Abblendlicht Scarver

  • Hallo allseits,


    [Edit=Eckart]Themen getrennt[/Eckart]


    2. Frage: Habe meine neuen Zusatzscheinwerfer vom Relais direkt an der Standlichtbirne angeschlossen (mit der Klemme der Birne innerhalb des Lampengehäuses). Wurde so vom Lieferanten empfohlen. Innerhalb von 4 Wochen ist mir nun schon die 2 Birne kaputt gegangen. Grund? Hat jemand eine Idee?


    Vorab danke für Kommentare und lG


    Jürgen aus Kassel

    Einmal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Themen getrennt

  • 2. Frage: Habe meine neuen Zusatzscheinwerfer vom Relais direkt an der Standlichtbirne angeschlossen (mit der Klemme der Birne innerhalb des Lampengehäuses). Wurde so vom Lieferanten empfohlen. Innerhalb von 4 Wochen ist mir nun schon die 2 Birne kaputt gegangen. Grund? Hat jemand eine Idee?

    Geht der Relaistrom eventuell über die Standlichtbirne ???



    Oesie

  • Hallo Jürgen,


    Vorweg: Damit es nicht so durcheinander geht, habe ich beide Themen getrennt, denn die haben ja nichts miteinander zu tun.

    Habe meine neuen Zusatzscheinwerfer vom Relais direkt an der Standlichtbirne angeschlossen (mit der Klemme der Birne innerhalb des Lampengehäuses). Wurde so vom Lieferanten empfohlen. Innerhalb von 4 Wochen ist mir nun schon die 2 Birne kaputt gegangen. Grund? Hat jemand eine Idee?

    Ich habe da keine Idee, aber Deine Frage ist nicht ganz klar: Abblendlicht heißt es im Beitragsthema, Standlicht hast Du angezapft und Zusatzscheinwerfer hast Du installiert. Welche Birme ist denn durchgebrannt ?

    Geht der Relaistrom eventuell über die Standlichtbirne ???

    Dann würde das Standlicht nicht richtig leuchten, durchbrennen würde es aber nicht, auch das gesteuerte Licht nicht.


    Eckart

  • Hallo an alle und danke für Eure Rückmeldungen!


    Vom Relais gehen 2 Kabel an die Lampen, ein Kabel an die Batterie, ein Kabel an den Lenkerschalter und ein Kabel, wo ich den Strom abzapfe. Dieses Kabel hängt direkt an der Abblendlampe (sorry, nicht Standlampe), diese ging jetzt 2 x kaputt. Die neuen LED´s funktionieren weiterhin.


    Muss gestehen, dass ich beim Abschalten den Lampenschalter der Zusatzbeleuchtung nicht benutze. Beim Einschalten/Starten geht dann die übliche Beleuchtung mit den beiden neuen Lampen an.


    Die Litze hängt direkt in der Steckverbindung des Lampenkabels des Abblendlichts, war zu faul einen extra Anschluss zu schaffen. Aber wenn das das Problem sein könnte, lege ich die Zapfstelle vor oder hole mir den Strom woanders.


    Für Info dankt und allen die dort sind ein paar schöne Tage am Edersee. Ich bin zwar nicht weit weg in Kassel, habe aber leider beruflich keine Zeit.


    LG Jürgen

  • Hallo zusammen,

    ich habe mal versucht dazu ein Bild zu machen:

    Zusatzlicht.jpg


    Ob der Lenkerschalter die Masse der Relaispule schaltet ist geraten, tut aber aus meiner Sicht nichts zur Sache.

    Wenn die Verdrahtung wie im Bild läuft und ordentlich gemacht ist müsste das funktionieren.

    Das Abblendlicht sollte durch diese Verkabelung keinen Schaden nehmen.


    Mögliche Fehlerquellen:

    Verdrahtung nicht ok?

    Schlechter Kontakt durch das anbringen des zusätzlichen Drahts am Abblendlicht erzeugt bei Vibrationen Aussetzer?

    Du hast bei beiden Lampen den Glaskolben mit den Fingern angefasst? Das mögen H4-Lampen nicht.


    Noch jemand eine Idee?


    Danke.


    Gruß Rawi

    Ein Gott ist der Mensch wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt.

    Friedrich Hölderlin

  • Du hast bei beiden Lampen den Glaskolben mit den Fingern angefasst? Das mögen H4-Lampen nicht.

    Das ist zwar richtig, denn es verschlechtert die Lichtwiedergabe durch Streuung, vielleicht wird auch der Glaskolben deswegen etwas heißer, aber dass das zu Durchbrennen führen soll, kommt mir nicht plausibel vor.

