Einstellung der Leerlauf Regulierschraube Vergaser an der F650

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu bei euch im Forum und hoffe ihr könnt mir helfen, wenn ich irgend etwas falsch gemacht habe bitte ich dies mir nachzusehen.

    Die F650 gehört meiner Frau sie ist Baujahr 1995 und ist immer sehr zuverlässig gelaufen, bis Juli letzten Jahres da ging sie einfach an der Ampel aus.

    Sie sprang auch gleich wieder an aber jedesmal wenn sie stehen blieb, schwups aus das Ding. So ging es bis zum Saisonende, wir fuhren auch nicht viel.

    Seid September letzten Jahres muss das gute Stück zum TÜV, ich dachte ach das ziehste bis zum nächsten Jahr mal raus.

    Im April startete ich das Moped und fuhr sie warm und ab zum TÜV, als ich da stand ging das Standgas von 1000 - 2500 U/min immer wieder hin und her.

    Ich fuhr dann natürlich wieder nach Hause und versuchte dies einzustellen, ging aber nicht. Seitdem ist dies immer der Fall wenn sie warm gefahren ist.

    Ich las im Internet und entschied mich den Vergaser zu überholen, nun zu meiner Frage, bei der Demontage fiel mir auf das die rechte Leerlauf Regulierschraube

    6,5 Umdrehungen offen war und die linke nur 2,5 Umdrehungen, kann dies sein? Ich las immer nur so 3-4 Umdrehungen und nie das dies unterschiedlich ist.

    Wäre super wenn ihr mir weiterhelfen könntet, kann das Phänomen vom Vergaser kommen?


    Gruß


    U.H


    Bleibt gesund !:)

  • Habe mir die Tage erst eine F650 zugelegt und natürlich auch schon am Vergaser die LL-Gemisch Schraube eingestellt, da der CO-Wert vom letzten Tüv mit 3,7 etwas hoch war - lief zu fett.

    Wenn die eine etwas fetter ist und die andere magerer, kann das unter Umständen sogar funktionieren. Könnte mir vorstellen dass der Motor dann aber zum Klopfen neigt.

    Stell beide Schrauben mal auf 4 Umdrehungen raus und drehe die Leerlauf Justierschraube solange (die, die man per Hand drehen kann) bis du einen LL von 1300-1500 Umdrehungen hast. Wenn sie dann immer noch "spinnt" mal den Choke Mechanismus prüfen und auf Falschluft kontrollieren. Auch mal den Luftfilterkasten aufschrauben und schauen wie es da aussieht. Die Vergaser komplett ausbauen käme für mich erst in Frage wenn alles andere schon geprüft und nichts gebracht hat, da das die meiste Arbeit ist.

  • Die Hauptbaustellen der Vergaser-F welche über die Zeit zu komischen Fahrverhalten führen sind:

    (Reihenfolge wie man es am besten abarbeitet und es am einfachsten beheben kann)


    1. Der Klassiker schlecht hin: Kaputter Laderegler. Bitte unbedingt die Spannnung an der Batterie bei ca. 3000 RPM messen. Wenn >15 V ist das Ding hinüber.

    2. Vergammelte Zündkabel und original Zündkerzenstecker aus Blech. Ersetzten durch neu Silikonzündkabel und entstörte Kerzenstecker (NGK XD05F)

    3. Unnützer Nachrüst Benzinfilter in der Benzin Leitung welcher zu Vapor-Lock führt. Weg damit.

    4. Rissige Membrane/Diaphragma im Vergaser

    5. Überlaufende Schwimmerkammer aufgrund undichten O-Ringe. Merkt man vor allem auch dann, wenn man den Benzinhahn beim parken nicht auf Off stellt und sich beim Starten eine Benzinpfütze unter dem Motorrad bildet.

    6. Falschluft.


    Hilfreicher Faden: Unrunder Leerlauf und fehlzündungen Man beachte den Tip mit ProfiFuelMax zur einfachen Vergaserreinigung ohne ausbau.

  • Hallo U.H.

    beim Lesen merkt zwar jeder Eingeweihte, dass hier die Vergaser-F gemeint ist, aber die Bezeichnung F 650 GS in der Überschrift hat mich am Anfang leicht irritiert, da so das Einspritzer-Modell bezeichnet wird.

    Passende Bezeichnungen wären außerdem:

    1. F 650 Typ 169
    2. Ur-F bzw. Uhr-F
    3. Versager-F

    ...vielleicht kennt ja jemand noch weitere Synonyme?!


    Gruß:wave:

    Udo

  • Hallo Loide,

    wenn ich W.W. richtig lese, hat er den Vergaser ja bereits demontiert. ?!?

    Eine Antwort auf seine Frage würde sich ergeben, wenn er wieder montiert ist und in Grundeinstellung mit 4 Umdrehungen raus wieder drin ist. Gereinigt und geprüft versteht sich. Interessant wäre wie viel KM die Maschine hat und ob / wann vorher mal Service gemacht wurde. Vom Verhalten her würde ich nicht in Richtung Elektrik denken, eher liegt das Phänomen in den Vergasern.

