• Ihr Lieben,


    ich habe Probleme mit dem Gas. Sicher ist die meine Situation hier schon ein paar Mal beschrieben worden und die wohlfeile Antwort, ich möge doch die Suchfunktion nutzen, ist sicher richtig, aber irgendwie unterscheiden sich die Probleme dann doch oft ein wenig und als Technik-Amateur die richtige Antwort zu finden, die dem eigenen Problem entspricht, ist nicht einfach. Verzeiht mir daher die eventuelle Wiederholung einer bereits gestellten Frage...


    Meine F 650 GS aus 2005 mit einem Zylinder und zwei Kerzen, kann das Gas nicht richtig halten. Im Stand mal zu niedrig, mal zu hoch. Beim Schalten fällt die Drehzahl so träge runter, dass man beim normalen Schalten gar keine Motorengeräuschveränderung wahrnimmt. Als ob ich das Gas gar nicht losgelassen hätte. Beim richtigen Gaswegnehmen fällt die Drehzahl dann nach einer Weile aber soweit ab, dass der Motor ausgeht. Dann steht man an der Ampel und das Dinge geht aus. Also ist die Drehzahl jetzt entweder unerwünscht hoch, oder man muss sie künstlich hochhalten, um das Absterben zu verhindern. Ganz schöner Mist.


    Jetzt habe ich sie um die Ecke beim Suzuki-Händler in Kelkheim abgegeben, der - zufällig anwesend - sofort verkündet hat, dass sie jetzt gaaaanz lange bei ihm bliebe, weil er ja so gar keine Zeit hätte. Na toll. Als Ganzjahresfahrer schlägt mir das ordentlich auf die Laune.


    Ich habe hier im Forum schon viel gelesen über Gasgriffe beim Anlassen, Drosselklappenkalibrierung, Reset, etc. Das ist für Schraub-Amateure wie mich oft nicht einfach zu verfolgen. Vielleicht gibt es aber zwei oder drei Klassiker unter den Tipps, die mir jetzt helfen könnten. Ich kann ja jederzeit zum Suzukisten gehen und selber was an meiner F ausprobieren. Oder klingt es nach etwas Schlimmerem, gar nach einem Fall für den originalen BMW-Händler, der leider 30 Kilometer entfernt in Wiesbaden ist?


    Ohje, viele Grüße, Uli

  • Reset der Adoptionswerte:

    Es gibt den Drosselklappen-Voodoo. Der Voodoo geht so: Man schaltet die Zündung ein, startet den Motor nicht, dreht dreimal am Gasgriff von zu bis auf und wieder auf zu. Danach schaltet man die Zündung aus.

    Voodoo darum, weil man dran glauben muss dass es funktioniert. Evtl. funktioniert es evtl. auch nicht. Die gefestigte Lehrmeinung von denen die sich eingehend mit dem Motorsteuergerät befasst haben, ist jedoch dass man die Adoptionswerte nur über ein Diagnosegerät (GS-911, MotoScan, BMW MobiTec) zurücksetzen kann. Auf der anderen Seite schadet der Voodoo auch nicht.


    Mit den Diagnosegeräte kann man auch feststellen ob vom Motorsteuergerät eine Fehlersituation erkannt wurde und welche das dann wäre.


    Startprozedur:

    Es hat sich gezeigt, dass wenn man bei gewissen Modell zu früh auf den Startknopf drückt es danach zu einen ungleichmässigen Motorlauf kommt. Zu früh ist, wenn die Temperaturkontrollleuchte noch leuchtet. Während dieser Zeit initialisiert sich das Motosteuergerät noch und bewegt z.B. auch den Leerlaufsteller und betätigt kurz die Benzinpumpe. Darum erst auf den Startknopf drücken nach dem die Temperaturkontrollleuchte erloschen ist.


