HKS Kettenspray

  • Was ich nicht verstehe:

    das PDL Kettenspray soll in den Zwischenraum der Kettenrollen kriechen.

    Also an den O-X- oder W-Ringen vorbei zu der dort schon vorhandenen Schmierstoffüllung?


    O-Ton ( und auch eine schematische Zeichnung dazu auf der Seite): "Die exklusiv in Profi Dry Lube enthaltenen Schmierstoff-Komponenten wirken unter den Kettenrollen."

    Du hast die Antwort schon selbst gegeben. :wink: Die Dichtringe verhindern ein Eindringen von Feuchtigkeit an der Stelle zwischen Innen- und Außenlasche. Also dort, wo der Bolzen durch die Buchse läuft. Da geht kein Kettenfett dran vorbei. Innen in der Kette läuft aber noch die Rolle auf der Buchse. Dort ist keine Dichtung, und nur an dem dort vohandenen Spalt soll der Schmierstoff zwischen Rolle und Hülse vordringen.

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

  • Die ganze Kettenschmiererei kann meines Erachtens eh immer nur eine Krücke sein. Die Werksschmierung - insbesondere an den Bolzen - verbraucht sich allen O-, X- und W-Ringen zum Trotz mit der Zeit und dann herrscht Mangelschmierung. Und das versucht man durch Schmierstoffauftrag von außen (ob nun Dry Lube oder sonstwas) herauszuzögern. Das ist, als wenn man bei einem zugeklappten Brötchen versucht, die Marmelade nachträglich dazwischen zu kriegen. Am ehesten scheint das noch mit Dauerölern zu funktionieren, weil das Öl noch am besten an die Schmierstellen kriechen kann - aber auch am leichtesten wieder abgeschleudert wird (mit entsprechender Sauerei) und deswegen stetig nachgeführt werden muß. Oder vielleicht mit dem HKS-System, das die Dichtringe für eine kurze Zeit schrumpfen lassen soll, damit der Schmierstoff nach dem Auftragen besser an die Schmierstellen gelangen kann... Die Kette und die Kettenräder sind aber nunmal Verschleißteile, die von Zeit zu Zeit wie Bremsbeläge auch ersetzt werden müssen - auf den Kilometer gerechnet bedeutet das so wenig Kosten, daß ich mir darüber nicht zu sehr den Kopf zerbrechen mag.

  • Das ist, als wenn man bei einem zugeklappten Brötchen versucht, die Marmelade nachträglich dazwischen zu kriegen.

    :rofl::thumbup: wo ist beim reinbeißen die Marmelade im Berliner / Pfannkuchen :giggle: ah auf dem Hemd


    Die Kette und die Kettenräder sind aber nunmal Verschleißteile, die von Zeit zu Zeit wie Bremsbeläge auch ersetzt werden müssen - auf den Kilometer gerechnet bedeutet das so wenig Kosten, daß ich mir darüber nicht zu sehr den Kopf zerbrechen mag.

    so ist es ;)

  • Ich hatte schon billiges und teures konventionelles Kettenspray, zähes Öl zum pinseln und auch einen Kettenöler war im Einsatz, sowie seit einer guten Saison Dry Lube / PTFE Spray.


    Der Daueröler war mir auf Dauer zu schmutzig. Obwohl das Öl das richtige war und die Durchflussrate auch wurde ich nicht glücklich.


    Konventionelles Kettenspray war immer ok, das muss unbedingt abtrocknen, idealerweise direkt nach einer Fahrt auf die warme Kette. Putzen ist allerdings immer so eine Schweinerei, auch trotz Kettenmax.


    Dann probierte ich ein Industrie-PTFE Öl. 500ml für 12€ hielten ca. 10.000km was beachtlich ist, da die konventionellen Sprays nach meinem Gefühl viel weniger lange halten. Die Kettenreinigung war seitdem nur noch sehr selten nötig, da Abschleuderverhalten ok wenn man so wenig nimmt wie vorgesehen. (Feuchte Dichtringe). Große Klumpen gibt es ohnehin nicht, da es ölig ist. Alle 2 Tankfüllungen aufgetragen reicht mir, außer bei Nässe.

