Hat jemand ein Zumo 350 LM?

  • Ich hatte mich vor einiger Zeit ebenfalls mit der Anschaffung eines neuen Navis fürs Mopped beschäftigt. Zusammenfassung:

    1. Die Garmin-Navis scheinen zu einem großen Teil nach wenigen Jahren "Kontaktprobleme" bei der Stromversorgung zu bekommen. Inwieweit das beim Zümo 350 der Fall ist, lässt sich an vielen Stellen im www nachlesen. Mein Eindruck: die 350er-Serie scheint hier kein hohes Qualitätsniveau zu erreichen. Ich bin gespannt, welche Erfahrungen die Forengemeinde gemacht hat.
    2. Die RAM-Größe des Geräts ist relativ vernachlässigbar, so lange keine langen und mehrere Länder übergreifenden "Gewalttouren" geplant werden. Ggf. ist die Tour vom Nordkap an die Algarve in mehrere Etappen zu unterteilen. :wink:
    3. Die Prozessorleistung ist innerhalb einer Produktserie relativ vernachlässigbar, sofern es denn dort überhaupt Unterschiede gibt. Probleme im Kartenaufbau sowie in der Darstellung lassen sich oft vermeiden, wenn man darauf verzichtet, sich auch jedes noch so kleine Detail auf der Karte anzeigen zu lassen (zumal viele davon beim Motorrad Fahren entbehrlich sind).
    4. Das Display eines Zümo ist im Outdoorbereich bei direkter Sonneneinstrahlung eine Frechheit - wenn man weiß, was die Outdoor-Geräte aus demselben Haus zu leisten imstande sind.
    5. Man sollte sich von dem "Lifetime-Update"-Gimmick weder ködern noch verrückt machen lassen: OSM-Karten sind ein nahezu vollwertiger Ersatz für zuvor nicht mitgekaufte Karten. Im Einzelfall ist zu prüfen, ob die OSM-Karte Features wie Spedlimits oder Fahrspurassistent beinhaltet, die vom betreffenden Gerât auch angezeigt werden können.
    6. Karten mitzukaufen, von denen man nicht weiß, ob man sie überhaupt mal benötigt, ist in meinen Augen und mit Verweis auf OSM rausgeworfenes Geld.
    7. Das Sich-Beschäftigen-Müssen mit OSM-Karten beschränkt sich im wesentlichen darauf heraus zu finden, welcher Anbieter Karten zum Download bereit hält, die für den motorisierten Verkehrsteilnehmer "gestrickt" wurden.

    Am Ende habe ich mich insbes. mit Verweis auf 1., 2., 3., 4. und 5. gegen ein Zümo 3xx entschieden. Ich brauche aber auch keine akustischen Fahrhinweise, weshalb die Entscheidung dann doch leicht war.

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  • Die Garmin-Navis scheinen zu einem großen Teil nach wenigen Jahren "Kontaktprobleme" bei der Stromversorgung zu bekommen.

    Da kann man aber nicht alle Garmins ein einen Topf werfen. Mit dem Zumo 550 früher und dem 595 jetzt hatte ich dieses Problem jedenfalls nicht. Alle 3xx haben aber den gleichen Halter, insofern kann also auch das 350 vom Kontaktproblem betroffen sein.

    Das Display eines Zümo ist im Outdoorbereich bei direkter Sonneneinstrahlung eine Frechheit - wenn man weiß, was die Outdoor-Geräte aus demselben Haus zu leisten imstande sind.

    Der Bildschirm meines Zumo 550 war hell und auch bei Sonne abzulesen, solange die Sonne nicht direkt darauf schien.

    Der Bildschirm des 595 ist ziemlich dunkel, aber er ist transflexiv, was bedeutet, dass Sonne die Ablesbarkeit nicht noch weiter verschlechtert - eigentlich eine schlecht umgesetzte gute Idee. Die 3xx sind normal hell, aber nicht transflexiv, sodass es in direkter Sinne Probleme geben kann. In der Tat haben andere Outdoor-Navis aus dem Hause Garmin einen transflexiven Bildschirm, der den Betrieb im direkten Sonnenlicht zulässt. Die Zumos 3xx sind allerdings Garmins billige Motorradnavis, die muss man ja irgendwie gegenüber den High-End-Modellen absetzen.

    Karten mitzukaufen, von denen man nicht weiß, ob man sie überhaupt mal benötigt, ist in meinen Augen und mit Verweis auf OSM rausgeworfenes Geld.

