Strada wird zum Feuerstuhl

  • Also, Ralf, du schreibst, dass du an der Reglerseite die Kabel mit einer Lötstelle verlängern würdest. Das könnte jedoch bei einer Erwärmung durch hohe Ladeströme zu einer Auflösung der Lötstellen führen. Sicherer ist da bestimmt eine sauber gekrimpte Steckerverbindung.

    Übrigens so einen ähnlichen Stecker habe ich auch seit längerem eingesetzt, hält besser als die Rundsteckverbindung, die original verbaut wurde.

  • Reglerseite die Kabel mit einer Lötstelle verlängern würdest. Das könnte jedoch bei einer Erwärmung durch hohe Ladeströme zu einer Auflösung der Lötstellen führen. Sicherer ist da bestimmt eine sauber gekrimpte Steckerverbindung.

    Wenn sich der Regler auf die Schmelztemperatur von Lötzinn erwärmt, geht er vor der Lötstelle kaputt, wegen der maximalen Temperatur der Halbleiterbauelemente im Regler.

    Wenn sich aber die Kabelverbindung selbst so stark erwärmt, dass die Lötstelle instabil wird, ist ihr Querschnitt zu gering.

    Temperaturfragen sprechen m. E. nicht gegen das Löten

    Trotzdem würde ich einer Crimpverbindung den Vorzug geben, einmal weil das am Motorrad einfacher ist, aber auch weil Lötzinn Kupferlitze versprödet und so mechanisch oder durch Vibration belastete Verbindungen gefährdet.


    Eckart

  • Kenne den Einbauort vom Rolf559 seinem Mofset...ideal extern

    Kenne die von RPU Ralf angepriesenen Stecker


    https://www.amazon.de/gp/produ…tle_o05_s00?ie=UTF8&psc=1

    selbst,weil bei mir gecrimpt verbaut statt den kleineren Originalen samt MTP Regler..meiner sitzt down under...

    Spricht also aus eigener guter Erfahrung nix gegen Crimpen..würde es wieder tun zumal ich nicht so gut im Löten bin als gelernter Holzkopf

  • Löten und Crimpen schenkt sich nix. Wer zb mal Fahrzeuge mit Schiebetüren hatte oder noch hat, da ist oftmals vorne am Türanschlag eine Kontaktierungseinheit für Zentralverriegelung etc. Das sind Federstifte die auf Platten kontaktieren am Holm. Diese Platten sind mit Kabel verlötet, gehen dann auf Kontaktstecker. Oder zb bei meiner Sitzheizung, Sind zwar Stecker, aber die sind an einer Platine festgelötet.


    Aktuell geht man weg vom Löten, was aber nicht am löten selbst liegt sondern am Lötzinn. Bisher waren 38% Blei drin, 60% Zinn, 2% Kupfer. Seit einigen Jahren muss es bleifrei sein. Und das bricht dann deutlich schneller, versprödet. Wer aber noch altes bleihaltiges Zinn hat, muss sich keinen Kopf machen. Schaut einfach mal in irgendwelchen Oldtimern nach. 50 Jahre verzinnte Verbindungen im 200er Dieseldaimler der schüttelt wie Massagesitze aber nichts bricht beispielsweise.


    Crimpen und dabei zb mit dem Messer den Draht abisolieren bricht eher, weil man den Draht mit dem Messer schnell mal kratzt. Wer dazu mal einen versuch machen will, nimmt ein 1,5qmm massivdraht(die grauen Kabel für Unterputz haben sowas). 2 Stücke vorbereiten a 10cm. Isolation abziehen. Draht A biegen und merken wie oft man biegen muss bis er bricht. Draht B mit einem Messer einmal leicht ritzen und biegen und ebenfalls mitzählen wie oft man noch biegen kann bis Bruch. Der Geritzte wird 1-2x noch halten, der Unbeschädigte wird 20 oder mehr aushalten. Crimpen kann also auch schief gehen und wer dann aus den 20 feinen drähten 5 oder 6 wegen ritzen zum Bruch führt reist war nicht ab, aber ist an dieser Stelle kleiner Querschnitt und mehr mehr Wärme bis hin zum überhitzen.


