Heidenau K60 Reifenfrage

  • Hallo zusammen,


    ich bin gerade dabei mir neue Reifen für meine 650 aus 2002 zu besorgen.

    Die Wahl ist bereits aufgrund übereinstimmender Meinungen auf den Heidenau K60 gefallen. Jetzt stolpere ich aber über viele Detailinformationen und hätte gerne eure Erfahrungen dazu gewusst.


    1. Es gibt den Reifen "normal" und als Tube-Less (Schlauchlos). Ist das sinnvoll? Ich hatte mich eigentlich auf Schläuche eingestellt und sehe nun keinen Vorteil eines Tube-Less Reifen?

    2. Vorderrad größe ist klar, Hinterrad gibt es in 130/80 und 140/80 17. 140er soll etwas besseres Handling haben, oder eben auch nicht mehr nur bei früheren Baujahren. Freigegeben sind beide. Welchen würdet ihr fahren und warum?


    3. Das mit den Reifenfreigaben ist ja auch so eine Sache. Ich würde DOT 2019 kaufen, sehe aber einige Händler die explizit DOT 2017 und DOT 2018 verkaufen, gibt es dafür einen Grund?


    Freue mich auf eure Erfahrungsberichte!

    Grüße aus dem kalten Frankfurt, Simon

  • 1. Es gibt den Reifen "normal" und als Tube-Less (Schlauchlos). Ist das sinnvoll? Ich hatte mich eigentlich auf Schläuche eingestellt und sehe nun keinen Vorteil eines Tube-Less Reifen?

    Du kannst doch nur Schläuche fahren. Deshalb solltest du auch die Schlauchversion wählen.


    2. Vorderrad größe ist klar, Hinterrad gibt es in 130/80 und 140/80 17. 140er soll etwas besseres Handling haben, oder eben auch nicht mehr nur bei früheren Baujahren. Freigegeben sind beide. Welchen würdet ihr fahren und warum?

    Ich würde den geringfügig breiteren Reifen wählen. Würde mir geringeren Verschleiß davon erhoffen.


    3. Das mit den Reifenfreigaben ist ja auch so eine Sache. Ich würde DOT 2019 kaufen, sehe aber einige Händler die explizit DOT 2017 und DOT 2018 verkaufen, gibt es dafür einen Grund?

    Die DOT 2017 und 2018 sind einfach alt und sollten deutlich günstiger sein. Bei gleichem Preis den neuesten Reifen wählen. (Außer es hat sich am Reifen in den was Jahren geändert und ich möchte explizit die alte Eigenschaft.)

  • Hallo Simon,

    ob tube type oder tubeless ist beides möglich, aber einen Schlauch brauchst du in jedem Fall wegen der Speichenfelge, die ohne Schlauch nie dicht ist.

    Ob 130er oder 140 ist geschmacksache, der 130er hat im Profil keinen "Mittelsteg" sollte im Dreck etwas mehr Grip bieten. 140 sieht für manche besser aus, mir ists egal, Fahreigenschaften sind nicht gravierend anders.

    Auf jeden Fall wirst du am Anfang erstaunt sein, wie kippelig sich die Fuhre anfühlt, einfach ignorieren! Man gewöhnt sich drann.

    DOT 2017 2018 sind halt ältere Lagerbestände, wenn du es schaffst, die Reifen in weniger als drei Jahren abzufahren, sind diese Jahrgänge alle ok, wenn nicht, je neuer, je besser. Reifen härten mit zunehmendem Alter aus, so nach 5-6 Jahren lässt der Grip schon nach.


    Gruß, Jörg

    alles ist möglich, nichts ist sicher:g:

  • Solange du deine Felge nicht abdichtest, brauchst du nen Schlauch. Der TT lässt sich nach meiner Erfahrung leichter montieren (weichere Karkasse), was beim Flicken unterwegs natürlich hilft. Beim Fahren hab ich bei regulärem Luftdruck keinen Unterscheid zwischen TT und TL gemerkt. Für die 140er Breite gab es eine Zeit lang eine Freigabe von Heidenau. Inzwischen ist die wohl nicht mehr zu kriegen. Der Mittelsteg ist gut für längere Laufleistung , im Gelände ist´s wie der Jörg sagt. Was die Freigaben betrifft, hat sich ja dieses Jahr was geändert (siehe entsprechende Threads hier im Forum). Solange du kein 2020er Reifen-Baujahr fährst, gilt die alte Freigabe noch. ICh könnte mir deshalb vorstellen, daß Händler auf diesen Umstand ( vor 2020) explicit hinweisen.

