Nochmal: Wasserpumpe

  • Liebe Schraubergemeinde,

    nach knapp über 90.000km bin ich nun auch dran. Anfangs tröpfeln- natürlich während einer Tour nach Italien (ein anständiges Motorrad geht höchstens im Umkreis von 10 km vom Standort kaputt); alle 200km 150cc nachgefüllt, den Seitendeckel kann ich inzwischen blind ab-und aufmontieren 8), aber dann nähe Padua kam dann der Wasserfall. Die F steht nun in einer Kfz-Werkstatt und harrt der Abholung.

    Ich bin dabei, mich mit Hilfe Eurer zahlreichen Beiträge auf die Reparatur vorzubereiten. Da mag ich z.B. jetzt nicht 400g Spezialfett kaufen, die dann rumstehen (bin über 70, also absehbare Restlaufzeit), habe aber eine Kartusche mit Hochtemperaturfett lagern (-35 bis 160C) .

    1. Kann ich das nehmen, oder muss es extra wasserfeste Eigenschaften haben?

    2. Geht die Montage des Kupplungsdeckels wirklich ohne Absenken des Motors (mords Viecherei!), wie es BMW seltsamerweise erst für den Zusammenbau vorschreibt?

    Danke schon mal für Eure Antworten!

    Gruß

    Jens aus Vib

  • zu 1. das verwendete Fett sollte wasserfest sein, aber vielleicht hat ja dein Fett diese Eigenschaft.

    zu 2. der Motor muss nicht abgesenkt werden

  • Allerdings muss wenn du noch die starre Öl-Rücklaufleitung dran hast der Krümmer abgebaut werden. Das ist für sich genommen kein Problem, du solltest aber bei der Montage eine neue Krümmerdichtung verbauen.

    Wegen dem Fett: Wasserfest sollte es schon sein. Sonst spült dir die leichte Uneichtigkeit mit der es anfängt beim nächsten mal das Fett da raus und dann geht's auf einmal ganz schnell.

  • Krümmer und Fußrasten ab, Ölleitung komplett lösen.


    Es gibt hier scheinbar einige die die Ölleitung durch eine flexible Lösung ersetzt haben. Schien mir zu aufwendig bis ich den Kuplungsdeckel wieder montiert habe - es geht kaum schlimmer.


    Beim nächsten Mal würde ich zu 100 Prozent umrüsten!


    Besorg dir auch eine neue Dichtung für den Kuplungsdeckel und ein wenig Dichtmasse zum die Dichtung zu fixieren.

  • Jens - Motor absenken ist völlig unnötig. Nur die starre Ölleitung weg und Krümmer absenken (Zwei Muttern des Krümmerflansches am Kopf lösen, Schelle zwischen Krümmer und Endtopf lösen, Krümmer nach vorne aus dem Endtopf ziehen und absenken, Dichtung vom Kopf abnehmen); ist alles viel weniger Streß als gemeinhin beschrieben wird. Alte Schrauberweisheit - gleich alles aus dem Weg zu räumen geht viel schneller als drumherumzubasteln. Umrüstung auf Schlauch schafft wieder andere Probleme, ich habe es schlußendlich bleiben lassen. Einzige wirklich charmante und leider teure Lösung ist die oberhalb des Seitendeckels verlaufende Ölleitung der Sertao mit China-Motor, verbunden mit deren kürzerem Anlasser und einem CNC-gefrästen Adapter für den Anlasser zum Verbau an den F-Motor (und ggf. noch einer Eintragung der ganzen Veränderung). Wer nicht gerade Fernreisen mit der F unternimmt, braucht m.E. keinerlei Umbau - selbst mit starrer Ölleitung kann man die gesamte Reparatur in 2 Stunden erledigen.


    Neue Krümmerdichtung ist sinnvoll, geht unterwegs erfahrungsgemäß aber auch mit der alten. Für den Krümmerzusammenbau braucht´s dann ein wenig Keramikpaste, damit die Verbindung danach nicht festbrennt.

