Vergaser - Choke - muss das Moped erst warmlaufen?

  • Moin,

    hab bei meiner 98er Pegaso Zündung und Vergaser überholt. Springt auch willig sofort an.


    Ist mein erstes Vergasermoped, darum die (Dummy-)Frage: ist es korrekt, das ich bei den derzeitig sinkenden Temperaturen mit Choke starte und dann das Moped nicht sofort Vollgas annimmt. Es muß erst eine Minute warmlaufen bevor ich Vollgas geben kann.


    Oder muß bei gezogenem Choke sofort auch Volllast gehen?

  • Vergaser überholt.

    Was bedeutet das genau? Sorry wenn ich Dum frage aber da habe ich von nur ein bisschen mit Bremsreiniger gereinigt bis alle Teile ersetzt die man irgendwie ersetzen kann schon alles erlebt.

    Die Frage ist auch immer: Wie war das Verhalten davor?

    Oder muß bei gezogenem Choke sofort auch Volllast gehen?

    Das sollte eigentlich mehr oder weniger sofort gehen. Volllast würde ich aber aufgrund des noch kalten Öls nicht machen. Anfahren und im Innerortsbereich (50 km/h) sollte aber alles möglich sein.

    Evtl. hilft es wenn man den Choke nicht ganz zieht bzw. schon früher zu macht.

  • Im Frühjahr wurde vom Vorbesitzer ultraschallgereinigt.

    Ich habe gemacht:

    Kerzenstecker ersetzt • Iridiumkerze • Spule + Pickup gecheckt • neuer Regler • CDI ersetzt • Batterie neu • Zusatz-Benzinfilter entfernt • Schnellverschluß Benzinleitung installiert • Benzinfluß Tank + Benzinhahn gecheckt • Vergaser gereinigt + Teile neu: Membrane, Schieberführungen+Dichtungen, Düsennadeln, Düsenstöcke, Hauptdüsen(110er), Schwimmerdichtungen, Nadeln + -düsen + -dichtungen, Mutter+Dichtung Chokezug

    Das sollte eigentlich mehr oder weniger sofort gehen.

    Nunja - geht, aber halt nicht sofort. Also " weniger sofort" - darum meine Frage.

  • Also ich würde behaupten das gehört so.....

    Und mal davon abgesehen, wer gibt bei einem kalten Motor Vollgas????? =O

  • Bleibt noch die Frage: Wie war das Verhalten davor?


    Düsennadeln, Düsenstöcke, Hauptdüsen(110er),

    Uurcks. Wo hat man das Zeugs her? Von Aprilia?

    Wobei wenn das Ding sonst keine Macken macht dann ist alles in Ordnung. Ein bisschen warmtukern lassen bevor es auf BAB geht ist ja auch nicht das grosse Problem. Oder sich halt auf der BAB oder der Landstrasse hinter einem Lastwagen gemütlich tun.

  • Ah, verstehe - zur Erklärung: wollte vor drei Wochen los. Moped lief davor prima. Dann kein Zündfunke.

    Diagnose: Regler defekt und hat CDI gegrillt.

    Ersetzt - springt an, aber dreht nicht über 3-4 t U/min. Schwimmerkammer läuft über.

    Von Mikuni Topham Teile geordert und Vergaser überholt.

    Gestern eingebaut und zunächst Frust: dreht nicht hoch. Die beste Ehefrau von allen meinte : "Laß mal ne Minute warm laufen."

    Siehe da, dann gings....


    Nun bin ich etwas unsicher. Ist jetzt alles richtig oder ist noch was kaputt?

  • O.k. so jetzt kann ich mir ein Bild machen.

    Meine Ideen:

    - Damit leben, speziell wenn es nur bei kaltem Motor ist.

    - Allenfalls LL-Gemisch nochmals abstimmen.

    - Schauen ob kein Riss in der Choke Mutter

    - Schauen ob der Schieber sich richtig verhält (Problem mit Diaphragma/Membrane)

    - Original Düsennadel und Nadeldüse wieder einbauen und schauen ob es besser wird.


    RE: Motor zuckelt und ruckelt beim Vollgasgeben

    http://www.iwt.com.au/mikunicarb.htm

    http://www.vintagebikebuilder.…ng-and-jetting-guide.html

  • Tja - so langsam werde ich hier etwas :ugly:.

    Gerade draußen gewesen, geschaut ob sich das Ergebnis von gestern reproduzieren läßt: Geladene Batterie angeschlossen (war gestern etwas schwach auf der Brust🤔).Springt an, läuft mit Choke, dreht nicht über 2.5t Touren. 2 min warm laufen lassen - gleiches Problem. Bisschen mit Gas und Choke gespielt, geht kurz aus. Wieder gestartet, dreht einmal hoch, dann wieder nicht. Geht wieder aus und startet nicht mehr da Batterie auf 12.4 Volt 🤪


    Moment - 12.4 Volt? Wie kann eine geladene und intakte Batterie in 3-4 min auf 12.4 Volt sein? Sollte die hinüber sein obwohl vom Mai 2020?