    Gruß Michael


    "Wer loslässt, hat beide Hände frei"

  • DOT 2017, 2018, 2019, etc. bezeichnet das Herstellungsjahr. Ältere Reifen sind "abgehangen" und schon ein bisschen ausgehärtet. Es gibt solche die einen für Lebensmüde halten wenn man nicht einen Reifen frisch ab Fabrik montiert. Andere freuen sich über die extra Kilometer die man aus dem ein wenig älteren Reifen herauskitzeln kann.

    so nach 5-6 Jahren lässt der Grip schon nach.

    Der Grip lässt allmählich nach, selber merkt man das zum Teil gar nicht so richtig. Wenn man einen 5-6 Jahre alten Reifen gegen einen frisch ab Fabrik austauscht ist das wie Tag und Nacht.


    Es gibt den Reifen "normal" und als Tube-Less (Schlauchlos).

    :confused::/ Den K60 gibt es in vier Varianten. K60, K60 front, K60 Scout und den K60 M+S Silica.

    (Namen gemäss https://de.reifenwerk-heidenau.com/)


    Der K60 und K60 front ist der "alte" K60 den es nur als TT gibt.

    90/90 - 21 M/C 54T TT

    (Keine für die F650 passende Hinterrad Variante)


    Der K60 Scout ist der neue K60 den es nur als TL gibt. Wird dieser auf einer TT Felge verwendet, wie z.B. bei der F650, so muss zusätzlich ein Schlauch montiert werden. Der K60 Scout hat zusätzlich auch noch die M+S Kennzeichnung.

    90/90 - 21 M/C 54T TL M+S

    130/80 - 17 M/C 65T TL M+S

    140/80 - 17 M/C 69T TL M+S



    Der K60 M+S Silica ist ein Winterreifen mit weicherer Gummimischung. Ausser in der Dimension 100/90 - 19 handelt es sich stets um TT Reifen. Er hat nur M+S Kennzeichnung aber nicht das Alpine-Symbol (Berg mit Schneeflocke). In den warmen Monaten rubbelt man diesen Reifen recht schnell runter. Interessanterweise fehlt in der Bezeichnung auf der Heidenau Website das M+S.

    90/90 - 21 M/C 54T TT

    130/80 - 17 M/C 69T TT


    Alle diese Reifen sind in den Dimensionen 90/90-21 130/80-17 und 140/80-17 Diagonalreifen (Erkennbar am "-").


    Reifenanbieter nehmen es mit den Bezeichnungen nicht so genau und bezeichnen den Scout manchmal nur als K60 oder auch als K60 M+S. Auf der anderen Seite wird der K60 M+S Silica einfach nur als K60 Silica oder K60 M+S bezeichnet, im dümmsten Fall gar nur als K60. Blöderweise verwendet Heidenau selber nicht M+S in den Reifenbezeichnung.


    Fazit:

    Bestellst du den Hinterreifen als TL, so wirst du den Scout bekommen. Ich selber bin mit dem 130er ohne Mittelsteg zufrieden. Einen Winter lang hatte ich den Silica, wobei mir der Anlas Winter Girp 2 besser gefällt (Gibt es "passend" nur als 130/70-17).


    Ob man vorne besser den K60 Scout (TL) oder den alten K60 (TT) nimmt? Ich hatte vorne den Scout und war zufrieden. Ob Scout oder nicht, der Vorderradreifen wird in beiden Fällen locker 2 Hinterradreifen halten. So schnell wird man also vorne nicht auf was neues umstellen. Gleichermassen gilt, ob Scout oder nicht, dass Schlamm die Schwachstelle des K60 ist.



  • In alten Tagen ließ man Pneus liegen 2-3Jahre um die Laufleistung zu erhöhen

    Und gesetzt den Fall ich will die Pyrenäen Runde fahren...neue Pellen undenkbar.komm ich nicht rum.mpsste in france nachkaufen ergo abgehangene...maroc dito...aber da sind andere Straßenbeläge.extrem Reifenfressend


    Hierzulande um die Haustür rum kann ich gar nicht genug Grip kriegen.dh bitte neu


    Kommt immer auf die tour und fahrstil an

  • wobei es viel mehr auf die Lagerbedingungen als auf das Alter ankommt. Ein Reifen, der Kühl, Trocken und Lichtgeschützt gelagert wurde ist auch nach 2 Jahren noch "frisch". Wenn der in der Sonne lag und Wind und Wetter ausgesetzt war ist er nach 2-3 Jahren schon quasi unfahrbar.

