Getriebe hakelig nach Motorrevision

  • Nach meiner größeren Schauberaktion

    Plastikteil im Öl

    Bin ich heute die ersten Kilometer durch die Stadt gefahren und das Getriebe ist etwas hakelig geworden im 1., Neutral und 2.


    Zur Symptomatik:

    Der 1. Gang geht im Stillstand so gut wie gar nicht rein. Ich muss ein wenig vor und zurück rollen und immer wieder probieren. Irgendwann flutscht er dann fast Geräuschlos und mit kaum Rückmeldung rein. Manchmal geht auch Drehzahl kurz auf über 2000 lupfen aber nicht immer. Wenn er dann rein geht wie gesagt fast Geräuschlos

    Neutralerkennung ist auch schlechter geworden. Manchmal wird kein Neutral angezeigt, obwohl er noch drin ist

    Und solange ich Rolle bekomme ich den Neutral so gut wie nicht rein. Wenn ich den Schalthebel gleichmäßig betätige springe ich im Rollen immer über den Neutral rüber. Das einzige was gelegentlich funktioniert ist ein kurzer, kräftiger aber gefühlvoller Impuls.

    Im Stillstand dagegen geht der Neutral ohne Probleme rein. Da hab ich dann wieder die Problematik mit dem 1. Siehe oben.

    Auserdem kommt im neutral ein leichtes klackern aus dem Motor. Wenn ich die Kupplung ziehe ist das klackern weg.

    Und gelegentlich lande ich zwischen 4. und 5. Im Leerlauf. Aber 5. kann man in der Stadt kaum ausprobieren.

    Schalten in der Fahrt ist gefühlt krachiger und lauter geworden.


    Schaltgabeln wurden alle nach Schrauberbuch wieder eingesetzt. Kupplung trennt richtig (im Leerlauf und bei eingelegtem Gang mit gezogener Kupplung steht das Hinterrad still)


    Bevor ich jetzt wieder den Motor ausbaue und auseinander nehme und mir die Schaltgabeln ansehe wollte ich noch ein bisschen fahren. Ich habe noch die leise Hoffnung, dass nach den insgesamt vlt 10km heute einfach noch nicht wieder überall Öl ist. Die Hoffnung ist allerdings sehr leise


    Ansonsten irgendwelche Ideen, was es außer verborgenen Schaltgabeln sein könnte?

    Gibt es überhaupt (auch mit zerlegtem Motor) irgendeine Moglichkeit, das Getriebe einzustellen?

  • Gibt es überhaupt (auch mit zerlegtem Motor) irgendeine Moglichkeit, das Getriebe einzustellen?

    meines Wissens nein


    Neutralerkennung ist auch schlechter geworden. Manchmal wird kein Neutral angezeigt, obwohl er noch drin ist

    entweder ist die Schaltwalze nicht in der Sollposition und deshalb gibt es keinen Kontakt (Leerlaufanzeige) oder die Isolierscheibe ist verschoben (mein Favorit "Sollposition")

    Um das zu überprüfen kannst du den Leerlaufschalter demontieren und die Position des Kontaktes auf der Schaltwalze kontrollieren.


    Ansonsten irgendwelche Ideen, was es außer verborgenen Schaltgabeln sein könnte?

    ich vermute du hast irgendwo zu viel Reibung


    entweder ist die Schaltwalze "verklemmt" oder die Achsen auf denen die Schaltgabeln montiert sind "laufen" schlecht oder sind leicht verbogen.


    Hast du die Achsen genauso eingebaut wie sie vorher drin waren?

    Wenn nein, waren die Schaltgabeln auf den Achsen leicht zu verschieben?


    Da das Getriebe ja vermutlich nicht zerlegt wurde gehe ich mal davon aus das sich die Zahnräder leicht verschieben lassen und deshalb eigentlich nicht die Ursache des Problems sein können.


    Bevor ich jetzt wieder den Motor ausbaue und auseinander nehme und mir die Schaltgabeln ansehe wollte ich noch ein bisschen fahren. Ich habe noch die leise Hoffnung, dass nach den insgesamt vlt 10km heute einfach noch nicht wieder überall Öl ist. Die Hoffnung ist allerdings sehr leise

    könnte was bringen, wenn die Achsen leichte Unebenheiten aufweisen und die dann mit der Zeit geglättet werden.

