BMW F650 E169 Schwachpunkte und Abhilfemaßnahmen

  • Hallo Forumsmitglieder,


    vielleicht geht es ja nur mir so, aber eine Übersicht mit den Stärken und Schwächen der Vergaser-F hat man nur, wenn man hier im Forum ordentlich mitliest (oder von den Defekten selbst betroffen ist).

    Das Internet scheint außer einem Dauertest aus dem 90ern nicht viel Substanzielles zu bieten.


    Für einen gesammelten Überblick über Schwachpunkte und Abhilfen habe ich mir mal das zusammengestellt, was aus meiner Sicht typisch F650 ist und eine gewisse Schwere birgt (müde Kupplungsfedern nach 50.000km sind es m.E. nicht).


    Vielleicht kann es ja sonst noch jemand gebrauchen.


    Grüße aus Mainz


    Thomas

  • :thumbsup2:


    Ja, das müsste Sleeve heissen: https://www.merriam-webster.com/dictionary/sleeve


    Die Bewertung liegen natürlich immer in den Augen des Bewerter.



    Plus-Kabel Batterie Kabelbaum (rosa)

    Das Kabel geht vom Sicherungsblock, wo es mit einer 20A Sicherung abgesichert ist auf dem mehr oder weniger direkten Weg zu Batterie.

    Da nochmals, ein zweite Sicherung reinmachen ist weder praktikabel noch zielführend. Das Kabel ist vom Querschnitt eher unterdimensioniert, wobei im normalen Fahrbetrieb dort nicht viel Strom fliesst. Am meisten Strom fliesst wenn der Motor noch abgestellt ist und die ganze Beleuchtung in Betrieb ist sowie wenn der Motor läuft und die Batterie zuvor eher leer war. Für ersteres würde eine 10A Sicherung reichen. Für zweiteres könnte eine 10A Sicherung zu knapp bemesen sein.


    Lichtmaschinenregler

    Ich würde diesem Punkt den Titel "Spannungsregler" geben. Denn erstens ist die Lichtmaschine ungeregelt (dauererregt) sowie findet man unter dem Stichwort Spannungsregler mehr Einträge im Forum.

    Sense Leitung: Die kann man umbauen (Siehe http://cvieth.bplaced.net/motorrad_pegaso_3.html ) Zielführender wäre aber hier, die Ursache der "falschen" Sense-Spannung zu beheben. Diese entsteht aufgrund zu hohen Übergangswiderständen in den Steckern und dem Zündschalter. Im schlimmsten Fall führt das nicht nur zur verkohlten Steckern sondern auch zu einem Brand.

    Ich würde da noch erwähnen, dass unter einer zu hohen Spannung zuerst die Batterie leidet "auskochen", bzw. Flüssigkeitsverlust aufgrund Elektrolyse, es dann zu Zündaussetzern bei hoher Drehzahl bis zum Defekt des Motorsteuergerätes kommt.


    Generell teilweise recht wenig wartungs-/reparaturfreundlicher Aufbau

    Da muss ich schmunzeln. Die Vergaser-F ist mehrheitlich wirklich sehr Wartungsfreundlich aufgebaut. Wenn der Kritikpunkt die Seitenverkleidung mit original Kofferträger ist, dann sind das Klagen auf sehr hohem Niveau. Die Geschichte mit dem LuFi-Kasten ist zwar Fluch-Freundlich, aber da man ja nicht jeden Dienstag an den Vergaser ran muss eigentlich verschmerzbar. Abhilfe: Man kaufe sich eine Einspritzer F650 und lernt was wirklich Wartungsunfreundlich sein kann. :giggle:


    Vergaser Mikuni BST33

    O-Ringe dürfen auch aus FPM bzw. FKM sein was der generische Name für Viton ist. O-Ring Grössen sind 1.5 x 10 (Schieber), 1.5 x 7 (Schwimmer Ventil) , und 1.5 x 5 (Schwimmerkammer).

    (Pausiert, wird fortgesetzt.)

