Eingeklebte Ölablassschraube

  • Ich habe meine F650 1999 mit eingeklebter Ölablassschraube gekauft und wollte eigentlich mit Helicoil reparieren. Wegen des großen Durchmessers und der geringen Wandstärke habe ich etwas Furcht vor der Reparatur und habe mir Alternativen überlegt. Der Ölwechsel kann wie folgt komplett durchgeführt werden:

    Motor warm fahren.

    Eine Kerze ausschrauben, beide Kerzenstecker ab,

    Ölablassschraube Behälter öffnen, Öl ablassen.

    Motor mit Starter durchdrehen bis Ölwanne leer ist (Öldrucklampe leuchtet).

    Nun ist das alte Öl raus, wie gewohnt weiter machen. Die Kerze schraube ich raus um den Starter und die Lager zu schonen.

    Ich meine, so kann man es machen?

  • Weshalb willst du den Motor durchdrehen?
    Einfach Rahmenschraube auf (da kommt das meiste Öl), anschließend die untere Ölablaßschraube öffnen (wenig Öl) und Ölfilter raus.

  • Trockensumpfmotor...das Öl ist im Rahmen wie Jochen vosse vermerkte..

    Rahmen leeren.Trockensumpf entleeren.Ölfilter kommen auch paar Tropfen...dann Helicoil rein und gut isses...

    Wenn Angst um den Rumpf hast.mit Fön anwärmen...meiste Loctite gehn bei 200' auf...nur 648 brauchste 600'

    Wird zb am Stehbolzen der krümmer ab Werk verwendet...und hab trotzdem schon 3 Stehbolzen in tour verloren...

  • Wie ich eingangs sagte hat meine F 650 eine eingeklebte (weil Gewinde versaut) Ölablassschraube im Sumpf.

    Repsatz rein...du hast nicht die 1.versaute Ölablasschraube...40nm wie im Buch ist zu fest...25nm reichen fürd Ölablasschraube.Ich mach nur 20nm und sichere zusätzlich mit Plombendraht...habe was gebastelt ;)

  • Wie ich eingangs sagte hat meine F 650 eine eingeklebte (weil Gewinde versaut) Ölablassschraube im Sumpf.

    Das haben wir schon verstanden, aber dennoch ist 90% des Öls im Rahmentank. Daher die Ablaßschraube am Rahmen öffnen. Anschließend gibt es kein Öl mehr, dass du zusätzlich über ein Durchdrehen des Motors entfernen könntest.
    Schau dir einfach mal den Ölkreislauf des Rotax an (Trockensumpf), dann verstehst du es wahrscheinlich.

  • Repsatz rein...du hast nicht die 1.versaute Ölablasschraube...

    Seh´ ich genauso. Das löst das Problem auf Dauer und erspart die Frickelei beim Ölwechsel.

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Der Aufbau einer Trockensumpfschmierung ist mir bekannt. Die Ölablassschraube im Sumpf möchte ich nur ungern reparieren, da bei dem großen Gewindedurchmesser und der dünnen Wandung die Gefahr des Verkantens besteht, dann habe ich noch weniger Spaß. Mit dem Abpumpen des Öls aus dem (kleinen) Sumpf durch die Motordrehung kriege ich fast alles Öl raus, das reicht mir, vielleicht stelle ich aber bei meinem ersten Versuch fest, dass kein Öl aus dem Sumpf hochgepumpt wird, dann kann ich darauf verzichten.

  • Ich hatte das Problem bei Meiner(bzw mein Bruder als Vorbesitzer)


    Rep-Satz, dann Ölablassventil von Stahlbus(genau so findet man es mit diversen Shops die das anbieten). Danach ist ruhe, weil man keine Schraube mehr rein und rausdreht. Ablassen erfolgt mittels Bajonettverschluss am Ventil, ansonsten ist eine Kappe auf dem Ventil im Tropfreste zu vermeiden.


    Deine Methode mag auch funktionieren, keine Frage. Das Öl aus dem Sumpf hochpumpen und via Rahmentank raus lassen. Aber es bleibt relativ viel im Sumpf an Schmodder liegen, weil es sich mit deiner Methode absetzen kann und nicht mehr aufgewirbelt wird. Dein Öl wird sofort wieder Trübungen aufweisen, weil es diese Russreste sofort mitnimmt dann.


    Öl hat ausser Schmierwirkung auch die Aufgabe Russ zu binden. Deswegen wird es im Laufe der Zeit schwarz. Wenn der Mechaniker es zwischen den Finger zerreibt prüft er nicht wie Schmierfähig es noch ist, sondern wieviel feste Bestandteile er fühlt. So wie man zb Steinstaub im Wasser fühlt beim Steinsägen.


