Reifenerneuerung F650 GS 2004

  • Hallo ,

    Ich habe folgende Reifen auf meiner F650GS von 2004

    Vorne : Metzler Tourance 100/90-19

    Hinten Metzler Tourance 130/80 R17


    Ich würde gerne nur den Vorderreifen erneuern, und den Hinterreifen noch ein bisschen drauf lassen (Hat noch massig Profil)

    Bei den Tourance gibt es ja mittlerweile nachfolgemodellle und ich frage mich ob ich auch einen neueren (next oder EXP?) Metzler Tourance vorne Fahren darf wenn hinten noch ein alter drauf ist?

  • Seit diesem Jahr gelten keinerlei Einschränkungen mehr außer den harten Daten in den Papieren. Solange der Reifen, den du aufziehen möchtest exakt die gleichen Dimensionen hat wie in den Papieren und Speed-und Lastindex erfüllt oder übertroffen werden kannst du aufziehen, was du willst. Du dürftest auch vorne jetzt einen TKC80 aufziehen. Das ist fahr dynamisch Blödsinn aber seit diesem Jahr legal. Inzwischen sind auch ggf in den Papieren eingetragene Reifenbindungen obsolet (für Reifen mit DOT >=20)

    ABER

    Das gilt alles nur für für Fahrzeuge, die mit einer europäischen Freigabe homologiert wurden. Das dürfte nach derzeitigen Kenntnissen alle F650GS und neuer betreffen.

  • Mischung ist Metzler intern erlaubt...

    auch wenn ich vom NEXT nix halt,zu weich...der gute alte ist immer noch der beste und kommt mir wieder drauf als satz nr5...sobald der aktuelle Fehlgriff ANAKEE III verbraucht ist


    zu weich heißt extremer Straßengrip auf kosten der Laufleistung...25oo km und durchguckender Gürtel war wohl fürn A....h


    Das akzeptiere ich bei meiner SV 1000S mit superweichen Pirellis,die fahr ich auch keine 10tkm pro jahr

  • Das gilt alles nur für für Fahrzeuge, die mit einer europäischen Freigabe homologiert wurden. Das dürfte nach derzeitigen Kenntnissen alle F650GS und neuer betreffen.

    Nationale Zulassung habe so weit ich weiss nur die Vergaser F. Gemäss dieser Liste https://ebcbrakes.com/KBA/KBA_…01_HPSRC_shop_version.pdf haben alle anderen 650er eine EG-Typengenehmigung


    Hier das von bwm gesagt noch Zusammengefasst vom ADAC https://www.adac.de/-/media/pd…freigaben-motorraeder.pdf


    Du dürftest auch vorne jetzt einen TKC80 aufziehen. Das ist fahr dynamisch Blödsinn aber seit diesem Jahr legal.

    Als Schweizer habe ich ja schon lange das Glück mischen zu dürfen. Jedenfalls hatte ich mit sogenannten "freigegeben" Reifen bis jetzt mehr Probleme als mit der wildesten Mischung. Ich sage nur geniesst die gewonnen Freiheit vorne wie hinten das jeweils optimale Profil aufziehen zu können. Oder bei einem eingefangenen Nagel nicht sinnlos Geld aus dem Fenster werfen zu müssen nur weil die örtliche Werkstatt nicht den "passenden" Reifen hat.

  • Bleib beim alten Tourance !


    Der ist wirklich nicht wirklich schlechter, als die neuen !

    Hat mehr Profiltiefe

    Ist preiswerter zu bekommen

    Und in den meisten Fällen masse ausreichend für die Mini-GS


    Ich fahre den Tourance auf meiner Dakar und mit dem Reifen geht`s ganz gut um die Ecken !

    Auf der Dakar war, als ich sie 2018 gekauft habe, ein 9 Jahre alter Tourance auf dem Hinterrad ... mit 5mm Profil ... wurde erst mal zu Ende gefahren und dann neu aufgezogen.

    Hatte anfangs auch Bedenken wegen des Alters, aber als bei der ersten zünftigen Ausfahrt keine Probleme auftraten, wurde der Reifen artgerecht hingerichtet !


    Das einzige, was die ganz neuen Reifentypen meist wirklich viel besser können, ist: Nässe !

    Auf trockener Straße ist der "alte Tourance" echt noch ok

    Und ein Gleitschuh ist er auf nassem Asphalt auch nicht !


    Wenn du einen tollen Reifen suchst, der wirklich (auf Asphalt) viel besser ist (und auch besser als der "next und der EXP) dann empfehle ich momentan:

    Pirelli Scorpion Trail II

    Michelin Anakee Adventure

    Conti TKC 70

    Conti Trail Attack II und Conti Trail Attack III

    Grüße aus Plattdeutschland

    Stephan

  • Wenn du einen tollen Reifen suchst, der wirklich (auf Asphalt) viel besser ist (und auch besser als der "next und der EXP) dann empfehle ich momentan:

    Pirelli Scorpion Trail II

    Michelin Anakee Adventure

    Conti TKC 70

    Conti Trail Attack II und Conti Trail Attack III

    Aber wenn dann bitte komplett tauschen

    Bei Bauernhochzeiten maulen unsere treudoofen deutschen Uniformen


    Wenn den guten Tourance hinten aber behalten willst bleibt nur Metz intern,da sind Mischungen auch beim dummen deutschen Sternenjäger genehm

  • Hallo, ich habe nicht erwartet, so unterschiedliche Meinungen zu hören. Was bmw und rpr 61 da schreiben widerspricht sich ja irgendwo doch ein bisschen. Ich werde erstmal Metzler intern schauen, aber Frage mich ob ich bei alten Tourance Modellen dann nicht auch ein altes Herstellungsjahr erwerbe?

