F 650 ST (1997) geht nach Inspektion plötzlich einfach aus

  • Hallo liebe Forumsmitglieder,

    mein Name ist Andre. 1997 habe ich mir eine neue F 650 ST gekauft und bin seit "erst" 17.000 km sehr zufrieden mit der Maschine. Bis auf das leidige Batteriethema (ich vergesse häufig, sie über den Winter abzuklemmen) gab es bisher keine Probleme.

    Nun sprang sie zur diesjährigen Saisoneröffnung nur zögerlich an, aber nach Unterstützung mit einer Autobatterie klappe es hervorragend.
    Ich vereinbarte einen Werkstatttermin für die Jahresinspektion und fuhr bis dorthin regelmäßig und störungsfrei.

    Bei der Inspektion wurden Öl, Luftfilter und Zündkerzen getauscht.

    Nach der Abholung, auf dem Weg nach Hause, ging die Maschine mehrfach einfach aus. Sowohl im "kalten" als auch im "warmen" Zustand.

    Das erste Anzeichen, dass ich gar nicht als solchens wahrgenommen hatte, war, das die Maschine beim Fahren kurz ruckte.

    An der ersten Ampel, im Standgas (~1400 U/min), machtes es einfach "PLÖPP" und der Motor war aus. Ein kurzer druck af den Anlasser und der Motor lief einwandfrei.
    An Ampeln recht unkritisch, bei Stop-and-go ärgerlich, aber bei Langsamfahrt in Kurven fast tödlich!

    Also wieder zur Werkstatt gebracht.

    Der Mechaniker schaute erst etwas ratlos, holte dann eine Sprühdose, sprühte einige male Richtung Vergaser und meinte irgendetwas von "wohl Vergaser defekt"

    Dann drehte er das Standgas auf 3000 U/min und meinte "so geht's doch".


    Schon mal bei 3000 U/min im Standgas in der Stadt an einer Ampel gestanden? Die Leute gucken, als explodiere die Maschine gleich. Und Anfahren mit der Drehzahl ist auch kein Vergnügen.


    Ich bin technisch nicht ganz unbedarft (Dipl.Ing.), habe aber mit Motoren wenig zu tun.
    Die Zündung habe ich ausgeschlossen, da sich eine Unterbrechung selbiger über den Notstop-Schalter anders anhört.

    Und was kann am Vergaser defekt sein, dass es nur kurze Unterbrechungen gibt (<1sec.), die Maschine aber ansonsten gut fährt?


    Ich bin mit meinem Latein jedenfalls am Ende und die Werkstatt lässt mich auch im Regen stehen.


    Gibt es hier Jemand, der Licht ins Dunkel bringt und mich bei der Instandsetzung unterstützen kann?


    Ich würde mich über zielgerichtete Anrworten freuen.


    Bis dahin allzeit gute Fahrt und bleibt gesund


    Euer Andre

  • Hallo Ralph,

    dnke für die ersten Hinweise.
    Ich habe aber noch eine Frage: Von welchem Regler sprichst Du?


    Andre

  • Versager defekt...plötsinn...

    Kerzen.stecker..eventuell LadestromRegler...ist unterm Sitz das gerippte teil.. aber dann müsste das Kälble sahnig schnurren

  • Hallo Andre,

    Von welchem Regler sprichst Du?

    Der Regler ist ein großes Thema bei der Vergaser-F, weil er unter der Sitzbank zu schlecht gekühlt ist.

    Such einfach mal nach Laderegler mit der Suchfunktion. Hier ein Beispiel, worum es in unzähligen Beiträgen geht: Laderegler versetzen Ur-F 650 (Umbau mit Bildern und technischer Zeichnung)


    Der Fehler spricht aber nicht unbedingt für ein Reglerproblem, weil sich dessen Fehler meistens (aber nicht immer) bei höherer Drehzahl zeigt. Außerdem ist der Regler kein Teil, das bei einer Inspektion angefasst wird. Im Zweifelsfall solltest Du die Bordspannung prüfen.


    Auch nach Vergaserproblem klingt das für mich nicht. Dann eher schon das Zündkerzensteckerproblem.


    Ein Klassiker sind auch lose Batteriepole - schnell und kostengünstig zu beheben, wenn es das war.


    Es liegt nahe, alle Teile zu verdächtigen, an denen die Werkstatt dran war.


    Eckart

  • Kerzenstecker erneuern, und Leerlauf auf 2000 1/min einstellen


    Meine alten Beru-Blechkerzenstecker sahen von aussen richtig

    gut aus, aber waren innen defekt.


    Der Lima-Regler ist es hier wohl eher nicht, da sie im Leerlauf ausging.

  • Wurde im Zuge der Inspektion zufällig der TÜV gemacht und hat da irgendwer am Gaser rumgeschraubt wegen CO2...

