Vergaser überholen, oder nicht?

  • Hi, ich habe mir gerade eine Vergaser F bj.96 gekauft, und Sie läuft soweit einwandfrei.

    Ein Blick in den Luftfilterkasten hat dan das bestätigt, was ich beim Kauf schon vermutet hatte... Die F stand beim Vorbesitzer fast 9 Monate mit vollem Tank und offenem Benzinhahn und in der zeit hat es den Sprit in den Luftfilterkasten gedrückt.

    Jetzt zu meiner Frage: Die Maschine springt fantastisch an, und läuft sehr gut,

    auch Kalt startet Sie super und wenn ich den Hahn nach dem fahren zumache drückt es auch keinen Sprit in den Luftfilterkasten.

    Sollte ich dennoch jetzt schon an den Vergaser und die Schwimmernadelventile tauschen,

    oder behandle ich das Thema

    Frei nach dem Motto "Never change a running system"

    am besten erst wenn es wirklich Probleme macht.

  • Mahlzeit :)


    meine letzte Erfahrung mit Vergasern war bei einer Schwalbe zu einer Zeit wo Ultraschallbäder für Privatpersonen unbezahlbar waren.


    Daher, rein aus Interesse, Doofe Frage nr. 1: Kann man diese Teile nicht mit einem Ultraschallbad Reinigen?


    Zu Deiner Frage: wenn alles sauber läuft, auch so nichts auffällig ist und du demnächst keine größeren Touren planst würd ich es drauf ankommen lassen.

  • Hi,

    am Vergaser musst du eigentlich nur zwei Sachen machen.

    a) die (untere) Deckeldichtung

    b) den O-Ring des Überlaufventils (das ist der Übeltäter warum der Sprit in den Luftfilter gelangt)


    Wenn sonst alles gut läuft würde ich nichts weiter anfassen.


    Grüße


  • Never Chance a running System

    Wenn alles chic ist beim fahren.nix sabbert und danach beim Parken mit geschlossenen Hahn auch alles chic bleibt

    ..genieß doi Kälble


    Komme noch gnungk Baustelle.weil alte schätzle wolle liebe😉

  • Sollte ich dennoch jetzt schon an den Vergaser und die Schwimmernadelventile tauschen,

    oder behandle ich das Thema

    Frei nach dem Motto "Never change a running system"

    am besten erst wenn es wirklich Probleme macht.

    Genau so würde ich das handhaben! Du hast keinerlei Probleme, also laß die Finger davon! Kannst immernoch schrauben, wenn es Probleme gibt.

    Sprit kommt ja eigentlich nicht so einfach in den Lufikasten. Wenn die Schwimmerkammer überläuft wird mittels Überlaufschlauch direkt auf die Straße entsorgt. Nur überschüssiges Öl wird über die Kurbelgehäuseentlüftung in den Lufi-Kasten entsorgt.


    Mach eine schöne Tour - das ist besser investierte Zeit. Falls es dann doch irgendwann Vergaser-Probleme gibt, dann helfen wir dir gerne.

  • am Vergaser musst du eigentlich nur zwei Sachen machen.

    a) die (untere) Deckeldichtung

    b) den O-Ring des Überlaufventils (das ist der Übeltäter warum der Sprit in den Luftfilter gelangt)

    c) Das Diaphragma oben tauschen.


    Wenn man was macht, dann nur die O-Ringe durch neue aus Viton ersetzen. Ein Ultraschallbad wird kein spröder, undichter O-Ring je reparieren können.


    Einfachste Vergaserwartung:

    Schwimmer O-Ring 1.5 x 5 und den Schwimmerventil O-Ring 1.5 x 7 tauschen. Dass sollte den Benzinverlust kurieren (https://faq.f650.com/FAQs/Carb_Clean.htm). Und jeweils wenn man den Töff abstellt, den Benzinhahn auf Off stellen)

    Die beiden Viton O-Ringe gibt es für nicht mal 2 Euro beim gutsortierten Dichtungs-, Kugellager- oder Eisenwarenhändler.


    Als nächster Schritt kann man den Vergaser mit Bremsen- und Teilereinger sauber machen (man kann auch Vergasserreiniger nehmen).


    Als nächstes kann man auch die untere Deckeldichtung erneuern.

