Gabel durchstecken - brauche Hilfe!!!

  • Hallo an Alle,

    mein Problem hatte ich schon in der Rubrik "Umbauten" geschildert. Vermutlich war dies der falsche Ort,

    deswegen nochmals an dieser Stelle.

    Ich bin ziemlich neu hier im Forum und besitze eine F650GS Twin Baujahr 2008.

    Da ich mich sicherer fühle, wenn ich mit beiden Füßen ganz auf dem Boden aufkomme, werde ich die Gute tieferlegen.

    In der Bucht habe ich einen ganzen "Satz" hierzu gefunden. Original niedriges Federbein (Teilenummer 33 53 7709132 ),


    original niedriger Seitenständer (Teilenummer 46 53 7723023) und einen Hauptständer von SW Motech für tiefergelegte

    650 mit ABS.

    So wie ich das sehe, sollte der Ein- bzw Umbau eigentlich kein Problem darstellen.

    Unsicher bin ich mir eigentlich nur bei dem Durchstecken der Gabel. Wie man immer wieder liest soll das mit 2 - 2,5cm

    erfolgen.

    Könnte mir bitte jemand erklären, wie hierbei die Abfolge ist?

    Gem. der Werkstatt CD sollen (für den Ausbau der Gabelholme) die Klemmschrauben 1 und 2 gelockert werden.

    Dann könnten wohl die Gabelholme nach oben entsprechend durchgeschoben werden und würden dann wohl bei der

    oberen Gabelbrücke überstehen.

    Was geschieht hierbei mit der Drahtbrücke an der ja eigentlich die Gabelholme anstehen?



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    39982-pasted-from-clipboard-jpg


    Wäre super, wenn mir jemand helfen könnte.

    Ganz herzlichen Dank vorab, allzeit gute Fahrt und bleibt gesund!!!


    Harald

  • Die Abfolge ist eigentlich wurscht. Wichtig: Zuerst das Krad unterm Motor abstützen, so daß das Vorderrad nicht belastet ist. Die 650 Twin drückt ja, wenn auf dem Hauptständer, ziemlich aufs Vorderrad.

    Die obere Klemmschraube musst du beidseitig komplett lösen, herausziehen, und den Drahtbügel jeweils aus dem Klemmschlitz herausziehen. Den brauchst du nun nicht mehr. Die Kunststoffstopfen oben auf dem Gabelrohr stecken ausreichend fest im Rohr. Die unteren beiden Klemmschrauben jeweils etwas lockern und die Gabel nun hochdrücken. Verdrehen können die Holme sich nicht, da der Gabenstabilisator (Querblech unterm Kotflügel) ja nicht gelockert wird. Wichtig ist nun lediglich, dass beide Holme gleich lang oben heraus schauen. Die Klemmschrauben müssen übrgens mit 19 Nm festgezogen werden. Die beiden unteren (Nr. 2) wechselweise nachprüfen beim Festziehen nach Drehmoment.


    Zufällig war meine alte R80GS so "präpariert" als ich sie vor Jahren von einer Frau (mit kurzen Beinen) übernahm :) Ich musste dann den umgekehrten Weg gehen.

    Wichtig ist, dass die "Kürzung" der Gabel im Verhältnis zum kürzeren Federbein passt, damit sich das Fahrverhalten nicht ändert. Nachteilig bei deinem Umbau ist, dass die kleine Twin dann noch früher in der Schräglage aufsetzt als das beim Standardfahrwerk bereits der Fall ist .....


    Viel Erfolg! Hans

  • geht - schließlich lassen sie sich in Feder-Richtung unterschiedlich verschieben. idealerweise auf dem Hauptständer, so, dass das Vorderrad aufsteht, aber nicht extrem belastet ist.

    Die Gabelklemmungen auf einer Seite vorsichtig lösen, dann kann man, unter leichtem drehen, das Rohr leicht nach oben "durchstecken", da die Gabel ja etwas eingefedert ist (daher sollte das Vorderrad leicht belastet sein). Wenn es soweit durchgeschoben ist, wie es sein soll, kann man die KLemmung wieder fest ziehen.

    Dann andere Seite lösen und (das sollte etwas leichter gehen, weil etwas mehr belastung auf dieser Seite ist) genau soweit durchschieben, wie den anderen Holm.


    Dazu braucht man nix abstützen, das Rad kann drin bleiben und es ist mit wenig aufwand verbunden...