    Risiko ist eben, wenn die Gabeln sich nicht selber "ausrichten" können, wäre es möglich die schleifen dann in der Nut des Getriebezahnrades und da das nicht reibungsfrei ist, entsteht Hitze.


    Die Wahrscheinlichkeit des Eintretens dieses Risiko-Szenarios kann ich aber nicht einschätzen.

  • entweder ist die Schaltwalze nicht in der Sollposition und deshalb gibt es keinen Kontakt (Leerlaufanzeige) oder die Isolierscheibe ist verschoben (mein Favorit "Sollposition")

    Um das zu überprüfen kannst du den Leerlaufschalter demontieren und die Position des Kontaktes auf der Schaltwalze kontrollieren.

    Ich dachte, die Schaltwalze ist ein Bauteil und kann überhaupt nicht verkehrt eingebaut werden. Selbst wenn man die „verdreht“ einbaut dann ist sie eben am Anfang nicht im Neutral sondern im z.B. 3. Gang eingebaut aber da die relative Position zwischen Rastmarken am unteren Ende und den Führungsnuten der Schaltgabeln immer die gleiche ist ist es doch eigentlich egal, wie man die einbaut solange alle Schaltgabeln in ihre entsprechenden Nuten eingreifen. Oder hab ich da einen Denkfehler?


    Isolierscheibe ist mir tatsächlich in der Schrauberei nicht bewusst begegnet also ist die wohl im Gehäuse drin geblieben. Ich schau mal beim Neutralschalter nach, ob ich da irgendwas sehen kann. Kann man die Scheibe von außen z.B. mit einer Nadel verstellen falls sie falsch liegt? Und reicht es, das Mopped auf den Seitenständer zu stellen oder muss das Öl unten raus?


    Achsen wurden wieder genau in die Bohrungen eingebaut in denen sie vorher waren. Ob die aber eventuell um 180° gedreht wurden (Stirnseiten vertauscht) kann ich nicht sagen. Glaube nicht. Schaltgabeln ließen sich leicht verschieben. Mussten da beim Einbau ein bisschen hin und her probieren bis alle in allen vorgegebenen Nuten waren.

    Da das Getriebe ja vermutlich nicht zerlegt wurde gehe ich mal davon aus das sich die Zahnräder leicht verschieben lassen und deshalb eigentlich nicht die Ursache des Problems sein können.

    Getriebe selbst hatten wir teilweise zerlegt zum reinigen. Waren ja überall kleine Plastikkrümel. Zahnräder ließen sich anschließend aber leicht verschieben. Habe auch bei der Montage ein wenig Öl überall rauf gemacht.

    könnte was bringen, wenn die Achsen leichte Unebenheiten aufweisen und die dann mit der Zeit geglättet werden.

    Risiko ist eben, wenn die Gabeln sich nicht selber "ausrichten" können, wäre es möglich die schleifen dann in der Nut des Getriebezahnrades und da das nicht reibungsfrei ist, entsteht Hitze.

    Hab ein Ölthermometer dran also sollte es da zu Temperaturproblemen kommen müsste man das bemerken. Ist zwar eher ein Schätzeisen aber eine Genauigkeit von +-10° trau ich dem Ding schon zu. Auf meiner Tour durch die Stadt ist die Öltemperatur nicht über 60° geklettert.


    Erstmal danke für deine Einschätzung. Ich schau mir mal den Neutralschalter an und werd am Wochenende eine etwas länger als 10km lange Probefahrt machen.

  • Ich dachte, die Schaltwalze ist ein Bauteil und kannüberhaupt nicht verkehrt eingebaut werden. Selbst wenn man die „verdreht“einbaut dann ist sie eben am Anfang nicht im Neutral sondern im z.B. 3. Gangeingebaut aber da die relative Position zwischen Rastmarken am unteren Ende undden Führungsnuten der Schaltgabeln immer die gleiche ist ist es doch eigentlichegal, wie man die einbaut solange alle Schaltgabeln in ihre entsprechendenNuten eingreifen. Oder hab ich da einen Denkfehler?

    eher ein Missverständnis ...

    die Walze falsch einzubauen, würde ich auch als unmöglich bezeichnen.


    Mit Sollposition meinte Ich meinte die radiale Lage der Schaltwalze.


    Stark vereinfacht und genau genommen falsch ...