    Denke schon, zumal ja der Regler defekt war und auch die CDI gegrillt war. Da könnte auch die Batterie die Huffe hoch gerissen haben.


    Hab ne neue geordert, morgen um 11.00Uhr abholbar.

  • Langsam...

    Mai 2020...

    Bringste retour in shop auf garantie..2j sind wohl noch nicht um und vom regler ..schnauze..was der Dealer nicht weiss...

  • Bringste retour in shop auf garantie..2j

    Leider vom Vorbesitzer - die 05/2020 stehen auf der Batterie.

    Aber egal - 45 Euronen für ne Varta sind nicht das Thema. Thema ist das ich sooooo müde vom Schrauben bin.

    Dieses ewige "was ist denn jetzt schon wieder?" nervt. Will fahren, nicht schrauben.


    Aber genug geheult - morgen Batterie rein und Ladespannung messen. Vieleicht gehts dann.


    Wenn nicht - weiter suchen....

  • Das mit dem Hochtouren bei kaltem Motor kenne ich nur zu gut von Kettensägen. Das sind zwar 2-Takt Motoren aber sehr ähnliches Verhalten. Kontrollier mal bitte Deine LL-Gemischschraube. Diese sollte ca. 3 1/8 Umdrehungen raus gedreht werden. Das mit dem Gasgeben und dann abwürgen kommt vom falschen Gemisch. Der Motor bekommt zu viel Benzin und säuft unter Protest ab.
    Was passiert wenn Du ganz langsam aber stetig Gas gibst? Kommt sie dann oder wieder aus?

    Wegen der Batterie, das kann schon sein. Die Leerlaufspannung der Batterie sind zwischen 12-13 V. Wenn Du mit voller Batterie gestartet hast und das mehrfach kommt das schon hin. Zumal nicht die Voltzahl entscheidend ist, sondern die Ampereleistung.
    Man stelle sich eine volle Cola-Flasche vor (1 Liter). Wenn diese voll ist kann man viel trinken. Hat man was daraus getrunken hat die Flasche immer noch das Volumen von 1 Liter. Hat man den Inhalt ausgetrunken ist das Volumen der Flasche immer noch 1 Liter, aber eben keine Cola mehr drin. So ist das auch mit der Batterie. 12 V stehen drauf hat sie auch bis zum bitteren Ende. Aber die 12 AH Leistung ist nicht immer da.

    Gruß,

    Alex (Tuffen)



    Wer Rechtschreib- &/ Grammatikfehler findet darf sie behalten :rofl:

  • LL-Gemischschrauben - OK, wird gecheckt.


    Genau - ganz langsames Gasgeben hilft etwas, sie verschluckt sich dann nicht so doll, nicht so früh.


    LL-Gemischschrauben sind doch aber im Teillast- und Vollastbereich nicht mehr wichtig - oder sehe ich das falsch?

  • Ist das mit den 3 1/8 Umdrehungen als Grundeinstellung für die Pegaso 650 ML sicher? Ich frage, weil sie bei mir 2 1/2 raus waren und ich sie so wieder eingestellt habe.

    Bei der Suzuki DR 350 mit dem gleichen Vergaser ist zu lesen das es wohl auch 2 1/2 Umdrehungen sind. Bei den F650 lese ich 4 1/2 Umdrehungen.....

  • Man stelle sich eine volle Cola-Flasche vor (1 Liter). Wenn diese voll ist kann man viel trinken. Hat man was daraus getrunken hat die Flasche immer noch das Volumen von 1 Liter. Hat man den Inhalt ausgetrunken ist das Volumen der Flasche immer noch 1 Liter, aber eben keine Cola mehr drin. So ist das auch mit der Batterie. 12 V stehen drauf hat sie auch bis zum bitteren Ende. Aber die 12 AH Leistung ist nicht immer da.


    So ganz stimmt das dann nicht. Die Ruhespannung einer Bleibatterie nimmt mit dem Ladezustand ab. Da gibt es ein direktes Verhältnis, dass allgemein bekannt ist.Ein voll geladene Bleibatterie hat etwa 12,6 - 12,7 Volt. Und bei 12,2 Volt hat sie noch etwa die Hälfte der Ladung. Je nach dem liefert die Batterie dann schon nicht mehr genug Strom um den Anlasser drehen zu lassen.


