Vergaser-F 650 schaltet sich ab, startet nicht

  • Hi zusammen,


    meine F macht mal wieder Zicken und ich bin ein wenig ratlos.

    Ich bin Anfang September mit meinem Mädchen in 10 Tagen noch 3500 KM auf Kurvenjagd gewesen. Beinahe ohne Zwischenfälle. Wollte jetzt am Wochenende ein Ründchen drehen, schalte die Maschine an, drücke den Startknopf, es klackt leise vom Starter, Maschine aus. Ganz aus, kein Licht im Cockpit und keins an der Front. Erste Vermutung Sicherung, also nachgesehen, alles in Ordnung. Mache den Seitenständer runter, Maschine wieder an. Ständer hoch, Maschine aus. Leichtes drücken gg. den Ständer, Maschine an, startet willig.
    Bin damit gefahren und zwischendurch eigentlich keine Probleme. Nach der Ankunft ging sie wieder nicht mehr an.

    Auffällig: sie ging immer mal wieder an, wenn man den Seitenständer mit Wucht nach unten bewegt. Leider hat sich das inzwischen gegeben und sie geht gar nicht mehr an.

    Erste Vermutungen von mir:

    - Sicherung: alle i.o. s.o.

    - Seitenständerschalter: Der machte schon vor Jahren mal unanständig viele Probleme! Ständer war recht locker, Schalter könnte also Schaden genommen haben. Allerdings habe ich den Schalter abgebaut und die Kontakte kurzgeschlossen. Müsste sie dann nicht wieder problemlos anspringen? Oder zumindest wieder aufleuchten? Scheint mir unwahrscheinlich, dass hier die Ursache liegt.

    - Batterie scheidet eigentlich aus, da die Maschine total problemlos, schnell und bereitwillig anging. Das Geräusch und Phänomen bei einer leeren/ defekten Batterie kenne ich inzwischen zudem auch in allen Details, das ist anders

    - ?!

    Ich bin mit dem Phänomen etwas überfragt, Elektrik ist nicht mein Fachgebiet bei dem Ding ... musste ich auch noch nie anfassen eigentlich


    Freue mich, falls mir jemand helfen kann! :wave:


    PS: Ich hoffe, es ist was simples. Mache ein befristetes Praktikum im deutschen Süden und meine sämtlichen Werkzeugkästen sind daheim im Rheinland geblieben, meine Ausrüstug ist also miserabel. :wacko:

  • Hallo Fred,

    Batterie scheidet eigentlich aus, da die Maschine total problemlos, schnell und bereitwillig anging. Das Geräusch und Phänomen bei einer leeren/ defekten Batterie kenne ich inzwischen zudem auch in allen Details, das ist anders

    Und trotzdem war das mein allererster Gedanke.

    Denn der Seitenständerschalter wirkt nur auf den Anlasser und die Zündung, aber nicht auf die anderen Aggregate. Deine Beobachtung

    Ganz aus, kein Licht im Cockpit und keins an der Front

    lässt eigentlich gar keinen anderen Schluss zu als dass es ein Problem mit der Stromversorgung gibt. Sicherungen hattest Du ja schon überprüft. Neben der Batterie und ihren Zuleitungen (Pole fest ?) käme noch das Zündschloss in Frage, hier wäre die Gegenprobe Geht das Parklicht möglich. Wenn Deine Batterie hinüber ist, zeigt sich das anders als bei einer schwächselnden Batterie, insofern sind Deine Erfahrungen möglicherweise nicht umfassend. Zu den Leitungen: Kabelbruch am Zündschloss (bezieht sich auf eine GS, bei der Vergaser vielleicht auch möglich).

    meine Ausrüstug ist also miserabel

    Wenn Du hier fragst, wirst Du Tips bekommen, die fast immer irgend welches Werkzeug erfordern. Für elektrische Probleme wäre das ein Messgerät - das einfachste / billigste aus dem Baumarkt um die Ecke reicht für den Zweck.


    schalte die Maschine an, drücke den Startknopf, es klackt leise vom Starter, Maschine aus. Ganz aus, kein Licht im Cockpit und keins an der Front

    Der Ablauf klingt für mich nach Tiefentladung. War vielleicht das Parklicht an ?


    Eckart

    Einmal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Ergänzungen

  • Danke für die ganzen schnellen Antworten!!

    Hallo

    Seitenständer > Stecker ab > Drahtbrücke rein = läuft ? = erstmal Ruhe ?:wave:

    Leider nein, habe die Kontakte schon kurzgeschlossen, hat an der Situation leider nichts geändert.