    Betriebsspannung:

    Es hat sich gezeigt, dass die Einspritzer F650 relativ empfindlich auf Störungen in der Betriebsspannnung sind. Selbst wenn die Störung nur kurzfristig auftritt wie z.B. durch Wackelkontakte, kann dies das Steuergerät bis zum Ausschalten der Zündung aus dem Takt bringen. Manche Fehler können so durch eine Schlecht angeschlossenen Batterie, Kabelbruch beim Zündschloss oder allgemein durch eine nicht mehr so gute Batterie verursacht werden. Der Tausch der Batterie hat bei einem oder anderen schon geholfen, dass das Fehlerbild verschwand.



    Gashahn, Drosselklappe:

    Selbst als Schrauber-Laie sollte es ein einfaches sein zu sehen ob der Gasszug sich frei bewegt und die Drosselklappe sich im Gleichtakt mit dem Gasgriff bewegt und vor allem auch wider schliesst.


    Sensoren:

    Für die Gemischaufbereitung sind, falls ich mich nicht irre, folgende Sensoren beteiligt: Lufttemperatursensor im Ansaugschnorchel (Manchmal fälschlicherweise auch als "Luftmassenmesser" bezeichnet), Drosselklappenpotentiometer an der Drosselklappe, Lambdasensor nach dem Krümmer, und Drehzahlsensor an der Kurbelwelle.


    Es wurde in diesem Forum vor allem schon über defekte Lufttemperatur- und dem Lambdasensoren berichtet. Letzterer sollte man über das Diagnoseprotokoll erkennen. Erstere kann man auch selber mit einem Ohmmeter nachprüfen. Der Temperatursensor sollte bei 12°C etwa 9 kOhm, bei 20°C etwa 6 kOhm, und bei 30°C etwa 4.5 kOhm haben. Bei tieferer Temperatur hat er einen grösseren Widerstand und bei höherer Temperatur einen tieferen. Der Widerstand verhält sich also umgekehrt zur Temperatur.


    Das Drosselklappenpotentiometer kann man über ein Diagnosegerät prüfen (dann hat man auch glich den ganzen Kabelbaum bis zum Steuergerät dabei) oder auch mit einem Ohmmeter. Die zu erwartenden Werte:


    Ungefähr Werte die zwischen den drei Anschlüssen zu erwarten sind:


    für komplett geschlossene Drosselklappe:

    1 - 3: 1600

    1 - 2: 1700

    2 - 3: 730


    - für 1/3 geöffnete Drosselklappe:

    1 - 3: 1600

    1 - 2: 1500

    2 - 3: 1350


    - für 2/3 geöffnete Drosselklappe:

    1 - 3: 1600

    1 - 2: 1100

    2 - 3: 1600


    - für ganz geöffnete Drosselklappe:

    1 - 3: 1600

    1 - 2: 730

    2 - 3: 1700

    Quelle: Problem: Buckeln ab bestimmter Drehzahl


    Aktuatoren:

    Bei den Aktuatoren, also Teile die auf ein Signal reagieren und was machen, haben wir die Benzinpumpe, das Einspritzventil und die Zündkerze.

    Wackelkontakte bei der Benzinpumpe sind nicht unbekannt. Sollte aber nicht zu einem erhöhten Gas führen. Selbiges mit der Einspritzdüse, und der Zündkerze.


    Meiner Meinung nach findet man den Fehler am ehesten beim Drosselklappensensor (mechanisch oder elektrisch). Das heisst aber nicht, dass dies die Fehlerquelle ist und es nicht etwas anderes sein kann.

  • Oha, Köfferlirebel, die Länge Deines textes und die verwendeten Wörter nötigen mir mehr als Hochachtung ab. Es klingt ein bisschen, als ob ich als Amateur nicht wesentlich mehr als die geschichte mit dem Voodoo ausrichten könnte. Aber sicher kann ein versierter Schrauber etwas mit Deinen technischen Einschätzungen anfangen.


    Ein nicht frei laufender Gaszug war auch meine Vermutung, als das Gas beim Schalten nicht mehr runterging. Klang nach festgelaufen. Aber als das Gas auch im Stand diese Probleme machte (Auf- und Ab, sowie Drehzahl an der Absterbgrenze), da habe ich an der Vermutung wieder gezweifelt.


