Kühler tropft

  • Hallo an alle,


    an meiner F650GS, Bj. 2004 (Doppelzündung) ist der Kühler in der Nähe des Thermostats undicht.


    Wie kams:

    - Ich war im Urlaub, da leuchtet die Kühlmittellampe auf

    - Habe festgestellt: Lüfter geht nicht mehr an

    - abkühlen lassen

    - Weiterfahrt über Land ging dann, da ständig Fahrtwind da war

    - Dann in der Stadt 2km vor dem Hotel: Lampe leuchtet auf, ein lautes Geräusch (ähnlich einem Knall) am Kühler links, und es beginnt, am Zwischenstück zwischen Kühler und Schlauch herauszulaufen. Genau da, wo der Thermostat ist, der den Kühlkreislauf zum Kühler freigibt, wenn der Motor warm genug ist.


    Versuchte Reparatur:

    - Neuen Lüfter eingebaut

    - Habe das Kühlwasser abgelassen, den Thermostat ausgebaut und gesehen, dass er kaputt ist.

    - Ok, neuen Thermostat gekauft, incl. neuer Halterung, neuem Dichtring und neuer Halteklammer. Und dann alles wieder eingebaut.

    - Kühlmittel aufgefüllt


    Jetzt kommts: Bei der anschließenden Probefahrt zeigt sich, dass es trotz neuem Dichtring nach wenigen km erneut an der gleichen Stelle tropft. :angry: Lampe hat nicht geleuchtet...


    Was ist da los? Hat jemand eine Idee?

    Kann es sein, dass ich zuviel Kühlmittel eingefüllt habe, und nur das überschüssige rausfließt? Oder... ?


    Wäre dankbar über Ideen, Meinungen.


    Grüße

    Jürgen

  • Da dürfte irgendwo ein kleiner Riß sein, vermute ich. Da das Kühlmittelsystem unter Druck steht, braucht es da keinen großen Riß, um ordentlich Flüssigkeit zu verlieren.

    Ohne ausreichenden Kühlmittelstand weiterzufahren halte ich übrigens für sehr leichtsinnig - der Fahrtwind mag zwar dazu führen, daß die Lampe erst mal nicht leuchtet, aber die partielle Überhitzung wird dadurch nicht vermieden, weil nicht mehr überall Flüssigkeit zur Wärmeabfuhr hinkommt. Ein verzogener Zylinderkopf ist mehr als unschön.


    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Danke Chris für die Rückmeldung. Habe keinen Riss gesehen, aber ich muss nochmal genau nachsehen. Vielleicht ist doch einer da.


    Ist vielleicht der Kühler an der Stelle des Thermostats durch den Knall (als es den Thermostat zerrissen hat), geweitet und der Dichtring schließt nicht mehr richtig ab?



    P.S. Bin nicht ohne Kühlmittel gefahren. Nach dem Geräusch an der Ampel und dem Kühlmittelverlust habe ich den Motor abgestellt, abkühlen lassen, und dann nach 2 Stunden mit Leitungswasser aufgefüllt und die 2km bis zum Hotel gefahren... Ich denke, das müßte der Zylinderkopf mitmachen.

  • Jetzt kommts: Bei der anschließenden Probefahrt zeigt sich, dass es trotz neuem Dichtring nach wenigen km erneut an der gleichen Stelle tropft. Lampe hat nicht geleuchtet...

    vermutlich ist der Kühler defekt. Bist du sicher, das die Dichtfläche, auf der der Dichtring aufliegt, intakt und sauber war?


    Lampe leuchtet bei funktionierender Wasserpumpe und Thermostat erst, wenn du schon einiges an Kühlflüssigkeit verloren hast. Das Aufleuchten wird natürlich auch noch von Aussentemperatur, Durchnittsgeschwindigkeit usw.. beeinflusst. Das die Warnleuchte nicht anging würde mich also nicht wundern.

  • Hm, ja, müßte nochmal die K-Flüssigkeit ablassen und die Innenwand des Kühlers anschauen, ob da an der Stelle des Dichtrings irgendwie was nicht stimmt.

    Aber ich fürchte auch, dass der Kühler defekt ist und ich einen neuen kaufen muss...

  • Hm, ja, müßte nochmal die K-Flüssigkeit ablassen und die Innenwand des Kühlers anschauen, ob da an der Stelle des Dichtrings irgendwie was nicht stimmt.

