

    hatte ähnliche Probleme beim Wiedereinstieg mit der F650. Guter Kaltstart, aber ruckeln unter 3000 und dazu schlechter Warmstart. Folgendes hat Abhilfe geschaffen:

    - Zündkerzenwechsel (Kerze Iridium und Stecker NGK)

    - Vergaser Gemischschraube neu eingestellt (war auf 2.5 Umdrehungen, jetzt auf 3.5).

    - Ventilspiel eingestellt

    - Neuer Stromregler (alter defekt)

    - Vermeiden aus unter 2500 Umdrehungen zu beschleunigen

    Alles zusammen brachte: Besseres Leerlaufverhalten und ruhigeren Lauf in unteren Drehzahlen. Insgesamt ruhiger Motorlauf, weniger Spritverbrauch (jetzt bei 4.8-5L aber ich fahr soft und bei uns gilt 80km/h max.)

    Ich denke, normal ist: Sanftes Beschleunigen ab 2.5 sollte ohne Probleme möglich sein. Verbrauch bei normalem Fahren zwischen 5-6L.

    Ich würde an deiner Stelle in folgender Reihenfolge anfangen: kostet nix und geht schnell

    - Vergasergemischschraube überprüfen

    - Regler überprüfen, nachmessen. (niedriger Batteriesäurestand kann schon ein Hinweis geben)

  • Hallo zusammen,


    erstmal Danke für eure Antworten.


    Ich bin heute ne Runde gefahren und es wird nun noch schlimmer. Wenn ich durch eine Ortschaft mit 50 kmh / ca. 3200 Umdrehungen fahre ruckelt sie und es fühlt sich an wie wenn einer immer am Hinterrad zieht. Auch kommt es mir vor, als wenn die Kette gleich vom Ritzel fällt. Ruckelt wie wild. Außerhalb der Ortschaft, bei 100 kmh / zwischen 3500 - 4000 Umdrehungen - das gleiche!


    Hab nun Zuhause die Zündkerze rausgedreht und die Farbe ist alles andere wie rehbraun (im Anhang das Bild dazu). Nun hab ich den Coke inkl. Cokeschraube überprüft, die ist O.K.


    IMG_7495.JPG



    Was denkt Ihr? Ich weiß nicht mehr weiter.... leider macht das Fahren gerade nicht viel Spaß.


    Danke schon mal im Voraus für eure Hilfe.

  • Warum überprüfst du den Regler nicht!


    bob-muc

  • Für das starke Konstantfahrruckeln (ganz wird man es um die 2000U/min nie los) ist meist die Zündung verantwortlich.

    Grundsätzlich würde ich die Vergaser in der Leerlaufgemischeinstellung auf Grundeinstellung bringen also beide Schrauben rein bis Anschlag (vorsicht auf Anschlag schrauben, die reinwürgen) und dann zwischen 3,5 und 4,5 Umgrehungen raus schrauben. IOb 3,5 oder 4,5 ist erst mal ziemlich egal, das ist Feintuning. Meine läuft mit 4,5 Umdrehungen etwas angefettet besser. Wenn man also bei 4 Umdrehungen ist, ist man auf der sicheren Seite.

    Der nächste Punkt bei der F 650 bzw. allen Rotaxmotoren dieser und ähnlicher Baureihen ist der Bero-Blech-Zündkerzenstecker eine der häufigsten Fehlerquellen. Die schlagen gern auf die Abschirmung durch und dadurch kommt es im unteren Drehzahlbereich gern zum Ruckeln. Wenn man die gegen NGK Stecker tauscht, kann man bei der Gelegenheit auch gleich mal die Kabel bis zu den Zündspulen erneuert und auch gleich mal die Zündspulöen an den Kontakten säubern. unter dem Tank da wo die Zündspulen sitzen sammelt sich gern das Öl welches beim einfüllen daneben läuft, setzt sich mit schmutz voll und wenn es dann feucht wird, kann das ebenfalls eine Möglichkeit des Durchschlagen vom Zündfunken kommen. Ob man unter den Staubschutzkappen noch Silikonfett schmiert oder nicht ist fast eine Glaubensfrage. Ich mach es weil ich gern ruhig schlafe und so weiß das ich an diesen Stellen keine Korrosion haben werde.

    Neue Zündkerzen schaden auch nicht.

    Wenn die F dann immer noch bescheiden läuft darf man sich den Vergaser genauer ansehen. 95% der Fehler leiegen aber ausserhalb der Vergaser.

    Was auch immer mal gern als Konstantfahrruckeln wahrgenommen wird und vor der Bastelei ausgeschlossen werden sollte. Ist eine verschlissene Kette und Ruckdämpfer im Hinterrad. Ich behaupte mal das locker 70% der Fahrer ein kaputten Ruckdämpfer nicht von einem Ruckeln des Motor auf Anhieb unterscheiden können. Die Symptome sind sehr ähnlich und selbst der Motorsound passt sich an wenn es hinten "lose" wird.

  • Ruckelt wie wild

    So dramatisch, wie Du das beschreibst, kann man das fast nicht mehr mit Konstantfahrruckeln beschreiben.

    Warum überprüfst du den Regler nicht!