  • Noch mehr Asche für den Katwasaki Ex Meister

    Krümmerdichtungen graphiertes Papier hält max 50tkm...Ersatz nicht mehr erhältlich

    Stehbolzen Krümmer sind Werkseitig mit Loctite 648 verklebt und löst sich trotzdem weil Krümmer heißer wird

    Gummileitungen Bremse v+h altern..Ersatz gibts nur noch Stahlflex von diversen Herstellern mit ABE

    Mechanische Bremslichtschalter können Zungen abbrechen...Rep verdammt fummelig

    Hydr Bremslichtschalter hinten unbedingt regelmäßig Bremsflüßigkeit wechseln sonst versifft dieser und Ersatz gibts bei BMW nimmer...müßte man bei DUCATI/MOTO GUZZI holen und Stromanschlüsse umcrimpen


    Aber

    Respekt

    Guter Ansatz..wennste es ergänzt wirds nur besser


    Gruß

    Rolf

  • Ein guter Ansatz, Fleißkärtchen. Was die Ersatzteilsituation angeht (Preise, Verfügbakeit) sollte man berücksichtigen, das das Fahrzeuf mehr als ein Viertel Jahrhundert alt ist. Ein Fahrzeughersteller muss auch Geld verdienen und das wirtschaftliche Risiko Teile auf Jahrzehnte zu lagern ist auch nicht zu unterschätzen. Ware und Lagerplatz kosten Geld. Nachbau von Kleinstserien ist immens teuer, manchmal sind die OEMs schon im Nirwana.

  • moin!

    da ich seit ca. 50 jahren auf motorrädern unterwegs bin, eine anmerkung zum thema wartungsfreudlichkeit von motorrädern .


    problem:

    durch wassertropfen verstopfte vergaserdüsen .


    meine bmw f650 e169, bj 1998, motorleistung 48 ps, gewicht vollgetankt ca. 210 kg, km-stand derzeit ca 75000.

    zu lösende schraubverbindungen vor vergaserdemontage :


    31


    zu demontierende bauteile:

    2 x seitenverkleidung, federbeinversteller , tank mit kraftstoffschlauch, akku, batteriehalter, laderegler, e- starter-relais, lufi-deckel , abgas-sammelrohrmit schalldämpfer, ausgleichsbehälter hr- bremse und kühlflüssigkeit, airbox mit diversen schläuchen, tankbrücke, 2 seilzüge.

    habe ich was vergessen?

    ca. 1 std.

    2 x demontage mikuni-gleichdruckvergaser , reinigung, zusammenbau zeitaufwand max. ca. 30-40 minuten


    zusammenbau des fahrzeuges .


    2-3 st, wenn alles klappt , ausführung der arbeiten unterwegs praktisch nicht möglich...



    meine mz 500r classic (4 v-rotax luftgekühlt, 500cm³), motorleistung 34 ps, gewicht vollgetankt 163 kg, bj. 1993 , laufleistung über 75000 km.

    kraftstoffhahn schliessen ,1x drahtbügel-klammer an bing 64 gleichduckvergaser- schwimmerkammer mit daumendruck öffnen, kammer abnehmen, säubern, leerlauf-, start- und hauptdüse mit bordwerkzeugschlüssel demontieren, reinigen, zusammenbauen .

    gesamt-zeitaufwand

    ca. 15 - 20 min.

    unterwegs jederzeit mit bordmitteln ohne weiteren aufwand möglich.

    b.t.w.:

    mz 500r grosse inpektion nach werkstatthandbuch incl. betriebstoff-wechsel :

    ca. 1,5 std.


    ich hätte zum frühjahr möglicherweise eine guterhaltene bmw f650 zu verkaufen...8)


    frohes schaffen & gute fahrt!

    uwe

  • glaub mir wenn du das 4 mal gemacht hast, wird es jedes mal wesentlich schneller und man lässt auch Unnötiges einfach weg :wave:

    bzw. eingebaut - ich habe da meinen persönlichen Rekord schon aufgestellt.....:whistle:


    Wenn man Zeit hat -sollte man sich diese auch nehmen - fluchen wird man so oder so …..8o



    hier sind noch gute Videos dazu


    RE: Vergaserausbau, kennt den jemand oder ist das sogar jemand von uns


    Gute Fahrt !


