Scheinwerfer Zerlegen F650 CS

  • Hallo,


    ich bin hier auf das Forum aufmerksam geworden, als ich danach suchte wie man den Scheinwerfer zerlegt. Antwort, is doof, lass es ;) . Das wiederum fand ich eher blöd, weil er das typische Problem mit dem losen Projektionsscheinwerfer hat.


    Also einfach mal an die Arbeit gemacht:

    20200302-BF7_9223_small.jpg



    Das soll eine Anleitung werden für euch, die mir nacheifern wollen. (Ich hab ihn grade erst zerlegt, daher ist das noch nicht fertig und ich werde das hier weiter Aktuell halten)


    Fürs erste (was mich gestern etwa 2 1/2 Stunden Arbeit gekostet hat), die Scheibe bekommt man mit viel Gewalt runtergehebelt, wenn das Ding bei 80° im Backofen lag. Die Scheibe ist deutlich Stabiler als das schwarze Gehäuse. Die vier kleinen Nasen sind eher nur Deko, die Scheibe ist mit irgendeiner gummiartigen Substanz komplett eingeklebt von beiden Seiten. Ich werde es am Ende mit Silikon ersetzen.

  • Hallo.


    Prima. Wir freuen uns auf deinen Bericht. :thumbsup2:

    Aaaaber bitte kein klassisches Silikon sondern Sikaflex verwenden.

    Viel Erfolg.

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Aaaaber bitte kein klassisches Silikon sondern Sikaflex verwenden.


    15LM, 118 oder 630 HD-2 ? :confused: Wenn man nur "Sikaflex" sagt, ist man nicht viel schlauer was man nehmen soll. Und warum Polyurethan- anstelle Silikonkleber? Ich hätte naiverweise ein Silikonkleber wie z.B. Loctite SI 595 genommen.


    https://automotive.sika.com/dm…or_Exterior_Solutions.pdf

  • ... wenn deine Versuche zum Aufbacken verkohlen oder der Kleber an den Fingern hängen bleibt und das ganze Vorhaben in aggressive Verhalten endet .... dann kann ich helfen.

    Ich hab noch einen liegen und könnte den veräußern ...:wave:

  • Das aktuelle Bild ist der Ist-Zustand, und somit auch heile geblieben :)


    Danke für den Tipp mit der Dichtmasse.


    Dafür wird aber das eine Kabel welches zur H3 Birne geht und immer wegkokelt (auch bei mir) mit einer Silikonleitung ersetzt. Ist zwar nicht Benzinfest, aber wenn ich Benzin an der Lampe habe, hab ich andere Probleme als ein sich auflösendes Kabel ;) Scheuerstellen dürfte es da aber auch keine geben...

  • Dafür wird aber das eine Kabel welches zur H3 Birne geht und immer wegkokelt (auch bei mir) mit einer Silikonleitung ersetzt.

    Ich sehe nichts, was gegen eine solche Leitung spricht, aber: Natürlich überträgt sich die Hitze der Glühbirne auch auf die Anschlussleitung, aber wenn es zu einer überdurchschnittlichen Wärmeentwicklung kommt, wäre die Lampenfassung zu überprüfen und gegebenenfalls zu ersetzen, denn Übergangswiderstände sorgen für zusätzliche Wärmeentwicklung und für eine dunklere Lampe.


    Eckart

  • Ok scheinbar darf man seine Beiträge nicht editieren, dann wird das hier etwas unübersichtlich, oder ich mache am Ende des Threads nochmal eine Zusammenfassung und ein Mod kopiert das in den Startbeitrag :)


    Benötigtes Material:

    • Tube Sika Sikaflex 221i Haftstarker Dichtstoff
    • 3 Spaxschrauben 4x25
    • Schmirgelpapier 400, 600 und 1000
    • Loctite 243 oder UHU schraubensicher mittelfest (gehen beide bis +150°C)
    • Diverse Schlitzschraubendreher und Messer zum Hebeln und Kleber wegkratzen
    • Kreuzschraubendreher PH1 und PH2
    • Backofen 80° - 100°
    • Heißluft mit kleiner Düse
    • Wasser, Zahnbürste, Spüli und Tücher
    • Eventuell Lötzeug und Ersatzkabel
    • ~10 Stunden Zeit
  • scheinbar darf man seine Beiträge nicht editieren, dann wird das hier etwas unübersichtlich, oder ich mache am Ende des Threads nochmal eine Zusammenfassung und ein Mod kopiert das in den Startbeitrag

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    Eckart

  • ...die Scheibe ist mit irgendeiner gummiartigen Substanz komplett eingeklebt von beiden Seiten. Ich werde es am Ende mit Silikon ersetzen.


