Kupplung leichter, Ausrückhebel verlängert

  • Hab mir aus einem alten Honda XL185S Schalthebel einen neuen Ausrückhebel,

    (Verzahnung passt, auch an Schaltwelle Honda = Rotax)

    ca. 1,5cm länger geschnitzt (mit Hammer, Feile und Flex...), und die Seilzugführung

    mit einem altem Aussenblech einer Motorradkette nach innen verlegt.


    Kuppelt sich nun schön leicht und trennt auch noch wie es soll.


    Perfekt, so habe ich es mir gewünscht. Hätte Rotax / BMW auch gerne schon

    original so machen können.


    Gruß

    VOlker

  • Kuppelt sich nun schön leicht und trennt auch noch wie es soll.

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    Ich habe im Herbst 2019 in meine G 650 GS neue TRW-Kupplungslamellen und verstärkte (ca. +10%) EBC-Federn eingebaut. Das Rupfen bei etwas engagierterer Fahrweise tritt jetzt nicht mehr auf. Nach dem Tausch habe mir gedacht "warum hast du das nicht schon früher gemacht". Meine Bedenken waren, dass sich die Handkraft zum Betätigen des Hebels unangenehm erhöhen würde, was allerdings nicht eingetreten ist. Nach meinem subjektiven Empfinden hat sich die Handkraft nicht um 10% erhöht, die Dosierbarkeit hingegen hat sich deutlich verbessert. Die ausgebauten Lamellen hatten keinen nennenswerten Verschleiß, auch keine Verfärbungen. Die Reibscheiben waren ebenfalls plan u. ohne Verschleiß. Zurückblickend komme zu der Einschätzung: alleine mit neuen, verstärkten Federn hätte ich wahrscheinlich den gleichen Effekt gehabt, aber wegen € 40 für das Lamellenpaket demontiere ich den Kupplungsdeckel nicht nochmals.


    Du bist den umgekehrten Weg gegangen und hast die Handkraft durch entsprechende Maßnahmen verringert, was sicher aus einem Grund notwendig war.


    bob-muc

  • Yepp, ich hab auch Lamellen und Federn (Verstärkte) wegen Kupplungsschlupf verbaut und im Nachhinein hab ich mir auch überlegt das ein tauschen der Federn vermutlich ausgereicht hätte. Ich finde aber das man die verstärkten Federn in der Hand bei der F 650 schon sehr merkt. Nicht so extrem aber im vergleich zu meiner GS mit Hydraulik-Ausrückung ist die Hebelkraft um einiges heftiger. Ich bin schon am überlegen ob ich nicht auch die F auf Hydraulische Kupplung umrüste. Ich hab das damals bei der KTM gemacht was einfach traumhaft war.

  • Hallo Volker und herzlich willkommen!


    Ist schon erstaunlich, wieviel "Wegreserve" man bei der Kupplung hat. An der väterlichen R90s funktioniert dieses Konstrukt (das man fertig kaufen kann/konnte) ebenfalls zur vollsten Zufriedenheit. Rechts die Originale Betätigung (an der R100gs)


    Gruß Joachim

  • Hallo, das finde ich eine gute Idee. Meine linke Hand hat sich immer noch nicht an die Kraftaufwendung gewöhnt. Besonders nicht nach längeren Fahrten. Mich interessiert das Detail am neuen "Kettenblech-Außenzughalter" . Ist da ein Schlitz zum einhängen drin ? Oder hast das mit einem Schraubnippel am oberen Kupplungshebel gelöst ?


    Gruss aus Monnem

    Michael

  • ich hab da einen Schlitz reingemacht, so ein Kettenteil ist stabil genug.

    Hebel passen von der Verzahnung auch von vielen kleinen Hondas wie

    wie XL185S, XL200, CM200T und so.. gibts billig in der Bucht. Die Verlängerung

    erfordert aber penibles Einstellen und einen guten Bowdenzug. Wenn es

    zu stramm ist leidet die Kupplung und wenn es zu lose ist bekommst Du

    den Leerlauf nicht richtig rein... aber dazwischen ist es prima :)


    Vielleicht reicht ja auch schon der seitliche Versatz zum Drehpunkt für

    genug Erleichterung. Ich hatte nur meinen alten Hebel zerbrochen und

    musste mir sowieso einen neuen schnitzen. Da hab ich ihn natürlich gleich

    längenmäßig angepasst.


