Sertao /G650GS Dekompressionshebel - Tricks?

  • chefin


    Klugscheißmodus an: :wink2:


    Um mal die Unklarheit zu beseitigen:

    Der Dekompressionshebel sitzt an der Auslassnockenwelle und wird im Ruhezustand (wenn der Motor nicht dreht) durch eine speziell bemessene Feder in Arbeitsposition gehalten. Er steht dann etwas über den Auslassnocken des (in Fahrtrichtung rechten) Auslassventiles hinaus und verhindert dadurch das vollständige Schließen des Auslassventiles beim Verdichtungstakt. Zumindest ein Teil des zuvor angesaugten Verbrennungsgemisches entweicht beim Verdichtungstakt in den Auspuff, steht nicht mehr für die Verdichtung bereit und reduziert selbige dadurch. Erreicht der Motor und damit die Nockenwelle durch den Anlasser oder durch Anschieben seine Startdrehzahl, dann wird der Dekohebel durch die dabei auftretende Fliehkraft gegen die Federkraft zurückgezogen, und das Auslassventil kann wieder vollständig schliessen.

    Man macht dies wie Du schon sagst, um dem Anlasser die Arbeit zu erleichtern und kann somit sowohl ihn als auch die Batterie kleiner dimensionieren. Der muß mämlich beim Starten u.a. schon die Haftreibung der beweglichen Teile (Kolben, Lager, Ventile etc.) und deren Massenträgheit überwinden- wenn dann in dem Moment noch die volle Verdichtungsarbeit hinzukäme... :yucky:

    So hat er das wenigstens schon erledigt, bevor sich die Verdichtungsarbeit dazugesellt. :thumbcool:


    Klugscheißmodus aus.

  • Boah, is aber jetzt ne ganze Menge Theorie hier!

    Also das mit dem Dekohebel is ja alles richtig, und das is natürlich auch das Problem des Themenstarters hier, nur einige Erklärungsansätze sind schon korrekturbedürftig.


    Zur Spannung: Beim Startvorgang der G wird grundsätzlich der Scheinwerfer ausgeschaltet, bis der Motor sicher läuft. Damit steht beim Starten mehr Saft zur Verfügung. Der sinkt auch nicht, wie oben beschrieben auf 9 - 10V, das ist viel zu wenig, wenn man das misst, ist die Batterie hinüber. Ich habs bei meiner G schon gemessen, bei mir warens während des Startvorgangs zwischen 11,2 und 11,5V. Im Ruhezustand habe ich 13,7V gemessen.


    Oben wurde erwähnt, eine Sicherung zu ziehen könnte eine Lösung sein. Das stand nicht in einem ausländischen Forum, das war ICH! Ich hatte hier und im GS-Forum mal beschrieben, dass es (bei mir) zuverlässig hilft, die Sicherung Nr.1 (Steuergerät) zu ziehen und wieder einzusetzen, um den Leerlauffehler, den einige Gs haben zu eliminieren. Meine Theorie dabei war, dass der sehr simple Fehlerspeicher mit der Zeit voll läuft, und es dann zu dem ominösen Leerlauffehler kommt. Ich stehe auch weiterhin zu meiner Aussage, da das Sicherung ziehen bei meiner jedesmal zuverlässig geklappt hat (ohne 10 Minuten warten, raus - rein - gut), nur hat das alles nix mit dem hier beschriebenen Fehler zu tun. Der Leerlauffehler, den ich hatte und der Dekomp-Fehler, der ja nur bei Wärme auftritt sind zwei völlig verschiedene Fehlerbilder und haben nix miteinander zu tun. Sicherung ziehen hilft bei dem HIER beschriebenen Fehler natürlich NICHT!

  • einige Erklärungsansätze sind schon korrekturbedürftig.

    Klarstellungen sind gut, dazu will ich auch beitragen:

    Zur Spannung: Beim Startvorgang der G wird grundsätzlich der Scheinwerfer ausgeschaltet, bis der Motor sicher läuft. Damit steht beim Starten mehr Saft zur Verfügung.

    Bei der F und vermutlich auch bei der G wird der Scheinwerfer beim Anlassen ausgeschaltet, unabhängig davon ob und wann der Motor läuft. Beim Anschieben greift das aber nicht.


    Der sinkt auch nicht, wie oben beschrieben auf 9 - 10V, das ist viel zu wenig, wenn man das misst, ist die Batterie hinüber.

