Lenkkopflager nach Wechsel schwergängig

  • Hallo Boschty,


    es tut leid, dich zu enttäuschen, aber wenn du die Lagerringe / Lagerschalen schief einbaust, brauchst du das Ganze nicht zusammen zu bauen... 2/10 mm schief ist viel für ein Lager...


    Schau dir eine der Anleitungen an und versuche, dem zu folgen. Das Eintreiben der Ringe bis sie rundum satt an der Anlagefläche aufliegen ist ein wesentlicher Punkt, dass das Lager hält. Der zweite wichtige Punkt ist das Anziehen und zurück drehen der Vorspannung. Der dritte, etwas strittige Punkt ist, das m. E. das Anzugsmoment von BMW zu schwach ist und daher nach dem Setzen das Lager nicht genug Vorspannung hat. Aber da will ich keinen überreden...


    Gruß Uli


    Wechsel Lenkkopflager

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

  • Wenn deine Lager nicht sauber fluchten, dann funktionieren sie auch nicht korrekt.

    Lager müssen korrekt eingebaut werden !

    Das sind Präzisionsbauteile ... wenn man nicht weiß, wie es geht, sollte man sich sehr genau informieren, oder "gelbe Seiten".

    Das verhindert Totalschäden !


    Wie schon geschrieben:

    Die Lagerschalen müssen satt auf den Planflächen anliegen !

    Nach Demontage der Leichenteile sind die Lagerbohrungen penibel zu reinigen und leicht einzuölen ... Fett tut es ggf. auch.

    Die Lagerschalen sollte man auch einölen.

    Die Zentrierbohrungen im Rahmen müssen korrekt ausgeführt und frei von Beschädigungen sein.

    Deshalb werden diese von manchen Fahrwerks-Tunern genauer nachgearbeitet, als sie es vorher waren.

    Die Lagerhülsen müssen schön gleichmäßig in die Bohrung rutschen.

    Sollten die Hülsen kippen, so kann mittels Hämmerchen und weicher Unterlage "liebevoll korrigiert werden", bis mittels Zugschraube es schön gleichmäßig flutscht !

    Das erfordert aber ein wenig "Materialgefühl" !


    Die Lagerschalen sind aus Wälzlagerstahl, der eine sehr hohe Grundfestigkeit besitzt und außerdem im Laufbahnbereich gehärtet ist.

    Dadurch sind die Lagerschalen sehr widerstandsfähig und können schon kernige Montagekräfte widerstehen.

    Nach dem Einziehen mittels Gewindestange/Schraube und "Auflagescheiben" (damit die Lager möglichst nicht kippen) sollte man (mit einer weichen Unterlage-z.B. aus Alu oder Kupfer-Platte etc.) mittels knackiger Hammerschläge (es darf dann schon mal der 2,5kg-Kurzstiel sein) die Lagerschalen satt in ihren Sitz treiben.

    Auch einen weichen Stahlring (oder die alten umgedrehten Lagerschalen) taugen dazu (wie weiter oben bereits beschrieben).

    Auch wenn man glaubt, dass die "Einschraubmethode" die Lagerschalen ordentlich eingezogen hat, ist es besser sie etwas "nachzutrimmen" ... besser ist besser.


    Die meisten Gewindestangen sind (wenn nicht hochfest 8.8 oder hochfester sind) "butterweich" und damit hat man deshalb nicht genügend präzise Gewalt !

    Hochfeste Schrauben taugen dafür besser !

    Grüße aus Plattdeutschland

    Stephan

  • Hallo zunächst vielen vielen Dank für die ausführlichen Antworten und Hilfen!


    Natürlich habe ich die FAQ aus dem Forum gelesen und ausgedruckt, dazu habe ich mir auch alle anderen Beiträge über die Suchfunktion rausgesucht. Zudem habe ich auch die FAQ aus F650.com hier liegen.

    Ich bin auch, was das Schrauben angeht nicht gänzlich unerfahren.

    Mein Problem war / ist, dass ich keine Ahnung und Erfahrung von/mit Lagern habe.

    Selbstverständlich habe ich zum montieren der Lagerschale einen kleinen Alu-Block genutzt und mir für die letzten Millimeter eine alte Lagerschale kleiner geflext.

    Selbiges habe ich auch mit einem alten Lagerinnenring gemacht um die neuen Lager zu montieren (innen und außen abgeschliffen).


    Sachstand:

    Die obere Lagerschale habe ich zur Prüfung ausgebaut und den Lagerschalensitzt wo ich die Lagerschale reindrücke bzw. die Planfläche) vermessen.


    Ergebnis: Meine Lagerschale hat einwandfrei gesessen. Von der Planfläche der Lagerschale ist nicht 100% parallel zum oberen Ende des Lenkkopf. Wir sprechen hier von 2/10 - 3/10.

    Und es ist auch normal (zumindest bei mir), dass die Lagerschale sich unten rund 1mm weiter reinziehen/reinschlagen lässt.


    Die Lagerschale ist wieder im Gefrierfach und wird morgen neu verbaut.


    Ich vermute also erstmal weiterhin, dass das Problem mit dem neuen BMW Staubschutz behoben sein wird.


    Selbstverständlich habe ich mir die Anleitung aus den FAQ durchgelesen und ausgedruck und ich habe alle Beitrage zm

  • Also wie ich es schon für möglich gehalten hatte; prima. Die alten Lagerschalen als Einschlaghilfe etc. brauchst Du nicht kleiner flexen oder abschleifen, das macht nur die Anlageflächen kaputt und schafft die Möglichkeit von Kratzern beim Einschlagen. Einfach in die alten Lagerschalen einen vertikalen Schlitz von außen bis zur Mitte reinflexen (also praktisch die Lagerschale sprengen) und die Kanten entgraten, dann bleibt die jeweilige Anlagefläche bis auf den einen Schlitz vollständig glatt erhalten, aber der Ring ist nicht mehr unter Spannung.

