Aktuelle Erfahrungen mit LIon Batterie

  • Hallo Leute,

    ich spiel mit dem Gedanken eine LIon Batterie einzubauen. Gibt es dazu hier im Forum aktuelle Erfahrungen? Habe diesen Batterie Typ in der 1150GS in Verwendung und bin bis jetzt sehr zufrieden damit.

    Vielen Dank für Euer Feedback.

    Grüße

    Robert

  • Hallo Robert,


    ich habe seit knapp 2 Jahren und circa 30000 km eine Shido-Batterie verbaut. Meine F 650 GS Dakar hat das Problem, dass irgendwas (im ausgeschalteten Zustand) wohl Strom zieht und in Folge die Bleibatterien maximal 2 Saisons gehalten haben. Da die Lithium-Batterien durch eine Tiefenentladung weniger geschädigt werden, habe ich gewechselt. Soweit kann ich auch nichts negatives berichten.


    Allerdings sollte man 3 Dinge beachten.

    1. ) Die Lithium-Batterien haben bei gleicher Startleistung nur ca. ein Drittel der Kapazität. Meine hat 4 Ah und war durch oben beschriebenen Fehler schon 3x so weit entladen, dass nicht mal mehr die Uhr was anzeigte. Allerdings hat die Batterie das gut verkraftet und startet bis jetzt gefühlt kraftvoller als eine neue Bleibatterie.

    2.) Lithium Batterien verlieren bei Kälte stark an Leistung. Shido gibt einen Temperaturbereich über 10 °C an. Bei Temperaturen darunter führt das Laden wohl zu Schädigungen. Da sehe ich aber gerade bei der F 650 GS weniger Probleme, da die Batterie direkt neben dem Öltank verbaut ist und somit nach kurzer Zeit gewärmt wird. Ebenso merkt man deutlich, wie mit sinkender Temperatur die Startleistung abnimmt. Bei 0 °C hat sie bei mir noch ziemlich zuverlässig gestartet, meistens auch noch bei -5 °C. Ich bin beide Winter bis auf 1-2 Monate durchgefahren und habe nur wenige Male Starthilfe benötigt (Powerbank mit Starthilfefunktion). Aber bei Temperaturen unter 0 °C fahren ehrlich gesagt doch eh die wenigsten noch.

  • Ich würde den Stromdieb suchen und das Problem beseitigen. Dann könnte man den billigsten Bleiakku verwenden der passt und müsste sich keine Gedanken machen ob der Regler sich mit dem Akku verträgt oder umgekehrt. Abgesehen vom Preis. Ich habe in den letzten 3 Jahren nicht einmal Wasser nachfüllen müssen, absolut billigster Bleiakku von TL sowie Shindengenregler.

  • CM1987 Danke für die ausführlichen Infos. Ich hab wie gesagt in der 1150er auch gute Erfahrungen gemacht. Ich finde es auch einfach cool, so einfach doch eine nicht unerhebliche Gewichtsersparniss zu bekommen und das doch so weit oben (vorne zugegebenermassen aber so what).

    @Ekkehardt, kann schon sein dass das auch mit einer Säure Batterie funzt aber so etwas kommt mir nicht mehr ins Bike.

  • Hallo Ekkehart,
    den Stromdieb gibt es seit 2007 und ich habe in den ersten Jahren hunderte Euros in BMW Werkstätten gelassen, wobei auf Verdacht diverse Teile getauscht wurden, leider ohne Erfolg. Die günstigste Möglichkeit war alle 2 Jahre eine neue (Billig-) Batterie für 35 Euro zu kaufen mit der Gefahr hin und wieder mal anschieben zu müssen. Ich hatte auch eine Markenbatterie, Gelbatterie etc. ausprobiert, aber die haben (in meiner Maschine) auch nicht länger gehalten.


    Es sieht so aus, dass die Lithiumbatterie für mich eine gute Variante ist. Dabei muss man natürlich beachten, dass man für den Anschaffungspreis von 85 € viele viele Jahre Bleibatterien fahren kann.