    Die F hat 5 Gänge + Leerlauf -> ergibt 6 Positionen


    Teilen wir die gleichmässig auf 360° auf (was falsch ist, aber es geht ja auch um das Prinzip) , ergibt sich für jede Position ein Index von 60°.


    Also Leerlauf, Position Schaltwalze 0°, 1. Gang -60°, 2. Gang 60°, 3. Gang 120° usw.

    Bei 0° Position der Schaltwalze sollte der Kontakt der Leerlaufanzeige den Stift auf der Schaltwalze berühren und die Leerlaufleuchte aufleuchten.

    Das passiert bei dir ab und zu nicht, mein favorisiertes Szenario wäre jetzt, die Schaltwalze steht nicht auf 0° sondern z.B. auf 3°. Dann gibt es keinen Kontakt und die Leerlaufanzeige leuchtet nicht auf, obwohl der Leerlauf drin ist.

    Die Schaltwalze sollte aber nicht auf 3° stehen ...


    Isolierscheibe ist mir tatsächlich in der Schrauberei nichtbewusst begegnet also ist die wohl im Gehäuse drin geblieben.

    die sitzt normalerweise recht fest auf der Schaltwalze, ist wie eine Unterlagsscheibe nur mit einer Bohrung für den Kontakt.


    Seiten- oder Hauptständer reicht aus, Öl muss nicht raus. Für die Kontrolle solltest du in der Situation sein, das der Leerlauf drin ist aber die Leuchte nicht leuchtet. Wenn du dann den Schalter demontierst kannst du sehen wo der Kontaktstift der Schaltwalze relativ zur Bohrung des Leerlaufkontaktes sitzt.


    Ich würde auch mal eine längere Probefahrt machen, vielleicht spielt sich das ja wieder ein ...

    Einmal editiert, zuletzt von rotax () aus folgendem Grund: Grammatik

  • Also Leerlauf, Position Schaltwalze 0°, 1. Gang -60°, 2. Gang 60°, 3. Gang 120° usw.

    Bei 0° Position der Schaltwalze sollte der Kontakt der Leerlaufanzeige den Stift auf der Schaltwalze berühren und die Leerlaufleuchte aufleuchten.

    Das passiert bei dir ab und zu nicht, mein favorisiertes Szenario wäre jetzt, die Schaltwalze steht nicht auf 0° sondern z.B. auf 3°. Dann gibt es keinen Kontakt und die Leerlaufanzeige leuchtet nicht auf, obwohl der Leerlauf drin ist.

    Die Schaltwalze sollte aber nicht auf 3° stehen ...

    Aber ist ja fast richtig. Wenn der Neutral auf 0° ist, dann ist ja der 1. Gang auf -30°, der 2. auf +30° und dann in 60° Schritten weiter.

    Aber: die axiale und radiale Position der Schaltwalze ist ja durch die Lage der Bohrungen im Gehäuse bestimmt, die dank verstifteter Gehäusehälften nicht veränderbar ist. Und die Lage in Umfangsrichtung (die du vermutlich meintest) ist ja definiert durch die 6 1/2 Nuten in der Schaltwalze und den Federgelagerten Hebel, der in diese Nuten eingreift. Also nichts, was man da verstellen könnte. Wenn die Schaltwalze jetzt um z.B. 3° verschoben stehen würde könnte das ja nur an irgendeiner dauerhaften Beschädigung liegen (irgendwas ist verbogen oder verschlissen). Also nichts, was ich mit auseinanderbauen und wieder zusammensetzen beheben könnte. Also Neutralschalter kann ich so ohne weiteres vermutlich nicht beheben. Ob ich die Position erreiche zum testen ist auch fraglich. Das passiert nur wenn ich gerade den 1. nicht rein kriege aber er scheinbar "fast" drin ist.


    Danke Mac für den Link. Da könnte die gebrochene Isolierscheibe passen. Ich hoffe aber auch stark, dass es nicht die ist. Das metallische Klopfgeräusch klang erst vielversprechend aber das tritt bei mir nur auf wenn ich im Neutral bin und die Kupplung nicht gezogen ist. Laut Beschreibung müsste das Geräusch auftreten, wenn man in neutral ist und die Kupplung zieht. Scheibe vergessen halte ich auch für eher unwahrscheinlich. Es ist keine Scheibe übrig geblieben und Getriebe hatten wir die wenigen Teile, die wir hatten immer nur kurzfristig auseinander. Also Zahnrad abgenommen, sauber gemacht und sofort wieder aufgesetzt. Kann mir nicht vorstellen, dass da irgendwas falsch zusammengesetzt wurde.