    :wave:


    Mac

  • Ja toll diese Videos ungeschminkt vermittelt. Um vernünftig Arbeiten zu können sehe ich da auch wenig Chancen die Methode; „Alles ab“ nicht anwenden zu müssen.

    Muß für Variante 2 immer eine neue Auspuffdichtung geopfert werden? Hab da mal was Leuten hören.

    Und was war mit dem Rep. Satz von Keyster hab das mal hier oder wo gelesen der wäre nicht so ratsam!?

    Ist diese Glaszündkerze von Gunson? Ich habe noch nie mit so etwas gearbeitet.

    Hat jemand Erfahrung und kann das Empfehlen hört sich gut an.


    :unsure:


    Torsten

  • Danke für die Rückmeldung Mac, ja irgendwann werde ich prophylaktisch auch mal an die Vergaser gehen.

    Bei Keyster hatte ich mal Probleme mit den Schwimmerventilen dichteten nicht ab, man konnte keinen Unterschied sehen.

    Hab dann die alten wieder verwendet aber war echt ärgerlich ein Brennraum ging auf Block und den ganzen Kram wieder rausnehmen (Vergaserbank).

    Seitdem vorm Einbau immer überprüfen. Aber was ist mit dieser Glaskerze scheint hier niemand anzuwenden oder zu Empfehlen.

    Klar eigentlich lohnt es sich nicht wann macht man das mal aber wenn das Gewinde für meine andere Maschinen passt.

    Wie stellst du / ihr dein / euer Gemisch ein, Standardeinstellung ausm Handbuch?

    Meine ist beim Gas wegnehmen einwenig und nicht immer am ..... kann ich nicht erklären ihr wisst schon.

    Meine wird bestimmt zu mager sein anhand des niedrigen CO Wertes.

    Und ich werde die Ventile mal kontrollieren auch noch nicht gemacht an der F. Dank der guten Anweisung hier im Forum.

    Habe noch kein Handschlag an der F gemacht obwohl ne Menge Material schon geordert ist.

    Muß noch paar andere Baustellen bei mir abarbeiten freu mich aber drauf das anzugehen.

    Doch ich kenn das schon auf einmal schönes Wetter und ich hab ein zerlegtes Moped :o:

  • Ich kann hier und jetzt die Vorteile von Glaszündkerzen nicht erkennen. Ich habe vor Jahrzehnten mal mit soetwas (anderes Fabrikat Brisk?) gearbeitet. Da hatten wir aber einen BMW 1800tiSA Motor bei Martini auf der Bremse. Da konnte man aber noch Zündzeitpunkt und Schließwinkel verstellen. An der ich glaube Tecalemit Einspritzanlage war auch nichts zu drehen. An der F ist ja Zündungsmäßig gar nichts zu verstellen, Kerzenexperimente mache ich keine, ich habe zwar auch NGK Iridium kann aber weder positive noch negative Aussagen gegenüber den Standardkerzen machen. An den Vergasern kann man eigentlich auch nichts einstellen. Da die Vergaser ja so leicht aus- und eingebaut sind ändere ich auch ncihts an der Bedüsung oder hänge die Nadeln um. Motto: never change a winning team. Oder don't fix it when it ain't broke.

  • An den Vergasern kann man eigentlich auch nichts einstellen.

    Doch, kann man. Und zwar u.A. ohne viel Aufwand über die Leerlaufgemischschrauben die Zusammensetzung des Leerlaufgemisches (hat auch einen gewissen Einfluss auf die Gemischzusammensetzung bei geringer Drehzahl/Last). Und dazu kann man Glaszündkerzen benutzen, durch die man die Verbrennung bzw. deren Farbe beobachten kann. Werden nach erfolgter Einstellung wieder durch 'normale' Kerzen ersetzt. :eekout:

  • Die dienen auch nur zur Grobeinstellung, ich benutze die allerdings auch nicht...

    Aber nicht jeder hat ein Abgasmessgerät zur Verfügung, und für eine erste Voreinstellung reicht das angeblich. Gibt auf youtube Videos dazu...