    Schalthebel in der Bucht: https://www.ebay.de/itm/Origin…_ItemCondition=4&LH_BIN=1

  • Noch ein Tipp, der ausdrücklich nicht von mir ist. Wurde mir mal von ein paar Offroadern gesagt aber ich hab es nie probiert:

    Wem die Kupplung noch zu schwer ist und wer die Schrauberei nicht scheut: man kann wohl 2 von 6 gegenüberliegende Schrauben und Federn von der Kupplung entfernen. Dadurch verschleißt die Kupplung nicht per se schneller aber sie rutscht bei geringerem Verschleiß schon durch. Kupplungskraft wird dadurch erheblich reduziert. Es kann aber sein, dass dann die Klemmkraft nicht mehr ausreicht und die Kupplung von vornherein rutscht. Wie gesagt: ich hab das nie ausprobiert

  • solche Quick and Dirty Maßnahmen kann man nicht wirklich empfehlen. Sowas machen Schrauberkiddis mit ihren 125 oder 250er Matschmopeds wo die Leistung eh schon viel zu hoch ist und sie mit ihren Stollenreifen das Gelände Pflügen und Probleme haben die Kraft auf die Strecke zu bringen.

    Für ein Straßenmoped welches nur im Ausnahmefall einen Schotterweg sieht bringt das nur Nachteile. Durchrutschende Kupplung im Drehmomentbereich. Alternativ könnte man auch die Ausgelutschten Federn drin lassen oder gegen neue aber nicht gegen verstärkte Federn tauschen.

    Auf der einen Seite will man das die Kupplung fest hält aber das Trennen sollte dann auch nicht zu brutal schwer sein. Das kann man nur mit Hydraulikausrückung oder geänderter Hebel erreichen.

  • Hab ich ja drauf hingewiesen. Das waren aber keine Kiddies. Die sind 50+ mit über 30 Jahren Moppederfahrung. Und dirty kann man sich drüber streiten aber Quick ist die Lösung ganz sicher nicht.

    Nachrüstung einer hydraulischen ausrückung ist eher unrealistisch und Hebelei kann man halt nur sehr begrenzt was machen weil das Hebelgesetz unabhängig von deinen Modifikationen gilt. Wenn du die Kraft verringerst verlängerst du den Weg. Zwingend. Und da der Weg am Lenker begrenzt ist hast du da nicht allzu viel Spielraum bis die Kupplung entweder nicht mehr richtig trennt oder nicht mehr richtig schließt.


    Außerdem hat auch die Hydraulik ihre Grenzen. Wenn da keine externe Druckquelle dran ist gilt im weitesten Sinne das Hebelgesetz weiter. Für weniger Kraft braucht man eine hydraulische Übersetzung, die mehr weg bedeutet.


    Mein Mod Vorschlag war vor allem gedacht, wenn man z.B. Aufgrund einer Erkrankung Probleme im Handgelenk hat und Anschaffung z.B. einer Africa Twin DCT keine Option ist.

  • Warum ist eine Nachrüstung unrealistisch? Die Firma Magura bietet das an und das funktioniert super, hab ich selbst an der KTM verbaut. Es gibt auch in dem Bereich Billigheimer die vielleicht nicht so gut sind, kann ich aber nichts zu sagen weil ich es nie verbaut habe. Das das Hebelgesetz bei der Hydraulischen weiter besteht ist so physikalisch aber auch nicht richtig. Du kannst in den Kolben weit mehr "Übersetzung" realisieren als du mit den normalen Hebeln übersetzen kannst und die Reibung des Seil fällt völlig weg. Verschleißfrei ist es auch nahezu also eigentlich eine perfekte Lösung. Wäre das nicht so, würden heute noch Kuplungs und Bremszüge verbaut. Wenn sie verbaut werden ist es wohl eher dem Kostendruck geschuldet.