F 650 GS Dakar R13 21" Vorderrad umbauen auf 19" Rad

  • Moin, ich habe meine Dakar auf ein original 19" Vorderrad umgerüstet. Gefällt mir sehr gut. Motorrad ist in meinen Augen damit sehr handlich und fährt sich in allen Lagen top, besonders in engen Kurven! Nun meine Frage? Kann mir Jemand sagen, ob man das eingetragen bekommt? Ist ja ein original Rad und kein Zubehörteil! Tachoanpassung entfällt, da Abnahme Geschwindigkeitsmesser am Hinterrad erfolgt. Würde mich sehr freuen, wenn mir da geholfen werden kann. Gruß seeleykay

  • Hast Du nur das Vorderrad umgebaut oder die gesamte Gabel einschließlich Bremsanlage und Kotflügel der F650GS genommen? Fahrwerkstechnisch dürfte letzteres dann dem Serienbaustand der "kleinen" GS entsprechen und könnte damit sogar von der Homologation umfasst sein; Rahmen, Hinterrad etc. sind meinem Verständnis nach identisch. Wenn die Bremse insbesondere hinsichtlich ABS-Auslegung / Steuergerät keine Unterschiede aufweist. sollte das recht einfach vom TÜV bzw. DEKRA prüfbar und eintragungsfähig sein.

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • die beiden Siegerländer ("Mo" und davhoffi) haben immer gesagt, dass sie sich beim Umbau andersrum (19 auf 21 Zoll) immer noch einen speziellen ABS Ring anfertigen lassen mussten, der den Umfangsunterschied ausgleicht.

    Da das ABS der F die Drehzahlen von vorne und hinten miteinander vergleicht wäre es sehr sinnvoll, das anzupassen. Ob die F da wirklich 2 unterschiedliche ABS Kennfelder für GS und Dakar hat weiß nur der Konstrukteur bei BMW. Aber der Prüfer wird das vermutlich so verlangen.


    Du bist allerdings nicht der erste, der das vorhat und in diesem Fred waren die beiden Spezls vertreten :)

    Umbau von 21" auf 19"

  • die beiden Siegerländer ("Mo" und davhoffi) haben immer gesagt, dass sie sich beim Umbau andersrum (19 auf 21 Zoll) immer noch einen speziellen ABS Ring anfertigen lassen mussten, der den Umfangsunterschied ausgleicht.

    Nö. Der ABS-Ring ist der Gleiche, egal ob 21 oder 19 ". Bei meinem Umbau auf 17" hatte ich einen anderen benötigt.


    https://www.realoem.com/bmw/de…gId=34_1022&q=34512345822

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Ja, aber wie Mo damals schon geschrieben hat: der ABS Block bzw die Software auf dem ABS Block ist nicht die gleiche. Deshalb wird da auch ein anderer ABS Ring benötigt


    Alternativ könnte man auch einen anderen ABS Block (oder wo auch immer die ABS Regelung gespeichert ist) verbauen aber den ABS Ring an das falsche Stg anzupassen ist deutlich einfacher


    Edit:

    ABS Druckmodulator zwischen GS und Dakar ist unterschiedlich

    https://www.leebmann24.de/bmw-…75&og=02&hg=34&bt=34_1049


    https://www.leebmann24.de/bmw-…76&og=02&hg=34&bt=34_1049

    Alex

    Einmal editiert, zuletzt von bwm ()

  • das ABS Steuergerät bzw die Software auf dem ABS Steuergerät ist nicht die gleiche

    Es gibt kein ABS Steuergerät. Es gibt nur die BMS. Softwareunterschied besteht nur mit ABS und ohne ABS. Anfänglich noch Normal oder Superbenzin.

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Ich kann nur mal eine eigene Erfahrung bringen:

    Ich hatte meine 1150er GS von 19" auf 21" umgerüstet.

    Hab den gleichen ABS Ring verwendet.

    Alle Bremsproben positiv, der "Selbsttest" beim Boxer ebenfalls positiv,

    die "ABS Alarmlampen" zeigten keinen Fehler.

    Drei Jahre keine Vorkommnisse!


    Gut, ist keine "F", also nicht ganz das Gleiche, aber hier wurde mir auch gesagt:" Das kann ja gar nicht funktionieren"


    Praxis vs. Theorie.


    Allerdings kann ich nicht sagen, wo da der versehentliche Denkfehler lag.

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen

  • das ABS Steuergerät bzw die Software auf dem ABS Steuergerät ist nicht die gleiche

    Es gibt kein ABS Steuergerät. Es gibt nur die BMS. Softwareunterschied besteht nur mit ABS und ohne ABS. Anfänglich noch Normal oder Superbenzin.

    Doch. Das ist eine Einheit mit dem ABS Block. Siehe meinen editieren Beitrag.

    Gewiss ist: ABS Block von Dakar zu F unterscheidet sich (andere Bestellnummer) und da der mechanische Aufbau ziemlich sicher der gleiche ist, liegt es an der Software da drauf. Die ABS Regelstrecke. Auch das ABS hat eine eigene Software, die ihm sagt in welchen Situationen wie stark geregelt wird.