    Das ist ein Schätzwert aus Erfahrungen für die Untergrenze wo noch Aussicht auf Erfolg besteht. Im Normalfall ist der Wert höher.


    Eckart

  • Bei der F und vermutlich auch bei der G wird der Scheinwerfer beim Anlassen ausgeschaltet, unabhängig davon ob und wann der Motor läuft. Beim Anschieben greift das aber nicht.

    Sorry Eckart, das meinte ich natürlich, hab mich nur verdrückt ausgekehrt.

    Beim Anlassen, also Drücken des Startknopfs wird der Scheinwerfer ausgeschaltet.

  • Beim Anlassen, also Drücken des Startknopfs wird der Scheinwerfer ausgeschaltet.

    Womit sich wieder die Frage stellt, ob es was nützt, während des anrollens den Startknopf zu betätigen. Unterstützung durch den Anlasser (falls da noch was dreht) und Abschaltung anderer Verbraucher sollten die Folge sein...

  • Beim Anlassen, also Drücken des Startknopfs wird der Scheinwerfer ausgeschaltet.

    Womit sich wieder die Frage stellt, ob es was nützt, während des anrollens den Startknopf zu betätigen. Unterstützung durch den Anlasser (falls da noch was dreht) und Abschaltung anderer Verbraucher sollten die Folge sein...

    Habe ich getestet. Bringt nichts. Motor zündet einfach nicht.

  • Würde ich wirklich keinem empfehlen, bei 50km/h rollend im fünften Gang bergab die Kupplung loslassen.

    Was soll denn passieren?

    Neudeutsch nennt man das "sich aufs Maul legen" ;)


    Aber mein Verdacht erhärtet sich, dass das Anrollen mit der Maschine generell nicht geht (auch nicht mit Drücken des Startknopfes).

    Und wie gesagt, ich bin der erste der sein Motorrad anschiebt wenn die Batterie leer ist, auch schon bei 1100 ccm gemacht, aber mit dieser Maschine scheint es nicht zu funktionieren.

  • Anderer Ansatz direkt vom BMW Techniker: Ölkohle im Ansaugtrakt - saugt den Sprit erstmal auf wie ein Schwamm bevor es in den Brennraum gelangen kann.


    Dazu müsste aber alles andere i.O. sein, also Batterie, die den Starter ein paar Sekunden versorgen kann ohne komplett einzubrechen und Zündfunke muss da sein.


    Um das zu checken müsste mal mal endoskopieren oder sich tief reinschrauben. Alternativ 500km mit Einspritzungs-Reiniger als Tankzusatz fahren.


    Wenn der Dekompressionshebel "klebt" ist entweder die Feder zu schwach oder das Öl leicht harzig / Rückstände an dem Hebel. Die verbesserten Teile sind dann immer eine gute Kur.

  • Hallo made,

    bist du BMW Techniker?

    Nö, wie kommst du drauf? Ich hatte ja geschrieben, dass ich mit einem Techniker von BMW Motorrad telefoniert hatte, der gab mir diese Tipps.


    Wenn wie in meinem Fall der Leerlaufstepper schon Öl- oder Rußablagerungen hat, dann liegt der Verdacht Nahe, dass das bis zum Brennraum ebenso aussehen könnte.

    Einzig logische Erklärung hierfür könnte entweder zuviel Öl im System sein (wovon ich ausgehe) oder ein Überdruck im Kurbelgehäuse, sodass es die Öldämpfe oder Öl über die Leitung zum Luftfilter-"Kasten" gelangen.

    Bei meiner Maschine war tatsächlich nennenswert Öl dort gelandet - der Luftfilter war auch komplett vollgesaugt. Und den Schmodder zieht es dann durch den Ansaugtrakt.


    Seit der großen Reparatur/Service/Inspektion passt nun der Ölstand und es ist alles sauber geblieben.

    Die Reste von der "Ölkohle" werden chemisch bereinigt, d.h. per spezigischem Kraftstoffzusatz.

    Und falls das nicht ausreicht, kann man immer noch mechanisch reinigen.

  • Wenn wie in meinem Fall der Leerlaufstepper schon Öl- oder Rußablagerungen hat, dann liegt der Verdacht Nahe, dass das bis zum Brennraum ebenso aussehen könnte.


    Ich habe meinen Leerlaufregler auch gereinigt, war sehr dreckig. In den Ansaugtrakt hinein gesehen habe ich auch, das sah nach über 30 tkm alles aus wie neu. Aber Benzinzusatz kann wohl nie schaden.