Winterlager im Freien?

  • ...Bei einer längeren Standzeit von mehreren Monaten muss man den Tank auch nicht unbedingt leeren, aber man sollte wenigstens nicht kurz vorher tanken...

    Das sehe ich anders:

    Wenn der Tank nicht voll ist hat man eine Luftblase über dem Sprit. Wird der Tank tagsüber erwärmt dehnt die sich aus - die Luft wird aus dem Tank heraus gedrückt. Am Abend, wenn es wieder kälter wird, zieht sie sich zusammen und Luft wird in den Tank eingesogen.


    Das Problem: die Luft die herein kommt ist feucht. Durch diese Feuchtigkeit beschlägt der Tank von innen. Die Luft die morgens wieder heraus gedrückt wird ist trocken.


    Das sind nur winzige Mengen. Aber steter Tropfen höhlt den Stein. Der Tank atmet sozusagen Feuchtigkeit ein.

    Nicht umsonst rosten Motorradtanks immer unten durch: das Wasser ist schwerer als Sprit und bildet einen Sumpf der den Rost prächtig fördert.

    Das ist bei Plastiktanks zwar egal - aber ich möchte trotzdem kein Wasser im Tank haben.


    Ich tanke bei längerer Standzeit und im Winter immer voll!

  • Wenn der Tank nicht voll ist hat man eine Luftblase über dem Sprit. Wird der Tank tagsüber erwärmt dehnt die sich aus - die Luft wird aus dem Tank heraus gedrückt. Am Abend, wenn es wieder kälter wird, zieht sie sich zusammen und Luft wird in den Tank eingesogen.

    Den temperaturbedingten Luftaustausch kann es nur geben, wenn sich die Tankluft und die Außenluft nicht gleichzeitig erwärmen und abkühlen, was Voraussetzung für einen Druckunterschied zwischen innen und außen ist, der wiederum Voraussetzung für einen Luftaustausch ist.


    Es kann allerdings einen witterungsbedingten Luftaustausch geben, wenn sich das Wetter vom Hoch zum Tief oder umgekehrt ändert.


    Grundsätzlich kann sich auch das Benzin im Tank ausdehnen, sodass der Effekt nie ganz weg ist.


    Die Empfehlung habe ich mir ja nicht ausgedacht, sondern auf eine in kraftfahrtechnischen Dingen als kompetent geltende Organisation Bezug genommen: In meinen Beitrag weiter oben hatte ich einen älteren Thread mit der Frage verlinkt, in dem jemand den ADAC zitiert hatte:

    Einen Motorradtank aus Blech sollten Sie bis zum oberen Rand befüllen, wenn das Motorrad auf dem Mittelständer abgestellt wird, ansonsten entsprechend den Herstellervorschriften befüllen. Kunststofftanks hingegen sollten möglichst leer sein, da Kraftstoffbestandteile durch die Tankwand diffundieren können.

    Was letztlich das kleinere Übel ist, kann ich selber nicht beurteilen, sondern muss mich da auf Leute verlassen, die in diesen Dingen mehr wissen als ich.

    ich möchte trotzdem kein Wasser im Tank haben

    Unter anderem wegen der Umwälzung durch die Benzinpumpe dürfte das hier nicht ganz so kritisch sein. Anonsten bindet Benzin, besonders E10, ja auch eine kleine Menge Wasser.


    Zusammenfassend wollte ich eigentlich sagen, dass man aus einer Mücke keinen Elefanten machen sollte. Bei einer normalen Standzeit dürfte das alles völlig egal sein. Und das deckt sich ja auch mit Berichten anderer Nutzer.


    Eckart

  • Eckart, denk auch mal dran, wie die Sonne einen Behälter erwärmt wenn sie drauf scheint. Selbst im Winter. Siehe Solardusche mit einem schwarzen Sack als Energiesammler. Du kannst also davon ausgehen, das innen und aussen NICHT die selbe Temperatur haben und dann der Ausdehnungseffekt kommt.


    Das mit dem Wasser im Benzin gebunden habe ich noch nie gehört, aber kann sein. Viele Materialien können Flüssigkeiten binden bis zu einem bestimmten Grad.


    Aber woran sich der Kollege mit seinem Kondensat täuscht: Kondensat bildet sich nur bei Nebel. Und wenns dann wärmer wird am Tag und der Nebel sich verzieht, verdunstet auch das Kondensat im Tank wieder. Auch wenn es unter dem Benzin liegt. Wer wirklich Wasser im Tank findet, hat sich das anders eingefangen, nicht durch Winter rumstehen und Kondensat.


    Ich hatte schon 3 Absätze über die Physik weswegen das so ist geschrieben, aber ich lass es weg. Wer genauer wissen will, gerne per PM. Ansonsten wie üblich: wer mir glauben will, darf das gerne, und wer nicht der nicht. Ich will keinem ausreden seinen Tank voll oder leer abzustellen, soll jeder machen wie er will. Beides ist am Ende ok, weil eh nix passiert. Und jeder wird im Frühjahr sagen können: ich hab alles richtig gemacht, sie springt an.

  • Das sehe ich auch so...

    Wobei ja meine 2 Räder im Winter immer in der Garage stehen und ich auch im Winter mal fahren will ohne das ich gleich Tanken muss...

  • Problem ist nicht das der Sprit beim Kunstofftank Wasser bindet sondern das Wasser durch den Kunstofftank diffundiert und sich das Wasser dann unten im Sprit absetzt. Das merkt man dann wenn man auf Reserve umschaltet, der Bock sich ein Schluck Wasser gönnt und sich kräftig verschluckt. KTM bei bei ihren Tanks eine Zeit lang richtig heftige Probleme mit dem Wasser gehabt und haben dann irgendwann mal auf einen andern Kunstoff umgestellt bei dem das Problem nicht mehr so extrem auftrat.

