F650ST Gabelfedern gegen progressive Federn tauschen?

  • Hallo Leute,


    ich habe hier schon länger nicht mehr geschrieben, nur eifrig mitgelesen.


    Aktuell habe ich aber ein kleines Problem mit meiner F650ST, (Bj.1999) und bitte um eure Meinung dazu.


    Problem:


    Mein Mopped mag offenbar keine Strassenunebenheiten. Beispiel: Autobahn A255 Hamburg Stadtauswärts, meine Arbeitsstrecke. Geschwindigkeit ca. 100km/h. Dort gibt es ein paar Stellen, wo die Fahrbahndecke deutliche Hubbel hat. Mit dem Auto fast nicht zu merken, mit dem Mopped... au au, das ist kein Fahren, das ist Reiten! Will sagen, Fahrbahnunebenheiten schlagen echt heftig zu, ich habe das Gefühl, dass die Gabelfederung die Buckel 1:1 weiter gibt. Wenn man die Buckel kennt, kann man sich ja drauf einstellen, aber wenn nicht... und dann noch in einer Kurve....

    Eigentlich macht mir die F650 echt Spaß, ich meide höhere Geschwindigkeiten und tucker so durch die Gegend. Dennoch möchte ich gerne versuchen etwas an dieser "harten" Gabel zu ändern. Früher hatte ich eine SR500, dann eine XV750. Die hatten auch keine berühmten Fahrwerke, aber an so hartes weiterreichen der Schlaglöcher kann ich mich nicht erinnern. Ich habe die F650ST vor 2 Jahren als "Wiedereinsteiger" mit 23.000 km in einem gepflegten Zustand übernommen. Mittlerweile hat sie 46.000km auf der Uhr. Letzten Herbst habe ich mal das Gabelöl gewechselt. In der Erwartung auf die berühmt-berüchtigte schwarze Plörre habe ich das Öl abgelassen, es kam aber sauberes, klares Öl heraus. Egal, neues Öl rein und Probefahren - kein Aha-Effekt, hat nichts geändert.


    Lösung: Progressive Gabelfedern einbauen?


    Bei Louis gibt es diese Federn von Wilbers und von Wirth. Dennoch mal bei Wilbers angerufen und einem sehr freundlichen Herrn das Problem geschildert. Erstaunlich: Laut Wilbers gibt es für die ST gar keine Gabelfedern im Programm, nur für die UR-F. Laut Louis auch für die ST geeignet,, laut Wilbers ein Fehler auf deren Homepage! Darüber hinaus meinte der Herr, dass die Federung durch den Wechsel eher härter werden würde, also eher keine Lösung für mein Problem!:sad:


    Nicht verzagen, Anruf bei Wirth: Auch ein sehr netter Herr am Apparat, seine Auskunft: Ja, der Gabelfeder-Satz von Wirth passt auch für die ST! Hmm, haben die (also UR-F und Uhr-F) nicht unterschiedliche Federwege? Auf die Schilderung meines Problems meinte er, die Federn bei meinem Mopped seien "durch", würden "auf den Block gehen". Darauf ich: " Meinen Sie durchschlagen?" Er: "Nein, auf den Block gehen!" Wechsel der Federn angeraten. 10er Öl, Luftkammer 160mm, dann passt das wohl.



    Wie ist eure Meinung dazu, was würdet ihr mir raten?


    Danke schon mal vorab und

    liebe Grüße vom Himmelnd

  • Morgen,


    ich habe in meiner Uhr-F (keine ST) die Federn von Wirth und ich kann nur sagen: Absolut kein Vergleich zu den Serienfedern.

    "Hart" möchte ich nicht sagen - "Stramm" würde wohl besser passen.

    Nach meiner Erfahrung bessert sich aber das Fahrverhalten merklich und man kann mit den Wirth Federn auch wesentlich schneller und gefühlt besser um die Kurve fahren, wenn die Fahrbahn uneben ist.

    Ich fahre recht viel in den belgischen Ardennen und dort meist kleine und unebene Nebenstraßen "über die Dörfer" und diese Straßen sind eher als schlecht anzusehen.

    Insgesamt gesehen würde ich behaupten: Mit den Wirth Federn liegt die Fuhre ruhiger und ist besser zu beherrschen.


    Gruß Ralf

  • Ich habe gerade nochmal bei Wikipedia nach den Unterschieden bzgl. Federweg zw. F650 und F650ST recherchiert:


    Zitat Wikipedia:

    F 650 ST[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die mehr straßenorientierte Modellreihe BMW F 650 ST kam 1996 hinzu. Das Suffix ST steht für italienisch strada (deutsch Straße). Bei gleichbleibendem Motor und Antrieb bestanden Unterschiede zur geländetauglichen BMW F 650 in folgenden Punkten:

    • Vorderrad 18 statt 19 Zoll
    • Straßen- anstatt geländetauglicher Bereifung
    • Radstand von 1480 auf 1465 mm verkürzt
    • Kürzerer hinterer Federweg 120 statt 165 mm
    • Sitzhöhe 78,5 cm statt 82 cm
    • Schmalerer, stärker gekröpfter Lenker
    • Cockpit mit integrierter Uhr anstelle der Temperaturanzeige
    • Niedrigerer Windschild
    • Design von Frontscheibe, Cockpit und Aufklebern geändert

    Von der F 650 ST wurden 13.349 Einheiten produziert.[1]



    Also haben die beiden Modelle VORNE den gleichen Federweg? Gabel identisch? Warum sagt Wilbers dann, dass die Federn für die "ST" nicht passen? Hmmm...:g:

  • Hallo!