    Und damit darf ein Prüfer das so nicht abnehmen. Wenn er es trotzdem tut Glück gehabt. Glück nur dann wenn es nicht deswegen zu einem Unfall kommt.


    Und Jürgen die Frage des TE war nicht, ob das so funktioniert sondern ob man das eingetragen bekommt. Kann gut sein, dass bei der 1150 das ABS anders funktioniert und die Raddrehzahlen einzeln auswertet. Dann lässt sich auch einseitig das ABS abschalten (was ja bei der F nicht geht).


    Ich würde vor dem Umbau bei TÜV/Dekra vorstellig werden und fragen, was alles beachtet werden muss

    Alex

    Einmal editiert, zuletzt von bwm ()

  • Und Jürgen die Frage des TE war nicht, ob das so funktioniert sondern ob man das eingetragen bekommt.

    Ja, stimmt.

    Aber funktionieren muss es ja doch, wenns zur Eintragung vorgeführt werden soll ;)

    Der Radtausch ist ja einfach gemacht und wenn es denn hier ebenfalls funzt, sind womöglich die Chancen größer...


    Aber die "unteschiedl. "Druckmodulatoren machen mich trotzdem nachdenklich.:/

    Stellt sich mir die Frage, ob sich die Software ändern lässt?

    Oder muss auch der Druckmodulator geändert werden?

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen

  • da hast du natürlich Recht, funktionieren muss es schon. :)


    Wegen Software ändern: theoretisch ja, weil sich jede Software ändern lässt, wenn man erstmal Schreibrechte hat und weiß, wie die Software aussehen muss. Praktisch eher nicht, weil sich vermutlich nie jemand darum gekümmert hat.


    Das Problem ist ja der geänderte Abrollumfang. Das Rad 90/90-21 hat rein rechnerisch einen Abrollumfang von 2185mm. Das Rad 100/90-19 hat 2082mm. Der Unterschied sind also etwa 100mm oder 5%. Das heißt bei gleicher Geschwindigkeit dreht sich das kleinere Rad etwa 5% schneller. Die ABS Software der Dakar arbeitet mit den erwarteten 2185mm, die ABS Software der GS mit den erwarteten 2082mm. Die Räder haben beide die gleiche Schlitzzahl. Für jetzt nehmen wir mal 100 Schlitze pro Umdrehung an (weil sich damit leicht rechnen lässt). Wie viele es real sind weiß ich nicht, das müsste man nochmal recherchieren.

    Auf 1000m gefahrene Strecke erwartet der ABS Block der Dakar 458 Radumdrehungen (1000m/2,185m), also 45.800 Impulse vom Raddrehzahlgeber. Der ABS Block der GS erwartet auf die gleichen 1000m 480 Radumdrehungen, also 480.000 Impulse des Sensors.

    Wenn man jetzt das kleinere Rad in die Dakar einbaut kann es sein, dass das Motorrad eine Fehlermeldung ausgibt weil das Verhältnis von Radumdrehungen vorne zu Radumdrehungen hinten geändert hat. Kann auch sein, dass keine Fehlermeldung kommt – je nachdem, ob das überwacht wird, oder nicht. In jedem Fall funktioniert das ABS nicht mehr so wie beabsichtigt – ob man das als Fahrer merkt sei mal dahin gestellt.


    Man könnte jetzt den ABS Block der GS einbauen. Dieser rechnet dann natürlich wieder richtig. Aber ABS Block ändern ist ja sehr viel Arbeit. Eventuell könnte man auch nur das Steuergerät am ABS Block einzeln tauschen, je nachdem, wie das Ding aufgebaut ist. Aber einzeln gibt es den ja eh nicht.

    Stattdessen könnte man einen Sensorring mit 95 Schlitzen (statt 100) verbauen. Dann macht das kleinere Rad zwar mehr Umdrehungen, aber der ABS Block bekommt das nicht mit. Auf 1000m Strecke macht das Rad 480 Umdrehungen aber das ABS bekommt nur 480*95=45.600 Impulse (statt 45.800). Also eine Abweichung von <0,5%

    Damit können die von TÜV und Dekra normalerweise leben.


    Meine persönliche Meinung: man kann das kleinere Rad einbauen und das ABS wird keinen Fehler ausgeben und auch weiterhin funktionieren. Wahrscheinlich merkt man als Fahrer den Unterschied wenn überhaupt nur im direkten Vergleich.


    Ich seh grad das hat sogar mal jemand ausprobiert.


    Vorderradumbauten 17" 19" 21" -> ABS

  • Ich hatte an meiner GS vorn von 19‘ auf 17‘ umgerüstet. Die Felgen sogar ohne ABE oder Gutachten. Noch schlimmer: es gab mal eine Freigabe der Felgen für die F650GS, die wurde aber vom Kraftfahrt Bundesamt wieder zurückgenommen.

    Also mit Zubehörfelgen (vorn und hinten) zum Sachverständigen (TÜV), der Sonderabnahmen und Eintragungen vornehmen darf, die ganze Situation erläutert, nette Worte erklärt, probe gefahren, Bescheinigungen bekommen, kleines Geld bezahlt und dann bei der Zulassungsstelle als Wechselweise in die Papiere eingetragen.