    Grüße

    Chris

    Bin gerade mal in den Keller gestiefelt und hab´ ein Beispiel gesucht....

  • :thumbsup2: - wäre auch weniger Arbeit gewesen- Danke!


    Ich hoffe am Freitag kommt der BMW Staubschutz, dann geht es weiter.

  • Der Staubschutz ohne Dichtlippe ist ein handelsüblicher "NILOS-Ring" !

    Typ 320/28 XAV

    Die Teile stellt die Fa. Ziller+Co her ...

    1,50 Euro pro Stück :(


    Naja. Für das was ich bezahlt habe... damit hätte ich mir Staubschutzkappen bis zum Lebensende hinlegen können.


    Aber sehr guter Hinweis!

  • Wenn du die "BMW-Teile" noch nicht montiert hast, würde mich trotzdem mal ein Foto interessieren ... aber ich gehe davon aus, dass meine Auswahl korrekt war !


    Denn von den Lagersätzen habe ich schon 3 Stück montiert ... und es sah gut aus !


    Der entstehende "Dicht-Spalt" sollte nur wenige Zehntel mm betragen.


    Und bei dieser Anwendung gilt für die Fettfüllung: Viel hilft viel ... was zu viel ist, drückt raus und wirkt als "Dichtmasse".

    Grüße aus Plattdeutschland

    Stephan

  • Ja, Leebmann will 6 Euro für einen Ring. Danke an Stephan für den Hinweis. Ich werde mir dann mal einen Zehnerpack besorgen. EinFoto der Originalteile hatte ich ja schon gepostet.

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Da sammelt sich kein Wasser, wo soll das denn herkommen, wenn oben zu ist. Das Lager wird mit Fett gepackt und durch den Ring bleibts auch da und suppt eben nicht weg. Das Wort Verschlimmbesserung trifft's da wohl. ;)

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • So. Gestern alles schnell erledigt.

    Mit den passenden Staubschutzringen kein Problem.


    Der TÜV war auch zufrieden mit meiner Arbeit!:clap1:


    Gelöst habe ich das Lager mehr als 60 Grad, damit schien es mir noch zu schwerfällig.


    Die Bilder zeigen für Interessierte die Staubschutzringe BMW und Bigballs

  • Hi,

    Reparaturbericht LKL wechseln bei BMW F650GS.


    Das Wechseln des LKL war nach etlichen Japanern + Italienern ein wirklicher Spass.

    Nicht nur, das die Bohrungen zum Austreiben der Lagerinnenringe vorhanden waren

    auch im LK war genügend Überstand zu Austreiben der Aussenringe

    und selbst die Lagersitze im LK waren perfekt.

    Stramm aber ohne Termperaturgezauber / Spezialwerkzeug machbar.

    Das war wirklich einfach. Hut ab.

    Auch ich habe bei Aliballs meine Lager plus die Abdichtungen bestellt.

    Auch meine Dichtungsringe waren vom Innenloch grösser als der Lagerdorn,

    Warum auch nicht, ein wenig vermitteln und schon passt das, die Abdichtung

    wird vom Innenring festgeklemmt und die Dichtlippe läuft auf dem Aussenring.

    Deshalb läuft das Lager auch ein wenig schwer, das ist für mich kein Grund zur Sorge.

    BMW hat für die Ersten K75 z.B. extra Gelgefüllte obere Lager eingebaut.

    Wenn sich die Lenkung ein wenig gebremst bewegen lässt, ist das so gewollt.

    Auch meine K100RS Bj.85 hat je nach Reifenzustand Shimmy wie blöd gehabt.

    Jedenfalls hab ich eine problemlose größere Probefahrt gemacht

    und bin dann zum Tüv und gucke da auf der Prüfplatte war die Lenkung vom Feinsten


    LG Helmut

  • Uli seine Anleitung ist schon super !


    Die BMW-gemäße Vorgehensweise ist auf den ersten etwas gewöhnungsbedürftig, macht aber Sinn :


    Das Lager wird vorgespannt, so dass die Wälzkörper sich gesetzt haben und das überschüssige Fett aus dem Lager gedrückt wird.

    Durch das Rückdrehen wird die "Werks-erprobte Lagervorspannung" eingestellt !


    Aber: Man muss sich daran gewöhnen, dass man bei diesem Moppet alle 20-50 tkm die LKL wechselt ... je nachdem wie pingelig man ist ...



    Zu der gemessenen Schiefstellung (0,2mm) gegenüber der Rahmenaußenfläche:

    Ich gehe davon aus, dass die Aussenfläche nicht mit der Lagerpassung fluchtet, sondern nur das "vorgearbeitete Rohteil ist" = Fertigungsschritt vor dem schweißen des Rahmens.

    Grüße aus Plattdeutschland

    Stephan

  • Na ja ... FAG + SKF machen schon gute Lager.

    Und meine Bezugsquelle ist eine sichere ...

    Aber nach 25-50tkm kann ich schon ganz leichte Rastmarken spüren.

    Die nächsten Lager sind von KOYO. Mal sehen, ob die besser sind.

    Wobei ich ein wenig die Justageanleitung von BMW im Verdacht habe.

    Es könnte sein, dass die Lager zu sehr vorgespannt werden ?


    Die sind dann noch nicht hin ... aber man kann dann schon etwas spüren.

    Das Phänomen kenne ich von keinem anderen Moppet !

    Oder ich habe nie darauf geachtet 8)


    Ich kenne auch andere F650GS - Fahrer, von denen einige auch alle 40-60tkm wechseln lassen mussten.

    Grüße aus Plattdeutschland

    Stephan