    Noch jemand eine Idee?

    Wenn es andererseits an weiteren Ideen mangelt, dann weil es keinen offensichtlich naheliegenden Zusammenhang zwischen der Zusatzlampe und dem Durchbrennen des Hauptscheinwerfers gibt.

    Schlechter Kontakt durch das anbringen des zusätzlichen Drahts am Abblendlicht erzeugt bei Vibrationen Aussetzer?

    Das würde ich eher für eine Möglichkeit halten, gerade wenn ich lese

    Die Litze hängt direkt in der Steckverbindung des Lampenkabels


    Vielleicht gibt es auch nur einen mittelbaren oder gar keinen Zusammenhang ?


    Ein mittelbarer Zusammenhang wäre, wenn vielleicht an der Lampenmontage gearbeitet wurde, etwa um an den Anschluss zu kommen sodass sich nun Vibrationen verstärkt übertragen. Ist alles am Scheinwerfer so zusammengebaut wie es ursprünglich war ?


    Gar kein Zusammenhang hätten zufällig zeitgleich aufgetretene Fehler.

    Hast Du vielleicht eine schlechte Glühlampencharge erwischt ?

    Gibt es einen anderen Fehler wie einen Reglerdefekt (bei dem Modell selten) - hast Du trotzdem mal die Spannung gemessen ?


    Eckart

  • Hallo,


    danke für Eure Mühen.


    Lampe habe ich nur mit Tuch angefasst.


    Fehler der Lampencharge könnte sein, kann ich halt nicht überprüfen.


    Lampenkonstruktion selbst schliesse ich aus, alles fest und habe hier nur gewechselt. Federn geöffnet, Lampe gewechselt, Federn wieder rein.


    Wackler könnte sein, weil ich aus Faulheit die Litze des Kabels wirklich nur mit dem Kabelschuh der Lampe eingeklemmt habe.


    Ich werde das mal sauber anschliessen und berichten.


    Gruß Jürgen

  • Wenn du ein Relais abschaltest(es ist eine Spule) hast du quasi einen Zündfunken. Den genau so funktioniert eine Zündung. Spule an Plus, Minus über Unterbrecher an Masse. Wird unterbrochen, kommt ein Funke an der Zündkerze.


    Nun unterbricht dein Schalter das Relais, der kann durchaus mit diesem Funken umgehen. Aber die Energie sucht nun einen anderen Weg, den bietet die Lampe und das mag sie dann eher nicht. Da Lampe auf Masse liegt und Relais dauerhaft an Plus ist das ungeschickt gelöst. Würde man den Plus aufs Relais schalten, würde der Funken sich am Schalter austoben. Viel Energie ist das nicht. Aber mir fällt halt auch nichts anderes ein. Normalerweise sollte das Relais hier intern schon eine Schutzbeschaltung haben hierfür. Meist ein Kondensator über der Spule.


    Allerdings das dabei das Leuchtmittel sich schrottet ist mir so noch nicht untergekommen. Habs aber auch noch nicht so aufgebaut, nehme den Plus meist von anderen orten und dann verteilt sich wohl die Energie aufs ganze Fahrzeugnetz mit allen Verbrauchern.

  • Dann hängt man zum Relai noch eine Diode oder einen Folienkondensi X2 auch Funkenlöschkondensator genannt...

    Für mich als (auch) Elektroniker Standart bei Verwendung von Relais.


    ...... Die in induktiven Lasten gespeicherte Energie kann, wenn möglich, von den Schaltkontakten ferngehalten werden, indem der Stromfluss während des Schaltvorganges kurzzeitig umgeleitet wird. Die Umleitung kann bei Gleichspannung mit einer Freilaufdiode, bei Wechselspannung mit einem Boucherot-Glied oder in einfachen Fällen nur mit einem Kondensator oder einem Überspannungsableiter (Varistor oder Suppressordiode) geschehen.


    Einfach nur als Tipp und ein Versuch wäre es sicher mal wert.

    2 Mal editiert, zuletzt von kh-office ()

  • unterbricht dein Schalter das Relais, der kann durchaus mit diesem Funken umgehen

    Ob und wie das Relais mit dem Funken umgeht, hängt weniger vom Relais als von der Außenbeschaltung ab.


    Dann hängt man zum Relai noch eine Diode oder einen Folienkondensi X2 auch Funkenlöschkondensator genannt...

    Für mich als (auch) Elektroniker Standart bei Verwendung von Relais.