    Das Motorsteuergerät steuert ja wahrscheinlich Zündzeitpunkte und Mischungsverhältnisse. Die Menge Benzin, die aber überhaupt zur Verfügung steht, steuere ich allein über den Gasgriff, oder? Warum wird denn eigentlich nicht auch das elektronisch über einen Sensor am Gasgriff abgenommen? Die F macht soviel alleine und elektronisch. Warum darf ich denn die Benzinmenge noch manuell steuern?


    Zu geringes Gas verlockt mein Amateurhirn zu bestimmten Vermutungen, zu hohes auch. Aber beides? Ohje...

  • Achja, und noch was Psychologisches: Ich kriege immer einen Vertrauensknick, wenn meine Fahrzeuge Mucken machen. Am liebsten würde ich sie dann immer sofort verkaufen. Und - entgegen meiner Gewohnheit - spüre ich dann immer ein Verlangen nach etwas Fabrikneuem. Obwohl ich immer alte Sachen fahre, sei es mit 2 oder mit 4 Rädern. Glaubt Ihr, dass man sich mit etwas Jüngerem eine gewisse Ausfallsicherheit einkauft, oder ist man nie sicher vor einer gewissen technischen Unzuverlässigkeit? Fehlerrecherche geht bei mir immer einher mit einer parallelen Recherche nach einem Neufahrzeug...

  • Also, mach´ erst mal Voodoo. Ein F650GS-fremder Freundlicher ist m.E. die schlechteste Wahl für´s weitere Vorgehen....

    Wenn ich Dir jetzt sage daß das funktioniert ist das so ´ne Art Weckruf für Toby, der dann sagt daß es nicht geht. Zuverlässiger als die F650GS wird´s nicht.

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Ansonsten komm´ mal mit der Möhre nach Nieder-Olm rüber und wir gucken mal mit Voodoo und nach dem Gaszug.

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  • Glaubt Ihr, dass man sich mit etwas Jüngerem eine gewisse Ausfallsicherheit einkauf

    Ich glaube eher das Gegenteil wird der Fall sein. Schau einfach mal was die Neuen alles für Schnickschnack haben, gerade mit Elektronikhintergrund und wenn etwas anfällig ist, dann die Elektronik.....

  • Achja, und noch was Psychologisches: Ich kriege immer einen Vertrauensknick, wenn meine Fahrzeuge Mucken machen

    Ich habe da eine simple Lösung. Ich habe BMW gewissermassen abgeschrieben. Die Macken F sind nur nur toll, wenn man wirklich gerne selber schraubt oder möglichst viel über Motorräder und ihre Funktionsweise lernen will. F650.de ist übrigens das einzige Marken oder Typ spezifisch Forum wo ich unterwegs bin. Wo anders muss ich wohl auch nie hin, da ich alles hier gelernte auch bei meinen anderen Töff anwenden kann :rofl1:. Ob dies eine generelles BMW-Qualitätsproblem ist, weiss ich nicht. Ich schmunzle aber schon, wenn in diesem Forum über KTM gelästert wird. Keine Tausend Meter oder Bring Mal Werkstatt?


    Das Motorsteuergerät steuert ja wahrscheinlich Zündzeitpunkte und Mischungsverhältnisse. Die Menge Benzin, die aber überhaupt zur Verfügung steht, steuere ich allein über den Gasgriff, oder?

    Über den Gasgriff steuerts Du nur die Drosselklappe und damit die Menge an Luft. Die Menge an Benzin bestimmt das Motorsteuergerät in dem es das Einspritzventil länger oder kürzer öffnet. Dies macht das Motorsteuergerät aufgrund der Lufttemperatur, der Drosselklappenposition, der Drehzahl, dem Lambdawert. und, das habe ich oben noch vergessen, der Kühlwassertemperatur.