    Wenn du den Aufwand scheust, es dir nicht zutraust, dann ist deine Methode definitiv die bessere Wahl. Wenn es dir möglich ist, reparier es. Vieleicht findet ja jemanden, der dazu hilft.

  • Norbert,lass gut sein

    Sonst habbe mir ein WE füllende Grundsatzdisput zw Motorenbauinschenör und Elektronikinschenör;):eekout:

  • Soweit ich informiert, ist das Gehäuse an der Ölablassschraube nicht so dünn. Ich glaube mich erinnern zu können, dass es ca. 5-6 mm sind. Dann ist also genug "Fleisch" für Gewindereparatur vorhanden. Sind also mehr als eineinhalb Gewindegänge, die tragen. Also keine Angst vor dem Repkit.

  • Der Reparatursatz/Helicoil wurde ja bereits viele hundertmal erfolgreich verbaut. Ich glaube nicht wirklich, dass wir einem Motorenbau-Ingenieur erklären müssen wie man das verbaut - der weiß das selbst!

  • Ich habe es vor kurzem bei meinem letzten Motorrad gemacht, war auch erfolgreich. Wegen der Trockensumpfschmierung meine ich mit meiner Methode leben zu können, ich könnte nun eine Abhandlung zu Detergents und Dispersants schreiben die dazu führen, dass sich eben kein Schlamm in der Ölwanne bildet, das lass ich nun mal. Hoffentlich haben wir noch ein wenig Motorradwetter in diesem Jahr übrig,

    Horst

  • ich könnte nun eine Abhandlung zu Detergents und Dispersants

    Cool, dass man damit inzwischen den Abrieb der Nasskupplung und sonstige metallische Partikel zuverlässig und dauerhaft in Schwebe halten kann. War mir so nicht bekannt. Wieder etwas gelernt! :thumbup:

    Wenn du die alte Dame nicht zum Kilometerschrubben hernimmst, dann klappt das sicherlich lange mit deiner Methode. Ich würde mir jedoch den einen Vormittag Mühe machen und ordentlich reparieren.

  • Cool, dass man damit inzwischen den Abrieb der Nasskupplung und sonstige metallische Partikel zuverlässig und dauerhaft in Schwebe halten kann. War mir so nicht bekannt. Wieder etwas gelernt! :thumbup:

    Ein Nachteil bei diesen Zusatzstoffen ist, dass diese schon fast schlagartige die bindenden Eigenschaften verlieren, wenn sie aus dem Motor abgelassen werden und in die Ölauffangwanne gelangen. Keine Ahnung was den Unterschied macht. Das Plastik? Die grössere Oberfläche zu Umgebungsluft? Oder passiert es erst beim Umgiessen von der Wanne in den Entsorgungsbehälter? Oder habe ich einfach das falsche Öl das am Ende immer ein bisschen Schlick ist ? :confused:

  • Die Teilchen werden nicht unbedingt dauerhaft in der Schwebe gehalten, deshalb empfiehlt es sich ja auch, das Öl warm abzulassen. In der Zeit vor den modernen Ölen musste zum Ölwechsel die Ölwanne abgenommen und gereinigt werden. Aber ich denke im kalten Winter werde ich vielleicht doch reparieren.

    Allzeit gute Fahrt-

    Horst

  • es wurde ja schon genug über das Gewinde geschrieben, also dazu keinen Kommentar


    Motor mit Starter durchdrehen bis Ölwanne leer ist (Öldrucklampe leuchtet).

    zwischen Ölwanne leer und Öldrucklampe leuchtet, gibt es keinen direkten Zusammenhang.


    Die Öldruckleuchte leuchtet, wenn die Druckpumpe den Druck nicht mehr bringt, also in dem Fall, kein Öl mehr aus dem Vorratsbehälter nachläuft.


    Die Wanne ist "leer" wenn die Förderpumpe nicht mehr fördert. Das würde man daran erkennen das kein Öl mehr in den Vorratsbehälter gefördert wird.


    Falls nach dem "Ölwechsel" mit dieser Vorgehensweise die Öldrucklampe nicht mehr ausgeht, dann muss der Ölkreislauf entlüftet werden. Kann passieren, muss aber nicht.


    Edit: beim Nasssumpf, gibt es i.d.R. nur eine Pumpe und dort wäre der Sumpf "leer" wenn die Öldrucklampe leuchtet.

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