    Navis, jedenfalls welche für Straßennavigation, kommen doch eigentlich immer mit einer Karte der Region, in der sie verkauft werden, sie leer zu kaufen geht doch gar nicht, auch nicht bei den Mitbewerbern. Aktuelle Modelle haben ganz Europa, sodass sich die Frage heute so nicht mehr stellt. Früher gabs mal auf wenige Länder beschränkte Editionen.

    gegen ein Zümo 3xx entschieden

    Sondern stattdessen wofür ?


    Eckart

    Einmal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Link

  • Ich hab seid mehreren Jahren auf der Kawa und der CS je einen aktiven Halter für ein Zumo 660 montiert ( ist übrigens Baugleich zum BMW Navi ) und nutze das gleiche Navi auf beiden Maschinen und hatte bisher keine Probeme mit den Pogo-Pins . Auch mit der Ablesbarkeit habe ich keine Probleme , allerdings nutze ich nicht nur das Navi sondern auch die ortsübliche Beschilderung für die Orientierung .



    Oesie

  • Da kann man aber nicht alle Garmins ein einen Topf werfen. Mit dem Zumo 550 früher und dem 595 jetzt hatte ich dieses Problem jedenfalls nicht. Alle 3xx haben aber den gleichen Halter, insofern kann also auch das 350 vom Kontaktproblem betroffen sein.

    Ich hatte auch nicht alle Garmin-Navis in einen Topf geworfen bzw. bin, die Stromversorgung betreffend, mit meinen Recherchen zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Ein Navi der 5xx-Reihe mag hier zuverlässiger sein, spielt aber preislich in einer anderen Liga als das 3xx.

    Der Bildschirm meines Zumo 550 war hell und auch bei Sonne abzulesen, solange die Sonne nicht direkt darauf schien.

    Aber genau das ist doch das Problem! Wenn es Displays gibt, die auch bei direkter Sonneneinstrahlung ablesbar sind, dann darf die Frage gestellt werden, warum sie dann nicht auch bei allen Zümos Verwendung finden. Dabei darf die Frage, in welcher Preisklasse das Navi positioniert wird, keine Rolle spielen, denn auch der Nutzer eines preisgünstigeren Navis hat das durchaus nachvollziehbare Interesse, sein Navi unter allen Bedingungen ablesen zu können, zumal das am Ende auch ein Beitrag zur Verkehrssicherheit ist.

    Navis, jedenfalls welche für Straßennavigation, kommen doch eigentlich immer mit einer Karte der Region, in der sie verkauft werden, sie leer zu kaufen geht doch gar nicht, auch nicht bei den Mitbewerbern.

    Schon richtig. Das war aber nicht der Ausgangspunkt meines Ansatzes. In allermeisten Fällen ist es aber völlig ausreichend, das Navis mit dem jeweils angebotenen "Basiskartenmaterial" (also z.B. "Zentraleuropa" statt "Gesamteuropa") zu nehmen, womit sich jede Menge Geld sparen lässt. Für den "Rest" behilft man sich ggf. per OSM.

    gegen ein Zümo 3xx entschieden

    Sondern stattdessen wofür ?

    Ich navigiere mit einem Garmin Montana. Das Gerät gab es auch mal als BMW-Edition ("Motorrad-Navigator Adventure"). Ich hatte es zuerst nicht erwähnt, damit es hier nicht zu Glaubenskriegen kommt, was "man" benötigt und was nicht. Ganz entscheidend für die Anschaffung war das erstklassige Display. Aber eben auch, dass ich ggf. beabsichtige, das Navi auch auf dem Fahrrad einzusetzen (wofür überdies eine absolut erstklassige Akkuleistung unverzichtbar ist).


    Am Ende habe ich aber festgestellt, dass es - für mich - nicht das ideale Navi fürs Mopped gibt, das Montana (und unabhängig vom Einsatz auf dem Fahrrad) aber am nächsten dran ist.

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  • Den einzigen Totalausfall bzgl. der Pins hatte ich beim Zumo550. Das Gerät ist wesentlich schwerer als die 3xx-Serie und somit wird - gerade bei den ständigen Mikrovibrationen am Moped - die feine Gummilippe in der Halterung nach zig tausend Kilometern irgendwann undicht. Bei einer Regenfahrt ist dann offensichtlich soviel Feuchtigkeit eingedrungen, dass die Elektronik die Grätsche gemacht hat. Nicht aber das Navi.

    Beim Zumo390 habe ich auch nach 3 Jahren noch keine Kontaktprobleme festgestellt, trotz der vielen Kilometer. Allerdings achte ich darauf, dass die Kontakte am Gerät und vor Allem an der Halterung gut sauber bleiben.

