Zusatzscheinwerfer für die G650GS

  • Hallo zusammen,


    ich möchte für meine BMW G650GS LED Zusatzscheinwerfer montieren. Von Touratech und Wunderlich gibt es welche aber diese sind mir zu teuer. Bei Amazon habe ich diese gefunden: https://www.amazon.de/dp/B07XL…sc=1&ref_=lv_ov_lig_dp_it.


    CPOWACE LED Nebelscheinwerfer Zusatzscheinwerfer + Kabelbaum + Schutzhülle für Motorrad R1200gs



    Gibt es alternativen in dieser Preisklasse (100€), es sollten aber LED Scheinwerfer sein?

    Kann ich diese mit wenig Aufwand montieren, auch wenn der Gabelbaum für die R1200GS ist?


    Auf Feedback würde ich mich freuen. :)


    Gruß aus Krefeld

  • Sie müssen zugelassen sein und das sind diese bei Amazon wohl nicht. Auch wenn der Verkäufer hier was von Emark redet. Es geht dabei um die E-Nummer. Die muss auf dem Produkt lesbar drauf stehen oder in einer ABE mitgeführt werden. Diese Nummer wird vom KBA jedem Produkt zugeteilt und ein Polizist kann dann in der Kontrolle anhand dieser Nummer nachlesen, was das sein müsste und für welche Mopeds das zugelassen ist...oder allgemein erlaubt für alle...etc.


    zB die Stahlflex Bremsleitung hat eine Nummer anhand deren man sieht das die genau für dieses Moped ist (muss aufgrund der Länge praktisch für alle Mopeds jeweils einzeln angefertigt werden.


    Wenn du die LED-Leuchten auf den Bildern bei Amazon anschaust, siehst du keine Nummer drauf. Es wird auch in der Produktbeschreibung nicht drauf hingewiesen. Zumindest ein sehr starkes Indiz das es keine Zulassung hat. Das heist nun nicht, das die nix taugen. Die können trotzdem gut sein und Blendfrei gegenüber dem Gegenverkehr....aber in einer Kontrolle heist es: bitte abbauen und bestätigen lassen, hier der Mängelbericht. Rechnung folgt.


    Nach 2 Kontrollen hat man die Differenz zu zugelassenen Leuchten an die Polizei gesponsert.

  • Hallo Sven,

    Kann ich diese mit wenig Aufwand montieren, auch wenn der Gabelbaum für die R1200GS ist?

    Es wäre ja ein Glücksfall, wenn ein aktives Forenmitglied genau die hätte für eine punktgenaue Antwort.

    In den Tiefen des Angebots findet sich eine Art Anleitung, 6 Fotos, aus denen man schließen kann, dass nichts speziell auf das Motorradmodell zugeschnitten ist, was den Kabelbaum anbelangt. Schlimmstenfalls passen die Kabellängen nicht ganz. Der Anschluss erfolgt an die Batterie.


    Wenn du die LED-Leuchten auf den Bildern bei Amazon anschaust, siehst du keine Nummer drauf. Es wird auch in der Produktbeschreibung nicht drauf hingewiesen. Zumindest ein sehr starkes Indiz das es keine Zulassung hat.

    Ich würde mir nicht zutrauen das in den Bildern zu sehen. Man erkennt zwar Prägungen, aber nicht deutlich.

    Tatsächlich wird da von einer E-Nummer gesprochen, aber in den Rezensionen wird geschrieben, dass das nicht stimmt.

    Überhaupt wäre ist etwas kritisch bei einer Beschreibung in derart haarsträubendem Deutsch.


    Einige der Rezensenten äußern sich ausführlich zu Schwachpunkten, vor allem der Qualität. Lies selbst.


    Bemerkt wird auch, dass zumindest der vorgesehene Anschluss dazu führt, dass die Scheinwerfer unabhängig von der Zündung separat zu schalten seien, was bei der Leistungsaufnahme eine leere Batterie nach vergessenem Abschalten bedeutet.


    Ich würde wahrscheinlich nicht zugreifen.


    Eckart

  • Kurzes Feedback für weitere Interessenten. Der schalter der mitgeliefert wird war bei mir nur mit zwei Drähten angeschossen, dementsprechend keine Funktion der Kontrollleuchte. Des weiteren ist das Relais so verschaltet, das es ohne Modifikationen für Dauerplus und nicht Zündungsplus ausgelegt ist. Dies bitte nicht als Kritik sondern lediglich als Hinweis für Leute die elektrisch nicht sehr bewandert sind!

  • Das entspricht auch meine Erfahrung damit, siehe hier.


    Ich habe damals die Verkabelung des Relais auf Zündungsplus geändert und auch die Kontroll-LED angeschlossen, die empfand ich aber in der Praxis als so extrem hell, dass ich drüber gepinselt habe, bis die im Dunkeln nicht mehr gestört hat.

