Vermurkste Ölablassschraube

  • `nabend,

    an der CS meiner Frau steht ein Ölwechsel an, und da ich mir die Ölablassschraube vorher angehen habe liegt bereits eine neue hier.

    Aber die alte Schraube ist so vermurkst und festgeballert (so wie auch einige andere Schrauben an der CS) dass ich gleich beim ersten Versuch mit der passenden Nus durchgerutscht bin.

    Bevor ich jetzt rumprobiere hat vielleicht jemand den ultimativen Tip wie ich die Schraube unfallfrei da raus bekomme...:notworthy1:


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  • Bei einem Innenseckskant ist es wichtig, dass das Werkzeug ganz in der Schraube eintaucht. Das scheint nicht der Fall. Hier hilft meist mit leichten Hammerschlägen das Werkzeug in die verformte Aufnahme der Schraube "einzutreiben". Wie weit lässt sich ermitteln wenn man es in die neue Schraube steckt und eine Markierung am Werkzeug anbringt. Es sollte zwischen Stecknuß und Ratsche möglichst keine Verlängerung verwendet werden. Besser wäre ggf. zum Lösen einen Inbusschlüssel zu verwenden. Das kurze Ende in die Schraube und auf das lange Stück ein Stück Rohr als Hebel. Zusätzlich sollte in diesem Fall mit einem Heißluftfön die Schraube erwärmt werden. Ich denke um die 60 Grad sollte passen.

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Hallo Michel,

    die Stecknuss passt bündig rein, also genau so tief wie in der neuen Schraube, rutscht halt durch sobald ich versuche mit entsprechender Kraft zu drehen, das Ding sitzt bombenfest.

    Wenn ich die Schraube erwärme geht sie noch schwerer auf da sie sich ausdehnt.

    Wenn etwas erwärmen dann das Gehäuse und die Schraube selbst abkühlen, muss mal neues Kältespray besorgen.

  • Schraube anwärmen wurde schon gesagt . Wenn der Bit auch mit einschlagen nicht mehr greift gibt es noch die Möglichkeit ein minimal grösseres TORX- Bit mit dem kleinen Hammer fest einzuschlagen und dann mit einem kleinen Schlagschrauber oder einem Hammer - Schlagschrauber die Schraube zu lösen .

    Wenn das nicht zum Erfolg führt bleibt noch das eintreiben eines Schlitzschraubendrehers . Fals die Schraube mit Hochfester Schraubensicherung eingesetzt wurde musst Du sie auf ca 300 Grad Celsius erwärmen .

    Also kräftig warm machen sollte helfen .



    Oesie

  • Ich habe so ein Problem mit einem linksgewinde Schneider (feingewinde) und einer passenden linksgewinde Schraube gelöst. Grundsätzlich ist die Frage ob der Durchmesser der Schraube noch dafür ausreicht. Sonst schneidest du in das Rechtsgewinde, wäre nicht schön. Von einem Linksausdreher würde ich abraten, da er konisch ist wird die Schraube nach außen gedehnt.


    Viel Erfolg

  • Mein Rat: Finger weg von Linksausdrehern. Wenn Dir der in dem Loch abbricht, und die Mistdinger sind spröde, dann ist Essig, weil Du die nicht ausgebohrt bekommst. Da habe ich echt schlechte Erfahrungen mit.

    Aufwärmen der Schraube dürfte eher kontraproduktiv sein, wenn dann müsste man den Motor wohl warmlaufen lassen und die Schraube mit Kältespray behandeln. Aber will man diese Schock-Temperaturdifferenz in Alu? Bin kein Maschinenbauer....


    Den Bund mit einer Zange zu greifen kannst Du bei diesen Schrauben m.E. vergessen, wenn nicht eine übermäßig dicke Dichtung drunterliegt. Aber ´ne Knipex Cobra mal versuchsweise dranzuhalten wird nicht schaden.

    Hochfeste Schraubensicherung sollte da nicht drin sein; das ist die Ölablaßschraube. Da ist eher das Gewinde verölt. Aber generell sehe ich das wie Oesie.


