F 650 ST geht aus

  • Um am Vergaser etwas zu beeinflussen muss er Stellmotoren haben. Oder zumindest einen Steuermagneten, der On/Off arbeitet. Das wurde zwar durchaus gemacht, aber war eher so ein Übergangseffekt vom Vergaser zum Einspritzer. Da gab es geregelte Vergaser für ein paar Jahre. Das war allerdings so selten, das es die wenigsten überhaupt jemals gesehen haben. Im KFZ gabs das etwas mehr. Um die Abgasvorschriften einzuhalten benötigte man geregelte Kat und das wiederum ging nur über Einspritzer oder steuerbare Vergaser. So wurde in den 80er das für PKWs entwickelt. So konnte man die Modelle erstmal weiter bauen ohne komplett auf Einspritzung umzustellen. Beim Motorrad waren die Abgasvorschriften nicht so streng und man konnte viel einfacher umbauen auf Einspritzung.


    Lediglich sehr hoch drehende Motoren über 10.000 hatten noch Probleme mit der Geschwindigkeit der Einspritzventile. Ich glaube Honda hatte damals dann den ersten Einspritzer der auch bei 14.000U/min noch sauber arbeitete. Heute können Einspritzventile mehrmals pro Zündvorgang einspritzen. 1/10.000 sec Schaltgeschwindigkeit sind drin.


    PS: mal am Rande...Reis wird auf Förderbändern mit über 100kmh separiert, optisch auf rein weis überwacht und alle nicht weissen Körner mit Pneumatikventilen weggeblasen. Ein Korn bei über 100kmh, die Schaltgeschwindigkeit ist ähnlich wie beim Einspritzerventil. Bevor man das so schnell konnte war das noch Handarbeit mit viel mehr Verlust an weissen Körnern(vor ca 30 Jahren...dann kam die Automatisierung)

  • Ok, ich wusste nicht dass das tatsächlich noch alles mechanisch gesteuert wird bei der ST. Die hat tatsächlich gar kein Steuergerät?

    Das einzige was das "Steuergerät" kann, ist der Zündzeitpunkt aufgrund der Drehzahl leicht früher oder später zu setzten. Das ist recht simple Elektronik und von 11V - 15V relativ robust. Darüber kommt es aus dem Takt und es kommt zum Zündaussetzter (Ursache oft ein durch Überhitzung defekter Spannungsregler) darunter eher zu einem schlechten Zündfunken (Ursache oft eine defekte Batterie). Eher bringt man das Ding wegen zu wenig Batterieleistung erst gar nicht an, als es durch eine schwache Batterie zu zu Zündaussetzern kommt. Ausnahmen bestätigen die Regel, wie wenn die Batterie während der Fahrt über den Jordan geht. Ursache dafür kann da wiederum ersteres genanntes Problem sein. Been there, done that wie man so schön sagt, bzw, été là, fait cela wie in Frankreich wo es passiert ist.

  • Es war tatsächlich die Batterie. Leichte Unterspannung hatte dazu geführt dass die Steuerelektronik Blödsinn machte.

    Also hätte ich eigentlich mit Ja antworten sollen ?

    Mit

    Zwar gäbe es trotzdem bestimmte Möglichkeiten

    habe ich mir ja das Hintertürchen gelassen.

    Die Antwort sollte aber sagen, dass ich die Batterie als Ursache für unwahrscheinlich halte, weil es eben sonst keine Anhaltspunkte gibt.


    Würde eine Zelle kurzgeschlossen werden, hätte man statt einer 12-Volt-Batterie eine 10-Volt-Batterie, die durchaus noch den Anlasser antreiben könnte, wenn die übrigen Zellen noch in gutem Zustand sind. Ohne Fehlerbehebung werden sie das aber nicht lange bleiben, weil sie hoffnungslos überladen wird, da der Regler ja weiter von einer 12-Volt-Batterie ausgeht. Solche Defekte sind allerdings selten, weil ein Zellschluss meistens zu einem hochohmig werden der Batterie führt. Auch der normale Verfall führt dazu, dass die Spannung erst bei hoher Last wie der durch den Anlasser einbricht.

    Die F 650 ST ist aber ein ganz anderes Motorrad!!

    Ja, aber das ist kein Argument, weil der Fehler da grundsätzlich auch möglich wäre. Im Einzelnen hängt es davon ab, für welchen Spannungsbereich die Komponenten ausgelegt sind ud was sie durch Fertigungsstreuung evtl. noch zusätzlich tolerieren. Da könnte es natürlich modellspezifische Unterschiede geben, die ich aber nicht kenne.