    Sollte dies und dabei Magerstufe...uffbasse...nicht nur das der Leerlauf nimmer stimmt.die brennt dann auch zu heiß und schmilzt Löcher in lufikasten...


    War selbst gerade beim TÜV und der junge Ingenieur wollte gerade....konnte ich grad noch unterbinden...

    Und meine 99er läuft satt mit 1500 gem Schätzeisen...bei 3.225% co2 warm

  • Hi,


    und ich würde mir schleunigst eine andere (=qualifizierte) Werkstatt suchen, in der keine sogenannten Mechaniker arbeiten, die anscheinend nur klatschen und tanzen gelernt haben.

    Traurig, welche Leute heutzutage in manchen Werkstätten arbeiten dürfen. Heute lernt man wohl "Auswechselgehilfe" und nicht mehr KFZ-Mechaniker und von derartig alter Technik (= Vergaser bzw. Motor mit Vergaser), scheint in dieser Werkstatt wohl niemand mehr eine Ahnung zu haben.


    Gruß Ralf

  • Heute lernt man wohl "Auswechselgehilfe" und nicht mehr KFZ-Mechaniker und von derartig alter Technik (= Vergaser bzw. Motor mit Vergaser), scheint in dieser Werkstatt wohl niemand mehr eine Ahnung zu haben.

    Was erwarteste denn von gelernten PC SPIELERN...ohne pc geht nix am neumodischen spielzeugs und Ölige Griffel stand nicht im Lehrplan,eigenes Hirn einschalten und Ohr am Motor auch nicht

  • Hallo liebe Unterstützer,

    zunächst einmal vielen, vielen Dank für die schnelle und kompetente Unterstützung.
    Den Zündungsaspekt halte ich für den plausibelsten und werde daher im ersten Schritt Kabel und Stecker erneuern.

    Ergebnis folgt....


    RPU: Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Und das ganze bei einem Stundensatz von +/- 100€. Mein hochqualifizierter Heizungstechniker kostet die Hälfte und er muss einenTeil seiner Arbeitszeit für Fahrzeit "opfern"

    Nur, ob man an einen "Waldorfschüler" geraten ist, stellt sich immer erst hinterher heraus.

  • das ganze bei einem Stundensatz von +/- 100€.

    Dann warst Du vermutlich in einer Vertragswerkstatt. Die haben heute ja auch kaum noch mit Vergasern zu tun.

    scheint in dieser Werkstatt wohl niemand mehr eine Ahnung zu haben

    Ich meine, sogar hier im Forum gelesen zu haben, dass Vergaser heute kein Ausbildungsstoff für Kfz-Mechaniker mehr sind. Da ist das Polemisieren unangemessen. Trotzdem geht es nicht an, so einen Fehler durch Hochdrehen des Standgas zu "beheben".


    Bei einer Werkstatt für Oldtimer wärst Du vielleicht besser aufgehoben (die ST ist ja bald einer), wobei freie Werkstätten eher noch mit so alten Motorrädern zu tun haben.


    Eckart

  • Zitat

    Bei einer Werkstatt für Oldtimer wärst Du vielleicht besser aufgehoben (die ST ist ja bald einer), wobei freie Werkstätten eher noch mit so alten Motorrädern zu tun haben.

    Auch die sterben leider aus (RIP Potti aus Büren) und Ahnung haben die auch nicht immer (VanThom aus Essen lässt mich 2020 mit DOT '86 Reifen losfahren).
    Ich ging davon aus, dass eine Fachwerkstatt schon noch Mechaniker hat, die 23 Jahre alte Motorräder korrekt warten können. Aber die Industrie versteht es halt gut, neue Maschinen zu verkaufen.

  • Ich ging davon aus, dass eine Fachwerkstatt schon noch Mechaniker hat, die 23 Jahre alte Motorräder korrekt warten können.

    Guck halt mal zum Stammtisch Kölner Westen und schwatz dort mit Insidern

    Oder schwatz direkt mim macgyver in Kölle...falls dir das von Neuss nicht zu weit ist

    Unter gleichgesinnten Stammesbrüdern sollte sich eine Lösung finden

  • Die Zeiten haben sich halt geändert. Wer heute noch ein Fahrzeug mit Vergaser fährt, der muss entweder selber schrauben, oder wirklich wissen, wo er hingehen kann. Ich habe meinen ersten PKW mit geregeltem Kat 1987 gekauft und da waren schon Kfz.-Mechatroniker gefragt für die Wartung. Selbst DB-Vertragswerkstätten hatten da noch Probleme mit Klimaautomatik etc. und Weber Vergaser bei einem AR GTV konnte selbst in München niemand vernünftig synchronisieren.

    Viel Kenntnisse gehen mangels Bedarf eben verloren