Sertao /G650GS Dekompressionshebel - Tricks?

  • Zündtemperatur


    Mir ist das damals auch nicht gelungen ein Video zu finden, nachdem ich es selbst nicht geschafft habe sie anzuschieben, daher mein Statement.


    Im höchsten Gang anschieben? Im fünften Gang brauchst du ja dann 40-50 km/h für Standdrehzahl?

    Würde ich wirklich keinem empfehlen, bei 50km/h rollend im fünften Gang bergab die Kupplung loslassen.

  • Ich muss mich übrigens mit einordnen, dass ich es nicht glaube, dass jemand diese Maschine mit fast leerer Batterie angeschoben hat - glaube es erst wenn sich jemand auf youtube stellt wie er das hinbekommt. Versteht mich nicht falsch, bei vielen Maschinen geht das - XT 500 mit der Hand ankicken, 1800er anschieben, alles schon gesehen - aber ich habe noch nie jemanden gesehen der die G650GS angeschoben hat. Rutscht immer das Hinterrad, auch auf trockenem Teer mit zweiter Person hinten drauf.

    Vielen Dank, das sag ich doch die ganze Zeit.


    Ich hab meine G 6 Jahre und 61.000 km gefahren, und ich hab sie einmal an einem sehr steilen Berg anbekommen, bei über 50km/h, im 5. Gang und mit sehr viel Glück und nach etlichen Fehlversuchen. Und wirkllich gesund hat das nicht geklungen. Und da war das Moped in einwandfreiem Zustand.


    Wann versucht man denn normalerweise, also im Ernstfall ein Moped anrollen zu lassen? Na logo, wenns nicht anspringen will, und warum springts nicht an? Wahrscheinlich, weil die Batterie leer oder kaputt ist, und dann geht da gar nix mehr an, da kann der Berg noch so steil und lang sein. Bei anderen Mopeds, 2 - 3 - 4 - Zylinder, kein Thema, aber nicht bei diesem fetten Eintopf. Und Vergaser (Ur-F) is wieder was ganz Anderes, da geht das auch bei ausgebauter Batterie, aber beim Einspritzer läuft das nicht so leicht.


    Ich empfehle eher, im Zweifel oder im Urlaub ein paar Überbrückungskabel dabei zu haben, das hilft im Zweifel mehr und ist nicht so schweißtreibend. Auch ich würde mich sehr über ein entsprechendes Youtube-Video freuen!

  • Ich empfehle eher, im Zweifel oder im Urlaub ein paar Überbrückungskabel dabei zu haben,

    Am Jumper on Tour mangelt es nie...

    Trotzdem musste ich meine mal "anschieben"...3km den Berg hoch,aufsitzend und im 5. mit vollem Gerödel aufgepackt kams dann ohne blockierendes Hinterrad bei 60 wie ein alter Lanz Bulldog..Ursache war schlechter Sprit der partout nich zünden wollte im kalten Motor,auch nicht mit Starthilfe per Jumper ohne irgendwann den Anlasser abzurauchen

    Der Rotax Eintopf war schon immer gut dicht

  • Heute mal wieder nicht angesprungen nach dem Tanken.

    Ich hatte einen Berg neben an, also versucht anzurollen. Das Anrollen an sich ist kein Problem im dritten Gang, also der Motor hat gedreht ohne blockierendes Hinterrad - ABER die Kiste sprank trotzdem nicht an. Als wäre der Notausschalter betätigt.


    Nichts zu machen. 10 Minuten gewartet... alles klappt.


    Jetzt die Frage: offensichtlich zündet der Motor nicht, in der Zeit wo er nicht anspringen mag... warum?

  • Nichts zu machen. 10 Minuten gewartet... alles klappt.

    so wie es aussieht ist dein primäres Problem, wie schon erwähnt, vermutlich ein Problem mit dem Deko-Hebel.



    Jetzt die Frage: offensichtlich zündet der Motor nicht, in der Zeit wo er nicht anspringen mag... warum?

    dein sekundäres Problem ist vielleicht abhängig vom primären. ...


    der Motor braucht, damit er läuft

    - Sprit (Einspritzung, Benzinpumpe usw.)

    - Luft (im Leerlauf -> Leerlaufsteller)

    - Zündfunken (Zündanlage)


    mindestens eine der 3 Komponenten war nicht im ausreichend Mass vorhanden.

    Das könnte z.B. der Fall sein, wenn die Drehzahl des Motors nicht hoch genug war.


    Lange Rede kurzer Sinn, ich würde den Deko-Hebel überprüfen ggf. tauschen. Ist da Startproblem behoben, hast du vermutlich das Problem "läuft nicht an, wenn ich sie ohne Anlasser starten will" nicht mehr.