    Ich habe noch vergessen, dass der Hauptproblem der Lithiumbatterien ist, dass sie niemals mit mehr als 14,5 V geladen werden dürfen. Ich habe 2 Originalregler der F 650 GS durchgemessen und die regeln beide im Stand zuverlässig bei 14,2-14,3 V ab. Ich habe ein Voltmeter installiert und habe während der Fahrt auch noch nie mehr gesehen. Es gibt hin und wieder mal eine Spannungsspitze von 14,5 V, aber das maximal für eine Sekunde.

    Ich erlebe dafür häufiger, dass bei Überhitzung des Reglers die Bordspannung unter die Leerlaufspannung (Blei: 12,7 V, Lithium: 13,3 V) der Batterie fällt. Wenn man bei 40 °C im Bachbett in Albanien seine Maschine durch den losen Untergrund quält (praktisch ohne Fahrtwind), fährt man teils minutenlang auf Batterie. Aber da gabs bei mir weder früher auf Blei noch heute auf Lithium Probleme.

  • Uhren ziehen Strom..

    Das ist richtig, aber die Digitaluhr einer Dakar dürfte zu vernachlässigen sein.
    Hier gibt es sicherlich einen anderen "stillen" Verbraucher, wie USB-Anschluß, Navi-Spannungswandler etc. . Selbige aufzuspüren scheint hier aber nicht gewünscht zu sein.

  • Hallo Volker, ich wollte diesen Thread nicht mit dem Problem Kapern, das hat ja nur am Rande was mit der Lithium Ionen Batterie zu tun. Ich hatte zu dem Thema Batteriesterben vor 10+ Jahren auch Mal einen eigenen Beitrag erstellt. Ich war damit mehrmals in Werkstätten, habe viele Stunden selbst gesucht, zumal ich seit circa 2010 jede Arbeit am Motorrad selbst mache.

    Ein Navi oder anderes Zusatzgerät ist es nicht. Der Strom nach m Ausschalten fällt nach 1-2? Minuten auf den minimalen Sollwert ab. Die Ampere-Zahlen habe ich nicht mehr im Kopf, aber ich habe es über die Jahre mehrmals gemessen.

    Es ist außer bei Stürzen noch nie eine Sicherung geflogen. Ich kann es mir eigentlich nur erklären, dass vielleicht bei starker Feuchtigkeit (oder Neigung oder was auch immer) irgendwo ein Kriechstrom entsteht.

    Auf alle Fälle habe ich nach mehreren Jahren irgendwann resigniert und tausche einfach die Batterien, wenn sie durch sind.

    Wenn jemand sowas schon Mal hatte und einen spezifischen Tipp hat, gerne her damit!

  • Ich glaube, dass der Regler der GS ungefährlich für Li Batterien ist. Ladespannung war bei mir immer knapp über 14V im Leerlauf und bei höherer Drehzahl eher weniger (zwischen 13,5 und 14,0). Aber prinzipiell ist der nicht für Lithium gemacht worden, weil das damals halt noch kein Thema war. Also er hat halt keine Schutzschaltung drin, die bei modernen Moppeds anzunehmen wäre.


    Es gibt hier ein paar Offroad-Leichtbauer, die damit glaube ich Erfahrung haben. 2meDakarRay, Toby, davhoffi und DakarBGD hat einer von euch eine Li Batterie mit Serien-Laderegler verbaut? Funktioniert gut?

  • Moin,


    ich fahre seit nun mehr 5 Jahren eine LiFePo4-Batterie mit Serien-Regler. Keine Probleme.

    Ich habe mir auch mal zum Spaß ein mini-Voltmeter-Schätzeisen ins Cockpit gebaut um Ausreißer festzustellen. Die Werte liegen im von bwm genannten Bereich.


    Also: Den Umbau kann man problemlos machen und damit schnell 4 kg sparen.