    Kette in 10.000km genau 1x minimal nachgestellt, Verschleiß kaum feststellbar. Was besseres hatte ich bisher noch nicht.

  • ich kenne aber auch die Argumente der Besucher am Messestand von Profi-Dry-Lube


    Besucher Zitat : "ich sehe nichts von dem Spray ( Film ) es klebt nicht , das kann nicht funktionieren"


    Ich war am Anfang auch skeptisch - aber die Praxis überzeugt mich :whistle:


    So habe ich bis eben auch gedacht. Nach dem Thread hier habe ich mich eines Besseren belehren lassen.

    Ich habe schon seit Ewigkeiten eine Dose PDL im Keller. Die habe ich bisher nur fürs Fahrrad genommen, weil mir das Zeug irgendwie zu dünn aussah. Letztes Wochenende aus Mangel an Alternativen aber auch für Motorrad benutzt.

    Das werde ich dann wohl wieder öfters nehmen.


    Ansonsten habe ich bisher immer das S100 genommen. Große Dose zu Hause und dann die Kleine für unterwegs (Touren) abgefüllt.


    Früher habe ich nur das Procycle-Fett genommen., Aber nachdem aus einer halbvollen Dose (die große 750ml) nichts mehr rauskam, war ich stinkig und habs seitdem nicht mehr gekauft.

  • PTFE(der Hausfrau als Teflon bekannt) ist ein Kunststoff mit einem Reibwert kleiner als Öl. Heist, das es besser schmiert. Nur ist es ein Feststoff, nicht flüssig. Daher ist sein Einsatz beschränkt. Hitze hät es bis 250grad aus, wäre es flüssig könnte man es als Ölersatz im Motor verwenden.


    Zeitweise gab es Teflon-Öle die ihr Teflon dann an Druckstellen abgelagert haben und damit die Reibung reduziert. Hat sich aber nicht durchgesetzt, weil gleichzeitig das Spaltmass reduziert wird. Wenn zB Lagerbuchsen und Wellen nur 1/100 Spaltmass haben und bei Wärmeausdehnung auch das noch reduziert sind 2/1000 Teflonschicht nicht der Burner. Kurzfristig wird da geholfen aber langfristig lohnt es nicht. Deswegen auch wieder vom Markt verschwunden.


    Da es ein Feststoff ist, der wie bei Kunststoffen üblich sich als Überzug auf ein Werkstoff legt, ist das bei Ketten sicher ein guter Ölersatz. Kleb nicht, weil man praktisch einen Kunststoffüberzug auf den Metallteilen generiert. Tut seinen Dienst und reduziert die Reibung, reibt sich dabei selbst auf, statt das Metall abzuschleifen. Muss deswegen erneuert werden. Nachteile sehe ich keine, allerdings braucht es etwas Zeit bis der Schutzfilm sich aufbaut. Macht man das regelmässig vom ersten Tag an(da ist die Kette ja auch noch fettig), sollte es ewig halten. Die Frage ist der Preis.


    Kette mit Ritzel: 100 Euro

    PTFE-Spray kostet ?

    Menge und Längere Lebensdauer dann einfach vergleichen und dabei Kettenfett noch dazurechnen, das ja auch Geld kostet. Vermutlich ist es günstiger, aber auch bei Gleichstand spart man sich einmal ne Std arbeit und viel dreckige Finger. Funktionieren ist keine frage, das Zeugs ist geil.


    Ich verwende das viel in meinem Maschinen, wo ich einerseits Hitze habe, andererseits Abdichtung brauche. 250-300Grad Hitze und ich muss den Deckel dicht drauf bekommen und habe dazu das Problem, das ich ca. 10Bar Druck beim Aufheizen aufbaue (geschätzt, könnte auch mehr sein, noch nicht gemessen). PTFE ist richtig benutzt ein super Werkstoff.