    Erstmal Probefahrt. Dann schau ich weiter. Danke weiterhin für die Ideen :)

  • Das passiert nur wenn ich gerade den 1. nicht rein kriege aber er scheinbar "fast" drin ist.

    dann würde ich gar nichts machen und zuerst mal eine Probefahrt machen, denn in dem Fall verdrehst du die Schaltwalze und die kehrt nicht wieder in die Leerlaufposition zurück.


    Aber: die axiale und radiale Position der Schaltwalze ist ja durch die Lage der Bohrungen im Gehäuse bestimmt, die dank verstifteter Gehäusehälften nicht veränderbar ist.

    axial ja, radial nein, aber darüber müssen wir, von mir aus, nicht weiter diskutieren.


    Wenn die Schaltwalze jetzt um z.B. 3° verschoben stehen würde könnte das ja nur an irgendeiner dauerhaften Beschädigung liegen (irgendwas ist verbogen oder verschlissen).

    irgendwas ist schwergängig, warum?

    deshalb z.B. auch die Frage ob die Schaltgabeln auf den Achsen gut "gelaufen" sind.


    Dreh mal ne Runde, dann sieht man weiter.

    Achte eben drauf welche Gänge schlecht reingehen etc. damit kannst du das Problem ggf. eingrenzen, da nicht alle Gabeln bzw. Zahnräder bei jedem Gangwechsel bewegt werden.

  • habe letztes Wochenende mal eine etwas längere Tour gemacht. Getriebe war deutlich weicher. Bin nicht mehr zwischen 4. und 5. gelandet und auch den Neutral hab ich recht zuverlässig rein bekommen. Geht immernoch schwer aber besser.

    Nur 1. Gang im Stillstand war immernoch ein Problem. Was allerdings geklappt hat war Kupplung ziehen, Fuß auf den Schalthebel und drauf lassen und dann einfach die normale Anfahrbewegung (Gas auf und Kupplung kommen lassen). Dann springt er butterweich rein und Motorrad fährt einfach normal los.


    Habe den Kupplungshebel zwischenzeitig mit zu wenig Spiel gehabt. Jetzt will ich nochmal weiter in Richtung "zu viel Spiel" gehen, vielleicht wird es dann ja besser.


    Dafür ging sie warm nicht mehr so richtig an. Ich fühle mich ein wenig an meine Murphy Geschichte erinnert. Kerzen und Batterie sind neu. Aber da betreibe ich am Wochenende noch ein wenig Jugend forscht bevor ich dafür nochmal einen Fred eröffne. Theorien sind Batterie, Kerze, Deko und Ventilspiel.

  • Ich bin mit meinem Latein langsam am Ende.

    Nachdem wir diesen Winter den Motor geöffnet haben, weil die Steuerkettenspannschiene zerbröselt war reißen die Probleme nicht ab. Ich hol jetzt nochmal weit aus, um alles zu erklären, was so abgelaufen ist. Das wird jetzt etwas länger. Würde mich aber trotzdem über euren Input freuen.


    Also nochmal die Probleme zusammengefasst:

    - laufender Motor, stehendes Motorrad: 1. Gang geht nicht rein. Was klappt ist, etwas vor oder zurück zu rollen und nochmal zu probieren oder den Fuß auf dem Schalthebel lassen und normaler Anfahrablauf, dann springt er einfach rein

    - Motor an, Motorrad rollt: neutral geht nicht (oder nur sehr schwer) rein. Wenn er dann geht überschalte ich den Neutral auch häufig und lande direkt wieder im 1. Im Stillstand geht der Neutral ohne Probleme rein, dafür dann wieder der 1. nicht siehe oben

    - wenn das Motorrad warm ist geht sie gelegentlich nicht an. Egal ob 10 Minuten oder 2h Fahrt. Manchmal geht sie einfach nicht an. Kalt immer ohne Probleme. Anlasser dreht und immer mal wieder kommen beinahe-Zündungen und es knallt gelegentlich hinten raus aber sie springt nicht an. Was klappt ist mit gezogener Kupplung und 1. Gang drin losrennen, Anlasser gedrückt halten und den 1. ein mal kurz anschnippsen lassen. Das zusätzliche (zum Anlasser dazu) Drehmoment von hinten reicht dann, um sie an zu werfen.


    Was wurde bisher gemacht:

    - Motor war für Revision komplett demontiert, dabei Steuerkettenspanner und Steuerkette erneuert. Außerdem alle Plastikzahnräder. Und natürlich alle Flächendichtungen und Wellendichtringe.

    - Zündkerzen, Luftfilter wurden erneuert

    - Ventilspiel wurde mehrfach gemessen und ist in Ordnung

    - Motor-Steuerzeit ist auch in Ordnung (Motor läuft, wenn er dann an ist, ganz normal und beschleunigt normal durch)

    - anderes Öl eingefüllt (Addinol Pole Position 10W40 (JASO MA/2 und API SN konform) https://www.addinol-shop.de/ad…-position-sae-10w-40.html )

    - heute habe ich nach weniger als 1000km das Öl nochmal abgelassen und einen kleinen Herzinfarkt bekommen. Ölablassschraube war voller Späne und das Öl glitzert auch

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    jetzt frag ich mich, wo das herkommt. Ich habe außerdem mit meinem Endoskop mal rein geguckt und festgestellt, dass der 1. auch bei stehendem Motor nicht zuverlässig rein geht.

    So soll es aussehen

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    so sieht es aus

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    Erst, wenn ich am inneren Kupplungskorbteil drehe (der Teil, der über das Getriebe mit dem Hinterrad verbunden ist) lässt sich der 1. einlegen. Wenn der 1. drin ist kann ich ohne Drehbewegung in den Neutral und zurück in den 1. aber nicht in den 2. Der geht auch wieder nur mit Drehbewegung rein. Wenn der 2. dann drin war komm ich ohne Probleme in 3 und höher aber wieder nicht in den 1.

    Also ich kann ohne Drehbewegung am Hinterrad und damit im Getriebe nur entweder zwischen 1. und Neutral schalten oder zwischen Neutral und 5.

    Theorie jetzt (für die nächste Testfahrt): wenn ich aus der Fahrt nicht aus dem 2. in Neutral schalte sondern erst in den 1. und dann wieder hoch in neutral müsste der 1. zum anfahren gut rein gehen.

    Schaltmechanik sah davon abgesehen in Ordnung aus. Schaltwalze, Schaltwelle und die anderen Teile haben keine erkennbaren komischen Bewegungen gemacht. Allerdings ist die Bildwiederholrate der Kamera sehr niedrig (vielleicht 1-2 Bilder die Sekunde), sodass man schnelle Bewegungen nicht sehen kann. Außerdem ist der Kopf der Kamera so groß, dass der da gerade so rein passt und damit kann ich nur geradeaus gucken. Kein Platz, um die Kamera zu drehen. Damit konnte ich das Getriebe selbst nicht sehen.

    Was mir dabei noch aufgefallen ist: wenn ich am Hinterrad drehe fühlt sich das wie Widerstand im Getriebe an. Also mit ausgebauter Kupplung (Hinterrad muss nur das Getriebe antreiben) dreht sich das angeschubste Hinterrad nur eine Viertelumdrehung ca. und bleibt dann wieder stehen


    Meine Theorie: ich habe 2 unabhängige Probleme. Problem 1 ist irgendwas im Getriebe, was die oben beschriebene Eigenheit aufweist (nur entweder zwischen Neutral und 1. ODER zwischen Neutral und 5. schaltbar, ohne das Hinterrad zu drehen; außerdem Widerstand im Getriebe). Damit könnte ich notfalls leben, da man mit heruntergedrücktem Schalthebel normal losfahren kann. Außerdem habe ich da keine wirkliche Idee, was das sein könnte, weil man das Getriebe eigentlich nur auf eine (richtige) Art zusammenbauen kann. Es gibt da keine Einstellschrauben oder sowas. Alles passt nur an seinen richtigen Platz und wenn nicht alles richtig sitzt kann man die Gehäusehälften nicht wieder zusammenbauen. Oder liege ich da falsch und ich habe doch irgendwas falsch zusammengebaut? Irgendwelche Kandidaten? Getriebe macht keine ungewöhnlichen Schleifgeräusche oder sowas. Jedenfalls nichts hörbares wenn man normal fährt oder wenn man mit ausgebauter Kupplung manuell dreht.

    Problem 2 ist irgendwas an der Kupplung. Aus einem mir nicht bekannten Grund trennt die Kupplung nicht richtig, dadurch komm ich in der Fahrt kaum in den neutral und dadurch hat der Anlasser nicht genügend Kraft, um den Motor zu starten. Dagegen spricht, dass das Hinterrad schnell stehen bleibt, wenn ich die Kupplung ziehe. Kupplung sieht in Ordnung aus und das einzige, was ich so wirklich verändert habe, ist das Öl. Also nochmal mit anderem Öl probieren.


    Das erklärt jetzt aber alles noch nicht die Metallspäne im Öl. Hat eine neue Steuerkette auf gebrauchten Zahnrädern anfangs starken Abrieb? Dann könnte das das sein.

    Kann man das Getriebe irgendwie falsch zusammenbauen? Irgendwelche Ideen, was da passiert sein könnte?


    Wenn ich jetzt nochmal den Motor öffnen sollte, um mir das Getriebe nochmal anzusehen..bräuchte ich dann Zylinderkopf- und Fußdichtung bzw Dichtung zwischen Motorhälften wieder neu oder kann man die nach so kurzer Nutzungszeit weiternutzen?


    Kann man den Zylinder abnehmen, ohne den Motor auszubauen? Dann würde ich mal am Kolben vorbei in das Getriebe rein sehen, ob man da schon irgendwas erkennt. Weil Motorausbau müsste ich mir wieder einen Kumpel für ranholen, Zylinder abnehmen eingebaut würde ich alleine machen. Ich denke aber, dass da der Platz nach oben nicht reicht.


    Sonst noch irgendwelche Ideen, was da passiert sein könnte?

  • ich kann dir nur diese

    Seite empfehlen

    Er hat alles am Motor repariert ( auch Getriebe zerlegt )

    und gut dokumentiert

    http://f650.com/forum/showthre…0GS-rebuild-my-first-bike


    Wenn du die Bilder (größer ohne Logo ) benötigst , ich habe damals die Seite komplett heruntergeladen - damit nichts verloren geht


    Wichtig ist sicherlich auch, dass

    korrekt ausdistanziert wird vor/beim Zusammensetzen der Motorhälften,

    hier könnte schon zuviel oder falsches Spiel ( später) problematisch werden.


    Ich nehme auch stark an, ihr habt das Getriebe vor weiterer Motormontage mal komplett durchgeschaltet und auf

    Funktion geprüft ?


    :wave:


    Mac

  • Harter Tobak.


    Da stimmt auf alle Fälle was nicht, bei so viel Spänen im Öl würde ich mal ganz bescheiden zwei, oder vielmehr drei, Optionen in den Raum werfen:


    1. Motor zerlegen, Getriebe in Ordnung bringen, insofern der Fehler zu finden ist, Motor zusammenbauen,

    fahren bis er sich komplett zerlegt.

    Letzteres kann dauern, ich habe einen Motor hier, der 5000km mit verschließener Ölpumpe gefahren wurde,

    sprich unter ~2250 Umdrehungen war immer die Lampe an. Der hat zwar bei niedrigen Drehzahlen richtig Lärm gemacht und die Kurbelwelle ist total eingelaufen, von den Lagern der KW und des Pleuels geschweige denn den Nockenwellen wollen wir gar nicht sprechen, aber der lief noch 1A.


    2. Richtig machen. Sprich komplette Motorrevision, Lager, Ölpumpen, nach Bedarf Wellen, Kolben, Kolbenringe, Ventiltrieb, alles.


    3. So ähnlich wie 2., aber finanziell deutlich günstiger: Ersatzmotor beschaffen und einbauen.




    Nein, Einstellen per se kann man bei dem Getriebe nichts, wichtig ist halt alle Scheiben etc. wieder an richtiger Stelle zu verbauen (Stichwort Ausdistanzierung von macgyver ),

    weiterhin streng nach den Wartungsanleitung verfahren, da steht alles wichtige drin, auch bzgl. der Distanzscheiben,

    auch wenn du das was durcheinander gebracht hast, mit Messen bekommt man die richtige Position raus.


    Die Kopfdichtung sollte man nicht wiederverwenden, aber du brauchst den Kopf nicht abnehmen,

    der kann am Zylinder dran bleiben, wenn du nur ans Getriebe willst. Und der Motor ausgebaut ist.

    Ich meine bei verbautem Motor müsste man Zylinder und Zylinderkopf einzeln ausbauen, der Platzverhältnisse wegen.

    Die Fußdichtung kannst du nochmals verwenden, kostet aber auch nur ~5€.


    Aber vom Pleuel aus siehst du jetzt nicht wirklich viel neues vom Getriebe.



    Bzgl. Kupplung: Kupplungszug korrekt eingestellt, ggf. mal erneuert?




    Und noch eine Bemerkung am Rande: Das Getriebe kann man auch bei geteiltem Motor durchschalten, ist etwas fummelig, damit einem der Schaltmechanismus nicht um die Ohren fliegt, aber es geht. Mache ich immer um eben solche Probleme zu vermeiden. Und dann nochmal, sobald die Gehäusehälften zusammen sind.

  • hab ich mir mal angesehen und kreative Lösungen bei den Sachen, die einem dabei so begegnen. Definitiv. Bloß für meine Fehlersuche leider nix passendes dabei, da der Autor "leider" keine Probleme hatte danach. Schade

    Danke trotzdem für den Link, wenn ich nochmal alles ausmessen muss hilft mir das sicherlich


    An den Distanzierungen haben wir eigentlich nichts geändert. "Eigentlich", weil wir insgesamt zu dritt an dem Motor gewerkelt haben und ich das daher nicht mit 100%iger Sicherheit sagen kann. Ich habe aber beide Helferlein vorher instruiert, dass alle Unterlegscheiben unbedingt wieder an ihre angestammte Stelle müssen. Deshalb sollte das eigentlich passen.

    Getriebe haben wir nachdem beide Hälften zusammen waren 1 mal trocken durchgeschaltet und das war etwas hakelig aber ging an sich. Ich hab's auf das fehlende Öl geschoben.

    Zu deinen 3 Optionen:

    1. werd ich dann wohl nochmal angehen. Vor allem die Distanzierungen nochmal prüfen. Eigentlich nichts verändert und es ist auch nichts übrig geblieben aber wer weiß.

    2. ist für mich bei einem 120.000km Unfall-, Offroad- und Fahrschulmopped keine Option. Da sind zu viele andere Teile dran, die irgendwann den Geist aufgeben können.

    3. ist leider nicht ganz so leicht wegen twin spark. Hab bisher nur einen gefunden, der soweit in Ordnung sein soll (bis auf den Ventildeckel) und der kostet ohne beide Seitendeckel, Anlasser und Kupplungskorb 900€

    https://www.bn-bikes.de/Motorr…ntrieb-engine-nur-11832km

    Hier ist noch einer aus Italien, wo mindestens Kopfdichtung und WaPu neu müssten, der kostet dafür nur 400.

    https://bebmeccanica.it/index.…mw-rotax-650-sc368-detail

    Kann natürlich sein, dass der nach Kühlmittelverlust weiter gefahren wurde und Folgeschäden hat. Das weiß keiner


    Kupplungszug wurde erst im Herbst erneuert (ist auf der Tour gerissen, wurde dann abgeschleppt zu BMW). Da hab ich ganz viel mit der Einstellung rumprobiert. In beide Richtungen. So weit, dass die Kupplung dauerhaft leicht betätigt war und die Kupplung bei Vollgas gerutscht ist (ganz kurz zu Testzwecken), hat nichts gebracht.

  • Zu 2., das musst du wissen, du kennst den Gesamtzustand deines Motorrad wohl am besten. Aber wie gesagt, ich würde ohnehin eher zu 3. tendieren.


    Kurz dazu: Du kannst auch einen Einzelzündermotor verwenden, entweder unter Verwendung deines Zylinderkopfs, den könnte man ja kurz auffrischen,

    oder eben mit weglassen der Sekundärzündspule und -kerze. So oder so, die günstigste Variante einen Motor zu bekommen, Platz, Zeit und Lust vorausgesetzt, ist eine Unfallmaschine o.ä. zu kaufen und auszuschlachten. Man bekommt zwar auch so mal einen sehr günstigen, guten Motor, das ist aber, je nach Definition von "günstig" und "gut", selten bis gaaanz selten.


    Mit einem Einzelzünder könnte ich, notfalls, wenn wirklich gar nix aufzutreiben ist, aushelfen.