    Einen Teelöffel des richtigen Fettes für die WaPu kriegst Du in der nächsten Werkstatt für ne Spende in die Kaffeekasse oder aber ´ne Tube immer wieder mal bei ebay Kleinanzeigen. Das Zeug drückt´s auch bei Hitze wieder durch die Wasserablaufbohrung raus, deshalb füttere ich jährlich bei unseren Dakars ´ne Portion mit Spritze nach.


    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

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  • Hallo zusammen...

    Seit gestern hat auch meine Wasserpumpe Inkontinenz...

    Im Frühjahr mache ich eh n kompletten KD mit Ventile, da mach ich das gleich mit...

    Danke für die Tipps...

    Grüße Micha

  • Also schon mal Dank für Eure Anteilnahme..

    selbstverständlich werden bei dieser Gelegenheit abfallende Dichtungen erneuert.

    Jetzt plagt mich eine weitere Entscheidung: das Fett für die neue Wasserpumpe. Im Elektrikerladen bot man mir eine Tube "OKS 1110 an, Tropfpunkt bei 190C, und in meinem Sanitärkoffer habe ich eine Tube "fermit Glossar Silikon- Armaturenfett" entdeckt: Temperaturbereich -40 bis +200C, O-ring verträglich (und lebensmittelecht :thumbsup2:

    Was haltet Ihr von diesen Alternativen?

    Gruß vom Jens aus Vib.

  • Original ist Molykote 111


    das Angebot scheint auch Silikonfett und auch verwendbar zu sein und sich sehr wahrscheinlich ebenso über die Zeit verflüchtigen wie alles andere auch.....


    Wasserpumpen-Wellendichtring - NBR oder FPM? ( in diesem Thread sind mittlerweile über 17 Seiten eigentlich ALLE Wasserpumpen + aller Modelle + Themen zerpflückt, bewertet und Möglichkeiten betrachtet worden )


    Fakt ist, der Dichtring wird sich in die Welle einarbeiten und irgendwann steht die Reparatur wieder an - Fehler by Design - Voraussagen wann das genau ist geht nicht.


    Bei keiner meiner Wapu Reparaturen habe ich von dem verwendeten Fett noch irgendwas gefunden - daher bleibt die Option gelegentlich nachschmieren bzw. die angesprochene Modifikation der Welle.


    :wave:


    Mac

  • Also, liebe Mitschrauber,

    Falls es noch von Interesse ist:


    Seit gestern ist wieder alles zusammengebaut und nach heutiger Probefahrt auch alles dicht. Die Wapu-Zahnräder haben wie neu ausgesehen! Habe die trotzdem getauscht (Materialermüdung). Ich denke, wenn die so zermöhrt sind wie manchmal dargestellt, ist vielleicht jemand mit unzureichendem Frostschutz losgefahren. Ursache meines Problems waren nur die beiden Simmerringe. Das Motoröl war auch stark mit Wasser vermischt ( braune, schaumige Emulsion), natürlich auch gewechselt. Dann bei der Gelegenheit neue Kupplung und Wasserschläuche. Kann man bei über 90tkm wohl mal machen . Materialkosten ca €450. Wenn man bedenkt, was ein neues Motorrad kostet- ich bereue nichts.

    Gruß Euch allen und schöne Feiertage!

    Jens aus Vib.

  • Danke für die RM !


    Das Motoröl war auch stark mit Wasser vermischt ( braune, schaumige Emulsion),

    bitte präziser !;) ich möchte hier nur verhindern, dass Missverständnisse und Panik auftreten.


    Wasser/ÖL Emulsion aber nur auf der Wasserpumpenseite in der Kontrollbohrung ???


    also eine Vermischung mit dem Ölsumpf-Öl halte ich an dieser Stelle nur für möglich wenn der Öl Simmering keine Funktion mehr erfüllt und das die Welle der Wasserpumpe die "Ölseitige" Öffnung komplett !!! freigibt,

    wenn sonst eine größere Menge Wasser im Öl ist, kommt das NUR über die Zylinderkopfdichtung

    und hier wird man das sicher vorher merken ( Leistungsverlust , Motor wir heiß , Öl Peilstab zeigt Cappuccino Creme )


    Die Druckverhältnisse an den Wasserpumpen Dichtringen sind dafür einfach nicht groß genug.