    Es scheint mir, dass Wilbers nur in den Katalog geschaut hat. Und im Katalog ist kein ST aufgeführt, nur weil es ein veraltetes Modell ist.

    Das ist nur meine Meinung.:whistle:

    Und wegen deinem Problem. Vielleicht wird es Paradox erscheinen. Aber ich rate Ihnen, die hintere Aufhängung zu sehen. Möglicherweise hält der hintere Stoßdämpfer die Belastung nicht mehr aus.

    Wenn die Vorderradaufhängung ordnungsgemäß funktioniert, überträgt Sie die Last auf die Rückseite. Wenn die Hinterradaufhängung nicht gut funktionieren kann, rockt Sie das Motorrad. Und dann könnte es scheinen, dass die Vordergabel nicht gut funktioniert.

    Das ist auch nur meine Meinung:wave:

    Ich will nie schlechte Dinge sagen. Vielleicht ist das die Schwierigkeit der Übersetzung.

  • Die Gabel der Vergaser-F ist über alle Baujahre (93-99) inklusive ST identisch. Es passen daher auch alle Gabelfedern - egal ob nun ST aufgeführt ist oder nicht.
    Ich selbst fahre Wirth-Federn und 10er-Öl.

  • Moin in die Runde,


    gestern habe ich die Wirth Federn eingebaut und heute mit 2 Freunden eine sehr schöne 300km Tour durch das Wendland (südlich HH, an der Elbe) gemacht. Nach dem Motto: Je kleiner die Straßen, desto schön!

    Dabei auch einige kurvige Passagen mit unebener Fahrbahndecke.


    Ich kann nur sagen, lieber Ralf, danke für Deinen Bericht...


    ich habe in meiner Uhr-F (keine ST) die Federn von Wirth und ich kann nur sagen: Absolut kein Vergleich zu den Serienfedern.

    "Hart" möchte ich nicht sagen - "Stramm" würde wohl besser passen.

    Nach meiner Erfahrung bessert sich aber das Fahrverhalten merklich und man kann mit den Wirth Federn auch wesentlich schneller und gefühlt besser um die Kurve fahren, wenn die Fahrbahn uneben ist.

    Ich fahre recht viel in den belgischen Ardennen und dort meist kleine und unebene Nebenstraßen "über die Dörfer" und diese Straßen sind eher als schlecht anzusehen.

    Insgesamt gesehen würde ich behaupten: Mit den Wirth Federn liegt die Fuhre ruhiger und ist besser zu beherrschen.


    ... denn genau so habe ich es heute auch empfunden!


    Darüber hinaus: Natürlich ist mein Mopped jetzt nicht zur vor sich hingleitenden Sänfte mutiert, aber Straßenunebenheiten schlagen jetzt nicht mehr so hart durch wie vor der Operation!


    Ick freu mir!


    Lieben Gruß in die Runde,

    Mick

  • Nur ganz kurz noch ne Anmerkung:


    Laut Telefonat mit Wilbers sei es völlig egal, wie rum die Federn eingesetzt werden. :g:

    Laut Einbauanleitung von Wirth soll das eng gewickelte Ende nach oben (erscheint mir auch logischer), so habe ich das auch gemacht.

    Luftkammer 160mm (voll eingefahren und ohne Feder) hat bei mir eine Füllmenge von 590 ml pro Holm ergeben, also ganz nah dran an den 600ml nach Herstellerangabe.


    Liebe Grüße,

    Mick :wave:

  • Hatte vor Jahren das Problem an meiner Kawa das die bei ner Vollbremsung durch schlug . Die Progressiven von Wirth rein .

    Herrlich . Nie bereut .



    Oesie

    Bei meiner zuvor gefahrenen Honda, das gleiche Problem mit auf Block gehen. Nach dem Umbau auf Wirth habe ich allerdings rel. viel Zeit für die Abstimmung (VIskosität, Volumen Luftkammer) aufgewendet, um für mich das optimale Ergebnis zu erzielen, die Empfehlungen von Wirth bei diesen Parametern waren eher rudimentär, aber dann das so wie ich mir das vorgestellt hatte.

  • Hab die Wirth Federn (eigentlich YSS) jetzt auch drin. :)


    Zeitgleich noch das Kettenrad von 47 auf 46 Zähne (okay, ist mit 2,1% fast nichts) geändert und die Ruckdämpfer bisschen optimiert.


    Was ich festgestellt habe ist, dass für mich die 160mm Luftkammer zu wenig sind. 120-130 passen besser. Öl ist durch mischen etwa 11er geworden.


    Aber die Wirkung mit all den Maßnahmen auf einmal ist echt der Hammer. Fast wie ein neues Moped. Läuft viel ruhiger und die Gabel ist deutlich besser. Wesentlich sensibler und trotzdem auch in Kurven auf schlechten Straßen richtig gut. Der Rest liegt an den Reifen.


    Danke für den Impuls!!:wave::victory: Kann man nur weiterempfehlen!!


    Jetzt noch die 10 Jahre alten Holzreifen in Pirelli Scorpion getauscht und dann ist die Maschine fertig.:dance1:


    LG´s


    DD

  • Hallo zusammen,


    hab da noch eine vielleicht etwas blöde Frage an die F650er Profis:


    Hat sich jemand oben in die Gabelverschlussstopfen Luftventile eingebaut, um mit etwas Luftdruck in der Gabel zu arbeiten? Wenn ja, wie waren die Ergebnisse?


    Denke mir, dass das vielleicht noch etwas an Sensibilität bringen müsste....vielleicht 0,5-0,7 bar


    Kenne ich noch aus meinen alten GPz Zeiten:giggle:


    LG´s


    DD