    93- 96 hatte keinen ab da schon


    ich dachte das Problemkind wäre eine 97er ? ( ST ? ) ;)

    Genau, 97er mit Ständerschalter, keine ST :)

    Batterie scheidet eigentlich aus, da die Maschine total problemlos, schnell und bereitwillig anging. Das Geräusch und Phänomen bei einer leeren/ defekten Batterie kenne ich inzwischen zudem auch in allen Details, das ist anders

    Und trotzdem war das mein allererster Gedanke.

    Denn der Seitenständerschalter wirkt nur auf den Anlasser und die Zündung, aber nicht auf die anderen Aggregate.

    Das ist mir bekannt, daher war ich so verwirrt.

    Ganz aus, kein Licht im Cockpit und keins an der Front

    lässt eigentlich gar keinen anderen Schluss zu als dass es ein Problem mit der Stromversorgung gibt. Sicherungen hattest Du ja schon überprüft. Neben der Batterie und ihren Zuleitungen (Pole fest ?) käme noch das Zündschloss in Frage, hier wäre die Gegenprobe Geht das Parklicht möglich. Wenn Deine Batterie hinüber ist, zeigt sich das anders als bei einer schwächselnden Batterie, insofern sind Deine Erfahrungen möglicherweise nicht umfassend. Zu den Leitungen: Kabelbruch am Zündschloss (bezieht sich auf eine GS, bei der Vergaser vielleicht auch möglich).

    Parklicht geht nicht, nein. Und es war auch definitiv nicht im Stand an, habe sie nachts im CarPort abgestellt. Tiefenentladung ist auch eigentlich unmöglich, denn beim ersten Mal ging sie nach ein bisschen Gewackel und Gerüttel problemlos wieder an, beim ersten Berühren des Starters. Zündschloss klingt nach einer interessanten Idee, muss ich mir mal genauer ansehen/ durchlesen.

  • Wie weit im Süden bist du den?


    Schau mal meinen Karteneintrag, wenn ich nicht all zu weit weg bin, könnte ich dir vor Ort ja mal helfen.

    Im schönen Stuttgart bin ich, ist dann doch ein Stückl

  • ich habe grob "Überschlagen" ohne mich in Details zu verlieren.;)

    Info

    hmm... meine 95er hat einen muss ich mir Sorgen machen?

    nur wenn es vielleicht doch keine 95er ist ;) oder etwas nachgerüstet wurde:whistle: das genaue Datum lässt sich ja über die VIN rausfinden,

    irgendwann zwischen 95 -96 kam halt der "Facelift" und ab da war der Seitenständer eben anders, klappte nicht mehr selbstständig ein,

    daher dann Schalter da leider "Vorschrift" :S


    Wann das nun genau war hatte ich nicht geschrieben , gilt aber erst für die F650 ( 0162, September 1996 )

    erst ab da wird er im BMW ETK offiziell auch als E-Teil geführt. ( 61312346313 )

    Für die F650 ( 0161 ) wird dieser bis Juli 1996 nicht als E-Teil gelistet.

    pasted-from-clipboard.png



    :wave:


    Mac

  • Ist ne Tankfüllung für hin und Rückfahrt. Wenn es dir wert ist, kannst gerne vorbei kommen. Hab ne kleine Privat-Werkstatt und als Elektrofutzi beruflicherseits denke ich mal, das ich zumindest die richtigen Werkzeuge habe um es auszumessen.

  • Noch einmal "ganz dumm" rückgefragt, ehe hier "Weltreisen" wegen eines alltäglichen Problems unternommen werden:

    drücke den Startknopf, es klackt leise vom Starter, Maschine aus

    Das sind die typischen Symptome einer leeren oder sonstwie nicht mehr funktionsfähigen Batterie.

    Hattest Du denn mal versucht, sie wieder aufzuladen ? Oder Starthilfe versucht ?


    Es wäre ja nicht das erste Mal, dass ein Fehler nach dem Prinzip Was nicht sein kann nicht sein darf ausgeschlossen wurde, denn gestern ging doch noch alles, wie kann denn dann heute etwas kaputt sein ?


    Und noch eins:

    in 10 Tagen noch 3500 KM

    Also viel gefahren, vielleicht nicht nur Kurven, sondern beispielsweise schnell zurück per Autobahn. Das wäre ein Punkt, der gern mal den bei Vergaser-F häufigen Reglerdefekt auslöst: Das Batteriewasser könnte infolgedessen ausgegast worden sein. Auch das ist eine Situation, wo bei Fahrtantritt alles noch normal läuft, aber der nächste Start schon scheitert. Also nächster Punkt: Batterie ausbauen und Füllstand prüfen.