    Der grösste Einfluss von allem hat die Drosselklappenposition welche Du direkt mit dem Gaszug verstellst und über das Drosselklappenpotentiometer vom Motorsteuergerät gemessen wird. Ist die Drosselklappe mehr offen kommt mehr Luft in den Verbrennungsraum und somit muss auch mehr Benzin eingespritzt werden damit das Luft-Kraftstoffverhältniss wieder stimmt. Ob das Steuergerät die richtige Menge eingespritzt hat, erfährt es über den Lambdasensor. Der Lufttemperatursensor braucht es, da sich die Dichte der Luft mit der Temperatur ändert (kalte Luft ist dichter, warme Luft ist leichter - siehe Heissluftballon). Ist die Luft dünner so muss weniger Benzin eingespritzt werden, bei dichterer Luft entsprechend mehr. Ein echter Luftmassensensor würde auch noch den Luftdruck berücksichtigen. Der Kühlmittelsensor wird gebraucht um zu erkennen ob der Motor noch kalt ist. Falls ja wird, speziell bei tiefer Drehzahl, ein bisschen mehr Benzin eingespritzt und so dass Gemisch fetter gemacht. Das ist ähnlich wie der Choke beim Vergaser.


    Das Motorsteuergerät kennt in der Regel zwei Betriebszustände. Der eine nennt man "Open Loop" (offener Kreis) der andere "Closed Loop" (geschlossener Kreis). Beim "Open Loop" interessiert sich das Motorsteuergerät nicht für den Wert des Lambdasensor d.H. der Regelkreis ist nicht geschlossen und es spritzt Benzin gewissermassen nach gutdünken bzw. aufgrund von Ingenieuren festgelegten Werten in den Motor. Dies passiert vor allem wen der Moor noch kalt ist oder wenn man die Drosselklappe weit öffnet (Volgasssituation). Beim "Closed Loop" ist der Regelkreis geschlossen und die Werte des Lambdasensors werden mit berücksichtigt. Aus diesem Grund muss der Motor für die AU warm sein. Erst beim warmem Motor arbeitet die Gemischregelung richtig so dass die Abgaswerte nachher stimmen. Kommt noch dazu, dass auch der Katalysator warm sein muss um optimal zu funktionieren.


    Unterschied zu Drive by Wire:

    Bei einem reinem Drive By Wire System ist das Potentiometer quasi oben beim Gasgriff und es wird nicht nur die Menge an Benzin geregelt sondern auch die Stellung der Drosselklappe und somit die Menge an Luft. Bei so einem System ist dann alles möglich. Z.b., dass sich selbst bei voll geöffnetem Gashahn die Drosselklappe nur 3/4 öffnet. Eine elektronische Drosselung.

  • Hach...Ich liebe meine Oldtimer mit simpler Versagertechnik aussen letzten Jahrhundert.....und Grinse derweilen über 4 Backen Chips kauend und Viertele schlotzend:victory::eekout:

  • Ein F650GS-fremder Freundlicher ist m.E. die schlechteste Wahl für´s weitere Vorgehen....

    Dem stimme ich voll und ganz zu und dann noch Forumsinternehilfe ... Ulli`s F was willste mehr!!!

    Und dann natürlich immer die Frage, was traust Du Dir zu selber zu machen und hast Du ein Multimeter und kannst damit umgehen, um die genannten Punkte zu prüfen. Mehr wie bereits geschrieben, fällt mir aktuell auch nicht ein.


    Viele Grüße Torsten

  • Das Standgas stelle ich doch bei meiner Einspritzer-F mit diesem Rändelding am Gasgriff ein, oder? Damit verlängere ich den Schlauch rund um den Zug und ziehe ihn damit etwa in die Länge oder eben nicht? Und die Plastikmutter fixiert ihn dann wieder? Oder habe ich noch andere freie Möglichkeiten auf´s Gas Einfluss zu nehmen?


    Ansonsten komm´ mal mit der Möhre nach Nieder-Olm rüber und wir gucken mal mit Voodoo und nach dem Gaszug.

    Das ist wirklich ein tolles Angebot! Weil ich ja auch im Winter fahre, würde ich das gerne im November nochmal anbringen, mal sehen ob Du Zeit hast. Ich muss unbedingt mehr lernen über mein Moped. Es hat keine Tasten, daher ist es mir nur bedingt nahe... Ich hätte es aber gerne etwas näher...


