Startprobleme F650 BJ 95

  • Moin moin,

    Ich habe mir eine F650 zugelegt, welche beim Kauf einmal kurz ansprang und dann war Ende. Vermutung, dass sie Trockengelaufen ist, da wenig bis gar kein Sprit im Tank war.
    Nun habe ich den Vergaser überholt, also zerlegt, im Ultraschallbad gereinigt und einen neuen Düsensatz + Dichtungen verbaut.
    Die Düsennadel (die in der Membran hängt) habe ich jedoch nicht getauscht, weil die aus dem Satz sehr viel länger war, als die Originale, jedoch sollte dies nicht das Problem sein, da sie frei von Verstopfungen ist.
    Des Weiteren habe ich die O-Ringe der Schwimmerhalter nicht getauscht, weil diese ebenfalls gefehlt haben, sind aber schon nachbestellt.

    140er Hauptdüse ist verbaut gewesen und auch wieder verbaut.


    Der Vergaser läuft nicht über und der Krümmer wird nicht warm, wie es in anderen Beiträgen erwähnt wurde. Der Sprit ist seit ca. 4 Wochen im Tank. Habe auch schon mal gut 2-3 Liter mit Einstellung auf Reserve rauslaufen lassen, wegen des Wasserproblems im Tank, von welchem ich eigentlich nicht betrofffen sein könnte, da die Maschine zwei Jahre in der Garage stand.


    Ich hatte auch wegen des Anlasserfreilaufes überlegt, aber ich kann es nicht genau heraushören, mitunter knackt und kracht es aus der Richtung des Anlassers aber dennoch.

    Meint ihr ich sollte mal den Anlasserfreilauf prüfen?



    Ich habe mal ein Video von den traurigen Startversuchen hochgeladen, Startprobleme ich hoffe ihr könnt etwas hören, was ich verpasst habe. Bei 0:05 hört man eine kurze Zündung.



    Vielen Dank schonmal im Voraus für Eure Mühe.


    Max

  • Hallo Max,


    erst mal Daumen hoch :thumbup: viele Dinge die hier sonst immer wieder diskutiert werden

    hast du schon erfolgreich abgearbeitet !


    Nun kommt der nächste Schritt


    Zündkerzen , Kabel und Stecker was ist verbaut ? ( NGK , Beru-Blech , Kabel Alter ? )

    Zündgeber Limaseite Verkabelung geprüft ?


    Anlasser Freilauf :


    wenn es nun schon knackt würde ich den Deckel abnehmen und den Pickup ( Zündgeber ) auf Späne prüfen

    kann sein , dass der Motor deswegen nicht mehr anspringt.


    Video höre ich mir später an ;)


    :wave:


    Mac

  • Salut Max,


    den Anlasser würde ich jetzt getrennt von der Startproblematik betrachten, so wie er sich anhört ist er für mich nicht die Ursache der Startschwierigkeiten.

    Wie sah denn der Magnet der Ölablassschraube beim letzten Ölwechsel aus?
    Vor dem Anlasserfreilaufwechsel sah es bei mir so aus:


    LJcKPFq.jpg


    Jetzt ist der Magnet praktisch sauber.

    Magnet vom Zündgeber ansehen, wie Mac oben erwähnt, ist sogar noch besser, da hier dann auch die Startschwierigkeiten herkommen können.

    Anlasser-Freilauf Problem ist besser zu hören, wenn der Motor auch anspringt, da man dann das typische Nachscheppern hört, wenn der Freilauf aufgrund mangelnder Wurmfederspannung zu spät auslöst. Im Video hört es sich für mich normal an.

  • Hmm,

    ich würde da mal eine handvoll Startpilot oder Bremsenreiniger in den Ansaugstutzen spritzen, dann weißt du ob sie zündet. Wenn ja, auf der Spritseite suchen, wenn nein auch der Zündungsseite suchen.


    Alles Gute,

    Chris

  • Wow! Ich bin regelrecht erschlagen von euren ganzen Antworten, vielen Dank dafür!

    Werde aber leider erst morgen dazu kommen auf Fehlersuche zu gehen.

    Zündkerzen , Kabel und Stecker was ist verbaut ? ( NGK , Beru-Blech , Kabel Alter ? )

    Zündgeber Limaseite Verkabelung geprüft ?