    Obwohl ein Reglerproblem nach der Beschreibung nicht die allerwahrscheinlichste Ursache ist, ein elektrisches Problem kann man nicht ausschließen. Und von daher würde ich die Bordspannung in jedem Fall einfach mal nachmessen, gerade auch, weil das so einfach und schnell geht verglichen mit allen möglichen anderen Maßnahmen wie sie etwa im Beitrag vor dem meinen beschrieben sind.

    Ein noch nicht erwähntes elektrisches Problem wären lose Batteriepole. Es kann durchaus sein, dass sich dieser Fehler bei bestimmten Drehzahlen verstärkt zeigt durch mechanische Resonanzen bei den losen Kontakten. Auch andere Kontakte - Meine BMW F650GS 2004 geht während der Fahrt aus - würde ich da nicht ausschließen, wenngleich ich vermute, dass dieser Schalter hier eher nicht in Frage kommt (wenn Dein Motorrad nicht sogar eins ganz ohne Seitenständerschalter ist).


    Eckart

  • Oesie

    2 Mikuni BST 33- B 316 GLEICHDRUCKVERGASER.....auch Doppelversager gescholten..deswegen Doppelansaugkrümmer...kannste nicht wissen,da Deine CS Saugrohreinspritzung hat


    @Hauke hat die gängien Fehler benannt...tippe blind auf Ruckdämper..da wird die Fuhre unkomfortabel.ähnlich dem Kfr der Einspritzer..

  • wenn ich die Zündkerze anschaue läuft die F viel zu fett.

    Ich würde mich zuerst mal darum kümmern.

    Von einem defekten Rückdämpfer wird die Kerze nicht schwarz.

  • Hallo Hauke,

    danke für den Beitrag, war schlussendlich der Auslöser für das, was folgte (s.u.).


    Als Eher-Wenig-Fahrer musste ich Samstag das zweite Mal in dem Jahr tanken.

    Errechneter Verbrauch: 5,5 l/100 km - eindeutig zu viel für meine Fahrweise.


    Das Fahrverhalten meiner 98er war wie im Netz beschrieben: Unter 3.000 U/min eher ruckelig (man könnte auch "nervig" schreiben).


    Da wollte ich endlich mal von Beru-Blechstecker auf die vielgepriesenen NGK-Kerzenstecker tauschen.

    Aber blöd, die sind ja mit dem Zündkabel verklebt! Dann vielleicht erst mal doch nicht?

    Wie sieht eigentlich das obere Gewinde der linken Zündkerze aus? Das ist ja total rostig!

    Kerzen erneuert (NGK D8EA), Kerzenstecker mit Brunox und Q-Tips gereinigt (Beru-Blech drin gelassen).

    Ergebnis:

    Das Motorrad ist nicht mehr wiederzuerkennen.

    3. Gang: ab 2.000 U/min ruckelfrei

    4. Gang: ab 2.500 U/min ruckelfrei

    5. Gang: knapp über 2.500 U/min ruckelfrei.


    Endlich!!

    Wollte ich mal loswerden.


    Grüße


    Thomas

  • Da wollte ich endlich mal von Beru-Blechstecker auf die vielgepriesenen NGK-Kerzenstecker tauschen.

    Aber blöd, die sind ja mit dem Zündkabel verklebt! Dann vielleicht erst mal doch nicht?

    also daran kann ich mich aber jetzt gar nicht erinnern ( ca. 20 Jahre her ) - meine Blechstecker liegen irgendwo in Heidelberg :whistle:

    nach einer nervigen , ruckelnden Regenfahrt endgültig auf der Standspur gegen NGK (vorsorglich mitgenommen )

    getauscht , dort war nichts verklebt die Stecker waren nur aufgedreht , die NGK sind es auch.

    Aber kurz danach ( zu Hause ) habe ich eh auch die Kabel erneuert - schadet ebenfalls nicht :notworthy1:


    Ist jedenfalls sehr interessant, wie sensibel der Rotax auf eine nicht optimale Zündung reagieren kann;)


    :wave:

    Mac

  • Super


    Wenn er richtig läuft, läuft der Rotax eigentlich für ein Eintopf mit dem Hubraum sehr kultiviert. Die KTM Aggregate um 650ccm mit und auch ohne Ausgleichswelle laufen deutlich ruppiger

  • Super


    Wenn er richtig läuft, läuft der Rotax eigentlich für ein Eintopf mit dem Hubraum sehr kultiviert. Die KTM Aggregate um 650ccm mit und auch ohne Ausgleichswelle laufen deutlich ruppiger

    Woher soll das bitte ein Kasawaki Meister wissen...die haben doch keine Eintöpfe im Sortiment ;):eekout:

  • Woher soll das bitte ein Kasawaki Meister wissen...die haben doch keine Eintöpfe im Sortiment ;):eekout:

    Aber die bei Kawasaki hatten mal einen endgeilen zweitaktenden 3 Zylinder. Das Ding war zwar brandgefährlich aber es war ein geiles Geschoss.

    Der Durchsatz der mittleren Kolben war zwar so hoch das die Straßenmeistereien schon Automaten mit Kawasaki und Yamaha RD 350 Kolben aufstellen wollten , aber Spaß haben die Knalltakter trotzdem gemacht.