    Zusatzlicht.png


    Das würde ich auch tun. Ich habe mal die vorgelegte Skizze entsprechend erweitert.


    Würde man den Plus aufs Relais schalten, würde der Funken sich am Schalter austoben. Viel Energie ist das nicht.

    Wahrscheinlich hätte den Schalter an Plus gelegt und die Relaiswicklung an Masse. Aber die Reihenfolge von Relais und Schalter spielt keine Rolle.

    Im Abschaltmoment wird sich eine hohe Spannung über die Relaisspule aufbauen, die sich sowohl über den Schalter als auch über die Relaisspule entladen könnte, je nachdem, welches Bauteil weniger spannungsfest ist. Im (!) Schalter würde man das als Funken sehen.

    Allerdings das dabei das Leuchtmittel sich schrottet ist mir so noch nicht untergekommen.

    Auch Ich bezweifle den Zusammenhang zwischen erhöhter Ausfallrate des Abblendlichts und der Schaltung. Um letzte Zweifel zu beseitigen kannst Du ja trotzdem die Freilaufdiode einbauen.


    Eckart

  • Eckart hat es mal wieder auf den Punkt gebracht und die Skizze ist auch genial! :thumbsup2:


    Und der Funke (Überspannung) wählt wie auch ein Blitz den Weg des geringsten Widerstandes.

  • Doch Eckart, zeichne mal den Relaiseinschalter zwischen Lampenplus und Relaisspule und lege das Relais dauerhaft auf Masse. Und nun schau wohin deine Überspannung geht. Die wird am Schalterausgang anliegen und beim Abschalten als Abschaltfunken dort verbrannt. Es gibt dann keinen Weg zur Lampe mehr.


    Es macht also einen erheblichen Unterschied und da eine Relaisspule keine Zündspule ist, erzeugt sie keine Spannung die es schafft über den Schalterkontakt überzuschlagen. Allerdings benötigt der Schalter dann 2 Drähte, statt sich einfach am Gehäuse die Masse irgendwo zu holen. Im KFZ wird das oftmals so gemacht, zb Öldruckschalter, Lüfterthermostat, etc. Macht den Kabelbaum kleiner aber bringt leider etwas unschöne Nebeneffekte.

  • Der Schalter sollte immer " vor " dem Relais sitzen . Zum einen kann der Strom der durch das ausschalten entsteht zur Masse hin abfliessen , zum anderen stehen so die Bauteile des Relais nicht unter Dauerspannung was im Falle eines Defektes wichtig sein kann und man kann sich alle Schutzdioden und ähnliches sparen .

    Die Fälle in denen im KFZ - Bereich Verbraucher auf Masse geschaltet werden Beschränkt sich in der Regel auf ziemlich kleine Lasten .


    Oesie

  • Dann hängt man zum Relai noch eine Diode oder einen Folienkondensi X2 auch Funkenlöschkondensator genannt...

    Für mich als (auch) Elektroniker Standart bei Verwendung von Relais.

    Für den Elektroniker mag die Diode Standard bei Verwendung von Relais sein.

    Die F650GS/CS hat ja schon serienmäßig mehrere Relais. Das Schaltbild zeigt Parallelwiderstände statt einer Diode - das ist die andere gängige Methode.


    Vorweg: Wir diskutieren RAWIs Schaltung, die nicht exakt der des Fragestellers Jürgen entsprechen muss. Nicht unwahrscheinlich hat er ein Kfz-Relais eingesetzt, das schon einen solchen Widerstand integriert hat. Damit wäre die folgende Diskussion hinfällig ...


    Aber sei's drum:

    zeichne mal den Relaiseinschalter zwischen Lampenplus und Relaisspule und lege das Relais dauerhaft auf Masse. Und nun schau wohin deine Überspannung geht.

    Bitte:

    Relaisschaltung.png


    • Links: Schalter ist an, mit 0 Ohm angenommen. Es stellen sich dann die rot angezeichneten Spannungen ein. Den Relaisstrom habe ich mit 10 mA angenommen.
    • Mitte: Schalter ist aus, mit 1 MOhm angenommen, um rechnerisch nicht zu unendlichen Werten zu kommen. Aufgrund der Induktivität der Relaisspule fließt der Strom im allerersten Moment des Ausschaltens weiter. Beim angenommenen Schalterwiderstand muss sich dort eine Spannung vom 10000 Volt einstellen. Natürlich auch an der Relaisspule.
    • Rechts wie vorgeschlagen Relaisspule und Schalter in umgekehrter Reihenfolge.
      Macht eigentlich gar keinen Unterschied, man hätte es auch im Spiegel betrachten können oder die Batteriespannung umgepolt annehmen können.