  • Hallo, ich habe nicht erwartet, so unterschiedliche Meinungen zu hören. Was bmw und rpr 61 da schreiben widerspricht sich ja irgendwo doch ein bisschen. Ich werde erstmal Metzler intern schauen, aber Frage mich ob ich bei alten Tourance Modellen dann nicht auch ein altes Herstellungsjahr erwerbe?

    Mitnichten

    Neue Pellen sind neu.auch das alte Produkt wird noch neu gebacken bei Pirelli/Metzler in Höchst im Odenwald

    Darfst next.exp und den UrTourance im Mix fahren.sogar den Karoo.aber eben nur metz intern

    Bauerhochzeiten unterschiedlicher Hersteller gehen in Deutschland nicht....

    Mich vorne und Metz hinten zb

  • Doch das geht. Ganz grundsätzlich per Gesetz müssen nur Dimension, Last- und Speedindex übereinstimmen. Alles andere kannst du dir frei wählen. Man darf ja auch am Auto vorne und hinten unterschiedliche Reifen fahren.

    Am Motorrad gab es noch die Besonderheit, dass viele Hersteller über viele Jahre hinweg bestimmte Reifen vorgeschrieben haben (die es teilweise heute gar nicht mehr zu kaufen gibt) oder wie im Falle meiner F650GS aus 2007 eine Vorgabe, dass vorne und hinten der gleiche Hersteller sein muss.

    Diese Reifenbindungen gemäß Papieren sind Reufenhersteller umgangen, indem sie modellspezifische Reifenfreigaben erstellt haben. Damit konnte man dann auch andere Reifen fahren als die in den Papieren eingetragenen.


    Seit diesem Jahr gibt es aber eine Neuregelung. Im Rahmen dieser Neuregelung wurden alle Reifenbindungen abgeschafft und alle Reifenfreigaben gleich mit (nochmal: nur für Motorräder mit CoC, also für die Ur-F gilt das nicht). Es genügt seit diesem Jahr nicht mehr, wenn der Hersteller des Reifens aufwändige Testreihen mit unterschiedlichen Motorradmodellen durchführt, um zu bestätigen, dass ein Reifen, der von der Dimension oder Bauart her abweicht, trotzdem für ein Motorradmodell geeignet ist und er dann einfach eine Reifenfreigabe für dieses Modell ausstellt. Nein.. Seit diesem Jahr muss der hochspezialisierte Prüfingenieur in einer Fahrt auf dem Hof entscheiden können, ob genau dieses eine Motorrad den anderen Reifen fahren darf. Dabei muss er dann natürlich auch bestätigen, dass das Motorrad auch auf der Autobahn noch stabil fährt. Jeder in Dimension oder Bauart abweichende Reifen muss jetzt einzeln eingetragen werden. Das ist besonders ärgerlich weil in den Papieren der F650GS hinten eine 130/80R17 steht und der sehr beliebte K60 eine 130/80-17 hat. Das ist eine andere Reifenbauart und damit Eintragungspflichtig.

    Da der Prüfer vor Ort in einer Fahrt um den Block natürlich keine aufwändigen fahrdynamischen Tests abbilden kann besteht er trotzdem auf die Reifenfreigabe des Herstellers.

    Man hat also die gängige Praxis der Reifenfreigabe für ein Motorradmodell genommen und daraus eine Einzelabnahme auf Basis der Reifenfreigabe gemacht. Wer da zur Erhöhung der Prüfgebühren Lobbyarbeit geleistet hat braucht man wohl nicht mehr zu raten.

    Ganz besonders ärgerlich ist das für ältere Fahrzeuge, die eine Typgenehmigung nach ABE haben. Für diese wurde nämlich die Reifenfreigabe auch aufgehoben, nicht aber die Reifenbindung.

    Das heißt wer eine Ur-F (oder Älter) fährt, bei der in den Papieren ein ganz bestimmter Reifen steht dann darf diese Ur-F ab 2020 auch wirklich nur noch genau dieses Reifenmodell fahren. Alles andere wäre dann per Einzelabnahme zu regeln.


    Nachlesen kannst du das in kurz hier

    https://www.adac.de/-/media/pd…GTEIXm7UvwdkGs16Fvx1UnUnQ

    Und in Lang diskutiert hier

    Reifeneintragung in die Fahrzeugpapiere bald Pflicht

  • Wow, das ist erstmal viel Lesestoff, vielen Dank an alle, für die zahlreichen Antworten.


    Ich habe jetzt einen Metzler Tourance (alte Version) bestellt inkl neuem Schlauch und werde das Vorderrad selbst ausbauen und den Reifen dann aufziehen lassen.


    Sind die Anzugsdrehmomente des Original Handbuches noch aktuell und Praxistauglich?

    Steckachse 45Nm

    Achsklemmschraube 23Nm

    Abs Sensor 9Nm

  • Yep

    Stimmen

    Schraubertip

    Bevor beim monieren alles fixierst.erstmal Rad in Bremse stauchen.damit die Gabel entspannt synchron ist...dann auf Drehmoment...sonst biste der nexte hier im Zoo mit verspannter Gabel und Zug nach nirgendwo?

  • Danke für den Hinweis. Falls wer mitliest. Das Drama hatte ich neulich erst bei meinem kleinen Bruder als ich seine Simson S51 unter die Lupe genommen hatte.

    Verspannen kann man machen, federt auch irgendwie ein, aber ausfedern geht dann nur noch mit kräftigem Ruck am Lenker :bangin:. Und ja, auch wenn man die Gabelbrücken darüber nicht angefasst hat sollte man es immer so machen wie rpr61 geschrieben hat!!!!