  • Jap, hatte ich auch drin und Moritz Langzeiterfahrung zeigt, dass das kein Problem ist.
    Bisher hier noch nicht erwähnt, es muss gar keine monströs große Batterie sein, ich hab zwar gerade keine Daten mehr, welche ich eingebaut hatte, aber die war schon recht klein dimensionier, ich meine keine 2Ah. :/


    DakarBGD hat eine noch kleinere drin und ich meine die läge unter 50€, Mo bitte berichtige mich, wenn ich falsch liege. Aber damit ist die Sache dann auch keine Frage des Preises mehr, denn das legt man in etwa auch für eine GEL- oder AGM-Batterie hin.


    Dass man keine Säurebatterie einbauen sollte, leuchtet hoffentlich ein, auch wenn die nochmal günstiger sind. ;)

    Gruß David :wave:



    M.C. Knitterfrei


    Der Verbrauch meiner Dakar...

  • Habe meine zwar erst seit 2 Wochen und kann deshalb keinen Langzeit-Test abgeben. Aber preislich liegt das wirklich nicht mehr über einer AGM oder Gel Batterie. Säure kommt bei mir sowieso nicht in Frage weil ich viel im Gelände fahre und das Motorrad auch mal herumliegt. Und ich mag nicht wenn da irgendwas ausläuft


    In der Beschreibung meiner LifePO4 Batterie steht übrigens ein Grenzwert zum Laden von 15.0V und nicht 14,5 wie oben schonmal angemerkt.

  • Moin,


    meine hat seinerzeit nur knapp über 30 Euro gekostet, aber das war bevor es ein Trend wurde, die Dinger in Mopeds einzubauen und alle noch: "Ohhh Vorsicht" gerufen haben.

    Ich weiß das Modell nicht mehr genau, aber es ist eine JMT, ich habe was von 6Ah im Kopf - funktioniert weil die LiFePos in der Lage sind über 90% ihrer Kapazität sehr schnell abzugeben, wodurch die Startströme höher sind, als bei herkömmlichen, die nur geringere Anteile abgeben können. Daher benötigen die herkömmlichen Batterien deutlich mehr Gesamtkapazität um die nötigen Startströme aufzubringen.

    Das längerer Betrieb von Verbrauchern damit nicht möglich ist, leuchtet ein. Daher muss man vorsichtig sein, wenn die Verbraucher (u.U. Fern+Abblendlicht, Nebler 2x55W, Griffheizung, Sitzheizung, ...) mehr ziehen, als die LiMa liefert. Das macht die LiFePo nicht mit...

    Auch längere Tests oder ähnliches bei Umbauten sind schwierig.


    Andersherum sollte man wenn es sehr kalt ist vorm Starten mal das Fernlicht anmachen, da die Batterie warm werden muss, um die Startströme zu Verfügung stellen zu können. Sonst bricht sie auch ein, aber das Problem habe ich i.d.R. erst ab 3°C etwa bemerkt.

  • ich wollte diesen Thread nicht mit dem Problem Kapern, das hat ja nur am Rande was mit der Lithium Ionen Batterie zu tun.

    Das hat allerdings schon etwas mit Erfahrungen zu Lithium-Batterien zu tun.

    Lies hier: LiFePO4 Batterie + "Parklicht"

    Weil dieser Batterietyp bei gleicher Kapazität einen etwa vierfach höheren Startstrom liefert, haben diese Batterien nur 1/4 der Kapazität von Bleibatterien. Im Fahrbetrieb ist das egal und auch für das störungsfreie Anlassen, hat man aber einen bekannten oder unbekannten Sauger verringert er das Durchhalten im Stand. Aber wann braucht man schon mal das Standlicht ?
    Und beim Rest passt man ein bisschen mehr auf. Wer sich soviel Gedanken um die Batterie macht, wird wohl keine langen Standzeiten haben und wenn doch, sich auch dann rechtzeitig kümmern.