    Aber ich fürchte auch, dass der Kühler defekt ist und ich einen neuen kaufen muss...

    die Befürchtung teile ich

  • Ich frage mich gerade, was da genau passiert ist, dass das Thermostat zerspringt. Ein Kumpel hatte kürzlich ein ähnliches Problem (Lüfter ging nicht an, dadurch Überhitzung) aber bei ihm kam dann einfach nur bei sehr langsamer Fahrt Kühlmittel aus dem Deckel des Ausgleichsbehälters gesprudelt (der Deckel hat extra dafür ein Loch)

    Bei ihm war schlussendlich der Kühlmittel-Temperatursensor defekt, wodurch der Lüfter nicht mehr an ging, was dann zu den Problemen geführt hat. Kurzfristige Abhilfe war den Stecker vom Sensor abzuziehen (rechte Seite am Motor, relativ weit oben, der Sensor der direkt neben der Entlüftungsschraube sitzt) - dann läuft der Lüfter dauerhaft. Neuer Sensor hat das Problem dann behoben.

    Der Sensor wird bei dir vermutlich auch defekt sein und hat durch den fehlenden Lüfter deine Folgeprobleme verursacht.

    Davon abgesehen ist durch den "Knall" jetzt vermutlich irgendwo der Kühler undicht (bei der F wird gerne die Dichtung zwischen Kühlerkörper und den Endkammern undicht, die ist nicht tauschbar) und muss getauscht werden. Reparatur Wundermittel haben üblicherweise 1 von 2 Problemen:

    1. Sie funktionieren einfach nicht und stopfen damit auch das Leck nicht

    2. Sie stopfen zwar das Leck, verstopfen aber andere Leitungen mit (gerne genommen die Überdruck-Leitung, über die zu hoher Druck entweichen kann) und führen damit zu höchst unschönen Folgeproblemen (z.B. ZKD, defekte WaPu, gerissener Zylinder)

    Davon würde ich also die Finger lassen

  • Ich habe den Lüfter direkt an die Batterie angeklemmt und er ging wirklich nicht mehr... Also der war auf jeden Fall defekt.

    Warum der Deckel des Kühlers nicht durch den Überdruck geöffnet hat, ist eine gute Frage. Aber wenn ich eh einen neuen Kühler brauche, erübrigt sich die Frage...


    Genauer gesagt ist nicht der Thermostat kaputt gegangen, sondern die Kunststoffhalterung, in der der Thermostat befestigt ist. Zu kaufen gibts nicht die beiden Einzelteile, sondern nur beides zusammen als 1 Teil.

    Vermutlich hat der Kunststoff nach 85.000 km die übermäßige Hitze einfach nicht mehr gepackt...

  • Hallo,


    ein neuer Kühler würde mich 358 Euronen kosten... :sad:


    Hat jemand noch ne Idee??


    Kann man den Kühler irgendwie abdichten?

  • Hat jemand noch ne Idee??

    Also ich würde ja erstmal prüfen, ob der Kühler überhaupt defekt ist!
    Allerdings deutet der "Knall"doch ein wenig darauf hin.


    Gebraucht gibt es die Kühler nicht? Bei der Vergaser-F gehen Kühler in gutem gebrauchten Zustand für 60 bis 100 EUR über den Ladentisch. Ist das bei der GS wirklich so viel teurer?

  • Meinen undichten Kühler musste ich kurz vor dem Urlaub mit einem 2K EpoxidKleber im Bereich der Leckage abdichten. Bin danach problemlos durch den Urlaub gekommen und habe auch bis jetzt noch keine Probleme. Da ein Provisorium sehr hartnäckig ist, habe ich nun genug Zeit mich nach einem gebrauchten Kühler umzusehen.

    Man muss nur den Temperaturbereich des Klebers beachten. Ansonsten ist es kein Hexenwerk das Provisorium herzustellen.f650.de/wcf/index.php?attachment/38591/

    Kühlwasser ablassen, Leckage ordentlich trocknen und verkleben. Wasser auffüllen -fertig.

  • Ja, 2K-Kleber wäre nicht schlecht

    Es tropft leider an einer ungünstigen Stelle; an der linken Seite des Kühlers unten, wo über ein Plastik-Winkelstück der Schlauch nach unten führt, genau zwischen dem runden Metallteil des Kühlers und dem Plastikwinkelstück. Eigentlich sollte der (neue) Dichtungsring das verhindern... Und dann tropfts auch noch ganz in der Nähe aus den vorderen Löchern, die wegen der Halteklammer da sind. Ich vermute, dass auch da der Dichtring nicht das tut, was er sollte...

    Ich glaub, ich sollte mal noch jemand von meiner Werkstatt draufschauen lassen

  • Hab den Kühler nochmal genau angeschaut. Scheint ein Haarriss zu sein zwischen Plastikteil links und dem angeflanschten Kühlkörper. So dass der Überdruck das Plastikteil erweitert und der Dichtring nicht mehr abdichtet.


    Einen gebrauchten Kühler hätte ich für ca. 170 Euro bekommen, der wäre aber auch schon 18 Jahre alt gewesen.


    Dann habe ich doch lieber gleich den neuen bei BMW gekauft, auch wenn mein Geldbeutel protestiert hat...:g: Klar, sind 180 Euro mehr, aber der funktioniert dann auch die nächsten 85.000 km...


    Jetzt noch einbauen...