  • zünsungsplus habe ich vom Standlicht genommen und dann das Relais neben der Batterie verbaut nach wahl dazwischen noch einen Lenkerschalter. Dann mit fliegender Sicherung die Lastseite zu den Lampen verkabelt.


    Also eine ganz normale Relais Schaltung wie im KFZ bereich üblich

  • Hallo Roaser,

    In Prinzip geht es darum, die +12V-Einspeisung des Schalters vom Dauer- auf Zündungsplus umzustellen (die Einspeisung des Relais bleibt bei Dauerplus). Als Quelle habe ich den Sonderzubehörstecker der GS genommen, weiß aber nicht wie das bei einer 96er-F aussieht. Wichtig ist aber, dass der 12V-Ader zum Schalter über eine Sicherung geschützt ist - falls die Stromquelle nicht schon entsprechend gesichert ist, muss man selber eine Sicherung in die 12V-Leitung bauen, und zwar möglichst nahe an der verwendeten Stromquelle.


    Falls man den zu den Scheinwerfern mitgelieferten Schalter verwendet, kann man bei der Gelegenheit überlegen, ob man noch eine Leitung für Masse zum Schalter verlegt, um die sonst nicht-funktionelle LED in Betrieb zu nehmen. Das habe ich gemacht, und die zwei andere Leitungen vertauscht um eine "In Betrieb"-Lampe daraus zu machen. Mir war die Lampe aber in der Praxis viel zu hell (hat nachts ziemlich gestört), ich würde sagen den Aufwand kann man sich sparen.


    Das Relais habe ich (wie knobson) vor der Batterie oben auf dem Elektrokasten eingebaut, links neben dem Starterrelais - das ist aber eine sehr GS-spezifische Lösung. Um unnötige "Kabelknoten" zu vermeiden habe ich die Leitungen gekürzt und neue Flachstecker für das Relais angepresst (hierfür sind die Teile mit "Widerhaken" nötig, die sich im Sockelverbinder arretieren).


    Wichtig ist, dass sich eine Sicherung zwischen Dauerplus (Batteriepol) und Relais befindet. Mitgeliefert war glaube ich eine 20A-Flachsicherung in Großformat, ich bin mir nicht mehr sicher ob ich statt dessen einen Sicherungshalter für Minisicherungen verwendet habe, wie die anderen an der GS. 20A scheint mir auch etwas überdimensioniert für 2x20W Nennleistung, eventuell wird das für den Einschaltstrom benötigt, obwohl die Schmelzzeit einer KFZ-Sicherung diesen eigentlich locker überbrücken sollte. Kann sein das ich hier auf 10A reduziert habe.


    VG

    Mark

  • Normalerweise dienen Sicherungen dem Leitungsschutz und werden nicht auf die anliegende Last, sondern auf das was die Leitung aushält dimensioniert. Deswegen heisen sie im Fachjargon auch Leitungsschutzschalter(Sicherung ist nur der umgangssprachliche Begriff). Natürlich kann man die Stromstärke soweit runter fahren, das es gerade noch ausreicht. Dazu kommt, das speziel beim KFZ-Bereich auch der Kurzschlussstrom den zb Schalter aushalten mit in die Berechnung eingebezogen wird. Man könnte vieleicht 20A Sicherung setzen, weil 1mm² Drahtstärke, aber man nimmt nur eine 15A, damit der Schalter weniger aushalten muss bis die Sicherung fliegt.


    In LED-Scheinwerfer sind Schaltnetzteile und die ziehen anfangs recht viel Strom. Allerdings reicht die Trägheit von Schmelzsicherungen normalerweise aus

  • vielen Dank für die ausfühliche Info. Das deckt sich mit meiner Vorgehensweise.

    Sicherung hätte ich auch mit eingebaut.


    Schöne Grüße

    Martin

  • In LED-Scheinwerfer sind Schaltnetzteile und die ziehen anfangs recht viel Strom. Allerdings reicht die Trägheit von Schmelzsicherungen normalerweise aus

    Ja, so ist es. Auch eine LED ohne Schaltnetzteil hat einen deutlich höheren Einschaltstrom als für den normalen Betrieb nötig, in etwa kann man mit einem Faktor 15 rechnen.


    Die Schmelzzeit der Sicherung kann natürlich variieren, es gibt auch absichtlich "schnellere" und "langsamere" Sicherungen. In der Praxis erwarte ich dass eine 10A-Sicherung (KFZ) auch etwa 50A für 50ms übersteht, was für den besprochenen Fall ungefähr hinhaut.


    Das sind aber alle Schätz- bzw. Erfahrungswerte. Eine ordentliche Stromzange, was auch solche transiente Stromspitzen erfassen kann, gehört nicht zu meiner Ausstattung.