  • Allerdings ist nach der Verschiebe-Aktion eine komplette Entspannung der Gabel notwendig, insbesondere wenn man derart asymmetrische Wackeleien veranstaltet. Es gibt eine vom Hersteller vorgeschriebene Reihenfolge, nach der obere und untere Gabelbrücke zu verschrauben sind und ein darauf folgendes Prozedere für das Ausrichten der Bremssättel, der Achsklemmung und deren Verschraubung. Wer das nicht berücksichtigt, fährt mit höchster Wahrscheinlichkeit mit einer total verspannten Gabel herum. Deshalb würde ich raten, schlicht das Vorderrad auszubauen, die Gabel durchzustecken und dann von oben nach unten per Vorgabe auszurichten und anzuziehen, das geht letztlich schneller und präziser. Proktologen stellen Ventile durch den Endtopf ein, schneller geht´s, wenn man gleich den Ventildeckel abnimmt...

    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Naa! Die beiden Gabelholme sind doch mit einem fetten Blech (Gabelstabilisator) miteinander fest verbunden. Schaugst amal unter das Schutzblech. Da braucht man kein Rad ausbauen und den Bremssattel auch nicht ausrichten. Der Freitaler hat schon recht: Wenn man einen Holm löst, drückt der andere Holm etwas zusammen. Für den kleinen "Durchstich" reicht das.


    Gruß, Hans

  • Hallo,

    ganz herzlichen Dank für die Hilfe.

    Ging sehr gut, ohne das Vorderrad auszubauen.

    Jetzt hätte ich doch noch eine Frage:

    Den Seitenständer kann ich nun auch wechseln. Auf der Reparatur CD wird empfohlen, eine neue Schraube zu verwenden.

    Ich bin total erschrocken, als ich sah, dass diese eine Schraube über 15 € zuzüglich Versand kosten soll.

    Gibt es eine Quelle, wo man solche Teile günstiger bekommen kann?


    Viele Grüße und bleibt gesund!


    Harry

  • Wenn die alte Schraube rostig/riefig ist machts sicher Sinn, diese auszutauschen. Ansonsten.......? In meinem Reparaturhandbuch, das aber nicht vom "Freundlichen" ist, steht nix davon.

    Bei der Montage gut fetten, Anziehdrehmoment 38 Nm.


    vosse: Inwiefern? Die Gabeltauchrohre sind mit dem ziemlich massiven Gabelstabilisator miteinander verschraubt. Da verspannt sich nix.

  • die Gabeln können schon in sich leicht verdrehen, die Brücken stehen dann nicht mehr ganz gerade übereinander und das Federverhalten ist beeinträchtigt. Das kann man allerdings recht leicht beheben, alle Schrauben leicht lösen (nicht ganz, sonst sackt das Ding ja weiter durch), auch an den Achsklemmungen und Gabelstabi. dann gegen einen Widerstand (nicht die Bremse, also gegen eine Wand oder ähnliches) mehrmals gründlich einfedern und dann alle Schrauben wieder anziehen. Damit setzt sich die Gabel, falls nötig.

    Hat bei mir bisher immer funktioniert, wenn ich mal wieder zu voreilig beim Radeinbau war oder so. Das merkt man aber während der Fahrt (ganz leicht verdrehte Gabelbrücken=Lenker oder etwas sperriges Federverhalten).


    Ich hätte das Durchschieben auch "am Stück" gemacht und dann einmal obiges Prozedere - geht schneller als alles auseinander nehmen...

  • Die Gabeltauchrohre sind mit dem ziemlich massiven Gabelstabilisator miteinander verschraubt. Da verspannt sich nix.

    Massiv ist für mich etwas völlig anderes. Moritz hat aber gut beschrieben, wie man das "Problem" sehr einfach lösen kann.


    Es wäre eben nicht das erste Bike, wo sich jemand über eine bockige Gabel beschwert, die ein viel zu großes "Losbrechmoment" hat und deswegen einen kompletten Gabelservice macht. Tatsächlich wurde aber nur beim letzten Radeinbau (oder beim Gabel durchstecken) geschlampt.
    Sollte eigentlich keine Grundsatzdiskussion sein, sondern nur eine gut gemeinte Anregung. Kam wohl nicht so rüber.

  • Mach Dir nix daraus. Ich hatte das schon vor der Operation mal in den Raum geworfen und bin ausgelacht worden.... ;)

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