    Hans

  • der Nutzer eines preisgünstigeren Navis hat das durchaus nachvollziehbare Interesse, sein Navi unter allen Bedingungen ablesen zu können, zumal das am Ende auch ein Beitrag zur Verkehrssicherheit ist.

    Wenn ich gegengeredet hatte, dann nicht als Rechtfertigung, sondern als Erklärung, denn in diesem Punkt gebe ich Dir Recht. Leider ist Garmin nicht der einzige Hersteller, der in diesem Punkt manchmal patzt.

    Ich navigiere mit einem Garmin Montana

    Ich auch, aber nur zum Wandern und mit dem Fahrrad, denn als Motorradnavi halte ich es für ungeeignet. Eigentlich wollte ich darauf nicht näher eingehen, denn zur Frage zum Zumo 350 trägt es nichts bei, ist auch eine höhere Preisklasse.

    Den einzigen Totalausfall bzgl. der Pins hatte ich beim Zumo550. Das Gerät ist wesentlich schwerer als die 3xx-Serie und somit wird - gerade bei den ständigen Mikrovibrationen am Moped - die feine Gummilippe in der Halterung nach zig tausend Kilometern irgendwann undicht. Bei einer Regenfahrt ist dann offensichtlich soviel Feuchtigkeit eingedrungen, dass die Elektronik die Grätsche gemacht hat.

    Das ist mir auch passiert, allerdings ist das weniger eine Frage der Pins sondern der Dichtung des Halters. Bei den 3xx liegt die Sache anders, schön für Dich, wenn Du es noch nicht hattest, sonst scheint das Kontaktproblem dort häufig zu sein (habe da auch schon mal eins behoben). Bei einem älteren Gerät wie dem Zumo 350 würde ich den Punkt aber als nicht mehr so wesentlich ansehen.


    Eckart

  • Vielen Dank Eckart, Hans und Vaufi für eure ausführliche Beschreibung. Offenbar muss jeder erst mal individuell seine Erfahrungen machen, damit man beim Thema Navis mitreden kann. Meine Absicht ein Gerät aus der 3xx Serie zu kaufen ist dann bekräftigt. Es muss einfach und robust sein und nach Möglichkeit keine Langfinger anlocken. Da ist es besser was älteres zu nehmen. Die Ur-F ist ja auch schon eine alte Dame.


    LG Rolf

  • Ich navigiere mit einem Garmin Montana

    Ich auch, aber nur zum Wandern und mit dem Fahrrad, denn als Motorradnavi halte ich es für ungeeignet. Eigentlich wollte ich darauf nicht näher eingehen, denn zur Frage zum Zumo 350 trägt es nichts bei, ist auch eine höhere Preisklasse.

    Du hattest mich gefragt, welches Navi ich einsetze - und hast von mir eine Antwort bekommen. Insofern tragen wir den "Glaubenskrieg" , welches Navi auf dem Mopped "besser" ist und warum, tatsächlich besser an anderer Stelle aus - weil es auch nicht in diesen Thread gehört. :wink: Meine Ausführungen, Hinweise und Anmerkungen weiter oben lassen sich jedoch im Prinzip auch auf die Geräte anderer Hersteller übertragen, denn am Ende ist es wichtig, aus den gemachten Aussagen der Hersteller die richtigen Schlüsse zu ziehen und sich weder von den Angaben zu den technischen Daten noch vom Kartenumfang blenden oder gar in die Irre führen zu lassen.

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  • Zitat

    Die Garmin-Navis scheinen zu einem großen Teil nach wenigen Jahren "Kontaktprobleme" bei der Stromversorgung zu bekommen. Inwieweit das beim Zümo 350 der Fall ist, lässt sich an vielen Stellen im www nachlesen. Mein Eindruck: die 350er-Serie scheint hier kein hohes Qualitätsniveau zu erreichen. Ich bin gespannt, welche Erfahrungen die Forengemeinde gemacht hat.



    Ich habe das 350LM seit mehrerem Jahren und mehreren 10TKM am Motorrad. Sommer, Winter, stundenlange Regenfahrten und der Winterparkplatz im offenen Carport haben den Kontakten nicht zugesetzt. Das ZUMO selbst sieht aus wie neu.


    Gruß Paulie

  • Danke Pauline, das ermutigt mich, und ich bin gespannt, wie gut meines dann funktioniert. Werde vielleicht so Polfett o.ä. an die Kontakte auftragen, um Korrosion zu vermeiden.


    LG Rolf

  • Werde vielleicht so Polfett o.ä. an die Kontakte auftragen, um Korrosion zu vermeiden.