    Weg zur Lampe

    Der ist in beiden Fällen gleich. Aber die Hochspannung beschränkt sich auf den Leitungsabschnitt zwischen Schalter und Relais. Die Lampe liegt ja weiter an der Bordspannung 12 Volt. Wie also sollte sie Schaden nehmen ?


    beim Abschalten als Abschaltfunken dort verbrannt.

    ...

    da eine Relaisspule keine Zündspule ist, erzeugt sie keine Spannung die es schafft über den Schalterkontakt überzuschlagen.

    Ein kleiner Widerspruch: Der Abschaltfunken ist der Überschlag !


    Nicht zuletzt wegen des Abschaltfunkens wird die Hochspannung, die nur ein sehr kurzer Impuls ist gar nicht so hoch wie in meiner Rechnung angedeutet, außerdem sind die Bauelementeigenschaften nicht ideal. Der Lampe sollte es jedenfalls nichts anhaben. Aber so ein Impuls wird ja auch abgestrahlt. In Deinem vermutlich nicht vorhandenen Motorradio würde es knacken und digitale Elektronik in unmittelbarer Nähe dieser Leitung könnte aussteigen.


    man kann sich alle Schutzdioden und ähnliches sparen

    Das musst Du mir näher erklären.




    @Hessenbaer Nicht von der Diskussion verwirren lassen. Ich vermute weiterhin, dass schaltungstechnisch alles in Ordnung ist, wenn überhaupt dann ein mechanisches, evtl. auch elektromechanisches Problem vorliegt.


    Eckart

  • Das musst Du mir näher erklären.


    Nun zum ersten hat eine Zündspule nicht eine sondern zwei Wicklungen . Eine Erregerspule durch die der Strom vom Unterbrecher fliest und die Hochspannungspule die der Zündkerze den Zündfunken zuführt .

    Die Hochspannung entsteht ja nicht durch den Trafo - Effekt sondern weil das zusammenbrechende Magnetfeld durch Induktion die Spannung / Strom in der Hochspannungs- Wicklung erzeugt .

    Das Relais hat keine Hochspannugswicklung und das erzeugte Magnetfeld ist geringer als bei einer Zündspule so das das zusammenbrechende Magnetfeld nicht so Spannungen / Ströme induzuieren kann . Da der Schalter aber zu diesem Zeitpunkt schon offen ist kann die Spannung nur Richtung Masse abfließen und die Glühlampe nicht beeinflussen .



    Oesie

  • Nun zum ersten hat eine Zündspule nicht eine sondern zwei Wicklungen . Eine Erregerspule durch die der Strom vom Unterbrecher fliest und die Hochspannungspule die der Zündkerze den Zündfunken zuführt .

    Die Hochspannung entsteht ja nicht durch den Trafo - Effekt sondern weil das zusammenbrechende Magnetfeld durch Induktion die Spannung / Strom in der Hochspannungs- Wicklung erzeugt .

    Das Beispiel mit der Zündspule kommt ja nicht von mir.

    Natürlich entsteht die Hochspannung durch den Trafo-Effekt, der ja gerade durch das sich ändernde ("zusammenbrechende") Magnetfeld entsteht. Link (habe ich aus Wikipedia * genommen, um nicht immer alles selber erklären zu müssem): http://www.oldtimers-im-fokus.…tionsweise_zundspule.html

    *) (die Erklärung in Wikipedia mit der Laplace-Transformation ist leider nicht allemeinverständlich).

    Da der Schalter aber zu diesem Zeitpunkt schon offen ist kann die Spannung nur Richtung Masse abfließen und die Glühlampe nicht beeinflussen .

    Die Induktionsspannung entsteht, während sich der Schalter öffnet und nicht irgendwann hinterher.

    Die Schaltung habe ich hinsichtlich der Stromversorgung absichtlich neutral gezeichnet, indem ich beide Versorgungsleitungen gleich gezeichnet habe und keine zur Masse erklärt habe.

    Wenn der Schalter offen ist, kann nach Deiner Lesart kein Strom hindurch fließen - dann aber auch nicht durch das in Reihe geschaltete Relais.

    Das könnte nur sein, wenn der Strom nicht vorgesehene Wege nimmt, durch die Luft zum Beispiel durch einen Funkenüberschlag.


    Ich hoffe auf das Ende der fruchtlosen Diskussion durch Jürgens Rückmeldung, dass die dritte Birne hält (aller guten Dinge sind drei).


    Eckart