Kupplung leichter, Ausrückhebel verlängert

  • Das das Hebelgesetz bei der Hydraulischen weiter besteht ist so physikalisch aber auch nicht richtig. Du kannst in den Kolben weit mehr "Übersetzung" realisieren als du mit den normalen Hebeln übersetzen kannst

    Ich bitte um Aufklärung, wie man mit Hydraulik oben, an der Hand, bei gleicher Kraft weniger Hebelweg bei unten gleichbleibenden Weg/Drehung haben kann. (Wenn man die Reibung weg lässt).

  • Ja. Aber da du unten einen relativ langen Weg verfahren musst brauchst du relativ viel Öl, das du bewegen musst = langer Hebelweg oben. Wenn du den Zylinder unten verkleinerst, um weniger Öl zu bewegen brauchst du einen höheren Druck im System, um die gleiche Kraft aufzubringen. Für den höheren Druck brauchst du oben viel Kraft. Um die Handkraft zu verringern kannst du den Geberzylinder verkleinen. Damit verringerst du aber wieder die verschobene Menge Öl und hast dadurch einen längeren Hebelweg. Womit wir wieder das gleiche Problem haben, wie beim Seilzug. Man kann die Verhältsnisse Geber zu Nehmerzylinder sehr genau wählen und damit die ganzen Kraft- und Hebelverhältnisse besser einstellen aber Energie einfach "erzeugen" kann die nicht.

    Der einzige Vorteil der Hydraulik ist, dass die Hydraulik weitestgehend verlustfrei ist und damit die benötigte Handkraft für den gleichen Weg und die gleiche Kraft an der Kupplung einfach geringer ist. Ein perpetuum mobile ist aber auch die Hydraulik nicht (unten gleiche Kraft, gleicher Weg, oben gleicher Weg und weniger Kraft - geht nicht)

    Wenn man eine Pumpe im System hätte, die das Öl auf einen höheren Druck hebt könnte man tatsächlich mit sehr geringen Kräften am Hebel die Kupplung bedienen aber das hat man ja im Normalfall nicht.

  • Ich bin bei solchen Diskussionen immer froh das es einfach funktioniert, dass ich das nicht ausdiskutieren muss und einfach auf die Ingenieure z.B. der Firma Magura vertrauen darf. Und noch viel besser ist dabei das ich weiß das es funktioniert und ich nicht um jedem Preis recht behalten muss.

    Also wehrter BMW, glaub du das es nicht leichter zu kuppeln geht. Die die sowas verbaut haben freuen sich einfach darüber das es geht auch wenn du uns erzählst, dass es nicht gehen kann.

  • Wenn oben am Handhebel im Fingerbereich 70mm Hub passieren und

    am Ausrückdruckstift an der Kupplung 3,5mm, ist die Übersetzung immer

    1:20 egal ob hydraulisch oder mit Seil. Vorteil an der Hydraulik ist nur, das

    da kein Seil in der Hülle reibt. Wichtig ist bei Seilen immer, die Kraft im Seil

    so niedrig wie möglich zu halten. und dafür muss man hier schon am Ansatz

    beginnen, am Hebel des Ausrückers. Und, da schon bei 1,5cm verlängertem

    Hebel das System im Grenzbereich ist, wäre auch mit Hydraulik keine andere

    Übersetzung drin. Helfen würden Langfinger und mehr Hebelweg am Lenker.

  • Aber es geht doch nicht um den Hebelweg sondern der Hebelkraft und genau diese kann man über die Kolben mit dem Übersetzungsverhältnis einstellen.

    Im übrigen ist eine besser Dosierbarkeit einer der größten Vorteil einer hydraulischen Ausrückung

  • da spielt kolben durchmesser geber-nehmer große rolle

    Aber es geht doch nicht um den Hebelweg sondern der Hebelkraft und genau diese kann man über die Kolben mit dem Übersetzungsverhältnis einstellen.