    Die Geschichte mit dem „Was passiert eigentlich am anderen Ende des Gaszuges?“ habe ich kapiert. Auf eine etwas theoretische Weise, weil ich ja noch nie einen Motor von Innen gesehen habe. Aber Köfferlirebel, Du erzeugst ein Bild in meinem Kopf.

    Also, mach´ erst mal Voodoo. Ein F650GS-fremder Freundlicher ist m.E. die schlechteste Wahl für´s weitere Vorgehen....

    Meinst Du wirklich, ich soll die F wieder dort abholen und erstmal selber dran rumfummeln?

    Und mir dabei von Euch digital die Hand führen lassen?

  • Das Standgas stelle ich doch bei meiner Einspritzer-F mit diesem Rändelding am Gasgriff ein, oder? Damit verlängere ich den Schlauch rund um den Zug und ziehe ihn damit etwa in die Länge oder eben nicht? Und die Plastikmutter fixiert ihn dann wieder? Oder habe ich noch andere freie Möglichkeiten auf´s Gas Einfluss zu nehmen?

    Nein, damit sollen 1-2mm Spiel eingestellt werden, das Stangas wird vom Steuergerät "berechnet", bei einer Einspritzer wird da nichts eingestellt.

    Meinst Du wirklich, ich soll die F wieder dort abholen und erstmal selber dran rumfummeln?

    Und mir dabei von Euch digital die Hand führen lassen?

    Zumindest die genannten Basics abklopfen, ob sie bei Dir 4 Wochen steht oder in der Werkstatt. Wenn die so viel zu tun haben , besteht ja ggf. die Möglichkeit den Auftrag bestehen zu lassen, sollten Deinen Termin dann ja innerhalb kürzester Zeit vergeben können. Wenn kein anderer Hintergedanke der Werkstatt im Spiel ist, dass kann ich allerdings aus der Ferne nicht beurteilen.

  • Das Standgas stelle ich doch bei meiner Einspritzer-F mit diesem Rändelding am Gasgriff ein, oder?

    Blos nicht!!! Auf jeden Fall wie oben beschrieben mit etwas spiel einstellen....

    1.

    Sonst gibst Du schon Gas wenn Du nur den Lenker nach links drehst.

    2.

    Die F R13 reagiert zuweilen sehr empfindlich wenn man z. B. leicht Gas beim Anlassen gibt.

    Da geht die gerne mal aus wenn man das Gas komplett zurück nimmt und spinnt so lange rum, bis man angehalten hat, die Zündung aus gemacht und dann wieder angemacht hat.


    Deshalb, einfach Anlasser drücken und Hände vom Gasgriff........

  • Ansonsten komm´ mal mit der Möhre nach Nieder-Olm rüber und wir gucken mal mit Voodoo und nach dem Gaszug.

    Das ist wirklich ein tolles Angebot! Weil ich ja auch im Winter fahre, würde ich das gerne im November nochmal anbringen, mal sehen ob Du Zeit hast. Ich muss unbedingt mehr lernen über mein Moped. Es hat keine Tasten, daher ist es mir nur bedingt nahe... Ich hätte es aber gerne etwas näher...


    Meinst Du wirklich, ich soll die F wieder dort abholen und erstmal selber dran rumfummeln?

    Und mir dabei von Euch digital die Hand führen lassen?

    Ich kann Dir nicht sagen, was Du machen sollst. Ich würde jedenfalls mein Mopped nicht für so´n Pillepalle-Kram mehrere Wochen abstellen sondern erst mal die Basics selber durchgucken. Voodoo machen, Gaszug Verlegungsweg prüfen, Stecker des Sensors im Ansaugschnorchel prüfen. Wie gesagt, komm´ halt einfach mal im Hellen vorbei, das ist ja kein Weg. Ich hab´ ein GS911, damit lassen sich einige Werte auslesen, auch ohne einen der 10 verfügbaren VIN-Slots der Software zu verbraten.

    Erzähl´ mal mehr über das Mopped:

    • Seit wann hast Du das Mopped?
    • Kilometerstand?
      Letzte Inspektion wann und vor wie vielen km?
    • Wann wurde der Luftfilter das letzte mal getauscht?
    • Was wurde zuletzt am Mopped gemacht?
    • Seit wann gibt´s die Probleme? Wurde kurz vorher geschraubt?