    Deswegen halte ich beide Möglichkeiten wfür OK, man kann beide Varianten falsch machen. Wer also nicht gut löten kann ist mit crimpen besser dran. Wer Kabel mit einer guten Abisolierzange abisoliert, ist mit Crimpen besser bedient. Wer kein gutes Werkzeug dafür hat, lötet besser...wenn er es kann. Wobei man mit bleihaltigem Zinn wenig falsch machen kann. Beide Drahtenden verzinnen, so das man erkennt das Zinn in den Draht reinschlupft und nicht nur oben drauf klebt. Dann zusammen heben und nochmals Zinn auftragen, hält bis zur Rente und dann noch 20 Jahre.:rofl1:

  • Weltanschauung ?

    Ist so ähnlich wie mit den Aderendhülsen bzw. mit der Verwendung solcher......

    Ich habe es "ohne" gelernt = wohl einfach deshalb, weil es früher keine gab oder weil sie dem Chef zu teuer waren.
    Funktioniert und gehalten hat es auch - in manchen Fällen sogar mehrere Jahrzehnte ohne Probleme.

    Heute verwende ich aber auch Aderendhülsen.... weil ich eine große Menge in diversen Größen zur Verfügung habe und weil ich den Sinn und Nutzen einsehe.


    Ob man jetzt crimpt oder lötet ist eigentlich egal - nur können sollte man es und sorgfältig und sauber arbeiten sollte man auch und nicht vergessen, dass man auch noch das richtige Werkzeug braucht.


    Gruß Ralf

  • Löten und Crimpen geben sich nach meiner Erfahrung nix. Wie schon erwähnt, ist sauberes Arbeiten das A und O.

    Bei den meisten von uns wird zum Löten wohl das gute alte Lötzinn SN60PB mitFlußmittelseele verwendet. Das hat sich jahrelang in allen möglichen Einsatzbereichen bewährt. Wurde aber vor einigen Jahren wegern des giftigen Blei's verboten. Altbestände dürfen aber aufgebraucht werden,

    Das o.g. Lötzinn hat eine Schmelztemperatur von ca. 180 °C. Bis so eine Lötstelle von überlasteten Bauteilen durch Wärmeeintrag aufgeht, ist schon im Umfeld ne ganze Menge schädliches passiert, z.B. Regler verdampft.

    ZUr Verarbeitung ist, wie schon erwähnt, Sauberkeit sehr wichtig. Beide Metallteile sollten gut blank sein. Leichtes Anlaufen der Metalle wird durch das säurehaltige Flußmittel behoben.

    Beim Löten nie zu lange den Lötkolben an die Materialien halten. Da erstens das Flußmittel verdampft, zweiten das Material zu heiß wird und versprödet und drittens das Lötzinn speziell bei Litzenkabel dem Kabelstrang entlangläuft und diesen versteift. Damit hat man sich eine Sollbruchstelle eingebaut. Weiterhin wird eventuell vorhandene Isolierung hart und brüchig oder verbrennt.

    Bei einer guten Lötstelle glänzt das Lötzinn. Sie darf nicht matt sein. Nach dem Löten sollten man mit einem feuchten Lappen die Flußmittelreste entfernen um Korrosion zu verhindern.

    Crimpen mit ungeeignetem Werkzeug birgt auch so seine Tücken. Auch hier müssen die Einzelteile sauber und fettfrei sein um eine gute elektrische Verbindung zu bekommen.

    Bei ungeeignetem Werkzeug kann die Crimpverbindung nicht fest genug hergestellt werden. Die Litze wird nicht gut gehalten, dadurch können übergangswiderstände entstehen. Diese wiederum sorgen für Wärme mit entsprechenden Folgen.


    Gruß aus dem Taunus und eine schöne Adventszeit

    Berthold

  • Das o.g. Lötzinn hat eine Schmelztemperatur von ca. 180 °C. Bis so eine Lötstelle von überlasteten Bauteilen durch Wärmeeintrag aufgeht, ist schon im Umfeld ne ganze Menge schädliches passiert, z.B. Regler verdampft.

    Muss wohl gerade feststellen, dass ich alle bisher in meinem Leben revidierten HighEnd Audio Gerätschaften eigentlich wegwerden hätte müssen. :giggle::eekout:

  • Zum Löten und Crimpen gibt es wohl doch ein paar Ungereimtheiten. Wesentlich ist, dass der zu verlötende oder zu crimpende Draht beim Abisolieren nicht beschädigt wird. Crimpen nur mit einer entsprechenden Crimpzange die den erforderlichen Druck garantiert und dann auslöst. Diese 3€ Pseudoquetschzangen aus dem Baumarkt sind abzulehnen. Bosch/Hella oder Amp sollte schon draufstehen. Im Elektroniklötzinn befindet sich Gott sei Dank keine Säure. Das ist Kolophonium, wir sind ja nicht beim Spengler, Klempner, Flaschner oder wie der Beruf je nach Gegend heisst. Das ist Kolophonium und das lässt sich nicht mit Wasser abwaschen sondern am Besten mit Alkohol/Brennspiritus. Kann man aber auch lassen. Ausserdem sollte man die Lötstelle beim Abkühlen weder bewegen (ziehen ob es schon fest ist!) noch anblasen zum Abkühlen. Kontraproduktiv ist auch Litze zu verzinnen und dann zu crimpen oder per Lüsterklemme zu verbinden. Lötzinn hat die Eigenschaft über die Zeit zu kriechen und die Verbindung wird schlechter (Übergangswiderstand-->Erwärmung) . Über Adernendhülsen nebst passender Zange wurde ja alles gesagt.

  • Bezüglich Deiner Sitzbank kann ich Dir nur Franzis Sattlerei in Südlohn empfehlen. Wir waren heute dort und hatten echt Top-Beratung. Die ganze Geschichte ist zwar etwas kostspieliger, aber für eine individuelle Sitzbank mit Gel-Einlage, Abpolsterung, Lendenwirbelstütze, Aufrutschkeil, etc. bin ich gerne bereit eine etwas größere Summe hinzulegen.

    Bezüglich der Verbindung von Elektronikkabeln so ist das heutige Mittel der Wahl echt crimpen. Bei der Tante gibt es aktuell eine sehr gute Crimpzange im Angebot. Die benutze ich selber und kann echt nicht meckern.

    Gruß,

    Alex (Tuffen)



    Wer Rechtschreib- &/ Grammatikfehler findet darf sie behalten :rofl:

  • Hallo,

    danke für den Hinweis mit der Sattlerei. Da die alte Sitzbank vom Brand so in Mitleidenschaft gezogen wurde, das eine Reparatur unmöglich war, habe ich mir eine gute Gebrauchte besorgt.


    Gruß und bleibt gesund.

    Berthold

  • Da die alte Sitzbank vom Brand so in Mitleidenschaft gezogen wurde, das eine Reparatur unmöglich war, habe ich mir eine gute Gebrauchte besorgt.

    Der Träger sah doch noch ganz brauchbar aus. Hätte man bestimmt wieder aufbauen können, oder?

    Gruß,

    Alex (Tuffen)



    Wer Rechtschreib- &/ Grammatikfehler findet darf sie behalten :rofl:

  • Hallo,

    heute war es endlich soweit. Aus der Ruine wurde wieder ein Moped. Jetzt wartet der Feuerstuhl auf den 1. März (Saisonkennzeichen) um wieder Frischluft zu tanken.


    20201005_103038_autoscaled.jpgDSCN2633_autoscaled.jpgDSCN2646_autoscaled.jpg

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    Ein kleines Andenken vom Edersee habe ich bei der Kontrolle des Hinterreifens auch noch gefunden.


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    Liebe Grüße aus dem Taunus und schöne Touren in 2021. Bleibt gesund.


    Berthold (Bastler)



  • 👍

    Neue Sitzkuhle oder lokalen Sattler bemüht..

  • Gratuliere und freue mich für dich! Hast Du schön und sauber wieder hingekriegt, und die schwarze Sitzbank gefällt mir sogar besser als die vormals blaue - möchte ich bei meiner auch noch ändern...


    Die Reglerposition hast Du aber nicht verändert, und Hitzeschutzfolie vorbeugend an Airbox und Werkzeugfach auch nicht angebracht, sehe ich das richtig?


    Beste Grüße und immer feuer- und unfallfreie Fahrt!

    Gerd

  • Hallo,

    danke für eure Anerkennung.


    Die Sitzbank habe ich günstig bei Ebay geschossen. Die alte Sitzbank war auch schwarz. Mal sehen, vielleicht besorge ich mir noch einen neuen Bezug, weil das Teil doch die eine und andere Gebrauchsspur hat.

    Zum Regler. Wie ich schon angekündigt hatte, habe ich den alten Regler erst mal mit einer unabhängigen Batterie gestestet und musste wechselnde Spannungen über 16 V feststellen.

    Deshalb habe ich mir nach einigem Überlegen einen Regler (Mosfet CARR711) der Fa. Carmo gekauft. Das Teil bringt bei Standgas und hoch bis 6000 U/min konstant 14,58 V.