    Hier im Forum kann die Hilfe immer nur auf das aufbauen, was die Fragesteller preisgeben. Da kann durch eine fehlende Information schnell mal falsch geschlossen werden. Deswegen zu sonst keine Anhaltspunkte:

    Bei leistesten Zweifeln an der Stromversorgung ist die erste Abhilfe so einfach, dass ich mich kaum traue, das zu wiederholen: Messen !


    Eckart

  • Jetzt fährt die Frau Probe, mal sehen. Ich denke auch das ich erst einmal die Batterie messe und sehe was da rauskommt - danach vielleicht Spannungsregler und Batterie.

  • So, das Problem ist gelöst. Standgas etwas höher war gut - aber letztlich habe ich eine neue Batterie eingebaut, weil ich das Alter nicht kannte und der Säurefüllstand weit unter Minimum gewesen ist und deswegen es wohl keine sehr neue war. Und ich habe den Spannungsregler ersetzt. Bei etwa 3000 Umdrehungen lagen an der Batterie über 16 V an. Hab einen von der Firma mtp racing (MTP4734) genommen und nun sind stabile 14,5V bei 3000 Umdrehungen. Auf dem ausgebauten Regler steht SH-532B-12, davor noch ein rundes Symbol. Ist das der originale Regler von BMW?

  • So, das Problem ist gelöst. Standgas etwas höher war gut - aber letztlich habe ich eine neue Batterie eingebaut, weil ich das Alter nicht kannte und der Säurefüllstand weit unter Minimum gewesen ist und deswegen es wohl keine sehr neue war. Und ich habe den Spannungsregler ersetzt. Bei etwa 3000 Umdrehungen lagen an der Batterie über 16 V an. Hab einen von der Firma mtp racing (MTP4734) genommen und nun sind stabile 14,5V bei 3000 Umdrehungen. Auf dem ausgebauten Regler steht SH-532B-12, davor noch ein rundes Symbol. Ist das der originale Regler von BMW?

    Yep

    Isse okinaler..

    Was hatten verbaut von mtp

    .

    Die haben auch mofset im Angebot..neuere Technik..musste aber die Anschlüsse umcrimpen


    16V ist zu arg..überlädt und verkocht letztendlich jede bleisäure bzw gel geht sofort übern Jordan.. und stört zudem die CDI Box im Heck

    ..Überspannungen fängt die Diva das zicken an

    14.5 V und das robust ist perfekt...aber noch Zuviel für gel..13.8- ist da im Dauerzustand perfekt..agm ident

  • ... und jetzt Desaster! Frau fährt kleine Runde und ist hochzufrieden. Alles läuft ...

    und dann geht mitten in der Fahrt alles aus Licht, Motor. Nix mehr. Kein Strom.

    Und ich weiss nicht mal, wo ich ejtzt suchen sollte. Der Regler neu, zwei Stecker und ein Kabel sollten doch richtig angeschlossen sein. lief ja auch so 20 km.

    Und die Batterie neu - auch geladen. Ist übrigens eine normale Bleibatterie .

    Und nun? Ich bin echt ratlos.

  • . und jetzt Desaster! Frau fährt kleine Runde und ist hochzufrieden. Alles läuft ...

    und dann geht mitten in der Fahrt alles aus Licht, Motor. Nix mehr. Kein Strom.

    Neeee...

    Wackle mal am Lenker aufgebockt...und dreh den Zündschlüßel auf on...

    Vermute einen Kabelbruch am Zündschalter...Lötstelle ab oder Kabel kurz davor gebrochen..



    Hatte ich vor 5J....und ist nicht so selten..


    Pole lose..Hauptsicherung 20A durch..seltener aber kommt auch vor

  • So, heute gemessen, Batterie und Sicherungen sind ok. Am Lenker gewckelt und siehe da, da scheint der Kurzschluss zu sein, wenn er eingeschlagen ist fliesst Strom, wenn er gerade ist geht alles aus. Fall für die Werkstatt? Bischen sauer bin ich ja schon auf den Verkäufer, weil der eine Motorradwerkstatt hat und uns das Motorrad gewerblich verkauft hat. Hat ne Lenkerheizung eingebaut und TÜV neu gemacht, da sieht man doch wenigstens, das die Batterie mit den Füllständen so nicht in Ordnung ist. Und den Regler hätte man auch ausmessen können. Der Fehler jetzt sollte doch wohl unter die Gewährleistung fallen.

    Oder ist das jetzige Problem leicht zu beheben?