    Und nein, ne Versager ist auch nicht zuverlässiger, da klemmt zB mal der Schwimmer und im Winter muß man den Vergaser ggf. mit flüssiger Körperwärme entfrosten...

    Und nein, ne moderne Maschine ist auch nicht zuverlässiger, da geht zB mal das elektronische Fahrwerk auf Block und der Fahrer zu Fuß....

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Ich habe sie mit etwa 14.000 vor drei Jahren gekauft.

    Sie ist ein 2005er Baujahr.

    Jetzt hat sie 20.500 drauf.

    Letzte Inspektion bei 20.000 beim Suzukisten umme Ecke.

    Typische Inspektionsliste gemäß BMW mit Originalteilen.

    Inklusive Luftfilter.

    Plus neue Einspritzdüse weil passend bei 20.000 kaputt gegangen.

    Das aktuelle Problembild hatte ich früher auch schon ab und an, aber nicht so drastisch.

    Habe dann im Forum die Geschichte mit Kein-Gas-beim-Starten gelernt.

    Seither war es besser.


    Voodoo ist also: „Man schaltet die Zündung ein, startet den Motor nicht, dreht dreimal am Gasgriff von zu bis auf und wieder auf zu. Danach schaltet man die Zündung aus.„ So steht es weiter oben in diesem Zopf. Was kann ich noch tun, als Amateur, meine ich?

  • Ich mach das so:


    • Mopped kalt, Leerlauf drin, Killschalter auf Run.
    • Zündung an, aber NICHT STARTEN.
    • Warten bis alle Kontrolleuchten ausgegangen sind, die ausgehen sollen (es sollen also nur noch Öldruck und N leuchten).
    • NICHT STARTEN!
    • Dann dreimal hintereinander langsam und gleichmäßig den Gasgriff auf Vollgas drehen (MOTOR IST AUS!) und den Gasgriff zurückschnellen lassen.
    • Zündung aus und 'ne Minute warten (Bis alles Geklicker aufgehört hat).
    • Dann Zündung an und ERST NACH dem Erlöschen der Kontrolleuchten OHNE GAS starten.

    Fertig.


    Ich weiß nur, daß das Voodoo bombig funktioniert hat, als ich meine (unsere dritte) Dakar gebraucht kaufte und der Verkäufer meinte, sie müsste erst noch zum Service, weil sie nicht gescheit startete und immer wieder ausging...... :) Der Blick des Verkäufers war echt gut als sie nach dem Voodoo auf Knopfdruck ansprang....

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Hallo Uli,

    Oha, Köfferlirebel, die Länge Deines textes und die verwendeten Wörter nötigen mir mehr als Hochachtung ab. Es klingt ein bisschen, als ob ich als Amateur nicht wesentlich mehr als die geschichte mit dem Voodoo ausrichten könnte

    Ja, die Erläuterung von Köfferlirebel hat etwas Bewundernswertes und ist vollständiger als ich sie hätte geben können. Wenn Du trotzdem Probleme damit hast, dann vielleicht weil die Nennung der der möglichen Ursachen nicht mit ausreichend deutlichen Handlungsanweisungen verbunden war. Ich will nun auch nur ergänzen, was im weiteren Verlauf des Threads vielleicht noch nicht deutlich genug herausgearbeitet wurde.


    Wackelkontakte

    Der Klassiker sind lockere Batteriepole. Dies solltest Du auf jeden Fall prüfen, das ist schließlich auch durch einen Laien machbar. Lästig sind nur die vielen Schrauben, die man lösen muss, um die Batterie freizulegen.


    Bei dieser Gelegegenheit, kannst Du die Batteriepole auch für ein paar Minuten ganz lösen. Zumindest für meine damalige F650GS schrieb die Bedienungsanleitung, dass die Adaptionswerte dadurch verloren gehen, fehlerhafte Werte würden also gelöscht. Kann sein, dass das für das Modell mit 2 Kerzen nicht mehr gilt. schaden kann es aber nicht.


    am ehesten beim Drosselklappensensor

    Das ist ja eine durchaus nicht unwahrscheinliche Ursache, bei zwei linken Händen aber vielleicht eher die Sache eines Motorradmechanikers. Deswegen liegt es nahe, erstmal einfache Do-it-Yourself-Maßnahmen vorzuziehen.