    Das ist Butyl Dichtmasse. (zumindest sind Autoscheinwerfer damit zugeklebt und die kriegt man genauso auf, wie du beschrieben hast)

    Ich würde empfehlen, das auch wieder damit zuzumachen. Such einfach nach Butylrundschnur beim großen Fluss oder der Bucht suchen. Großzügig rein das Zeuch, nochmal warm machen und zu drücken.

    Hab ich schon mehrfach bei Autoscheinwerfern gemacht, war immer dicht.

  • Und an Sikaflex 221 kann man das Mopet anschließend aufhängen, sprich nix mehr mit lösen.


    Sikaflex 221 bleibt dauerelastisch. Daher kann es leicht mit einem Cutter oder einem dünnen Draht aufgeschnitten werden. Ein Heißluftföhn (über 70°) und Lösungsmittel wirken ebenfalls Wunder.
    Jeder, der schonmal mit Sika 221 gearbeitet hat, weiß das. :wink:
    Hält extrem gut und ist dennoch leicht zu entfernen! Idealer Werrkstoff für diese Aufgabe.

  • Ich hab jetzt grad die Tube Sikaflex bekommen, jetzt bleib ich dabei :) Ab 120° wird das zeuch eh schlecht, nach Datenblatt, daher bekommt man den auch wieder so auf.

    An Butyl hätt ich auch mal denken können, brauch ich eh noch für meine Autotüre (E39 Fahrer wissen schon warum ;) )


    Ich will das Ding eh nie wieder öffnen müssen :D

  • (E39 Fahrer wissen schon warum )

    Off topic:
    Gerade dafür ist Sika 221 das Beste!
    Mit Butylschnur muß man da alle paar Jahre wieder dran. Seit ich Sikaflex 221 für die Türfolie genommen habe, war dauerhaft alles dicht. Erfahrung habe ich mit e46, e39 und F11. Bei allen hat die Butylschnur versagt! Nachdem man das dreimal mit Butyl gemacht hat, nimmt man Sikaflex 221 und genießt wieder dauerhaft die Freude am Fahren! :wink:

  • Hier ein Howto zum öffnen des Scheinwerfers der BMW F 650 CS und der Reparatur des losen Projektorscheinwerfers.

    (alle Bilder lassen sich vergrößern durch anklicken)


    Benötigtes Material:

    • Tube Sika Sikaflex 221i Haftstarker Dichtstoff
    • 3 Spaxschrauben 4x25
    • Schmirgelpapier 400, 600 und 1000
    • Loctite 243 oder UHU schraubensicher mittelfest (gehen beide bis +150°C)
    • Diverse Schlitzschraubendreher und Messer zum Hebeln und Kleber wegkratzen
    • Kreuzschraubendreher PH1 und PH2
    • Backofen 80° - 100°
    • Heißluft mit kleiner Düse
    • Wasser, Zahnbürste, Spüli und Tücher
    • Eventuell Lötzeug und Ersatzkabel
    • ~10 Stunden Zeit

    Zerlegen

    Zuerst kommt der ausgebaute Scheinwerfer bei etwa 100° in den Backofen bis er warm ist (ca. 20 min), anschließend kann man mit einem Schraubendreher und Messer vorne das Glas vorsichtig heraushebeln.

    Diesen Prozess eventuell wiederholen bis das Glas sich löst. Dellen im Plastik lassen sich nicht völlig vermeiden, sind aber nicht so schlimm da die Plastikscheibe in einer Fuge sitzt und auch von innen gehalten wird (Bild 1). Auf Bild 2 und Bild 3 kann sieht man das die Innenwand der Fuge nicht vollständig ist, hier kann man sobald man das Glas etwas herausbekommen hat hebeln. Sobald sich eine Seite löst, kann man über die Fuge hebeln (Bild 4).