    Ich habe noch vergessen, dass der Hauptproblem der Lithiumbatterien ist, dass sie niemals mit mehr als 14,5 V geladen werden dürfen. Ich habe 2 Originalregler der F 650 GS durchgemessen und die regeln beide im Stand zuverlässig bei 14,2-14,3 V ab. Ich habe ein Voltmeter installiert und habe während der Fahrt auch noch nie mehr gesehen. Es gibt hin und wieder mal eine Spannungsspitze von 14,5 V, aber das maximal für eine Sekunde.

    Die Sache ist wesentlich komplizierter: Die gemessene Spannung im Fahrberieb hängt nicht nur vom Regler ab sondern auch von der Batterie. Und: Es ist eigentlich eine Gleichspannung, die von einer Wechselspannung überlagert ist. Das Regeln vollzieht sich nicht im Sekundenbereich, sondern im Millisekundenbereich. Die Spitzenspannung liegt über dem Mittelwert, ist also höer als das Voltmeter anzeigt, aber es hängt vom Betriebszustand ab, um wieviel. Ich habe das mal in diesem Thread dargestellt:

    Welche Aufgabe hat die Lichtmaschine und die Batterie Modell 2006 - nur durch fortgeschrittene Schrauber beantwortbar

    Ich glaube, dass der Regler der GS ungefährlich für Li Batterien ist.

    Eine Lithium-Batterie, die für den Betrieb in einem Kfz konstruiert ist, das seinerseits mit einer Bleibatterie konstruiert worden ist, muss mit dem serienmäßigen Regler zurechtkommen und enthält deswegen Elektronik, die das möglich macht.

    Insofern musst Du meine Überlegungen im oben verlinkten Thread gar nicht nachvollziehen (dazu dürfte auch nur ein Teil der Leser hier in der Lage sein).


    Für den Betrieb in einem Kfz konstruiert ist allerdings nicht gleichbedeutend mit dem Betrieb an einem beliebigen Ladegerät. Da diese ja eine x-beliebige Ladestrategie für Blei-Akkus verfolgen könnten, sollte man darauf achten, dass man eines nimmt, das ausdrücklich für Lithium-Akkus geeignet ist.


    ein paar Offroad-Leichtbauer, die damit glaube ich Erfahrung haben

    Ich habe zwar keine eigenen Erfahrungen zu diesem Thema, im Zweifel würde ich mich aber auch von solchen Erfahrungen leiten lassen.


    Ich erlebe dafür häufiger, dass bei Überhitzung des Reglers die Bordspannung unter die Leerlaufspannung (Blei: 12,7 V, Lithium: 13,3 V) der Batterie fällt. Wenn man bei 40 °C im Bachbett in Albanien seine Maschine durch den losen Untergrund quält (praktisch ohne Fahrtwind), fährt man teils minutenlang auf Batterie.

    So ein Reglerverhalten war mir bisher nicht bekannt. Dabei kann ein nach dem Kurzschlussprinzip arbeitender Regler den durch ihn fließenden Strom eigentlich kaum verringern, sondern eigentlich nur zwischen zwischen Kurzschluss und Verbraucher schalten. Hast Du mehr Informationen dazu ?


    Eckart

  • JMT ist richtig, die hatte ich auch, aber 6Ah sind es definitv nicht, das möchte man nicht bezahlen. ;)


    DakarBGD ich habe mal einen alten Mailverlauf über diese Diskussion von '15 rausgekramt, folgendes Zitat: ...nun ist das hier ja nur eine 1,pz Ah Batterie {pz = paar zerquetschte}...


    Also sind es bei Mo tatsächlich unter 2Ah und ich meine Lasse und ich hatten, weil wir schiss hatten um die 2Ah gekauft. Da es bei Mo aber immer noch funktioniert, würde ich sagen, da kann man fast nichts falsch machen...