    Das Standgas stelle ich doch bei meiner Einspritzer-F mit diesem Rändelding am Gasgriff ein, oder?

    Das Entsetzen der Forenmitglieder ist Dir ja bereits entgegengeschlagen. Die Leerlaufdrehzahl ist mit 1400 fest vorgegeben.


    Ich will nicht ausschließen, dass eine Fehljustage die Ursache für Deine Probleme ist !


    Falls das Spiel nicht vorhanden war, wäre das das Erste, was zu korrigieren ist. Dadurch erreicht die geschlossene Drosselklappe den Zu-Anschlag. Man hört das auch an einen deutlichen Klicken, wenn man bei stehendem den Gas schell zurückdreht oder schnappen lässt.


    Ich kriege immer einen Vertrauensknick, wenn meine Fahrzeuge Mucken machen. Am liebsten würde ich sie dann immer sofort verkaufen. Und - entgegen meiner Gewohnheit - spüre ich dann immer ein Verlangen nach etwas Fabrikneuem.

    Das kann man ja machen, wenn man das nötige Geld übrig hat. Man muss nur bedenken, dass man ein nicht mehr voll funktionsfähiges Motorrad mit einem Abschlag verkaufen muss und dannentstrechend mehr für ein Neufahrzeug investieren muss. Ich fände es nur schade, wegen eines trivialen Fehlers zu wechseln. Richtig weiß man das natürlich nur hinterher. Es liegt in der Natur eines Forums wie diesem, dass Du hier in erster Linie Tips zur Reparatur bekommst.

    Glaubt Ihr, dass man sich mit etwas Jüngerem eine gewisse Ausfallsicherheit einkauft

    JA !


    Ich weiß, dass es auch Gegenpositionen gibt, die meinen, dass viele Elektronik zu einer erhöhten Unzuverlässigkeit führen müsse, es entspricht aber nicht meiner Erfahrung. Mit der F800GS hatte ich mein bisher zuverlässigstes Motorrad, ob wohl schon um Einiges stärker elektronifiziert als die Einzylinder (Jetzt im hohen Alter von 150 000 km gibt es schon Einschränkungen).

    Natürlich lässt sich sowas nicht verallgemeinern. Es ist sicher kein Fehler, keine ganz neu auf den Markt gekommenen Modelle zu nehmen, sondern durch Wahl des zweiten oder dritten Baujahrs die Behebung der Kinderkrankheiten anzuwarten.


    Eckart

  • Ich mach das so:


    • Mopped kalt, Leerlauf drin, Killschalter auf Run.
    • Zündung an, aber NICHT STARTEN.
    • Warten bis alle Kontrolleuchten ausgegangen sind, die ausgehen sollen (es sollen also nur noch Öldruck und N leuchten).




    Doch, doch genau dann starten.


    Das ist das offizielle Startprozedere. Wer das noch sonst nicht macht, oder gar noch mit Gas startet, bei dem funktioniert das "Voodoo" dann auch.

  • Plus neue Einspritzdüse weil passend bei 20.000 kaputt gegangen.

    Hattest Du tatsächlich, ähnlich wie jetzt, Probleme bei der Gasannahme oder der Gleichen? Bin hier noch nicht solange dabei, aber defekte Einspritzdüsen, nach 20.000 km ist mir neu. Sorry, aufgrund meiner Werkstatterfahrungen streuben sich mir die Nackenhaare. Abholen!

  • aufgrund meiner Werkstatterfahrungen streuben sich mir die Nackenhaare.

    Dito...... in allen Historierechnungen wurde bei meiner angeblich der Luftfilter immer schön gewechselt.
    Beim ersten Service in meinem Besitz holte ich den raus. Recht vergammelt und mit Produktionsjahr 2003 wie meine Dakar auch.

    Ein Schelm wer dabei böses denkt....