    Ansonsten auf den Umstand mit der Neuregelung seit 2020 wurde ja schon hingewiesen. Also es sollte definitiv eine 2019er oder Älter sein.


    Alles andere wurde ja schon beantwortet

  • Danke für eure zahlreichen Antworten.

    DOT 2017 2018

    Ich hatte das gleiche Verständnis zu älteren Reifen, das Erstaunliche: Die alten Bestände sind teurer. Liegt vermutlich daran dass sehr gefragt aufgrund geringerem Angebot und doch recht hoher Nachfrage.


    Ich habe mich für die 'günstigere' Alternative, den TubeLess entschieden, Schläuche brauche ich ja sowieso. Werde es mit 140/80 versuchen, etwas breiter und mit Mittelsteg klingt vernünftig, vielleicht mache ich während der Laufleistung mal einen Vergleich mit dem 130 um den Unterschied zu erfahren.

  • 2018 ist die M+S Kennzeichnung im deutschen Recht weggefallen und wurde durch das Alpin- Symbol ersetzt. Hier stand im Raum, dass damit die v max-Aufkleber bei nicht passendem Geschwindigkeitsindex zulässig waren.

    Für die F650 dürfte das ein Luxusproblem sein, da die Reifen Index T (190 km/h) haben...

    Das ist der Grund, warum ältere Reifen teurer sind als neue.

    Spielt hier aber keine Rolle...

  • Hallo Simon,


    fahre den 130/80 seit Juli letzten Jahres. Hab damit nun rund 3.500 km runter. Sind meine ersten Erfahrungen mit dem K60. Und ich bin absolut zufrieden. Fahre viel neben dem Asphalt und auch gerne mal durch schwereres Gelände. Aber auch auf dem Asphalt vertraue ich dem Reifen. Nach den ersten schwammigen Kilometern die ein neuer Reifen eben braucht um saubere Haftung zu erzielen, war ich positiv überrascht was mit den Reifen geht. Selbst bei regennaßem Asphalt machen Kurven noch echt Spaß.

    Einziger, aber erheblicher Unterschied zu der vorherigen Bereifung war, das ich wie einst beim ADAC-Training gelernt, das Mopped nicht mehr in die Kurve drücken musste. Wenn die mit der Bereifung in der Kurve ist (spreche von Asphalt), dann bleibt die da.

    Tolle Bereifung. Kann die nur empfehlen - und hoffentlich noch ein paar Sätze von fahren. Mit Schlauch. :smile:

  • Randnotiz:

    Der K60 ist übrigens echt hardcore wenn man eine Panne hat. Den mit Montiereisen in der Hecke ab und aufzuziehen ist unter minus 5 grad ok, dann schwitzt man nicht so schlimm - vielleicht.


    Ich schwöre ja auf Mitas E07 oder E09 (oder EF-Modelle fürs grobe), aber jeder Reifen ist leichter zu montieren als der K60...

  • Zur im Feld Tauschbarkeit kann ich nix sagen, da ich den Fall noch nie hatte


    Aber zum 140er:

    Ea gab von Heidenau mal eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für die Dakar

    Unbedenklichkeitsbescheinigung für Heidenau K60 140/80 - 17 für DAKAR Version TYP R13


    Ob die beim TÜV ausreicht weiß ich nicht. Ich fürchte aber, dass nicht, weil genau genommen die Reifenfreigabe so gar nicht erteilt werden kann. Der Reifen 140/80-17 hat nämlich auch einen minimal größeren Durchmesser und Umfang als der 130/80R17.

    Rein rechnerisch hat der 130er einen Radius von 319,9mm (Umfang von 2001mm) und der 140er hat 327,9mm Radius und 2060mm Umfang. Da das Hinterrad für den Tacho genommen wird geht damit der Tacho um 3% zu langsam, außerdem könnte das rein theoretisch einen Einfluss auf die ABS Regelung haben.


    Wenn du mit dem Dokument beim TÜV oder ähnlichen aufkreuzt könnte es sein, dass dir jemand das so einträgt (wenn du großes Glück hast). Genau genommen wäre das aber so nicht rechtens. Es könnte auch (sehr theoretisch) ein nachträglich Beauftragter Prüfer diese Freigabe wieder einziehen. Zum Beispiel bei einer Prüfung nach einer Verkehrskontrolle. Der Fall ist aber wirklich sehr theoretisch. Hab vor Jahren mal in ner Fernsehsendung gesehen, dass das gemacht wurde. Da war ein nicht eintragungsfähiger Klappenauspuff eingetragen und das sollte dann wieder rückgängig gemacht werden. Ist aber die Ausnahme.