  • Ja klar, hängt alles blvom Dekomp. Hebel ab. Sonst kann ich das Mopped auch anlaufen lassen.

    Mich interessiert der technische Grund, warum der Dekompressionshebel die Zündung verhindert.....


    Ich habe in irgendeinem ausländischen Forum irgendwann mal gelesen, dass das Problem (Dekompressionshebel) sich mit kurzzeitigem Ziehen einer Sicherung beheben lässt. Sprich, das Motorrad startet danach. Habe ich als quatsch abgetan, wenn aber bei dem Ganzen auch die Zündung, also Elektrik eine Rolle spielt, ist es einen Versuch wert...

  • Mich interessiert der technische Grund, warum der Dekompressionshebel die Zündung verhindert.....


    Das könnte z.B. der Fall sein, wenn die Drehzahl des Motors nicht hoch genug war.



    Ich habe in irgendeinem ausländischen Forum irgendwann mal gelesen, dass das Problem (Dekompressionshebel) sich mit kurzzeitigem Ziehen einer Sicherung beheben lässt. Sprich, das Motorrad startet danach. Habe ich als quatsch abgetan, wenn aber bei dem Ganzen auch die Zündung, also Elektrik eine Rolle spielt, ist es einen Versuch wert...

    wenn du die Sicherung ziehst und 10 Minuten wartest bis du die Sicherung wieder rein machst, wird die G vermutlich starten. :eekout:


    Im Ernst, wenn das Problem durch den Deko-Hebel verursacht wird, sehe ich keinerlei Zusammenhang mit dem Ziehen der Sicherung. Versuchen kannst du es ja, Schaden tut es nicht.

  • wenn du die Sicherung ziehst und 10 Minuten wartest bis du die Sicherung wieder rein machst, wird die G vermutlich starten.

    Dem würde ich mich anschließen!
    Weshalb sollte ein rein mechanisches Problem Auswirkungen auf die Elektronik haben? Da gibt es keinen Zusammenhang.
    Sicherung freilegen, entfernen, wieder reinstecken und Mopped wieder in Urzustand versetzen reicht aus, dass die Kiste ausreichend abgekühlt ist - that's all!
    Alternativ hätte man genauso gut auch einen Kaffee trinken können... und dann einen Zusammenhang von Kaffee und Deko-Hebel herleiten! :giggle:

  • Ihr habt recht. Aber warum sollte ein rein mechanisches Problem dafür Sorgen, dass der Motor beim Anrollen nicht zündet? Und ich war schnell genug, der Motor hat schnell gedreht. Es was als hätte ich den Notausschalter noch betätigt.

  • Das kann 100% bejaht werden, selbst schon öfters mal gemacht.

    Problematisch - und darüber ging die Debatte - ist es doch nur ob’s auch bei schwächelnder Batterie geht. Da bin ich auch unsicher...

  • Ist doch eigentlich einfach (glaube ich) :g:: Das hängt davon ab, wie schwach die Batterie ist. Ist sie zu schwach, um einen Zündfunken zu erzeugen, gibt es ab einer bestimmten (Anschiebe-) Drehzahl zwar wieder volle Kompression, aber eben keinen Zündfunken => springt nicht an.

    Steigert man jetzt die Drehzahl beim Anschieben, liefert der Generator des Mopeds zwar Strom, aber die leere Batterie nimmt alles, was sie kriegen kann und es gibt immer noch nicht ausreichend Strom für den Zündfunken => springt immer noch nicht an.

    Nur wenn der Generator für beides ausreichend Strom liefert bzw. die Batterie genug "Reststrom" für einen Zündfunken liefern kann, läuft die Kiste. :eekout:

  • Ist doch eigentlich einfach (glaube ich) :g: : Das hängt davon ab, wie schwach die Batterie ist. Ist sie zu schwach, um einen Zündfunken zu erzeugen, gibt es ab einer bestimmten (Anschiebe-) Drehzahl zwar wieder volle Kompression, aber eben keinen Zündfunken => springt nicht an.

    Im Prinzip ist das so, für die Einspritzer, um die es hier geht, muss das aber umformuliert werden:

    Nicht nur der Zündfunke muss erzeugt werden, sondern die gesamte Einspritzung mit Benzinpumpe und Ventilen und deren Steuerung muss ausreichend versorgt werden und - weil es nicht ausgeschaltet werden kann - auch das Licht.


    Schwach ist eine sehr vereinfachte Beschreibung für den Batteriezustand.


    Bei Kälte fällt die Spannung einer altersschwachen Batterie bei der hohen Belastung durch den Anlasser unter die Mindestspannung von ungefähr 9 Volt, sodass man unter diesen Umständen noch eine Chance hat, die man noch vergrößern kann, indem man das Licht löscht, in Zwischenstellung eines Schalters oder - wenn das nicht möglich ist - Abziehen der Lampenfassung.