    Der damalige Käufer meiner Maschine ist scheinbar nicht mehr hier im Forum, sonst hätte man mal fragen können, was aus der Batterie wurde. tuxbrother hat krx die Maschine noch, bzw. gibts noch Kontakt?

    Gruß David :wave:



    M.C. Knitterfrei


    Der Verbrauch meiner Dakar...

  • Hallo,


    also ich habe mittlerweile 5 Mopeds auf die Shido LiFePo4 Batterien umgerüstet und kann

    eigentlich nur Positives dazu sagen. Die Selbstentladung ist verschwindend gering, man

    spart eine Menge Gewicht, gewinnt viel Platz für z.B. Zusatzwerkzeug bei Urlaubsfahrten

    und wenn man einmal ein passendes Ladegerät hat sind sie problemlos zu warten.


    Mir kommt nix anderes mehr ins Haus.


    Über die Nachteile bei niedrigen Temperaturen kann ich mangels Erfahrung nichts sagen.

    Gruß

    Hansemann

  • Moin,

    alle Jahre wieder........ ganz so schlimm ist es nun doch nicht, aber gestern habe ich auf einer Ausfahrt eine hübsche ADAC Frau kennen lernen dürfen. Nach 2 Std Fahrt für ein Foto halt gemacht und dann nix mehr. BATTERIE war vor der Fahrt am Ladegerät und hatte dann, gemessen von der nette Dame noch 9,5V.

    Mein Akku ist jetzt 18 Monate alt und geht heute zurück zu Mama und ich bekomme Neuware.

    Den Rekord mit 5 Jahren Durchhaltevermögen hält übrigens die billigste Säurebatterie von Louis.


    Lieben Gruss

    André

  • ...Mein Akku ist jetzt 18 Monate alt und geht heute zurück … Den Rekord mit 5 Jahren Durchhaltevermögen hält übrigens die billigste Säurebatterie von Louis...

    So mache ich das seit Jahren: es kommt eine einfache Säurebatterie rein. Wenn es Probleme gibt wird die ohne zu Zögern ausgetauscht. Manchmal halten die Dinger 1 Jahr, mal halten sie 5 Jahre.


    Und noch was: nach meiner Erfahrung ist in 3 von 4 Fällen bei Motorproblemen die Batterie schuld!

  • Ich fahre ja nun auch seit einer Weile - zunächst platzbedingt, da wegen großem Luftfilterkasten und großem Öltank nicht einmal genug Platz für die Hawker PC310 geblieben ist,

    die die ganzen Jahre zuvor im Einsatz war - eine Lithiumbatterie.

    An der Reiseoryx werkelt eine klitzekleine JMT HJTZ7S-FP (2.42 Ah), an der Race-Oryx ist eine JMT LTM14 (4 Ah) verbaut.

    Das ich bei Letzterer eine größere verbaut habe, das hat in der Hauptsache damit zu tun, dass der Batteriehalter für eine Hawker PC310 vorgesehen wurde,

    dieser ist wiederum integraler Bestandteil einer Baugruppe, daher musste die Batterie da ähnlich große Abmaße haben.




    Zwei, drei Punkte die ich kurz aufgreifen will:



    Thema Ladegerät:


    Braucht man eigentlich nicht. Geringe Selbstentladung und so. Aber gut:


    Wer ein Labornetzgerät hat, 15V und 2A langen völlig, der hat bereits ein geeignetes Ladegerät. Habe ich auch u.a. dafür im Einsatz, mehr braucht es für Lithiumakkus nicht.

    Komplizierte Ladekurven mit Desulfatierung etc. braucht es nicht, bei der Lithiumtechnologie.


    14.4V (nachmessen, Toleranz gibts halt, im Zweifel besser auf 14-14.2V gehen) einstellen, Ladestrom eigentlich ja irgendwo um 0.5 bis 0.8C,

    ich bleib da lieber am unteren Rand, 0.5C.

    Wenn die Spannung nahe der Endspannung ist (~0.2V), dann langt das, den Rest erledigt die LiMa, wenn die Batterie wieder im Einsatz ist.