    Trotzdem kann man die Physik nicht überlisten. Man kann noch so viel mit Kolbendurchmesser spielen, eEs bleibt am Ende Handhebelweg und Kraft oben und Ausrückweg und Federkraft unten beim Ausrücker und Kupplungsscheiben. Das Produkt Weg · Kraft ist oben wie unten genau das selbe. Will man weniger Kraft so bedeutet das, auch im hydraulischen System, mehr Weg.


    In meinem Fuhrpark habe ich zwei Extrembeispiele. Die F650 GS Dakar 2001, sowie eine Yamaha Fazer FZ6 SA 2006.


    Die Dakar hat eine butterweiche Kupplung, D.h viel Weg oben dafür wenig unten. Sie hat dem entsprechend einen grossen Schleifpunktbereich. Wenn ich mit zwei Finger den Hebel ziehe, und die andere "eingeklemmt" sind ist die Kupplung gerade so getrennt. Eine hydraulische Kupplungsbetätigung würde nicht viel bringen was den Kraftaufwand anbelangt, der Reibungsverlust der im Kabelzug auftritt ist zu gering.


    Die Fazer hingegen hat eine Kupplung bei der man nach der Winterpause Muskelkater kriegt. Der Schleifpunktbereich ist oben am Griff sehr, sehr klein. Man muss nur mit den Finger Zucken und die Kupplung ist vollständig getrennt. Wenig Weg oben bedeutet viel Weg unten. Der Kupplungszug ist an den Biegungen gar verstärkt und der Reibungsverlust wird eben dort auftreten.


    Das ganze macht auch Sinn. Die Dakar ist für das Gelände wo eine präzise Schleifpunktkontrolle mit nur zwei Finger auch im holprigen Gelände gewünscht ist. Die Fazer hingegen ist für die Strasse und den "sportlichen" Einsatz wo ein schnelles Schalten im Vordergrund steht.


    Nicht nur die Länge des Ausrückhebels, sondern auch die Untersetzung oben am Hebel, aber auch in der Kupplung drin bei der Verzahnung zwischen Betätigungswelle und Ausrücker/Druckpilz machen den unterschied.


    Logischerweise haben bei der FZ6 die Leute schon lange über einen längeren Ausrückhebel nachgedacht, selber einen gebaut ( http://www.meisterplanet.com/j…-has-a-usb-port/img_1225/ ) oder dann von der MT-07 ausgeborgt ( https://www.reddit.com/r/fz6/c…d_you_can_buy_a_new_mt07/ ).


    Weitere Möglichkeiten:

    Untersetzung im Kabel https://www.outlawracingproduc…law-racing-easy-pull.html

    Modifizierter Untersetzung im Kupplungshebel https://www.yfzcentral.com/threads/clutch-lever-mod.261026/

    oder als kommerzielles Produkt als sogenannter Easy Pull Lever.

  • Hauke, vom Gefühl her gebe ich Dir Recht, eine hydraulische Kupplung

    kann immer die vollen Hebellängen ausnutzen und kann daher etwas

    exakter angepasst werden. Das Maß um das sich z.B. ein Kupplungsseil längt

    wird bei der Seilkupplung noch als Spiel gebraucht und erzeugt unnötigen

    Leerweg, den eine hydr. Kupplung nutzten kann, weil sich Fluide nicht

    zusammendrücken lassen. Hier ist nur der Kupplungsschlauch die

    Schwachstelle. Und wenn ich nun an der alten F technisch ordentlich

    einen Geber- und Nehmerzylinder montiere und alles gut einjustiere,

    habe ich sicher eine noch niedrigere Handkraft als jetzt. Nur die technische

    Umsetzung der spielfreien Ausrückerbetätigung ist nicht mal eben so

    verwirklicht. Da ist die Anfertigung eines etwas längeren Ausrückhebels

    und die Änderung der Seilführung am Motorgehäuse ein Klacks gegen.


    Aber nu wars das auch ... gute Fahrt allerseits ! :wave:

  • Ich bin bei solchen Diskussionen immer froh das es einfach funktioniert, dass ich das nicht ausdiskutieren muss und einfach auf die Ingenieure z.B. der Firma Magura vertrauen darf.