    Damit vermeidest Du vielleicht Korrosion, aber dafür handelst Du Dir Kontaktprobleme ein, weil Du die Funktion von Polfett möglicherweise nicht verstanden hast: Polfett kann man auf die Batteriekontakte auftragen, nachdem die Pole festgezogen wurden, d. h. der Kontakt bereits hergestellt worden ist. Polfett selbst nicht nichtleitend. Eine vorher aufgetragene Schicht müssten die Kontakte durchbrechen, was Federkontakten vielleicht nicht sicher gelingt (an den Schraubkontakten der Batterie mag das anders sein).


    Die Kontakte sind veredelt, was einer Korrosion entgegenwirkt, aber möglicherweise nicht ewig.

    Im Übrigen kommt es zu Kontaktproblemen durch verbogene Kontakte, wogegen keine Chemie hilft.


    Leitfähige Chemie (Kupferpaste) würde ich auch nicht auftragen, das bedeutet Kurzschlussgefahr bei den dicht nebeneinanderliegenden Kontakten.


    Wenn Du etwas Gutes tun willst, dann stülpst Du den Gummischutz über die Kontakte wann immer das Navi nicht im Halter sitzt. Dazu ist er nämlich da und Nachlässigkeit hier dürfte die Lebensdauer der Kontakte kürzen.


    Sollte es irgendwann doch zu Kontaktproblemen durch Korrosion gekommen sein, kann man Kontaktreiniger nehmen (Kontaktspray) oder/und die Kontakte mechanisch reinigen (putzen).


    Sollte zu Kontaktproblemen wegen verbogener Kontakte geben: Siehe hier:

    Navi Garmin Zumo 390 Dauerbrenner: Stromkontakte defekt


    Eckart

  • guten Morgen, Eckart, deinen Link und deine Infos habe ich mir nun aufmerksam durchgelesen. Da ist schon einiges zu beachten. Irgendwie scheint es wichtig zu sein die Betriebs-Spannung in der Zeit, in der das Navi am Moped steckt auf jeden Fall wegzunehmen. Also kein Dauerplus an den Kontakten. Sicherlich kann die Lebensdauer durch abnehmen von der Halterung und sorgsames Verstauen fern von UV-Strahlung verlängert werden.


    LG Rolf

  • Irgendwie scheint es wichtig zu sein die Betriebs-Spannung in der Zeit, in der das Navi am Moped steckt auf jeden Fall wegzunehmen. Also kein Dauerplus an den Kontakten.

    Irgendwie macht dann aber ein aktiver Navihalter ( mit Stromversorgung ) keinen Sinn . Dann kann ich auch jeden Stino - Halter nehmen und spare mir das Geld für den teuren Halter mit Kontakten .




    Oesie

  • Meinst du?

    Ich werde es sehen, schließlich haben ja vor mir auch schon Leute Garmin Navis benutzt und sind immer noch zufrieden.

    Du hast einfach nur ein "nicht" vergessen.

    Du hast geschrieben, dass die Betriebsspannung weg sein muss, wenn das Navi am Motorrad ist. Gemeint war, dass die Spannung weg muss, wenn das Navi nicht am Motorrad ist

  • Ich dachte, die Staubkappen wären ein Ding der 5XX Reihe aber mein 345 hat tatsächlich auch eine.

    Trotzdem sollte man ein Navi eigentlich immer ans Zündungsplus anschließen. Es hilft ja auch nicht, wenn die Halterung dauerhaft Strom hat. Außerdem geht dann das Navi aus bei Zündung aus. Das find ich sehr praktisch :)

  • Irgendwie macht dann aber ein aktiver Navihalter ( mit Stromversorgung ) keinen Sinn . Dann kann ich auch jeden Stino - Halter nehmen und spare mir das Geld für den teuren Halter mit Kontakten .

    Schreiben ist Silber, Lesen ist Gold, in diesem Fall das Lesen des Threads über die Kontaktprobleme:


    Wenn die Kontakte trotz aller Sorgfalt oder auch wegen mangelnder Sorgfalt gelegentlich feucht sind, führt der geringe Strom zu (elektro)chemischen Reaktionen. Wenn die beispielsweise in 4 Jahren 24/7 Stromversorgung die Kontaktoberfläche zersetzen würden, würden sie 40 Jahre halten, wenn der Halter nur bei eingeschalteter Zündung bestromt wird, denn auch ein Motorrad hat mit anderen Fahrzeugen gemein, dass es mehr ein Stehzeug ist.

    Anders ausgedrückt: Im dem einen Fall spielt der Effekt überhaupt keine Rolle, im anderen Fall kann er kontaktlebensdauerverkürzend wirken.


    Eckart