    Eine richtige Step-by-Step Anleitung gebe ich mit Absicht nicht, denn wer keinerlei Erfahrung in dem Bereich hat, der kauft besser ein Ladegerät, was er nur anstöpselt,

    denn bei falscher Bedienung schafft man dass auch mit einem kleinen Labornetzgerät im Zweifel ein Feuerchen mit Lithium als Brennstoff zu entzünden.



    Thema "Starten bei Kälte". Das ist ein reales Problem,

    aber nicht gaaaanz so dramatisch wie es manchmal dargestellt wird.

    Kurzum das Motorrad wird, nach kurzem Ächzen, in der Regel anspringen.

    Wenn man der Batterie aber etwas helfen will, dann schaltet man zunächst für ein paar Minuten einen andere Verbraucher ein,

    das wärmt die Batterie und diese kann dann direkt höhere Startströme mobilisieren als eine kalte Batterie.

    Es reicht das Licht anzuschalten. Hilft natürlich wenig, wenn man LED Beleuchtung hat (...ein Glück hab ich wenigstens noch das Xenon Fernlicht!).






    Dann wäre da noch das Thema Starthilfe:

    Bei Lithiumakkus kann Starthilfe zur Brand und/oder Explosion führen.

    Um das auf die Schnelle zu erklären, fragen wir uns, was ist Starthilfe eigentlich?


    Kurz gesagt: Nichts anderes als das Laden mit (sehr) hohen Strömen.


    Und was soll man bei einer Lithiumbatterie tunlichst vermeiden? Genau, zu hohe Ladeströme (und Spannung, aber das ist für Starthilfe per Überbrückung irrelevant, solang keiner auf die Idee kommt Starthilfe von einem 24V Fahrzeug zu nutzen)!


    Oder ums anders zu sagen, wenn es zur Starthilfesituation kommt (habe ich einmal gehabt, Licht angelassen),

    nicht einfach die nächste LKW Batterie packen und anklemmen.

    Sondern Hirn einschalten, erst dann handeln. Viele Lithiumakkus sind inzwischen Schnellladefähig,

    JMT gibt bis zu 90% in 6 Minuten an, also einen Ladestrom von um und bei 9C (C = Kapazität), um die zwei Batterietypen zu nehmen, die ich nutze,

    ergo ca. 22A bei der kleinen, ca. 36A bei der großen.

    Angegeben also normaler Schnellladestrom seitens JMT sind dennoch nur 12A bei der kleinen, 20A bei der großen, also ca. 5C.



    Nun hat selbst die kleine einen Kaltstartstrom weit jenseits dessen,

    also selbst das Überbücken einer tiefentladenen Lithiumbatterie Typ X mit einer geladenen Lithiumbatterie Typ X ist keine gute Idee.

    Aber: Ist die Batterie nicht tiefentladen, dann zieht sie auch nicht den vollen Kaltsartstrom der geladenen Batterie.


    Entgegen dem üblichen Prozedere beim Überbrücken von Blei-Säure Batterien sollte der Motor der "Spenderfahrzeuges" daher initial NICHT laufen,

    um den "Ladestrom" (nochmals, nichts anderes ist das Überbrücken) zu limitieren.

    Bei Blei-Säure Batterie im Spenderfahrzeug ist es jedoch hilfreich den Motor dann zum starten des Fahrzeuges mit platter Batterie zu starten,

    nachdem eine Weile "geladen" wurde, um die Spannung auf das Level der Lithiumbatterie zu bringen.


    In meinem damaligen Falle war die Batterie nur gerade so schwach, dass es eben nicht mehr zum Starten gelangt hat, aber nicht tiefentladen (erinnere mich nicht mehr an die gemessene Spannung), da wurde einfach mit einer Blei-Säure Batterie überbrückt und fertig, da ist nix passiert, trotz laufendem Motor.



