Leerlauf - Anschlag-Schraube Drosselklappe ???

  • Hallo zusammen. :wave:


    Hab mal wieder ne Frage an die alten Hasen hier, ich hoffe mir kann einer helfen, die Suchfunktion hat leider nichts erbracht.

    Nachdem ich nun über 55.000 km auf der Uhr meiner G650GS (2014) habe, tritt sporadisch alle paar tausend Kilometer der alte Leerlauffehler auf. Updates und Resetten über 3 x Gasgriff drehen, usw. bringen alle nix. In der Situation hab ich immer das Gefühl, das Standgas könnte einen Hauch höher eingestellt sein, dann ginge sie (vielleicht) auch nicht aus. Bisher bin ich immer davon ausgegangen, die Leerlaufeinstellung sei eine Softwaresache, an der ich ohne Diagnosegerät nichts ändern kann. :sad:


    Jetzt meine eigentliche Frage:

    Was ist eigentlich mit der kleinen Anschlagschraube am Drosselklappengehäuse, wo das Drehrad in dem der Gaszug läuft anschlägt bei Grundeinstellung?

    Ich meine die kleine Schraube, die mit einer 8er Mutter gekontert/fixiert ist.

    Eigentlich müsste man doch an dieser Schraube die Leerlaufdrehzahl justieren können, die Schraube einen Hauch reindrehen, die Drosselklappe würde sich einen Tick öffnen und die Drehzahl würde im Leerlauf steigen, oder? Anschließend müsste selbstverständlich das Spiel vom Gaszug neu eingestellt werden, aber das geschieht ja oben am Gasgriff, bzw. am Zug direkt, das is schon klar.


    Was mich stutzig macht ist, dass in sämtlichen Reparaturhandbüchern (ich hab mehrere als PDF) nirgends die Funktion dieser Schraube oder die Justage erklärt wird. :/


    Hab ich einen Denkfehler, oder kann ich an der Schraube mal vorsichtig versuchen den Leerlauf zu justieren?


    Hat jemend ne Idee?

    Lasst mich nicht doof sterben, haut in die Tasten! :tippen:

    Vielen Dank.

  • Eigentlich müsste man doch an dieser Schraube die Leerlaufdrehzahl justieren können, die Schraube einen Hauch reindrehen, die Drosselklappe würde sich einen Tick öffnen und die Drehzahl würde im Leerlauf steigen, oder?

    Laut Bedienungsanleitung ist die Leerlaufdrehzahl bei den Einspritzermodellen fest und ich gehe davon aus, dass diese über die Einspritzung von der Motorsteuerung geregelt wird. Jedenfalls kam die Frage nach der Leerlaufdrehzahl schon oft und als Antwort immer gleich, dass man sie nicht einstellen könne. Welche Rolle dabei besagte Schraube spielt, weiß ich nicht, aber dazu antworten bestimmt noch die Fachleute.


    Eckart

  • Finger weg von der Schraube.


    Damit wird die Grundstellung der Drosselklappe ab Werk eingestellt,

    die eigentliche Leerlaufregelung erfolgt über eine Bypassbohrung, durch die der Leerlaufsteller mehr oder weniger Luft durchlässt, je nach Bedarf.


    Und wo wir bei dem Thema Leerlaufsteller sind: Mach den mal sauber, berichte dann, ob das Problem noch besteht.

    Hilft im Gegensatz zum Gasgriffvoodoo, den ab und an mal zu reinigen.


    Korrekte Startfolge (bis zum erlischen der Temperaturwarnleuchte und dann starten) einhalten hilft ebenfalls bei Leerlaufproblemen.

  • Und wo wir bei dem Thema Leerlaufsteller sind: Mach den mal sauber, berichte dann, ob das Problem noch besteht.

    Danke Toby!


    Sowas hatte ich schon befürchtet. Dann wärs also ziemlicher Pfusch, wenn ich an der Schraube rumdrehen würde. Würde ja auch dazu führen, dass die Drosselklappe immer einen kleinen Spalt geöffnet wäre, so als ob der Gasgriff einen Tick gedreht wäre. Das erklärt auch, warum in den Reparaturanleitungen nix dazu geschrieben wird.


    Aber was ist der Leerlaufsteller, wo ist die Bypassbohrung, wie komme ich da dran?

  • Auf dem Bild oben ist der leerlaufsteller "unten" angebaut. Du siehst im inneren vor der Drosselklappe eine Bohrung, durch die die Luft vorbei an der Drosselklappe durch den Leerlaufsteller geleitet wird. Der Leerlaufsteller ist von links angeschraubt. Einfach Stecker ab, die beiden Schrauben lösen und raus ziehen und dann den Steller selbst und die Bohrung in der er sitzt gründlich mit Bremsenreiniger sauber machen.

  • So, hab heute den Leerlaufsteller mal ausgebaut und sauber gemacht. Dank Eurer guten Anleitung hier war das kein Problem. Hab ich tatsächlich jetzt das erste Mal nach 6 Jahren und 55.000 km gemacht, bisher noch nie dran gedacht.


    Die Spitze war schon ziemlich dreckig, und auch in dem Bypasskanal hing der Schmodder. Schwarzer schmieriger Staub, stark angehaftet, alles schön sauber gemacht. Der O-Ring sieht noch gut aus, nix porös, oder so. Alles wieder zusammen gebaut, testen kann ichs ja erst die nächsten paar Tausend Kilometer, mal sehn, ob der Leerlauffehler nun weg ist. Ich werde hier berichten.


    Was sollte ich in diesem Bereich denn noch sauber machen, gibts da noch was? Was ist mit dem DK-Poti, Einspritzventil, muss da auch irgendwas von Zeit zu Zeit sauber gemacht werden, oder soll ich da die Finger von lassen?


    Vielen Dank erstmal für Eure guten Tipps.

  • Schaden tut reinigen an sich nicht aber bringen wird es auch nichts. Ich hatte bei meinem Auto mal Probleme, die durch eine gründliche Drosselklappenreinigung behoben wurden. Beim Auto verdreckt das Ding aber auch wesentlich schneller durch die Abgasrückführung, die wir ja am Motorrad glücklicherweise (noch) nicht flächendeckend haben. Du kannst das Ding aber wenn du es eh draußen / frei hast auch mal auseinandernehmen. Mit jeder Schraube, die du löst lernst du dein Motorrad besser kennen und hast dann keine Angst mehr, wenn du mal die Einspritzdüse tauschen musst oder sowas in der Art. Im Moment kannst du ja eh nicht fahren also warum nicht Schrauben :)

  • Irgendwie find ich hier die Funktion des “Danke“ nicht, deshalb auf diesem Weg: Vielen Dank, gehört ab sofort zu meinen regelmäßigen winterlichen Servicearbeiten.


    Wieso sollte ich nicht fahren können?

    Die ersten 3.000 sind schon wieder neu auf der Uhr in 2020. In Hessen gibts nur Kontaktverbot, ich fahr allerdings im Moment nur alleine, besser is das. Thermoskanne und was zu futtern in die Hecktasche, dann geht das alles. Ab und zu brauch ich auch mal die Birne frei, schützt vor häuslicher Gewalt.