    Das ist sehr schön für dich, dass du dir einfach deine eigene Wahrheit schaffst, in der die Gesetze der Physik nicht mehr gelten. Das freut mich sehr für dich. Dieses Maß an blindem Glauben habe ich nicht. Ich bin nur ein einfacher kleiner Ingenieur und lebe in einer Welt, in der die Physik gilt und in dieser Welt kann eine hydraulische Kupplungsbetätigung Energie nicht einfach aus dem Nichts erzeugen.


    Und wenn du richtig gelesen hättest dann hättest du festgestellt, dass ich durchaus zustimme, dass eine Hydraulik leichter sein kann als ein Seilzug, weil die Verluste in der Hydraulik geringer sind. Und ich stimme auch zu, dass man die Kraft und Hebelverhältnisse bei einer Hydraulik einfach besser einstellen kann durch unterschiedliche Durchmesser der Kolben.

    Aber es bleibt dabei: wenn ich den Durchmesser des Geberkolbens verringere erhöhe ich den Druck im System, verringere aber die bewegte Ölmenge. Und umgekehrt. Wenn ich am Nehmerkolben den Durchmesser kleiner mache verringere ich die Kraft, die er ausüben kann, brauche aber für den gleichen Weg weniger bewegtes Öl. Und umgekehrt.

    Dadurch ist eine Hydraulik etwas leichter zu betätigen, weil die Verluste wie gehabt kleiner sind aber man kann damit nicht beliebig die benötigte Kraft verringern ohne den Hebelweg zu erhöhen.


    Glaub mir mal, mir wäre es auch lieber, wenn deine Wahrheiten einfach mit der Physik vereinbar wären und ich nicht ständig von dir falsch postulierte Sachen korrigieren müsste. Ich warte auch immernoch auf Hersteller und Modell deines (nicht manuellen) Super-Sonder-Spezial-Schlagschraubers, der der Schraube neben dem Drehimpuls auch noch einen Impuls auf den Deckel gibt.

  • Worum geht es dir denn BMW?

    Du stimmst zu das man mit einem Hydraulischen Ausrücksystem feiner einstellen kann, das Verhältnis von Weg zu Kraft besser justieren kann und du stimmst zu das hydraulische Systeme gegenüber Seilzüge weitere Vorteile haben.

    Genau das passiert doch und genau das führt doch zum Erfolg. Also ging es lediglich darum, das man das nicht beliebig verbessern kann, was ja auch wirklich niemand behauptet hat. Das aber eine Seilgezogene Kuplung mit einem hydraulischen Ausrücksystem leichtgängiger ist und dennoch sehr fein zu dosieren ist, ist noicht nur eine Behauptung von mir sondern gelebte Praxis. Wäre das nicht so, würde es wohl kaum Nachrüstsysteme geben denn welche Firma entwickelt ein Produkt und lässt es in ihrem Portfolio wenn es nicht verkauft wird.

    Also geht es darum Recht zu behalten auch wenn man seine Meinung teilweise revidieren musste?

    Niemand hat davon gesprochen die Gesetze der Physik ausser Kraft zu setzen, niemand hat davon gesprochen das eine schwergängige Kupplung mit einer hydraulischen Nachrüstung federleicht wird. Und ganz nebenbei ist es mir als Monteur und Nutzer solcher Lösungen doch völlig egal wieso es funktioniert, solang es funktioniert. Wäre ich so clever solche Systeme mit einem Blick zu durchschauen, die Grenzen zu kennen usw. würde ich nicht hier sitzen sondern mein Reichtum auf Hawai verprassen. Damit will ich nur sagen, dass ich nicht zu denen gehöre die sich schlauer vorkommen als andere, nur weil sie mal ein Physikbuch gelesen haben.