  • @Hauke

    Wasser diffundiert durch Kunststoff, das stimmt. Aber es bleibt dabei molekular und wird über die Entlüftung rausgedrückt. Weil jedes Atom das reinwandert ja auch den Druck erhöht. Zusätzlich aber auch das Benzin verdunstet, viel schneller als eventuelles Wasser, so das dauernd ein Überdruck herrscht, der abgelassen wird.


    Zu Deutsch, auch nach 10 Jahren wird in einem Tank keine Wasserlache sein. Ausser er hat eine Öffnung durch die Tropfwasser direkt rein kann. zb von Regen. Nur auf diesem Weg kann genug eindringen um Wassersack zu bilden. Im gasförmigen Zustand ist das einfach zu wenig.


    Was immer bei KTM war, Wasser im Tank kommt nicht durch Diffussion. Benzin wird ungefähr 10x so schnell diffundieren, der Tank wäre relativ schnell leer, es würde dauernd nach Sprit stinken und keiner hätte jemals so einen Tank zugelassen. Was immer du da meinst zu wissen, war ein völlig anderes Problem. Diffussion geht ja immer in beide Richtungen. Ich persönlich tippe eher drauf, das wie bei der Ur-F sich am Tankdeckelring Wasser absetzen kann, das dann in den Tank läuft, wenn man nachtanken will.

  • Naja, auch die BMW Piloten kennen das Problem von der Wasserpfütze im Tank bei längeren Stand (unter Dach) aber wenn du meinst, dann wird das wohl so sein. Mir ist das letztlich egal.

  • Naja, auch die BMW Piloten kennen das Problem von der Wasserpfütze im Tank bei längeren Stand (unter Dach) ...

    also begonnen 1973 mit einer R 25/3 bis heute standen meine Motorräder unter Dach und hatten mehr oder weniger lang Winterpause.


    Meine Neuanschaffung stand jetzt knapp 2 Jahre mit 5 l im Tank und lief auf Anhieb tadellos. Ich gebe zu, ich kenne das Problem (noch) nicht...

  • Noch eine These (die ich nicht beweisen kann):

    Bei Blechtanks, die lange halbvoll gelagert wurden, ist ist im unteren Bereich bis zu einem umlaufenden Rand erhebliche Korrosion, darüber in einem Zwischenbereich nicht mehr oder weniger, ganz oben, wo kein Kraftstoff mehr stand wieder mehr Rost.

    Es gibt die Aussage dass die Ketonbindungen (C mit doppelt gebundenem O) sich zersetzen und dadurch H2O frei wird, welches sich unten sammelt und zu diesem Bodenrost führt.

    Das wäre ggf. das genannte Wasser im Tank.

  • Noch eine These (die ich nicht beweisen kann):

    Bei Blechtanks, die lange halbvoll gelagert wurden, ist ist im unteren Bereich bis zu einem umlaufenden Rand erhebliche Korrosion, darüber in einem Zwischenbereich nicht mehr oder weniger, ganz oben, wo kein Kraftstoff mehr stand wieder mehr Rost.

    Es gibt die Aussage dass die Ketonbindungen (C mit doppelt gebundenem O) sich zersetzen und dadurch H2O frei wird, welches sich unten sammelt und zu diesem Bodenrost führt.

    Das wäre ggf. das genannte Wasser im Tank.

    Kontra

    meine alte RS BJ 86 hat Stahltank....immer randvoll...und gelegentlich wird sogar verdunstung aufgefüllt..da ist nix mit Roschd....der gehört gebraten



    Inne TG steht aber die Gixxer GSXR1000 K6 vom Nachbarn seit 2J....vor 2j hab ich dem die Gixx zum laufen gebracht,aber gleich gestoppt,ließ das arme Möp 15Monate mit nur reserve im Stahltank stehn...Rostpartikel im Spritfilter der Benzinpumpe und sogar nach probelauf in den Injektoren der Multipoint...der kommt um neuen Rostfreien Tank nicht rum,mit integrierter Benzinpumpe und darin enthaltenem Spritfilter...


    Ergo....voller Stahltank schützt doch vorm rosten....anders isses beim Plastetank der F 650.....den mach ich richtig leer um kondens zu verhindern...auch werden die versager richtig leergesaugt,schützt vorm verharzen...Hahn zu und laufen lassen bis spritmangel zum stillstand führt...


    hab bei beiden noch nie Ultraschall gebraucht um verharzungen wegen falscher nicht Artgerechter Haltung zu beseitigen...


    unn etzt gehts hexe treibe...in Eimsheim ist party bei SASEM DUSEM

  • Im Tank mag Wasser sein, aber es fehlt Sauerstoff.


    https://de.wikipedia.org/wiki/…es_Modell_der_Rostbildung


    Eisen rostet nur unter bestimmten Bedingungen. In einer Schutzatmosphäre wird ein Wassertropfen auf Eisen auch in 100 Jahren ohne Rost sein.


    Wo soll der Sauerstoff herkommen? Wir ölen ja auch Sachen ein um sie vor Rost zu schützen. Benzin würde auch gehen, aber verdunstet zu schnell. Petroleum wird gerne benutzt von vielen, weil es der Hauptbestandteil von WD40 ist. Es ist ein bischen schlechter als Diesel in der Zündfähigkeit, aber es gab auch Petroleumkolbenmotoren. Es ist zumindest dem benzin näher als dem Öl in der Viskosität.