  • Batterie geb ich dir recht..das Lehrlingsjob,nachzuschauen

    Regler gehn sporadisch Hopps ohne Voranmeldung und Kabelbruch geschieht noch spontaner..

    Das sind dinge,so planbar wie Zahnschmerzen...


    Haste denn einen guten Löter (elektriker) an der Hand..

    Zündschalter vom Zündschloß ab und dann kann der es richten..

    Schrauberwerkstätten sind eh nur noch Teiletauscher..dort können die wenigsten schweißen und löten


    Probier es trotzdem,ob Gewährleistung geltend machen kannst

    Wer nie fragt kriegt nie antwort


    Scheene Sunndag noch

    Rolf

  • Hallo Robert,


    ich finde halt, die "alten" F sind einfach was für Leute mit Schrauberaffinität, Schrauber oder solche die es werden wollen.


    Meine Frau bekommt immmer das sicherere und zuverlässigere Fahrzeug zum Gebauch, sonst läuft man Gefahr, dass die bessere Hälfte die Lust daran verliert. Gut, könnte manchen ja freuen.... :wink:


    Man muss einfach wissen was man will. Fahren, schrauben oder beides. Wenn der Anteil von schrauben jedoch größer ist als der Anteil fahren..... :eekout:

  • Tja, Frauen sind kapriziös ... meine FRau ist Fahranfängerin und wusste gar nicht was sie eigentlich will. Aufrecht sitzen, niedrig und ein möglichst nicht so schweres Motorrad.
    Probiert haben wir ein paar, z.B. eine Honda cmx 500 Rebel oder eine BMW F650 CS. eine G310 R war leider hier im Umkreis bei keinem Händler mal anzusehen. Und ehe man sich verkauft, soll man doch erst mal rausfinden, was man will. Die F650 ST ist vorn den Fahreigenschafteen wirklich gut. Das nun die inneren Werte so blöd sind, schade.

    Ich habe heute den Fehler ausgemacht, wenn man am Kabel zum Zündschloss wackelt, merkt man den Fehler, es ist also definitiv dort ein Kontakt. Wie ist die Teilenummer für dieses Unterteil des Zündschlosses bei der F650 ST? Hab schon ein wenig hier gelesen und auch die beiden unteren Schrauben gefunden - als Anfängerschrauber bin ich dazu jedoch zu doof beim Ausbau. Bei Youtube hab ich auch kein Video gefunden.

    Löten wäre nicht das Problem, aber eben der Ausbau.

    Aber vielen Dank für die bisherigen Tipps.

  • F650 ST?

    Es ist bestimmt eine ST oder eine Uhr-F? Also eine Uhr im Cockpit und die vorderen Blinker sind nicht in die Verkleidung integriert?

    In dem Fall ist es BMW No. 51252346370 und kostet knapp €100. Das ist die Version mit zwei Stecker zum Kabelbaum! Vor dem Bestellen überprüfen.

    https://www.leebmann24.de/bmw-…63&og=07&hg=51&bt=51_0172


    Selber reparieren ist definitiv günstiger.


    Hab schon ein wenig hier gelesen und auch die beiden unteren Schrauben gefunden - als Anfängerschrauber bin ich dazu jedoch zu doof beim Ausbau

    Die beiden Schrauben lösen nach unten abziehen. Dann noch die Stecker vom Kabelbaum trennen. Vorne rechts.

    Mit entsprechenden gelenkigen Finger geht es. Einfacher wenn man die "Motorverkleidungen" und den Tank entfernt.


    Der Micha zeiget es am Beispiel einer Ur-F. Die ist leicht anders. Bei der Facelift Uhr-F und bei der ST muss man nichts am Tankdeckel machen (*)! Einfach die Linsenkopfschrauben rausdrehen sowie die eine Schraube welche den Tank mit dem Rahmen verbindet.


    *) Frag an die Ur-F Besitzer: Das ist bei der Ur-F eigentlich auch nicht notwendig, oder?


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  • "Es ist bestimmt eine ST oder eine Uhr-F?"

    Sehr schöner Verschreiber - ja meine F650 ist eine ST mit Uhr, keine Ur-F650.


    Um an den Stecker des Kabels vom Zündschlossschalter zu kommen muss vorne alles ab? Und meine Hände sind wohl zu fett für die beiden Schrauben.


    Ansonsten vielen Dank.

  • Sehr schöner Verschreiber - ja meine F650 ist eine ST mit Uhr, keine Ur-F650.

    Kein Verschreiber. Die original Funduro von 1993 ist die Ur-F. Der Urahn aller F.