    12 Ah ist nicht die Leistung (Watt) sondern die maximale Ladung (Coulomb) bzw. Kapazität. Über den Daumen gepeilt kann man bei einer Batterie mit 12 Ah über 12 Stunden 1 Ampere an Strom ziehen bis sie leer ist. Das sind dann etwa 12 Watt. Oder man kann auch 5 Ampere ziehen, dann dauert es nur 2 Stunden bis die Batterie leer ist. Das sind dann etwa 60 Watt. Das ist in etwa das was verbraucht wird wenn man vergisst die Zündung ab zu schalten. Will man das Motorrad aber noch ohne anschieben starten können, sollte man aber nicht länger als eine Stunde warten.


    Je nach Batterie kann eine mit weniger Ah momentan mehr Ampere liefern als eine andere Batterie mit mehr Ah. Wieviel die Strom die geladene Batterie bei -18°C liefern kann ist über den Kaltstartstrom/CCA angegeben. Je mehr desto besser. Gel Batterien haben oft einen höheren Kaltstartstrom als klassische Säureakku gleicher Grösse und Kapazität. Die Maschine springt deswegen mit einer Gel-Batterie oft auch leichter an.


    Schon fast ein Standardwerk zu diesem Thema ist : Der Bleiakku, seine Lade- Entladetechnik und Ladeautomaten zum optimalen Laden, Dieter Werner, elweb.info
    http://www.elweb.info/projekte/dieterwerner/AKKU1A1.pdf

    LL-Gemischschrauben sind doch aber im Teillast- und Vollastbereich nicht mehr wichtig - oder sehe ich das falsch?

    Die Stellung der LL-Schraube kann einen Einfluss haben wenn man von Standgas das Gas aufreisst. Aber nur kurz. Langfristig hat sie keinen Einfluss bei Drosselklappenstellungen welche grösser als 1/4 sind.

    Ist das mit den 3 1/8 Umdrehungen als Grundeinstellung für die Pegaso 650 ML sicher? Ich frage, weil sie bei mir 2 1/2 raus waren und ich sie so wieder eingestellt habe.

    Bei der Suzuki DR 350 mit dem gleichen Vergaser ist zu lesen das es wohl auch 2 1/2 Umdrehungen sind. Bei den F650 lese ich 4 1/2 Umdrehungen.....

    Wie ich gelesen habe kann man die optimale LL Stellung wie folgt finden:

    - LL-Gemischschraube in Grundstellung.

    - Das Motorrad warmfahren. D.h. mindestens 20 Minuten

    - Von der angenommenen Grundstellung dreht man jeweils 1/2 Umdrehung rein und wartet 10 Sekunden.

    - Man wiederholt dies bis der Motor merkbar langsamer wird oder anfängt unrund zu laufen.

    - nun dreht man jeweils in Schritten von 1/2 Umdrehung wieder raus. Zwischen dem verstellen wieder um 10 Sekunden warten.

    - Man merke sich die Anzahl Umdrehungen.

    - Das obige macht man nun so oft bis der Motor wieder merkbar langsamer wird oder anfängt unrund zu laufen.

    - Die optimale Position findet man nun wenn man die halbe Anzahl Umdrehungen zurück dreht.

    https://www.mikuni.com/pdf/hs40_manual.pdf


    Eine andere Variante ist die folgende:

    - LL-Gemischschraube in Grundstellung.

    - Das Motorrad warmfahren. D.h. mindestens 20 Minuten

    - Von der angenommenen Grundstellung dreht man jeweils in Schritten von 1/4 Umdrehung und beobachtet die Drehzahl.

    - Zwischen dem verstellen jeweils 10 Sekunden warten.

    - Ziel ist es die Position mit der höchsten LL-Drehzahl zu finden.

    - Ist die gefunden, dreht man die Schraube ca. 1/4 Umdrehung zusätzlich hinaus (Gemisch wird fetter).

    http://www.vintagebikebuilder.…ng-and-jetting-guide.html

  • Ssoooo - heute niegelnagelneue Varta eingebaut. Vergaser noch mal raus und geschaut.

    Dann Startversuch - springt gar nicht mehr an. Check zeigt, das wenn ein Vergaser nur 98% dicht auf dem Ansagstutzen sitzt, der Motor 0% läuft. 🤫

    Alles gerichtet - springt sofort an, dreht hoch.

    👍 Ich vermute die alte Batterie war durch den defekten Regler weichgekocht und hatte beim hochdrehen Spannungseinbrüche.


    Morgen noch fein mit der Glaszündkerze die LL-Gemischschrauben einstellen und alles wieder zusammenschrauben....


    Merci beaucoup für eure Mithilfe und Unterstützung. 💪👏👏👏