    Habe gerade eben selbige zum dritten Mal raus und reingebaut, weil ich mit ähnlichen Problemen kämpfe. Die Maschine ( 1994 / 27.000 km ) springt immer gut an, hat aber schlechte Gasannahme und stirbt manchmal schlagartig ab. Elektrik habe ich letztes Jahr schon durchgearbeitet, von Kerzen und Steckern über Zündspulen und Hallgeber. Keine Änderung, daran lag es nicht. Ich habe diese ätzenden LLR Schrauben weiter unter Verdacht und werde versuchen am Gemisch zu arbeiten.


    Gruß aus HH Peter

  • @ KöfferliRebel


    Die Fehlermöglichkeiten sind komplett beschrieben. Unter 6. sollte man vllt. Falschluft durch defekten Ansaugstutzen ergänzen. Was den Kraftstofffilter angeht, stimme ich nur teilweise zu. Singuläre Erfahrung mit meiner Ur-F: keine Probleme innerhalb von 15 Jahren mit Filter. Bei der ST habe ich den Filter nach Problemen ausgebaut. Mag an der unterschiedlichen Tankentlüftung beider Modelle liegen. Von Vaporlock mag ich nicht reden. Dampfblasenbildung in der Kraftstoffleitung sind bei der Art der Verlegung und Länge kaum zu erwarten.


    Was die Vergasereinstellungen angeht, da es sich um einen 1-Zylindermotor handelt, gibt es nichts zu synchronisieren. Folglich sollten beide Vergaser LL-Schrauben auch gleich eingestellt sein. Das gilt auch für die Nadelpositionen bis zur Länge der Federn. Ich habe einen sehr stabilen LL bei etwa 1100U/min, eingestellt über CO Messung und digitalen Drehzahlmesser

  • Hallo,

    Danke für die netten Kommentare, also Vergaser habe ich gereinigt (Ultraschall) und alle Düsen und Dichtungen getauscht. Die LL Schrauben habe ich 4 Umdrehungen herausgedreht. Service wie Zündkerzen, Öl, Luftfilter habe ich immer selber getauscht.

    Das Moped hat 41000 Km. Was nun auffällig ist sie springt schlecht an, war vorher nicht.

    Bei ca. 5500 Upm fängt sie leicht an zu ruckeln, sie geht aber nicht mehr aus, jedenfalls bei der ersten Probefahrt nicht.


    Gruß U. H

  • Hallo,

    Ich habe nun die Zündkerzenstecker und das Zündkabel getauscht, bei 3000 RPM habe ich genau 14,1 Volt.

    So nun schaue ich einmal was der TÜV sagt.


    Gruß U.H

  • Hallo,

    Wollte heute Morgen eine Runde mit dem Ding fahren, sprang super an. Als ich losfuhr kam ich 20 Meter weit, sie ging aus und springt nicht mehr an.


    schönen Sonntag noch ?

  • Guten Morgen,


    wie sieht es nach Vergaser De- / Re- / Montage mit der Choke Mimik aus - Kunststoffmutter ok , Choke richtig eingestellt geht leicht, wie viel Choke wird gegeben ?

    Wenn die F schon nach 20m ausgeht würde ich vermuten zu fettes Gemisch - wie hört sich der Motorlauf bis dahin an ( Drehzahl ? )


    Macht der Anlasser beim Starten Geräusche ? ( so wie ich das verstehe wurde ja wie oben beschrieben ordentlich über mehrere Versuche und Tage georgelt ? )

    Nicht , dass sich der Freilauf bereits mit Spänen auflöst und diese dann schon am Zündgeber ( Pickup ) hängen - Zündung spinnt - Ausfall.


    :wave:


    Mac

  • Hallo,

    Der Choke sah richtig gut aus, Kunststoffmutter war in Ordnung der Choke geht ganz leicht. Zum Anlassen gab ich 1/3 Choke, und sie sprang auch gleich an.

    Ich höre keine Geräusche vom Anlasser.
    Was heißt der Freilauf löst sich auf?

    Zu fettes Gemisch heißt die LL Schraube ein wenig eindrehen? Habe sie 4 Umdrehungen rausgeschraubt.


    Danke und Gruß

  • Was heißt der Freilauf löst sich auf?

    ab hier gibt es dazu ein paar Bilder


    Anlasserfreilauf und Anlasservorgelege defekt


    Grund ist eine defekte / lahme Wurmfeder - dann greift der Freilauf nicht mehr richtig,

    rutscht durch - es entstehen feine Späne ( Abrieb ) , diese kleben dann am Magneten ,Spule und Zündgeber mit entsprechenden Störungen


    Je nach Alter der F650 und nach intensiven Dauerstartversuchen kann so ein Problem durchaus anfangen....und schlimmer werden....:whistle:


    In deinem Fall würde ich aber zunächst beim Vergaser bleiben hier stimmt noch etwas nicht.




    :wave:


    Mac