    Die Macken in dem Ding sehen irgendwie so aus, als wäre da schon mal einer mit einem Torx-Einsatz drangewesen. Je nach Vorhandensein würde ich folgende Varianten zuerst versuchen:

    • Präzise passendes Inbus-Bit versuchen, keine Baumarkt-Grabbeltisch-Ware.
    • Ggf. zusätzlich eine Stabilisierungspaste wie Liqui Moly Schrauben-Grip ausprobieren.
    • Übergroßen Bit am Schleifbock passend schleifen, bis er sich gerade so einschlagen lässt.
    • Gut passenden Torx-Bit oder scharfkantig (geschliffenen) Schlitzschrauberbit tief einschlagen, Schraube mit manuellem(!) Schlagschrauber losbrechen.


    Ich überlege gerade, ob ich für den Fall der Fälle, also wenn wirklich gar nix anderes mehr geht, lieber ein Rechtsgewinde reinschneiden würde, eine Schraube mit Kontermutter reindrehen würde und dann mal versuchen, die Schraube rauszudrehen während eine zweite Hand die Kontermutter hält. Eine normale Schraube kriegt man im Zweifel eher wieder raus als einen gehärteten, abgebrochenen Linksausdreher....

    Grüße

    Chris

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  • womit ich bei etwas größeren Schrauben auch guter erfolge hatte: Am Rand der Auflage mit einem Meisel in Aufdrehrichtung klopfen. Feinfühlig mit kleinem Hammer. Der Meisel soll sich ins Material eingraben und dann auf der äussersten Kante mit maximalem Hebel drehen.

  • Danke für die vielen Tips und Hinweise.

    Wie genau funtioniert der Schrauben-Grip von LM? Was ich auf die Schnelle darüber gelesen habe klingt recht sympatisch.

    Ich gehe mal in mich und schaue in welcher Reihenfolge ich am besten vorgehen werde...

  • Präzise passendes Inbus-Bit versuchen, keine Baumarkt-Grabbeltisch-Ware.

    Hazet Imbus Bits sind leider schrott. PB Swiss Tool ist recht gut. Das non-plus-ultra sind aber die Hex-Plus Imbus Bit/Steckschlüssel von Wera. Gibt es übrigens bei Toom und bei der Tante Louis ;)


    Aufwärmen der Schraube dürfte eher kontraproduktiv sein, wenn dann müsste man den Motor wohl warmlaufen lassen und die Schraube mit Kältespray behandeln. Aber will man diese Schock-Temperaturdifferenz in Alu? Bin kein Maschinenbauer..

    Ich würde den Motorblock um die Schraube rum mit dem Heissluftföhn erwärmen.


    Wenn alles fehlschlägt eine Mutter auf die Ablassschraube schweissen lassen.

  • Ich hab sowas Ähnliches schonmal lose bekommen, indem ich mit nem Dremel (Oder lieber ein entsprechendes Multitool einer anderen Firma) außer-mittig ein "Kerbe", ähnlich eines invertierten Sägezahns) in die Schraube geschnitten haben und zwar so, dass man an der steilen Flanke einen Schlitzschraubendreher ansetzen kann und die Schraube lose-meißelt (mitm Hammer aufn Schraubenzieher). So kriegt man ein brauchbares Losbrechmoment auf die Schraube. Zumindest bis zum ersten Abrutschen. Man muss halt tierisch aufpassen, dass man nicht zu tief schneidet.


    Andere, unschönere Variante: Wie wäre es, wenn du die schraube drin lässt, durch bohrst und dann ein neues, kleineres Gewinde rein schneidest für eine kleinere Öl-Ablassschraube? Is halt irgendwie Pfusch mit Anlauf, aber funktional.

  • Wie genau funtioniert der Schrauben-Grip von LM? Was ich auf die Schnelle darüber gelesen habe klingt recht sympatisch.

    Ich gehe mal in mich und schaue in welcher Reihenfolge ich am besten vorgehen werde


    Anleitung steht auch auf der Tube

    einfach etwas in den Schraubenkopf träufeln , Werkzeug hinterher die Reibung wird um ein vielfaches erhöht

    benutze das Zeug immer bei Bremsscheibenschrauben + Hitze

    so vermurkst man mit gutem Werkzeug keine Schrauben und leicht beschädigte Schrauben funktionieren wieder ;)


    :wave:


    Mac

  • Hast du es schonmal wie hier empfohlen mit einem Hand-Schlagschrauber versucht?