    Trotz voller Beleuchtung konnte ich keine höhere Temperatur wie handwarm feststellen. Daher der ursprüngliche Platz unter der Sitzbank. Gefährdete Kabel habe ich mit Spiralschlauch versehen. Hitzeschutzfolie wäre noch eine Option.

    Mal sehen wie sich alles beim Fahren entwickelt.

    Werde mich dazu nochmal melden.


    Gruß aus dem Taunus

    Berthold

  • Hallo Berthold,


    bei meiner (gebraucht gekauften) Strada wurden die Krümmer bis an die Airbox und auch der Bereich um den KAT im Leerlauf hellrot glühend, Airbox, Werkzeugfach und die linke Seitenverkleidung waren schon ganz leicht angekokelt - allerdings vor der Vergaserrevision (offensichtlich durch verstopftes Leerlaufsystem, damit zu mageres Gemisch = extrem heiße Abgastemperatur). Ist natürlich nicht der Normalfall (und nach Reinigung und Einstellung der Vergaser auch verschwunden), kann aber wie gesehen vorkommen. Daher zur Vorbeugung die Hitzeschutzfolie...

    Hab noch was liegen, kostet aber beim Louis nicht die Welt.


    Beste Grüße und bleib gesund!

    Gerd

  • Kabel einzupacken ist grundverkehrt. Kabel die offen liegen, haben einen Grund. Wie man sieht, ist vieles ja im Schutzschlauch verlegt, einiges nicht. Kabel erwärmen sich nicht unerheblich im Betrieb, ja nach Last die drüber geht. Wer das mit Hitzeschutzband(also nicht nur Luftgeschützt sondern auch Wärmegeschützt) umwickelt, macht genau das falsche. Er verhindert, das die Kabel ihre Eigenerwärmung loswerden.


    Da ein Laie kaum abschätzen kann, welcher Kabelquerschnitt und welche Belastung an jedem Draht existieren, sollte man nie Stromleitungen zu stark Isolieren. Spiralschlauch ist noch vertretbar, da innen Hohl und lässt Luft durch. Wenn man Wärme wegisolieren will, dann Auspuff und Krümmer isolieren. Die halten das meiste aus. Wobei wenn ich sehe das meine F braune Färbung hat, müssen da um die 300-350° in freier Konvektion entstehen. Welche Temperatur bei Isolation am Krümmer entsteht kann ich daher nur Ahnen. Ob da 600Grad dann erwünscht sind? Zumal die Dichtungen das auch nicht mitmachen, die am Krümmer verbaut sind.


    Idel wäre also Hitzeschutzblech, das mit Abstand zur Hitze montiert ist und einfach die Wärme nicht durch lässt, ohne die Luftzirkulation groß einzuschränken.

    Es gibt hier keramische Stoffe die ziemlich gut arbeiten


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    Bin nicht ganz schlau geworden, woher man diese Kohleimmitate bekommt, aber macht euch selbst ein Bild, was das Zeugs kann., ca ab 4:50

  • Kabel einzupacken ist grundverkehrt.

    e136.gif


    Wenn die sich am Möp sich so erwärmen, dass sie zu warm werden, sind diese falsch dimensioniert....


    Leute, sofort die Griffheizung frei legen! :giggle:

  • Wenn man Wärme wegisolieren will, dann Auspuff und Krümmer isolieren. Die halten das meiste aus. Wobei wenn ich sehe das meine F braune Färbung hat, müssen da um die 300-350° in freier Konvektion entstehen. Welche Temperatur bei Isolation am Krümmer entsteht kann ich daher nur Ahnen. Ob da 600Grad dann erwünscht sind? Zumal die Dichtungen das auch nicht mitmachen, die am Krümmer verbaut sind.


    Idel wäre also Hitzeschutzblech, das mit Abstand zur Hitze montiert ist und einfach die Wärme nicht durch lässt, ohne die Luftzirkulation groß einzuschränken.

    Ich habe bei meiner jetzt nicht die Krümmer selbst isoliert, sondern lediglich die in der Nähe liegenden Kunststoffteile mit Hitzeschutzfolie (beständig bis max. 500°) beklebt. Wollte eben die freie Konvektion nicht behindern, und das Ganze ist nur als zusätzliche Sicherheit für einen eventuellen Störfall gedacht (nachdem ich gesehen habe was da für Temperaturen entstehen können, wenn z.B. das Gemisch nicht stimmt). Hatte wegen der Vergaserrevision eh alles offen liegen...