  • Supi das sind Aussagen.

    Dann doch nicht hab eh eine Farbschwäche.

    Halte mich konventionell ans Kerzenbild und schaue mal nach einer Grundeinstellung.

    Nein am Vergaser verändere ich nichts zum Glück ist das keine verbastelte und da war bestimmt noch niemand dran.

    Doch an der besagten Gemischschraube werde ich mich herantasten auf die sichere Seite.


    :wave:

  • Wenn man das Eindrehen der LL-Schrauben und anschließende Herausdrehen um etwa 4,5 Umdrehungen als "Einstellen" bezeichnen will; meinetwegen. Aufgrund der tollem Fahreigenschaften bei Drehzahlen wesentlich unter 3000U/min spielt die LL-Gemischeinstellung da auch eine sehr große Rolle. Ich habe einen sehr stabilen LL bei 1200U/min, nicht mit eingebautem mechanischen Schätzeisen gemessen, sondern elektronisch und trotzdem ist das Teil unterhalb 2500U/min auch im 1. Gnag nicht besonders gut fahrbar. Massenkräfte und -momente sind bei einem 1-Zylinder auch mit allen Schwungmassen und Ausgleichwellen nicht auszugleichen. Da braucht es einen R-6 oder noch besser einen V-12.

  • Wenn man das Eindrehen der LL-Schrauben und anschließende Herausdrehen um etwa 4,5 Umdrehungen als "Einstellen" bezeichnen will; meinetwegen. Aufgrund der tollem Fahreigenschaften bei Drehzahlen wesentlich unter 3000U/min spielt die LL-Gemischeinstellung da auch eine sehr große Rolle. Ich habe einen sehr stabilen LL bei 1200U/min, nicht mit eingebautem mechanischen Schätzeisen gemessen, sondern elektronisch und trotzdem ist das Teil unterhalb 2500U/min auch im 1. Gnag nicht besonders gut fahrbar. Massenkräfte und -momente sind bei einem 1-Zylinder auch mit allen Schwungmassen und Ausgleichwellen nicht auszugleichen.

    Was ist das denn sonst, wenn nicht Einstellen? Kannst ja mal Deine Gemischschrauben auf "mager" drehen und zuschauen, wie sich die Farbe Deiner Krümmer im Leerlauf (der soll ja bisweilen im Fahrbetrieb u.A. vor Ampeln vorkommen) verändert. :whistle:

  • Kannst ja mal Deine Gemischschrauben auf "mager" drehen

    Ja darauf will ich hinaus. Meine hat (AU Bericht) CO Wert nur 1,5 %. Möchte mich da etwas auf die bessere Seite wiegen.

    Die Maschine fährt super das man sie bei Stange halten muß hat sogar seinen Reiz.

    Ist halt die Eigenart. Wollte nur mal abgleichen, gehört ja eigentlich nicht hierhin. Der letzte Schreiber beschwert sich über das Abbaugedönse.

    Ja stimmt wohl vor allem wenn er mit seiner MZ so verwöhnt ist. Aber dann soll er mal am meinem 4 Zylinder ran vielleicht kann man Ihn dann damit auch umstimmen :dance1:

    Ne ich hab mir daraufhin endlich mal die Filmchen angeschaut, deswegen die Fragen. Erstmal die wichtigen Dinge, Bremsen , Schwinge abschmieren, Ventile checken halt Prioritäten setzen.

    Ist ja erst gute 6 Monate angemeldet also rollen lassen. OK und schon mal Wirth Federn vorn, hab ich mir zu Weihnachten gegönnt :)

  • Da hat Vosse völlig recht: Bei der F mit U-Kat weiß man nie so ganz genau, wie hoch die Konvertierungsrate gerade ist - der Kat ist ja nicht geregelt. Daher wäre es durchaus sinnvoll, den CO-Wert VOR dem Kat zu messen und auf etwa 2,5 - 3,5 % einzustellen. Es gibt da eine Stelle, wo man für die Messsonde bohren könnte und die man anschließend mit einem Gewinde versehen und mit einer Schaube wieder verschließen könnte. Werde mir mal Gedanken dazu machen...