    Auch wundere ich mich, wie hier gerätselt wird, ob die F nun einen Seitenständerschalter hat oder nicht. War nicht geklärt, dass sie einen hat ? Das warum wäre dann zweitrangig, höchstens, wenn dieser nicht sachgemäß eingebaut wurde, sodass er anders als normal wirkt. Hätte das aber nicht früher auffallen müssen ?


    Eckart

    Einmal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Ich fang mal direkt mit der guten Nachricht oben an, dann muss niemand der nicht will den Rest lesen: sie läuft wieder! :victory:

    Ist ne Tankfüllung für hin und Rückfahrt. Wenn es dir wert ist, kannst gerne vorbei kommen. Hab ne kleine Privat-Werkstatt und als Elektrofutzi beruflicherseits denke ich mal, das ich zumindest die richtigen Werkzeuge habe um es auszumessen.

    Vorbei kommen wäre ohne funtkionierendes Motorrad leider schwierig geworden Aber danke für das Angebot auf jeden Fall! Vllt. komm ich mal darauf zurück :giggle:


    Naja, der Grund das auszuschließen war ja, dass der Fehler bestand, dann weg war, dann wieder da, wieder weg etc. Dann lief sie ganz normal. Spricht meiner Meinung nach gg. die Batterie. Aber trotzdem hast du in gewisser Weise Recht! Ich habe mir heute mal ein bisschen mehr Zeit und Licht verschafft und siehe da: Kabelbruch, direkt bei der Batterie. Konnte ich vorher nicht vernünftig sehen, war aber trotzdem nicht so richtig aufmerksam von mir. Ist übrigens eine Gel-Batterie, keine Ahnung wie die auf einen evtl. defekten Regler reagiert hätte :confused: Danke dir für deine Beiträge.
    Der Beitrag hier kann entsprechend wohl zu, hab bei der Fahrt heute allerdings ein zwei andere Problem(chen) bemerkt, dazu vielleicht/ hoffentlich später ein neuer Beitrag.

  • Hab auch ne Gel Batterie. Funktioniert gut, aber wenn der Regler defekt geht, bekommt sie meistens auch einen treffer ab. Eine Flüssigbatterie würde kochen, das verdampfet Wasser füllt man wieder nach und gut ist. Bei einer Gel kannst aber nix nachfüllen. Die ist dann hinüber. Wobei so ein Schaden auch erst längere Zeit danach zum Problem wird. 3500km später wars bei mir mal, mitten im schönsten Ausflug und 700km weg von Zuhause.

  • Eine Flüssigbatterie würde kochen, das verdampfet Wasser füllt man wieder nach und gut ist.

    Für einen Ingenieur ist das eine sehr "landläufige" Formulierung, denn die Batterie kocht nicht wirklich, sondern sie gast, weil das Wasser nicht verdampft, sondern zu Knallgas (Wasserstoff und Sauerstoff) zersetzt wird. Das läuft allerdings das Gleiche heraus wie ein Kochen: das Wasser ist weg. Wenn man den Fehler nicht gar zu spät bemerkt, ist eine konventionelle Batterie noch zu retten.

    trotzdem hast du in gewisser Weise Recht! Ich habe mir heute mal ein bisschen mehr Zeit und Licht verschafft und siehe da: Kabelbruch, direkt bei der Batterie

    Immerhin war nach dem Fehlerbild klar, dass der Fehler an einer recht zentralen Stelle der Stromversorgung sein musste. Wenn mein Tip etwas daneben lag, dann weil Kabelbruch direkt bei der Batterie zwar im Forum schon mal vorkam, als wirklich häufig ist mir das allerdings bisher nicht aufgefallen.


    Glückwunsch zur Problembehebung !


    Vielleicht könntest Du anderen, die den Fehler nach Dir eventuell noch haben und danach im Forum suchen, helfen, indem Du etwas genauer beschreibst, wie sich der Kabelbruch genau dargestellt hat, wo genau er war und wie Du das Problem behoben hast.


    Eckart

  • Da hast du absolut recht. Kochen ist der falsche Ausdruck, es ist natürlich eine elektrolytische Reaktion, welcher das Wasser ausgast. Keine Ahnung was ich da im Kopf hatte, aber nach dem Beitrag gabs Essen bei uns....vieleicht war ich geistig schon am Küchentisch.