    Wird geprüft.

    Anlasser Freilauf :


    wenn es nun schon knackt würde ich den Deckel abnehmen und den Pickup ( Zündgeber ) auf Späne prüfen

    kann sein , dass der Motor deswegen nicht mehr anspringt.

    Checke ich nachdem ich die Ölablassschraube geprüft habe und Bremsenreiniger bzw. Startpilot genutzt habe.


    Wenn ja, auf der Spritseite suchen, wenn nein auch der Zündungsseite suchen.

    Gefällt mir sehr, dann kann ich den Fehler weiter eindämmen, danke.

  • Habe jetzt doch mal schnell nach Kerzen und Steckern geschaut, konnte es nicht abwarten...



    Zündkerzen , Kabel und Stecker was ist verbaut ? ( NGK , Beru-Blech , Kabel Alter ? )

    Also Kerzen sind von NGK - Modell DR8EIX, eine davon hat wohl ein 'bisschen' Rost am Kontakt. Habe neue da, aber leider keinen Prüfer. -> wird bestellt.


    Kerze hinten (Mittel).jpg


    Kerzen (Mittel).jpg


    Stecker sind Beru ZLE 301 sehen auch nicht mehr so doll aus, zum Alter kann ich nichts sagen, habe die Maschine vor 4 Wochen so wie sie ist gekauft.


    Stecker innen hi. (Mittel).jpg


    Die Spule ist ein wenig in Öl getränkt, wie das bloß dahin gekommen ist....

    Zündspule (Mittel).jpg


    Kerzen wollte ich im Rahmen der Inspektion bei Gebrauchtkauf sowieso neu machen, dann mache ich wohl die Stecker gleich mit, Kabel auch?

    Muss die Stecker aber erst bestellen, kann also noch ein wenig dauern, bis ich mehr weiß.



    Wie sah denn der Magnet der Ölablassschraube beim letzten Ölwechsel aus?

    Öl wollte ich eigentlich erst wechseln, wenn die Maschine ein bisschen gelaufen ist, aber es wird wohl so gehen müssen, da ich die Ablassschraube auf Späne kontrollieren will und sie im Moment ja nicht anspringt.

  • originale Kerzen sind D8EA

    Jupp die hab ich :)


    Wird gemacht, ich berichte dann ob es klappt.


    LG Max

  • Soo einen schönen Guten Abend wünsche ich,


    Kerzen und Stecker sind getauscht und siehe da immerhin springt sie nun an. Die alten Kerzen waren alles andere als rehbraun, eher kohlschwarz.

    Hab auch gleichzeitig mal frisches Benzin rein getankt, sicher ist sicher.

    Laufen wollen tut sie aber nicht so richtig, muss wohl den Vergaser noch richtig reinstellen.

    Dennoch knackt und kracht es immernoch hin und wieder beim Anlassen und sie springt auch immernoch schwer an, also noch ein bisschen rödeln.


    Ein mal hat der Anlasser auch ein Quietschen von sich gegeben, was im Video deutlich zu hören ist.


    Beim Motorlauf hat es ab und zu eine Fehlzündung gegeben.


    Hier das Video vom Anlassen mit Krachen und dem Motorlauf. Choke muss ich manuell halten, da sie mit vollem Choke viel zu hoch dreht und mit keinem Choke aus geht (und weil beim TRW Lenker keine Bohrungen für die Lenkerarmaturen, also die Passtifte vorhanden sind)



    Spricht die Symptomatik von einem zu fetten Gemisch?


    Ich habe dann aufgehört weiter zu rödeln, da ich euch erstmal um Rat fragen wollte.




    Vielen Dank und Grüße,


    Max




  • Was ist deine Grundeinstellung der Vergaser?

    Das Knacken beim Anlassen hört sich jetzt für mich nicht nach Anlasserfreilauf an. Bist du sicher dass du nicht den Dekompressionshebel hörst? Das ist normal.

  • Was ist deine Grundeinstellung der Vergaser?

    3,5 Umdrehungen.

    Nadel im Vergaser ist wie vorher in der zweiten Kerbe von oben arretiert.


    Habe aber Unterschiedliches gelesen. Standard soll 4.5 sein?