    Die Kontrollbohrung warnt und verhindert eine Vermischung von Öl / Wasser

    Nach 3 Wasserpumpen kann ich bestätigen , dass niemals Wasser im / Öl oder umgekehrt war

    auch der Ölseitige Dichtring war absolut ok. Die Wasserseite ist mit Welle/Dichtring schuldig in allen Anklagepunkten;)


    Absolut falsches Kühlmittel kann natürlich auch massive, hier noch nie betrachtetet Auswirkungen haben


    Falls die ÖL/Wasservermischung wirklich so schlimm war, kann ich nur raten bei zukünftigen Touren die ZKD im Auge zu behalten :notworthy:



    :wave:


    Mac

  • Wenn eine ZKD so durchgepfiffen ist das sie Wasser zieht was ja nur nach dem Abstellen des Motors möglich ist, Hat das Kühlsystem im Betrieb aber auch gleichzeitig so ein hohen Druck auf dem Kessel, dass es eigentlich auffällig gewesen sein müsste.

    Die Verdichtung pumpt das Kühlsystem bei defekter ZKD auf, beim abstellen wird der Überdruck auf gleichen Weg wieder ausgeglichen und dabei reichlich Wasser mit eingespült. Das würde man aber zum einen an fehlenden Wasser und auch an mehr Öl merken müssen. In den Meisten solcher Fälle bleibt auch Kühlwasser im Verbrennungsraum stehen was man durch unwilligen Start bemerkt und an weißer Auspuffahne während des Kaltlauf eigentlich auch bemerken sollte.

    In jedem Fall, da hast du absolut Recht Mac, sollte man das im Auge behalten. Der Jens macht auf mich nun nicht den Eindruck, dass er diese Warnzeichen nicht bemerken würde.

  • Die Wapu-Zahnräder haben wie neu ausgesehen! Habe die trotzdem getauscht (Materialermüdung). Ich denke, wenn die so zermöhrt sind wie manchmal dargestellt, ist vielleicht jemand mit unzureichendem Frostschutz losgefahren. Ursache meines Problems waren nur die beiden Simmerringe.

    Als einer der WaPu Zahnrad betroffenen kann ich versichern, dass immer nur original BMW Kühlflüssigkeit drin war und zwar mal Kühlflüssigkeit verloren gegangen ist, aber nie so viel, dass das thermische Probleme verursacht hätte. Um diese zu verhindern ist extra ein Ölthermometer verbaut. Das hat man dank Tankrucksack natürlich nicht immer im Blick aber während große Leckagen da waren natürlich immer genau im Blick behalten. Ich glaube immernoch, dass es das Öl war

  • Die Wapu-Zahnräder haben wie neu ausgesehen! Habe die trotzdem getauscht (Materialermüdung). Ich denke, wenn die so zermöhrt sind wie manchmal dargestellt, ist vielleicht jemand mit unzureichendem Frostschutz losgefahren. Ursache meines Problems waren nur die beiden Simmerringe.

    Als einer der WaPu Zahnrad betroffenen kann ich versichern, dass immer nur original BMW Kühlflüssigkeit drin war und zwar mal Kühlflüssigkeit verloren gegangen ist, aber nie so viel, dass das thermische Probleme verursacht hätte. Um diese zu verhindern ist extra ein Ölthermometer verbaut. Das hat man dank Tankrucksack natürlich nicht immer im Blick aber während große Leckagen da waren natürlich immer genau im Blick behalten. Ich glaube immernoch, dass es das Öl war

    gleiche Fehler müssen nicht immer dieselben Ursachen haben.


    Ich meine hier im Forum hat mal einer berichtet, das er die GS mit eingefrorenem Kühlmittel, also zu wenig Frostschutz, gestartet hat.

    Das Ergebnis waren zerstörte WaPu-Zahnräder.

  • Meine Zahnräder waren auch noch gut, aber dafür ist der Simmerring beim ausbauen zerbröselt (!).