    1. 20200304-BF7_9229_small.jpg 2. 20200304-BF7_9234_small.jpg

    3. 20200304-BF7_9236_small.jpg 4. 20200304-BF7_9235_small.jpg


    Nun muss man das Glas und die Fuge vollständig von altem Kleber befreien. Dabei hilft ein Messer gut (Bild 5 und 6). Um an den Reflektor zu kommen (an dem der Projektorscheinwerfer befestigt ist) muss man die Einstellschraube lösen. Diese hat einen Kugelkopf und ist eingeclipst. Dazu mit einem kleinen Schlitzschraubendreher das Innenteil aushängen (Bild 7) und dann die Schraube rausdrehen. Nun den Reflektor aushängen und entnehmen (Bild 8).


    5. 20200302-BF7_9212_small.jpg 6. 20200302-BF7_9214_small.jpg

    7. 20200306-BF7_9257_small.jpg 8. 20200302-BF7_9217_small.jpg


    Nun da alles zerlegt ist, kann man die Schäden am Plastikgehäuse reparieren. Dazu benötigt man am besten einen Heißluftfön mit kleiner Düse um die Stellen zu erwärmen. Bei mir hat es mit 300°C gut geklappt, da sich das dann Weiche Plastik fast selbst in seine Ursprungsform zurückzieht. Der Rest lässt sich mit einem Schraubendreher dann Formen (Bild 9 und 10). Anschließend habe ich das gesamte Gehäuse und alle Teile mit warmen Wasser und Spüli gereinigt und den Blendschutz mit feinem Schmirgelpapier bearbeitet (Bild 11). Zuletzt nochmal grob die Teile des Scheinwerfers (Bild 12), dann geht's an den zusammenbau.

    9. 20200304-BF7_9228_small.jpg 10. 20200304-BF7_9230_small.jpg

    11. 20200302-BF7_9220_small.jpg 12. 20200302-BF7_9215_small.jpg

    Zusammenbau

    Zuerst wurde der Projektorscheinwerfer wieder zusammengebaut und alle Schrauben gesichert. Dazu wird zuerst der Blendschutz eingebaut (Bild 13), anschließend die Linse wieder vercrimpt (Bild 14 und 15) und der Reflektor angeschraubt (Bild 16, 17 und 18). Dabei unbedingt auf die Richtung achten!

    13. 20200305-BF7_9237_small.jpg 14. 20200305-BF7_9238_small.jpg

    15. 20200305-BF7_9239_small.jpg 16. 20200305-BF7_9240_small.jpg

    17. 20200305-BF7_9241_small.jpg 18. 20200305-BF7_9242_small.jpg

    Nun muss der Verstellmechanismus befestigt werden, auch hier hilft wieder der Schraubenkleber, da die selbstsichernde Mutter über die Zeit ihre Wirkung verliert (Bild 19). Nun muss der Haltebügel für die H3 Birne befestigt werden (Bild 20). Damit ist der Prokektorscheinwerfer wieder fertig.

    Nun bauen wir den Reflektor ein, dazu wird dieser seitlich in die Seitenverstelleinheit eingesetzt und eingeclipst (Bild 21), dabei an die Gummischeibe denken. Anschließend noch die "Mutter" für die Befestigung der Seitenverstelleinheit einschieben (Bild 22).

    19. 20200305-BF7_9243_small.jpg 20. 20200306-BF7_9246_small.jpg

    21. 20200306-BF7_9248_small.jpg 22. 20200306-BF7_9250_small.jpg

    Nun wird der Projektorscheinwerfer im Reflektor befestigt... Für immer! ... Dazu alle Schraubenlöcher mit Sikaflex auffüllen und die Teile einschrauben (Bild 23).

    Anschließend muss die zusammengebaute Verstelleinheit in das Gehäuse gesetzt werden (Bild 24). Dabei auf das Einrasten achten (Bild 7).

    Nun die Scheibe einkleben (Bild 25).

    Ein neuer Scheinwerfer (Bild 26).

    23. 20200306-BF7_9251_small.jpg 24. 20200306-BF7_9252_small.jpg

    25. 20200306-BF7_9258_small.jpg 26. 20200306-BF7_9259_small.jpg


    Ich hoffe diese Anleitung kann dem ein oder andrem helfen :)