    Vorher waren es 2.5 und die alten Zündkerzen waren schon schwarz.


    IMG_20200616_213557 (Groß).jpg


    Ich bin der Meinung, dass das Gemisch zu fett ist, der Krümmer kam sehr schnell auf Temperatur, denke sie verbrennt zu heiß, ich werde das Gemisch mal etwas runterregeln und nochmal berichten.


    Oder was meint ihr?


    Bist du sicher dass du nicht den Dekompressionshebel hörst? Das ist normal.

    Kann ich nicht ausmachen, ob es der Dekompressionshebel ist, kann die Geräusche nicht unterscheiden, da ich keinen Vergleich habe.



    Gruß Max

  • 2.5 und die alten Zündkerzen waren schon schwarz.

    also zwischen 3.5 und 4.5 liegt die optimale Einstellung

    2.5 ist IMHO zu wenig = zu Mager daher wird auch der Krümmer so schnell heiß

    Fett kann der Motor auch laufen wenn was mit dem Choke nicht stimmt

    daher würde ich die Grundeinstellung am Vergaser machen, dann erneut testen und den Zustand des Choke

    am Vergaser ( Kunststoffmutter, Kolben , Feder, Seilzug ) prüfen


    Da die Kiste nicht gefahren werden kann und der Motor immer nur im Leerlauf dreht, ist das Kerzenbild erstmal nicht

    so aussagekräftig




    :wave:


    Mac

  • wenn die F schlecht anspringt = viel georgelt wird, kann es zwischendurch schon mal knallen;)


    wichtig wäre für mich noch die Frage von welcher Seite hast du die Grundeinstellung gemacht ?

    richtig ist : ganz reindrehen , vorsichtig bis auf leichten Anschlag , dann wieder die 3.5 - 4.5 Umdrehungen raus

    natürlich für beide Versager identisch ;)


    Der Ansaugstutzen sollte zumindest mal optisch geprüft werden

    die sehen oft rissig aus sind aber dicht , wenn defekt dann unterhalb der Rundung eingerissen

    = Falschluft = Abmagerung


    :wave:


    Mac

  • wenn die F schlecht anspringt = viel georgelt wird, kann es zwischendurch schon mal knallen

    Ah okay, danke :)


    richtig ist : ganz reindrehen , vorsichtig bis auf leichten Anschlag , dann wieder die 3.5 - 4.5 Umdrehungen raus

    Ja genau so hab ich's gemacht.


    die sehen oft rissig aus sind aber dicht

    Der sieht soweit gut aus.



    Max

  • Guten Abend,



    Vergaser sind nun beide auf Grundeinstellung (4.5), sie springt besser an und läuft auch erstmal im Standgas.


    Aufgefallen ist mir, dass nach ca. 30-50 sec. Motorlauf der Krümmer so heiß war, dass man ihn nicht mehr anfassen konnte und dass sie absolut kein Gas annehmen will.

    Wenn ich langsam am Gas drehe, macht sie so bis 2,5 tsd rpm mit und beim normalen aufdrehen gibts nen Stottern, fast als würde sie sich verschlucken.



    Noch eine Frage zum Kühlsystem, wie genau kann ich überprüfen, ob da alles funktioniert und ab wann beginnt sich der E-Lüfter zu drehen?



    LG Max

  • die Spannung an der Batterie gemessen?

    Also die Batterie ist neu, kann ich aber nochmal messen.


    ca. 3000UPM?

    So hoch kommt er gar nicht, wenn ich das Gas aufdrehe. Bleibt bei ca 2500 UPM hängen und geht wieder runter. Gaszug ist frei.



    der Lüfter geht ca. bei 90 C an

    ca. Mittelstellung Temp Anzeige

    Ah gut, so warm hab ich sie nicht laufen lassen.

  • Hallo Max,

    Also die Batterie ist neu, kann ich aber nochmal messen.

    mcgyver qollte etwas anderes hinterfragen: Wenn der Regler (häufiger Defekt) kaputt ist, wird die Spannung bei höherer Drehzahl meistens zu hoch, was Zündaussetzer durch überspannungsbedingte Fehlfunktion der Elektronik zur Folge hat.


    Eckart