    Alle die bisherigen Schritte bedürfen nur die Entfernung des unteren Deckels.


    ALs nächstes kann man auch den Schieber O-Ring 1.5 x 10 wechseln.

    Dann das Diaphragma oben. Um an den Schieber O-Ring zu kommen muss das Diaphragma raus, wenn es spröde ist kann es dabei, oder beim wiedereinbau reisen bzw. ein kleines Loch geben. Mindestens nach dem Ausbau gegen eine helle Lichtquelle prüfen)


    Dann den 1x 2.5 O-Ring der Leerlauf-Gemischschraube (Diese beeinflusst unteranderem den CO-Wert im Leerlauf. Ein verstellte Schraube kann zu Problemen bei der HU führen. Zum Ausbau der Schraube, diese zuerst ganz rein drehen und dabei die Anzahl Umdrehung merken und notieren. Dan ganz rausdrehen und O-Ring wchseln. Beim Einbau die Schraube wieder ganz rein drehen und die notierte Anzahl an Umdrehungen wieder rausschrauben.


    An diesem Punkt, wo man gewisser Massen alles auseinander gebaut hat, kann man über ein Ultraschallbad nachdenken. Würde ich nur machen wenn grosse Verschmutzungen Sichtbar sind. Andernfalls mit Bremsen- und Teilereinger das ganze sauber machen.


    Ersetzen von Düsen-, Nadeln etc. nur als aller letzte Massnahme. Damit hat schon mancher einen ansonsten tadellosen funktionierenden Vergaser in eine Quelle des gesteigerten Frust und Unmutes verwandelt.

  • Sprit kommt ja eigentlich nicht so einfach in den Lufikasten. Wenn die Schwimmerkammer überläuft wird mittels Überlaufschlauch direkt auf die Straße entsorgt. Nur überschüssiges Öl wird über die Kurbelgehäuseentlüftung in den Lufi-Kasten entsorgt.

    Über den Siphonschlauch geht es meine Erkenntnissen nur wenn der Motorläuft bzw. gestartet wird. Wenn der Töff steht ist der Überlauf via Ansaugstutzen und Luftfilterkasten wahrscheinlicher da dieser Weg weiter unten als der Bogen des Überlaufschlauches ist.

  • Über den Siphonschlauch geht es meine Erkenntnissen nur wenn der Motorläuft bzw. gestartet wird. Wenn der Töff steht ist der Überlauf via Ansaugstutzen und Luftfilterkasten wahrscheinlicher da dieser Weg weiter unten als der Bogen des Überlaufschlauches ist.

    Mag auch sein. Ich kenne eben nur den Spritverlust über den Schlauch, wenn ich die kleine in den Dreck geworfen habe und wieder aufstelle. Dann ist der Siphon aber logischerweise tiefer gewesen.


    Ich kenne das Problem mit dem Schwimmerventilsitz an der F (noch) nicht aus eigener Erfahrung. Meine 98er-Vergaser sind nicht revidiert. Ich hatte nur mal die Deckel runter um nach den Diaphragmen zu schauen. Da war alles bestens und blitzblank sauber. Ich habe auch noch nie etwas an den Vergasern vestellt. Weshalb auch, wenn alles läuft und der CO-Wert bei der HU immer bestens ist. Gut, Leerlauf war mir bei Fahrzeugübernahme zu hoch. Hab ich um 200rpm runtergedreht und läuft jetzt seit 6 Jahren unverändert.

    Wenn das Fahrzeug keine mehrjährige Standzeit hinter sich hat, muss man an den Vergasern selten etwas tun. Einmal im Jahr prophylaktisch etwas Vergaserreiniger in den Tank und gut ist!
    Eine prophylaktische Vergaserüberholung (bitte niemals mit Keystersatz!) würde ich nur dann machen, wenn die Kiste ohnehin schon halb zerlegt ist und man gut an die Gaser kommt. Ansonsten gilt für mich "never change a running system".

  • Ich habe gefühlt seit 10 Jahren nichts an den Vergasern gemacht. Seit einiger Zeit bemühe ich mich in der Garage wenn sie länger steht, den Benzinhahn zu schließen. Springt dann derzeit auch ohne Choke spontan an. Ich werde aber wegen leicht undichter Schwimmerventile (Verbrauch <5,5l) mir nicht die Finger verbiegen.