    Wir hatten im wahrsten Sinne des Wortes: die ganze Theorie – praktisch erledigt.

  • Moin, vielen Dank für Eure Antworten! Hat mir für mein Verständnis einiges erleichtert! Ich habe mit dem 19" Rad schon einige Kilometer gefahren! Es gab keinerlei ABS-Fehlermeldungen und das ABS hat auch nicht abgeschaltet!

    Habe auch nochmal gerechnet und bin zu folgenden Ergebnissen gekommen: !9" Vorderrad mit 100/90 Reifen, Radumfang 2080 mm, 21" Rad mit 90/90 Reifen, Radumfang 2240mm! Das heißt, damit das 19" Rad 1000 Meter rollt, muss es sich 481 x drehen und das 21" Rad muss sich 446 x drehen! Ergibt einen Unterschied von 35 Umdrehungen! Das ergibt, dass das 19" Rad bei 35 Umdrehungen 72 Meter zurück legt und das 21" Rad bei 35 Umdrehungen 78,4 Meter zurück legt! Das ist ein Unterschied von 6,4 Meter auf 1 Kilometer! Also < 1% Abweichung. Jetzt stellt sich die Frage, nimmt die Regelung das wahr? Tachoabweichung brauchen wir uns wohl nicht unterhalten, oder? Vielleicht denke ich falsch, ich weiß es nicht! Ich habe schon mit dem TÜV kontaktet, und auch diese Berechnung vorgelegt. Und die Bestellnummer des ABS-Sensorring mit gleicher Nummer bei beiden Typen habe ich auch mitgeteilt. Hatte ein positives Gefühl! Muss aber definitiv eingetragen werden! Wie sagt der Kaiser: schaun wir mal! In diesem Sinn, Gruß seeleykay

  • Ja, denkst du (falsch).

    Zunächst mal hab ich die Berechnung oben schon mal angestellt. Du hast dich beim Umfang des 21" Rads verrechnet. 21"*25,4mm/"=533,4mm Durchmesser der Felge

    90%*90mm=81mm Höhe des Reifens

    Durchmesser Reifen+Felge = 695,4mm

    *pi = 2185mm Umfang


    Und außerdem hattest du einen Denkfehler beim Unterschied. Für den Unterschied brauchst du nix mit 1000m berechnen.

    Einfach Umfang durch Umfang dividieren. 2082/2185 = 0,953 a.k.a. 4,7%

    Oder halt rund 5% wie ich oben geschrieben habe


    Tachoabweichung ist kein Thema, weil Tacho nur das Signal vom Hinterrad nimmt.

  • Moin, die Kontakte zum TÜV sind mit allen Daten übermittelt! Es gibt keine Probleme (zum heutigem Tag)! Ich möchte allerdings meine Reifen noch ein wenig abfahren und dann gleich TÜV mit neuen Reifen machen. Da ich z.Zt. aber wegen Krankheit wenig, und schon gar nicht kalkulierbare Zeit habe, wird das noch dauern! Ich werde Euch irgend wann berichten. Vielen Dank für Eure Beiträge, Gruß seeleykay

  • Moin, die Kontakte zum TÜV sind mit allen Daten übermittelt! Es gibt keine Probleme (zum heutigem Tag)! Ich möchte allerdings meine Reifen noch ein wenig abfahren und dann gleich TÜV mit neuen Reifen machen. Da ich z.Zt. aber wegen Krankheit wenig, und schon gar nicht kalkulierbare Zeit habe, wird das noch dauern! Ich werde Euch irgend wann berichten. Vielen Dank für Eure Beiträge, Gruß seeleykay



    Tip fürn ritt beim Amtsschimmel

    Guck das die kopie einer normalen GS mithast. ..

    So habs ich gemacht als ich meine ST umgewurstelt hab zur 19'Ackerfräse...statt 18' ST...wurde bei mir ais baumuster 124 st nr 123 Ackerfräse.beinhaltet in der gesamt ABE typ 169


    Das funzt auch bei deiner R 13 Dakar

  • Seh erst gerade das Thema. Habe eine XCountry auf 21er Vorderrad umgebaut. Das Abs war mit dem Model verheiratet und nicht zu ändern. Das Abs hat zwar mit dem originalen Absring gearbeitet, aber wesentlich früher angefangen wieder auf zu machen. Hätt' natürlich keiner gemerkt - ausser ich, wenn's drauf angekommen wäre. Habe dann einen neuen Abs Ring von hotrodwelding machen lassen und alles war gut - auch bei der Abnahme.

    Bei der XCo verträgt das Abs eine Abweichung von (ich glaube es waren) 8 %. Danach Fehlermeldung.


    Viel Erfolg Fuzzy

  • Das Abs hat zwar mit dem originalen Absring gearbeitet, aber wesentlich früher angefangen wieder auf zu machen. Hätt' natürlich keiner gemerkt - ausser ich, wenn's drauf angekommen wäre

    Gut zu wissen. Danke für die Info!

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen