Halbautomatisches Kettenschmiersystem - is interessant?

  • Ihr Lieben,


    ich bin ja mopedmäßig noch in der Sturm- und Drangzeit, wo man noch bei allem möglichem Kram überlegt, ob man es sich an die Maschine schraubt. Fast alle Ideen verwerfe ich dann zum Glück wieder. Weil intellektuell bin ich ja schon etwas reifer. Aber ab und an begegnet mir etwas und dann frage ich Euch lieber erst mal:


    https://www.polo-motorrad.de/d…fe938085e76f915e164a9d45c


    Der automatische Öler, der ja schon länger im Handel ist, war mir bisher immer etwas ungeheuer. Aber dieser Öler sieht mir einfach und logisch aus. Und ich traue mir den selbstständigen Einbau zu. Die Frage ist nun an Euch: Ist das eine gute Idee?


    Viele Grüße, Uli

  • Funktioniert. Ist hier im Forum auch schon beschrieben. Ich hab den rangebastelt, weil ich mitten in der Saison nicht das Moped auseinander nehmen wollte (Geht in einer halben Stunde). ich hab mir angewöhnt immer beim Tanken den Nachschub auszulösen.

    Gruß Michael


    "Wer loslässt, hat beide Hände frei"

  • ich versteh den Vorteil ggü dem automatischen und dem Kettenfett nicht so wirklich. Du musst immernoch selbst dran denken wie beim Kettenfett. Du kannst es in der Fahrt machen, ja, aber die Anschaffungskosten von 100€ find ich ganz schön heftig.

    Wenn du dir einen Rehoiler selbst bastelst (mit Unterstützung von Dete ist das etwas Bastelei aber ohne Probleme machbar) hast du einen vollautomatischen Kettenöler, den du per Handy (Bluetooth) einstellen kannst. Kosten dafür sind auch etwa 100€ (je nachdem, was du alles haben willst ob mit oder ohne LED, mit oder ohne Taster kann das auch etwas darüber liegen aber gleiche Preisregion)

    Ja, der Einbau ist durch die zu ziehenden Kabel deutlich komplizierter aber dafür musst du nicht mehr selbst dran denken.


    Ich find den Cobrra mit 100€ dramatisch überteuert. Mit ein wenig handwerklichem Geschick kann man sich denke ich was ähnliches für vielleicht 30€ selbst basteln.


    Ich bin Fan von Kettenölern (hab an beiden Tourenmoppeds einen dran) aber den manuellen find ich wie gesagt für das, was er leistet, zu teuer.

  • Kettenoiler sind auf jeden Fall eine gute Idee. Die Lebensdauer der Kette beträgt dann ein Vielfaches.

    Selbst habe ich einen von Scott vom Vorgänger übernommen, musste ihn also nicht mal mehr montieren. Die Kette sieht nach mehreren zehntausend Kilometern immer noch aus wie eine neue.

    Die Diskussion welches Gerät zum Einsatz kommt hängt davon ab, was man am besten bedienen kann. Es gibt ja elektronische, die man beispielsweise mit GPS Ausstattung haben kann (dann wird nur bei Standortveränderung geölt) oder welche, die über eine Steuerung am Lenker über + und - Taste der Witterung angepasst werden können (auch sehr praktisch bei Regen).

    Dieses Teil von Polo ist halt schnell montiert und bietet immer den Überblick über den Füllstand. Allerdings ist nur ein kleiner Vorrat im Behälter und ich glaube das Öl wärmt sich an der Sonne auf und wird dadurch hochviskoser, das könnte auch von Nachteil sein. Wenn du damit zurechtkommst, nimm es!


    Teure Systeme machen auch nur Öl auf die Kette. Bei zu viel Ölerei kann es jedoch passieren, dass überschüssiges Öl von der Kette geschleudert wird, das bedeutet eine rechte Sauerei untenrum! Hängt von der Einstellung ab.


    Ich stelle meinen Oiler immer nur auf Minimum ein, dann kommt ein Tropfen alle eineinhalb Minuten. Das passt bei mir gut. Läuft der Motor im Stand, muss ich eben eine Pappe oder so etwas unterlegen, damit keine Tropfen auf den Boden kommen.


    Ich würde persönlich lieber etwas mehr ausgeben und bevorzuge einen größeren Vorratsbehälter, der z.B. unter der Sitzbank verbaut wird.


    LG Rolf

  • Ob mechanischer Nemo 2 oder den Vakuumgesteuerten Scotty.den ich seit 2002 dran hab...ist wuppe

    Alternativ predige ich aber erfolgreich seit jahren...statt okinalem Öl jenes vonne RHG/BAYWA für Holzfäller...Kettensägenöl biologisch abbaubar...ist ident zur 10x teureren Scottyplörre und es funzt

    Wäre auch für dein Gewissen gut...kette gepflegt ohne schlecht Gewissen

  • Ich habe den "Mofessor" verbaut und bin super zufrieden! Einmal einstellen und nie mehr beachten. Bei Regen einfach aus Knöfchen drücken. Alles läuft automatisch bleibt aber dennoch eher Low Tech. Sehr durchdacht, genialer Support und einfach installiert, fertige Plug-and-Play-Lösung. Anleitung speziell für all unsere Fs gibt es auch. Durch die Temperaturkompensation kommt bei hohen Temperaturen nie zuviel Öl und bei niedrigen Temperaturen auch nie zu wenig. Ich kann jedenfalls bestätigen, dass das von +39 Grad bis -2 Grad gut funktioniert. Sommer-/Winteröl wie bei Scotty ist nicht notwendig.
    Der Preis hat zwar inzwischen angezogen, aber für diese qualitativ hochwertige Ausführung (da kann Scotoiler einpacken), gehen die (inzwischen) 140 EUR wirklich in Ordnung.

  • Hallo Uli,

    ich bin ja mopedmäßig noch in der Sturm- und Drangzeit, wo man noch bei allem möglichem Kram überlegt, ob man es sich an die Maschine schraubt.

    Ich denke, es ist normal, dass man, wenn man neu zum Motorradfahren kommt oder auch nur ein neues Motorrad hat, überlegt, was daran zu montieren noch gut und praktisch wäre und sicher ist da das Eine oder Andere dabei, das die Erwartungen nachher nicht erfüllt. Manche sind da schneller am Probieren, andere überlegen länger ohne dass ich das auf die Reife zurück führen würde.

    Ist das eine gute Idee?

    Wenn es da eine klare Antwort geben würde, hätte jedes Motorrad etwas in der Art. Aber ich frage mich, was dabei ist, alle 500-1000 km mal kurz neben dem Motorrad niederzuknien und kurz mit der Sprühdose auf die Kette zu halten, während man das Rad ein bisschen dreht. Geht schneller als Tanken.

    Für den Wenigfahrer ist das einige Male im Jahr, nur auf Reisen kann das alle 1-2 Tage sein.


    Eckart

  • Ich habe auch den Rehoiler --> https://www.rehtronik.de/ an zwei Moppeds verbaut. Einfach genial. Man braucht an nichts zu denken. Wenn man die Impulse zur Tankleerwarnung richtig einstellt, wird mal rechtzeitig durch die LED in Cockpit an das auffüllen des Öltanks erinnert. Nach auffüllen einfach mit der App resetten und Öler wieder vergessen.

  • Ich halte es für eine gute Idee, habe den Öler an unsere beiden GS gebaut.

    Gerade an der 650 twin, die wegen der Tieferlegung keinen Hauptständer hat, ist es sehr bequem, nach dem Tanken alle 500 km einfach eine Handbewegung zum Ölen zu machen und dann loszufahren. Wir haben die Öler auch nicht am Lenker verbaut, sondern rechts unten am Motor. Durch die Druckölung ist der Montageort beliebig, man könnte sogar das Ölreservoir tiefer als das Kettenrad anbringen.

    Wichtig ist, das empfohlene Getriebeöl zu verwenden. Andere Öle können bei größerer Wärme niedriger viskos werden, das bedeutet, sie werden dünnflüssiger und damit ölt man mehr und länger als notwendig. Das Problem ist aber allen Kettenölern gemein.

    Das Reservoir ist recht klein, da man aber sehr wenig verbraucht, wird es einige tausend Kilometer reichen. Bei längeren Touren kommt halt eine kleine Pulle Getriebeöl dort mit, wo sonst das Kettenspray war.

    Der große Vorteil gegenüber Kettenspray liegt meines Erachtens darin, die Kette vor dem Ölen nicht saubermachen zu müssen, da der Dreck nicht mehr wie bei Kettenspray auf der Kette festgehalten wird.

    Thema Selbstbau: wer eine entsprechende Ausbildung hat und auf CNC-Fräse und Werkstoffe günstig Zugriff hat, kann sich den Nemo sicherlich leicht selbst bauen, für mich ist es günstiger, das Teil fertig zu kaufen. Ich verdiene in meinem Beruf in der Zeit, die ich bräuchte, den Nemo nachzubauen, mehr Geld, als ich durch den Selbstbau sparen würde.

    just my 2 cent

    Matse

  • Der durchschnittliche Motorradfahrer in Deutschland fährt soweit ich weiß nur ca. 3000km pro Jahr. In so einem Fall halte ich einen Öler für technischen Overkill, denn das wären ja nur dreimal Kette fetten pro Jahr. Da ist man mit der klassischen Sprühdose sicherlich besser bedient.
    Für Vielfahrer und faule Säcke natürlich toll!

    Das Argument, dass die Ketten sehr viel länger halten, stimmt zwar i.d.R. . Um die Kosten des Ölers aber mit selteneren Wechseln des Kettensatzes und eingespartem Kettenfett wieder einzuspielen, muss man aber schon etwas mehr fahren. Für den Durchschnittsfahrer ist das also auch finanziell wenig attraktiv.

  • ...

    Alternativ predige ich aber erfolgreich seit jahren...statt okinalem Öl jenes vonne RHG/BAYWA für Holzfäller...Kettensägenöl biologisch abbaubar...ist ident zur 10x teureren Scottyplörre und es funzt

    Wäre auch für dein Gewissen gut...kette gepflegt ohne schlecht Gewissen

    Hallo Rolf,


    den Vorschlag finde ich auch sehr gut.


    Ich habe mal auf der Homepage von baywa geschaut.

    https://www.baywa.de/de/forst/…rzloeser/c-sh_bp_9405146/


    Was verwendest Du denn da genau?


    Grüße


    Thomas

  • Andere Öle können bei größerer Wärme niedriger viskos werden, das bedeutet, sie werden dünnflüssiger und damit ölt man mehr und länger als notwendig. Das Problem ist aber allen Kettenölern gemein.


    Thema Selbstbau: wer eine entsprechende Ausbildung hat und auf CNC-Fräse und Werkstoffe günstig Zugriff hat, kann sich den Nemo sicherlich leicht selbst bauen, für mich ist es günstiger, das Teil fertig zu kaufen. Ich verdiene in meinem Beruf in der Zeit, die ich bräuchte, den Nemo nachzubauen, mehr Geld, als ich durch den Selbstbau sparen würde.

    Dass das allen Kettenölern gemein wäre stimmt so nicht. Die meisten elektrisch getriebenen (so auch der Rehoiler) pumpen immer genau einen Pumpenhub mit einem definierten Volumen. Völlig egal, was die Pumpe da pumpt, die Menge ist immer die gleiche. Denen ist es daher egal, wie viskos das Öl ist.


    Zum Thema Selberbau: natürlich kann man sich nichts, was so schön aussieht im Hinterhof selbst bauen aber eine CNC Fräse ist für einen manuellen Kettenöler, der funktioniert, absolut nicht notwendig.

    Und die Rechnung mit dem Geld geht bei jedem anders auf. Außerdem kann nicht jeder beliebig skalieren. Also man kann nicht einfach beschließen, 5 Stunden mehr zu arbeiten und hat dann x€ mehr. Insofern geht die Umrechnung in Stundenlohn nicht immer. Davon abgesehen ist der Durchschnittslohn in D etwa 20€ Brutto, das entspricht schätzungsweise 12-13€ Netto. In 8h kriegt man schon was ordentliches zusammengezimmert.

    Ich finde den Cobrra wie gesagt einfach viel zu teuer. Das 15€ Ding von AliExpress ist eine billige und vermutlich illegale Kopie aber da sieht man mal, was das Teil in der Fertigung wirklich kostet.

  • Hallo Rolf,

    danke Dir für den korrigierenden Hinweis und den Link.

    Stimmt, unsere F's sind eigentlich ja auch nur bessere 'Kettensägen'.

    Werde ich mir kaufen, auch ohne Öler.


    Grüße


    Thomas

    Off-Topic-P.S.: Und mit Fuchs ist auch die Gefahr nicht so groß, "America First" und die damit verbundene Politik zu unterstützen.

  • Gibts auch bei Raiffeisen/Baywa


    Und nicht das jetzt wer auf schiefe Gedanken kommt ob Fuchs Petrolub aus Mannheim/Industriehafen

    Ist eine zufällige Konvergenz,das ich im Großmarkt Mannheim Gemüsekisten schleppe;) ....und ehemalige NL der BMW Motorrad ist genau daneben,wo ich anno 99 meine rote neu Kaufte