  • ich musste nix revidieren. Ich habe von Anfang an gesagt, dass hydraulische Ausrückung ihre Grenzen hat und sie nur etwas leichtgängiger ist, weil sie weniger Reibungsverluste hat. Dass es fertige Kits von Magura gibt wusste ich nicht, deshalb dachte ich eine Umrüstung auf Hydraulik wäre unrealistisch. Davon abgesehen gibt es von Magura kein Set für die Einzylinder 650 Modelle. Nur für die ganzen F800er Variationen (F650GS Zweizylinder, F700GS, F800GS). Aber vermutlich kann man sich aus den Einzelteilen ein passendes Set zusammenstellen. Ansonsten hast du folgendes behauptet

    Das das Hebelgesetz bei der Hydraulischen weiter besteht ist so physikalisch aber auch nicht richtig. Du kannst in den Kolben weit mehr "Übersetzung" realisieren als du mit den normalen Hebeln übersetzen kannst


    Und das stimmt einfach nicht. Weniger Kraft bedeutet mehr weg und umgekehrt. Völlig egal ob das Seilzug oder Hydraulik ist. Mag sein, dass man das bei der Hydraulik nicht Hebelgesetz nennt, im Prinzip ist es aber das gleiche.

    Und der Vollständigkeit halber: mein Nick ist bwm.


    Die Lösung mit dem Flaschenzug ist interessant aber verdoppelt halt auch wieder den nötigen Hebelweg. Hab ich aber noch nie gesehen sowas. Wundert mich etwas, dass der Weg noch ausreicht zum vollständigen trennen.

  • Selektives Lesen und Recht haben wollen ist einfach eine verdammt uncoole Kombination! :wink: Viele Mißverständnisse könnte man vermeiden, wenn man immer die kompletten Beiträge lesen würde - manchmal sogar die eigenen. :giggle:
    Jetzt habt euch wieder lieb - es ist Wochenende!

  • Ob wir jetzt noch wissenschaftlich unterwegs sind? Es gibt aber professionelle Mediatoren. Vielleicht `nen Versuch wert. ;)

    Ach ja, die Hebel-Bastelei find ich super. Ich mag die MCGyvers dieser Welt.

    Gruß Michael


    "Wer loslässt, hat beide Hände frei"

  • Die Lösung mit dem Flaschenzug ist interessant aber verdoppelt halt auch wieder den nötigen Hebelweg. Hab ich aber noch nie gesehen sowas. Wundert mich etwas, dass der Weg noch ausreicht zum vollständigen trennen.

    Bei der F 650 wird es wohl nicht gehen. Bei den betroffenen Motorrädern ist aber original der Schleifpunkt so kurz, dass es auch mit dem doppelten Handhebelweg die Kupplung immer noch sauber trennt. Siehe meine Fazer.


    Notiz an mich selber: Länge Ausrückhebel und Untersetzung am Handhebel an Dakar und Uhr-F messen , vergleichen.


    Tipp an den Rest der Truppe: Mal die Kupplung an einer echten Strassenmaschine testen.

  • Hallo noch mal aus Monnem,


    wenn ihr/wir gerade beim Kupplung trennen sind. Wie kann ich mir es erklären, dass im Stand, der Motor ist aus, ein Gang ist eingelegt, die Kupplung ist gezogen und beim Schieben das Hinterrad die ersten 10 ... 20 cm fasst blockiert ? Danach rollt sie in dieser Konstellation wie gewollt.

    Bei normaler Fahrt gehen die Gänge gut rein und ein Schleifen habe ich auch noch nicht bemerkt.


    freue mich von Euch zu hören

    Gruß Michael

  • Gruß ums Eck aus Lombadde

    Nasskupplung und kaltes Öl....bis das läuft dauert paar Sekunden

    Kann ich Dir morge aber in Hambrücken gonz genaa verklickere...mach uff die Mopedshow in die Lußhardthalle

  • aber das Rad sollte eigentlich nicht blockieren. Kaltes Öl hin oder her. Klingt für mich so, als ob die Kupplung nicht richtig trennt.

    Der Mannheimer schrieb auch

    FAST

    .......und diese Schwergängigkeit ist mit kaltem Motor normal..zumal wenn klassisches mineralisches ohne Additive befüllt wie es besser nicht geht..

    Sobald das Öl warm ist wirste davon nie was merken,glaubs den 21 J und 182tkm in Erstbesitz