    Ist die Batteriespannung aber durch Tiefentladung oder einen Defekt so stark abgefallen, dass die Mindestspannung nicht mehr erreicht wird, hat man keine Chance.


    Eine erste grobe Beurteilung ohne Messen ist anhand der Kontrolllampen und (noch nicht abgeklemmten) Licht möglich: Leuchten sie normal hell, dürfte die Spannung noch reichen, funzelt das Licht und die Kontrolllampen glimmen nur, sieht es schlecht aus.


    Eckart

  • Ist doch eigentlich einfach (glaube ich) :g:: Das hängt davon ab, wie schwach die Batterie ist. Ist sie zu schwach, um einen Zündfunken zu erzeugen, gibt es ab einer bestimmten (Anschiebe-) Drehzahl zwar wieder volle Kompression, aber eben keinen Zündfunken => springt nicht an.

    Steigert man jetzt die Drehzahl beim Anschieben, liefert der Generator des Mopeds zwar Strom, aber die leere Batterie nimmt alles, was sie kriegen kann und es gibt immer noch nicht ausreichend Strom für den Zündfunken => springt immer noch nicht an.

    Nur wenn der Generator für beides ausreichend Strom liefert bzw. die Batterie genug "Reststrom" für einen Zündfunken liefern kann, läuft die Kiste. :eekout:

    Aus eigener Erfahrung weiss ich das bei einer Dakar Bj 2001 bei geschätzten 10-11V Batteriespannung (Kontrollleuchten habe sehr schwach geleuchtet, beim Betätigen des Anlassers gingen sie aus) reichen damit das das Motorrad anläuft, wenn man es einen Berg runter rollen lässt.

    Da die G ein anderes Steuergerät hat, kann es dort anders sein.


    Aber ich vermute mal die Batterie scheidet als Grund aus, da im vorliegenden Fall das Motorrad nach 10 Minuten Wartezeit mittels Batterie gestartet werden konnte.

  • Ihr habt recht. Aber warum sollte ein rein mechanisches Problem dafür Sorgen, dass der Motor beim Anrollen nicht zündet? Und ich war schnell genug, der Motor hat schnell gedreht. Es was als hätte ich den Notausschalter noch betätigt.

    du hast aber bei der Aktion am Gasgriff gezogen?

  • Nur um mal eine Unklarheit anzusprechen: Dekompressionshebel verringert die Kompression beim Starten...oder hab ich das Falsch verstanden? Man sorgt mit einer kleinen Öffnung dafür, das ein Teil der Luft entweicht und so nur wenig Kompression zustande kommt. So hat es der Anlasser einfacher. Wenn der also nicht geht hat man IMMER Luft entweichen und damit springt sie zwar an, hat aber keine Leistung. Ist hingegen der Dekompressionshebel verklemmt hat man permanent vollen Druck. Ist beim Anlassen per Anlasser störend, weil er über Gebühr beansprucht wird und vermutlich die nötige Drehzahl nur schwer erreicht.


    Natürlich kann so ein Hebel durch Wärme verklemmen und beim Abkühlen wieder frei werden. Wenn ich aber anschiebe ist es völlig egal welche Kompression entsteht. Wichtig ist, das sie komplett dreht.


    Wenn ich also mit meiner Ansicht richtig liege, passt ein defekter Dekompressionshebel nicht so ganz zum Fehlerbild, da er ja auch nicht anschieben kann trotz Bergab Unterstützung. Zündung muss spannungsmässig auch bei 9-10V noch funktionieren, den soweit bricht die Spannung ungefähr zusammen, wenn der Anlasser anläuft bei normaler voller Batterie. Wenn auch nur für 2-3 hunderstel Sekunden. Bedenke das 1500U/min 25U/sec bedeuten, also 4/100 Sekunde für eine Umdrehung. Selbst wenn der Anlasser nun nur auf ca 600-700U/min hoch dreht is zur ersten Zündung, sind das weniger als 1/10 Sec. Dafür gabs früher in den PKWs einen Vorwiderstand vor der Zündspule, so das die an ca 9V lag, der rest am Widerstand abgefallen ist. Beim Starten hat ein Relais den Widerstand überbrückt, so das die Zündspule volle Spannung bekommen hat...nämlich ca 9V-10V beim Starten am PKW. 70er Jahre Technik eben, Spulen hatten noch einfaches Kernmaterial aka Eisenblechkern. Heute ist da Ferrit im Einsatz. Die sind toleranter und haben auch bei weniger Spannung noch nötige Power.