    Seit diesem Jahr kommt als 2. Problematik hinzu, dass viele Fs hinten einen Radialreifen in den Papieren vorgeschrieben haben (130/80R17), Heidenau aber nur Diagonalreifen (1X0/80-17) baut. Da haben mir bisher 1 Prüfer von der GTÜ und einer vom TÜV gesagt, dass sie das überhaupt nicht eintragen können.

  • Hallo zusammen,

    ich würde mich gerne mit einer Frage zu meiner F650 (169) dran hängen. Wie mir gerade ein netter Herr vom TÜV gesagt hat, hat die F650 (169) eine nationale Zulassung in der leider eine Reifenfabrikatsbindung eingetragen ist. Ich glaube, dass Reifen von Pirelli und Metzler hinterlegt sind. D. h. ich muss den Heidenau K60 für meine F650 (169) eintragen lassen. Eine Bereifungsempfehlung von Heidenau liegt zum Glück ja vor. Eintragung kostet nur leider 100 Euro. Gib es eine Möglichkeit die Fabrikatsbindung aus den Papieren entfernen zu lassen? Ggf. werde ich die Reifen dann gleich mit den neuen Gabelfedern und Stoßdämpfer eintragen lassen. Das kostet dann nicht viel mehr.

    Gruß, Daniel

  • Zulassung in der leider eine Reifenfabrikatsbindung eingetragen ist. Ich glaube, dass Reifen von Pirelli und Metzler hinterlegt sind. D. h. ich muss den Heidenau K60 für meine F650 (169) eintragen lassen. Eine Bereifungsempfehlung von Heidenau liegt zum Glück ja vor. Eintragung kostet nur leider 100 Euro. Gib es eine Möglichkeit die Fabrikatsbindung aus den Papieren entfernen zu lassen? Ggf. werde ich die Reifen dann gleich mit den neuen Gabelfedern und Stoßdämpfer eintragen lassen. Das kostet dann nicht viel mehr.

    Gruß, Daniel

    ich fahre den K60Scout Silica - ich musste bisher nichts eintragen lassen ( 2 Mal TÜV ) - geht es um neue Reifen ab 2020 ?

    Mein Reifenhändler hat mir gesagt - auch dafür wäre keine Eintragung nötig

    ich werde die Reifen dieses Jahr erneuern , dann abwarten ich habe noch etwas Zeit bis zum TÜV


    Die Diskussion zu der extrem bescheuerten Neuregelung findest du hier im Forum :evil:


    :wave:


    Mac

  • servus


    die r13 ist seit 11/2020 mein wintermoped, also gehören auch winterreifen drauf.

    habe mich -nach empfehlungen- schon vor vielen jahren für den heidenau k60 m+s silica entschieden.


    bisher -xt 600 2kf- hatte ich mit dem heidenau beim tüv nie probleme.

    jetzt aber gibt es von heidenau nur noch die bereifungsempfehlung.


    vorsichtshalber beim tüv angefragt:

    "kein problem, darfst fahren. aber: reifen muss eingetragen werden, du kommst vorbei, wir machen bilder, reifen wird eingetragen, ab zur zulassungsstelle, die tragen unsere genehmigung in den kfz-schein ein - fertig."


    es geht natürlich auch die methode:

    wer lange fragt, geht lange irr.

    wollt ich nicht. bei einem -selbst unverschuldeten- unfall und einem findigen anwalt, erlischt die betriebserlaubnis und ich bin der gelackmeierte.


    winterliche grüße aus dem herrlichen fichtelgebirge

    thomas

  • Reifenfabrikatsbindung aistragen öassrn kost einmalig das selbe bei tüv+zulassung.

    Befreit dich aber für alle zukunft genau von der sorge.jeden reifen extra eintragen öassrn zu müssen

    Gibts ñur in D Land

  • Hallo rpr61,

    gestern habe ich zufällig noch mit unserem TÜV über das Thema gesprochen. Für die Austragung der Bindung benötigt es offenbar grünes Licht vom Hersteller (BMW). Der Hersteller hat daran aber in der Regel wenig Interesse. Bei mir in Siegen wird es daher wahrscheinlich mit der Austragung nix.

    Gruß, Daniel