    Ist zunächst das einfachst...


    Dazu meinetwegen den Motor erwärmen, Schraube kühlen und "Schraubengrip".


    Wenn das nicht hilft wird es eh kompliziert.

  • Ich habe mit Schraubenausdrehern gute Erfahrungen gemacht. Ansonsten wäre Kältespray auf die Schraube eine Möglichkeit. Aufgrund der guten Wärmeleitfähigkeit des Motorgehäuses halte ich jede Art von Wärme/Kälteeinsatz für nicht sonderlich zielführend. Je nach Größe der Inbusschraube könnte man mit einer Pferdscheibe (Stärke um 1mm) einen Schlitz in die Schraube schneiden und mit einem entsprechen breiten Schraubendreher arbeiten. Möglichst mit 6-kant Ansatz. Oder falls es geht 2 Löcher von etwa 3mm in die Schraube bohren und mit einem Zapfenschlüssel, notfalls selbstgemacht, die Schraube ausdrehen.

    Wenn man zöllige Sechskantschlüssel hat (analog zu Inbus = Allen wrench) findet man einen der etwas größer ist und sich verwenden lässt.

  • Sodele, heute habe ich mal ein bisschen ausprobiert.

    Motor ordentlich warm gefahren, Kältespray auf bzw. in die Schraube, Schrauben-Grip rein, eine größere Torx satt und vorsichtig rein und; nix.

    Oder doch, es rutscht durch :sad:

    Dann noch mit Hammer und Meissel versucht ein ausreichendes Losbrechmoment zu erzeugen, ohne Erfolg. Die Kerbe vom Meissel ist schon so tief dass ich nicht weiter machen wollte.

    Inzwischen glaube ich fast dass die Ablassschraube mit Sicherungmittel reingedreht wurde, so fest wie die ist.

    Große Rohrzange als letzter Versuch, das Ding rührt sich keinen zehntel mm.

    In der Autowerkstatt meines Vertrauens war ich dann noch, die restaurieren auch Oldtimer und haben viel Erfahrung. Unsere Autos bringe ich seit fast 30 Jahren dahin. Die meinten dass sie die Schraube rausbekommen, aber aktuell ist die Hütte so voll dass ich mich hinten anstellen muss...


    Ölwechsel habe ich dann trotzdem gemacht, über die Ablassschraube im Rahmen kommt ja schon über ein Ltr raus, die Ölleitung neben der Schraube unten gibt auch einges her.

    1,8 Ltr. habe ich reinbekommen, warm gefahren und das alles noch mal gemacht, also das Öl im gleichen Verfahren raus und wieder neues aufgefüllt.

    Damit sollte 90% frischen Öl drin sein. Immer noch besser als mit dem alten Öl rumfahren, wobei das immer noch recht gut aussah.

  • vielleicht hat deine KFZ Werkstatt ja Zugriff auf einen Profi-Induktionserhitzer.


    Ich habe mir mal einen "einfachen" selber gebaut - funktioniert hervorragend bei vergammelten , festsitzenden Schrauben,

    dabei bleibt das Umfeld unbeschädigt.


    https://www.autoservicepraxis.…att/tiefenwirkung-2535969


    Bestimmt haben die noch andere Tricks auf Lager - es hört sich aber so an, also ob in diesem Fall

    die Schraube z.B. mit Loctite rot eingesetzt wurde - ca. 200°C wären dann zum Lösen erforderlich,

    an der Stelle absolut unnötig - es sei den , dass Originalgewinde im Gehäuse wurde mal mit einem Einsatz repariert der

    damit eingeklebt wurde und man hat zu viel Schraubensicherung aufgetragen die dann auch in die Gewindegänge gelaufen ist,

    dann Öl Ablassschraube hinterher - die sitzt nun schön fest.


    :wave:


    Mac

  • Servus


    Eure Geduld möcht ich haben !Mit so einem schönen Loch in der Mitte hätt ich keine Minute gezögert und das Teil ausgebohrt.

    Neue Schraube brauchts eh. Späne sind auch kein Problem, spülts eh raus. Falk

    Wer vor der Wahl etwas verspricht darf sich nicht wundern wenn WIR uns verwählen!