    Kurze Frage meinerseits: Ich hatte alles soweit zusammengebaut, leider war bei mir dann die Kupplung fest, ließ sich nicht ziehen. Nochmal auseinanderbauen ist klar, aber ich verstehe nicht, was ich falsch gemacht hab. Kann man beim Kupplungsdeckel aufsetzen was falsch machen?

  • .....hast Du die Zahnstange, offiziell Druckpilz genannt, obwohl es eigentlich ein "Zugpilz" ist, richtigrum gedreht, bevor Du den Deckel aufgesetzt hast? Allerdings ließe sich der Deckel dann vermutlich gar nicht erst draufsetzen... Mehr fällt mir momentan nicht ein.

    Viel Erfolg!

  • Also, kann denn nicht auch Wasser durch den motorseitigen Simmerring ins Motorinnere gelangen? Meine Zylinderkopfdichtung ist ok, sonst würde es permanent aus dem Auspuff weiß rausrauchen, und das Öl wird auch nicht mehr. Was hast Du für einen Peilstab? Reden wir vom selben Motorrad? ( Hier: F650 GS '2000)

    Gruß!

    Jens

  • die F - G - 650 (Single) Modelle sind im Wapu Bereich alle gleich „bescheiden“ gebaut

    Wapu Ersatzteile identisch.



    Mein Peilstab ist der Originale zum Ur-F Modell. Ich kontrolliere mein Öl regelmäßig.


    Natürlich ist nichts absolut unmöglich,

    aber mein Recherche Stand im Netz zu diesem Thema hat keinen einzigen Fall hervorgebracht, bei dem die Wasserpumpe bei einem Bmw Rotax an einer kompletten Ölverseuchung beteiligt war.

    Der Druck auf den(Wasser) Dichtring darf 0.5 Bar eh nicht überschreiten, dass sind seine Betriebsdaten sollte es dennoch sein

    schieß das Wasser aus der Kontrollbohrung, der Kühler wäre ratzfatz leer;)


    wenn die Kontrollbohrung natürlich fehlerhaft fest verschlossen ist UND der Öldichtring total defekt, könnte etwas Wasser im Öl landen - so einen Fall habe ich noch nirgends gesehen und ich suche zu diesem Thema wirklich alles was ich bekommen kann.

    Ich würde sogar mit einer blutenden Kontrollbohrung noch nach Hause fahren, auch 1000 km dabei aber immer das Wasser im Kühler im Blick halten.


    ich empfehle dir sehr gerne bei einem Bier und Popcorn;) diesen Thread hier haben wir wirklich ALLES diskutiert zu dem Thema auch mit Lösungen verschiedenster Art

    Wasserpumpen-Wellendichtring - NBR oder FPM?


    :wave:


    Mac

  • Also, kann denn nicht auch Wasser durch den motorseitigen Simmerring ins Motorinnere gelangen?

    bei einem Motor in Serienzustand ist Wahrscheinlichkeit für einen 6er im Lotto höher.




    Das Motoröl war auch stark mit Wasser vermischt

    Hier kommt es darauf an, bist du z.B. bei kaltem Wetter viel Kurzstrecke gefahren, kann das auch bis zu einem gewissen Mass normal sein.

  • .....hast Du die Zahnstange, offiziell Druckpilz genannt, obwohl es eigentlich ein "Zugpilz" ist, richtigrum gedreht, bevor Du den Deckel aufgesetzt hast? Allerdings ließe sich der Deckel dann vermutlich gar nicht erst draufsetzen... Mehr fällt mir momentan nicht ein.

    Viel Erfolg!

    Genau das wars... War meine erste Motorradkupplung, hatte bisher nur Autos. Hab den Deckel wohl mit zu viel Gewalt reingesetzt und den Druckpilz reingedrückt, der lag nur noch lose rum. Diesen wieder eingepresst und diesmal mit mehr Gefühl Deckel drauf, dann war alles gut.


    Übrigens war bei mir auf Ölseite auch etwas Cappuccino, aber nur am Simmerring. Nicht im Motorgehäuse. Bin aber auch noch ca. 7000km mit tropfender Kontrollbohrung gefahren und die Simmerringe waren bröselig wie Kekse.