    Ein paar hilfreiche Gedanken zu dem Thema sichere Starthilfe bei Lithiumakkus finden sich hier, auf englisch:


    https://msxxfast.wordpress.com…thium-motorcycle-battery/






    Thema Kapazität:


    Die Batterien haben eine deutlich niedrigere Kapazität.


    Technisch bedingt brauchts für die nötigen Startströme nicht die Kapazitäten einer Blei-Säure Batterie, da man quasi mehr Saft aus weniger Inhalt quetschen kann.

    Eine Batterie mit gleicher Kapazität wie eine vergleichbare Blei-Säure Batterie wird teuer.

    Schlechte Nachrichten für all diejenigen, die die Zündung auf "Park" lassen um auf Reise nochmal kurz das Handy oder sonst was laden.

    So kam es auch zu meiner platten Batterie (siehe voriges Kapitel), mein USB Ladegerät ist mit der Zündung gekoppelt,

    das war bei der Hawker auch kein Problem, wenn das dann nochmal kurz anblieb, da dachte ich, das wird bei der Lithium auch kein Problem sein,

    zumal da vielleicht 10 Watt an LEDs (einschl. Abblendlicht) an bleiben.

    Pustekuchen.


    Dessen muss man sich einfach nur bewusst sein. Im Alltagsbetrieb völlig wurscht, nur Zündung eingeschaltet lassen ums Handy o.ä. zu laden sollte man unterlassen.





    Fazit:


    Würde ich mir wieder eine Lithiumbatterie kaufen?

    Auch nach kurzer Testphase (~15.000km, ein Jahr): Ja.


    Kostet nicht mehr als eine brauchbare AGM Batterie, die für mich seit jeher wichtig war, weil offene Batterien halt den - in meinen Augen als Endurist enormen - Nachteil haben, dass die auslaufen, wenn der Bock mal irgendwo liegt.

    Oder kostet sogar deutlich weniger als beispielsweise die Hawker Batterie die ich vorher immer genutzt hatte.

    Die liegt so bei 130€, hielt aber auch ewig.


    Gewicht: Auf der Straße ziemlich wurscht, im Geläuf freut man sich an anstrengenden Tagen über jedes kg weniger.

    Und das sind mal eben 3 bis 5 kg für was...20€ mehr? (im Falle der 4 Ah Batterie, sonst sogar ohne Mehrkosten gegenüber einer AGM)

    Ich weiß, ohnehin gewagtes Statement von jemandem, der 165kg Maschinen als "relativ leicht" bezeichnet, jeder mit ner Sportenduro lacht da drüber.


    Nachteile...joa...kann halt mein Handy nimmer nach der Fahrt laden, sondern nur während. Hab mir jetzt halt ne Powerbank gekauft,

    ist eh bequemer das Handy dann einfach bei Bedarf nachts im Zelt zu laden.


    Und die Starthilfe ist nicht so trivial wie bei einer Blei-Säure Batterie (egal in welcher Form, offen, AGM, Gel....),

    sondern involviert bestenfalls ein Multimeter und braucht statt wenigen Sekunden mitunter ein paar Minuten.


    Kaltstartverhalten ist schlechter, aber auch nicht katastrophal, in Sibirien oder Finnland würde ich ggf. weiter auf eine Blei-Säure setzen, aber nicht hierzulande.





    Oder kurz gesagt: Ich bin der Meinung, dass sich da noch viele Vorurteile aus den ganzen frühen Zeiten der Lithiumzellen halten,

    aber in der Realität sind die größten Minuspunkte meiner Erfahrung nach das Kaltstartverhalten, was ich aber gemessen an den letzten Wintern hierzulande als eher unproblematisch verwerfen würde und das weniger triviale Überbrücken (aka Schnellladen) einer entladenen Batterie, da der Ladestrom eben unbedingt begrenzt werden muss.


    Aber da verweise ich auf den oben verlinkten Blogeintrag, möglich ist es dennoch - ohne Einsatz von Hightech - zu überbrücken.