    Und wenn du den Motor zerlegst, stellt mal Bilder der Schaltgabeln, genauer der Laufflächen ein,

    sind die arg verschlissen, dann gehören die ersetzt, sonst gibts Schaltprobleme. Wobei der Klassiker da das Rauspringen vom 2ten Gang ist.

    Ich würde auch sagen, dass etwas mit der Kupplung nicht in Ordung ist, den sonst würdest du da keine Startprobleme bekommen. Prüfe die Kupplung als Erstes und dann gehe weiter in Richtung Getriebe, die Spähne im Öl hast du mit großer Sicherheit durch schlechtest Lösen der Kupplung beim Schalten.


    Kevin

    In Neutral müsste der Motor ja dennoch völlig problemlos anspringen.


    Die Späne können so auch eigentlich nicht von der Kupplung kommen, da müssten sich die Stahlscheiben extremst abnutzen, um so viele und große Späne zu erzeugen.

    Und von den Antriebsritzeln (Kurbelwelle - Kupplungskorb) kann das eigentlich auch nicht kommen, da kannste ja nix falsch einbauen o.ä.

    Ich denke da im Zusammenhang mit den Startprobleme eher an den Klassiker, Anlasserfreilauf.


    Den LiMaDeckel darfste eh mal abnehmen, nur um mal zu schauen, wieviel Späne und "Metallschlamm" an der LiMa und am Pickupsensor hängen.

  • Was mir dabei noch aufgefallen ist: wenn ich am Hinterrad drehe fühlt sich das wie Widerstand im Getriebe an. Also mit ausgebauter Kupplung (Hinterrad muss nur das Getriebe antreiben) dreht sich das angeschubste Hinterrad nur eine Viertelumdrehung ca. und bleibt dann wieder stehen

    gar nicht gut ...


    beim Zerlegen des Motors (insbesondere bei den Schritten zum Trennen der Motorhälften) immer wieder überprüfen ob der Widerstand weg ist, würde auf "verspannte" Getriebelager tippen (Favorit Vorlegewelle -> Startproblem)

  • Das Projekt F650GS ist erstmal auf Eis gelegt. Wir kaufen morgen eine F750GS, weil ich für die 650 einfach noch mehr Zeit bräuchte und eine Neuanschaffung eh in relativ naher Zukunft angedacht war.

    Paula bekommt einen Fahranfänger-Rabatt, da sie Ende letztes Jahr erst den offenen Führerschein gemacht hat. Dadurch sind bestimmte Neue für sie gerade markant günstiger als Normal.


    Die 650er wird dann in Ruhe in Ordnung gebracht und dann vermutlich geschlachtet. Da sind ein paar ganz brauchbare Zubehörteile dran, für die man noch etwas Geld bekommen kann. Deutlich mehr als für die 120.000km alte GS als Ganzes auf alle Fälle.

  • Klingt nach ´nem Plan! Die erste Ausfahrt geht dann nach Thüringen? :)

    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • ja aber nicht zu Hessler. Über Himmelfahrt fahren wir wie üblich in den Thüringer Wald. Hessler kommen wir mit den Offroad Mopeten


    Wobei wir voraussichtlich die Zulassung in Berlin nicht rechtzeitig schaffen werden. Zulassung hier dauert ca. 2 Wochen über einen Zulassungsdienst. Privat kann man das gerade gar nicht machen. Dann geht die erste Ausfahrt ins schnöde Brandenburg.

  • Irgendwie schade, wo du doch schon so viel Mühe in das Motorrad gesteckt hast. Da möchte man ja endlich den Fehler finden.

    Aber vermutlich ist es so der bessere und sinnvollere Weg.


    Viel Spaß mit dem neuen Motorrad.

  • Ich glaube, dass ich zumindest die Quelle der Späne gefunden habe. Der "Teller" der Kupplung sieht mir doch irgendwie zu stark verschlissen aus. Kriegt man schwierig auf ein Bild.


    20200518_104520.jpg


    20200518_104818.jpg


    Warum der jetzt so stark verschlissen ist weiß ich dadurch aber auch noch nicht. Im Rahmen der Rumprobierungen habe ich die Kupplung verstellt. Auch so weit, dass sie geschliffen hat. Das hab ich dann aber sofort wieder zurück gestellt.

    Kupplungspaket hat die korrekte Dicke also das ist nicht sonderlich stark verschlissen.


    Und das erklärt ja auch alles noch nicht, warum die Kupplung nicht so richtig getrennt hat.