    Original Prospekt: https://bmw-grouparchiv.de/res…il/index.xhtml?id=3383766

    Original Pressemappe: https://bmw-grouparchiv.de/res…il/index.xhtml?id=3222919


    1996 kam es dann zu einem Facelift der Ur-F wo ein paar Details geändert wurden und zusätzlich das Sondermodell ST (Strada) eingeführt wurde.

    Original Prospekt: https://bmw-grouparchiv.de/res…il/index.xhtml?id=3383707

    Eines der Details welches mit dem Facelift kam war eine Uhr anstelle einer Temepraturanzeige. Die Forumsinterne Bezeichnung der Facelift Funduro ist deshalb Uhr-F.


    Es gibt also drei Vergaser-F Modell. Die Ur-F und Uhr-F welches beide Funduros sind und die ST/Strada.


    Weitere Änderungen gegenüber der Ur-F welche Uhr-F sowie ST betreffen:

    Neue "Motorverkleidungen".

    Anderes Cockpit "Geweih".

    Anderer Zündschalter (wegen der Uhr).

    Temperaturwarnleuchte (Da die Temperaturanzeige weggefallen ist).

    Thermoschalter anstelle Temperaturfühler.

    Ritzelbefestigung mittels einer Mutter anstelle Seegering.

    Tankentlüftung über einen Schlauch anstelle Schloss.

    Verstärkter Unterzug.

    Fussbremsschalter mechanisch anstelle hydraulisch.

    Blinker vorn abgesetzt und nicht in Verkleidung.

    Blinker hinten anderes Modell.

    Eine Anlaufscheibe beim Ganghebel.


    Unterschied Ur/Uhr-F zur ST:

    Bei ersteren sind die Motorverkleidungsteile Schwarz bei letzteren Silber.

    Die ersteren haben ein 2,15X19 Vorderrad, die ST hat ein 2,15X19.

    Erstere haben hinten 165 mm Federweg, die ST hat nur 120 mm

  • die Batterie mit den Füllständen so nicht in Ordnung ist. Und den Regler hätte man auch ausmessen können

    Der Füllstand gehört zur ordentlichen Wartung, daher ja, das hätte er prüfen müssen.

    Da der Regler kein Verschleißteil ist, gehört dessen Prüfung aber nicht zum normalen Inspektionsumfang.

    Am Lenker gewckelt und siehe da, da scheint der Kurzschluss zu sein, wenn er eingeschlagen ist fliesst Strom, wenn er gerade ist geht alles aus.

    Ich hatte sowas mal bei einer Einspritzer-GS. Bei der Vergaser mögen die Verhältnisse ein bisschen anders sein, aber trotzdem zur Orientierung: Kabelbruch am Zündschloss

    Der Fehler jetzt sollte doch wohl unter die Gewährleistung fallen.

    Oder ist das jetzige Problem leicht zu beheben?

    Hier im Forum bekommst Du Tips zum Selbermachen. Das kannst Du natürlich auch machen, wenn Du Anspruch auf Gewährleistung hast, aber wenn Du es selber versuchst, kann es schwierig sein, die Gewährleistung in Anspruch zu nehmen, wenn das Motorrad im reklamierten Punkt nicht dem gekauften entspricht. Wenn die Art des Fehlers nicht genau bekannt ist, kann der Versuch der Eigenreparatur ein Risiko sein, wenn es aber nur eine Kleinigkeit ist, erspart es einem das Problem, mit dem kaputten Motorrad zum Händler zu kommen.


    Eckart

  • Na wieder was gelernt zur Uhr-F. Die meinige ist aber eine ST - steht ja auch so im Fahrzeugbrief. Scheint eine der ersten gewesen zu sein mit Oktober 1996.

    Das Moped zum Händler zu bekommen wird wohl so nicht gehen - fährt ja nicht. Aber ich werde zuerst mal dorthin Kontakt aufnehmen.

    Der Händler hat noch Heizgriffe eingebaut, musste also an die Batterie. Hoffentlich rührt der Zundschlossschalterfehler nicht durch die Heizgriffkabelverlegung.

  • Die ersteren haben ein 2,15X19 Vorderrad, die ST hat ein 2,15X19.

    Korrigiere Dich ungern

    aber die E169 Typ 124 ST hat 2,5x18´vorne

    nur die E 169 Typ 123 Baureihe 0161+0162 haben 2,5x19´vorne


    Muss es wissen,da ich eine 124 treibe,die umgebaut und legalisiert ist mit allen Eintragungen (Was ein Ritt durch die Instanzen auf dem Amtsschimmel)