  • PTFE-Spray kostet ?

    Das neue S100 - High End Kettenspray ist ein PTFE Spray und kostet UVP 23,99 €. Ich habe vorhin mal mit meinem Dr. Wack (S100) Vertreter gesprochen. Er meinte ich bin der erste im Umkreis von ca. 150 km der das anbietet :) Das Spray sollte man alle 700 km neu auftragen und so eine sich langsam bildende Schicht aufbauen.


    PTFE ist richtig benutzt ein super Werkstoff.

    Das stimmt allerdings :) Habe viel damit gearbeitet. Vor allem auf Gleitflächen von schweren Maschinen macht es durchaus Sinn

    Gruß,

    Alex (Tuffen)



    Wer Rechtschreib- &/ Grammatikfehler findet darf sie behalten :rofl:

  • Ich weiss jetzt komme ich an den Pranger, aber bitte auch Umweltaspekte betrachten.

    Viel hilft nicht immer viel.

    Übrigens das Polytetrafluorethylen PTFE , hat wie der Name schon sagt organische Fluorverbindungen die bauen sich in Prinzip überhaupt nicht ab.

    In dem Imprägnierzeugs ist das auch. Ich nehme mir auch schon mal einen Lappen und tränke - putze die Kette mit Motoröl.

    Aber so, das wenig an die Maschine und insbesondere in die Umwelt geschleudert wird.



    DLzG

  • Und wenn etz noch zur Raiffeisen gehst und dir bioöl für kettensägen holst...braichste gar kein schlecht gewissen habbe

    Habbisch im.Scotty statt deren teure Eigenmarke. Denn das nur umgelabelt..

    Von Scottoiler fürs doppelte geld dem Kunden andrehn😉



    was glaubsch bekäme Holzfäller vom zuständigen Förster zu hören wegen Umweltfrevel 😅


    Kenn das zeugs seit Lehrbubezeite als Zimmermann

  • Bin nicht ganz sicher, aber wir haben auch große Mengen an Teflon in Pfannen, die bisher nicht verboten wurden. Bzgl der Gefährlichkeit in der Umwelt würde ich da jetzt nicht unbedingt den Finger mahnend erheben. Und wenn ich sehe wie die Pfannen aussehen nachdem "Papa" mit der Gabel statt dem Pfannenwender auskratzt und es genüsslich isst...kann es oral wohl keine starke Gefährdung bewirken.


    Fluor-Verbindungen sind meines Wissens auch nicht UV-Resistent.


    Desweiteren sind zb Gore-tex und seine Nachfolger in Kleidungen aus PTFE. Und mir kann keiner sagen, das da nicht Fasern auch verloren gehen. Des weiteren, wieviel Handschuhe und Klamotten landen den im Hausmüll, wenn sie kaputt sind? Und gelangen darüber auch wieder in die Umwelt. Bisher hat das keinen gestört, nicht mal die Öko Heilsbringer. Jedenfalls kenne ich keine Forderung nach Verboten bei Klamotten mit Thermomembran

  • Dann probierte ich ein Industrie-PTFE Öl. ... Was besseres hatte ich bisher noch nicht.

    Verräts du auch das Produkt oder ist das geheim?

    Interflon Lube TF, Art. Nr. 9074, damals auf eBay ersteigert.


    Ich habe aber den Verdacht, dass die Dosen vom Markt genommen wurden bzw. ersetzt durch ähnliche Produkte in kleineren Dosen und anderer Bezeichnung. Gelegentlich findet man aber doch noch ein paar Angebote, wie z.B. hier:


    https://www.ebay.fr/itm/293835600791


    Zur Vorbereitung habe ich die Kette penibel mit Diesel und Zahnbürste gereinigt und anschließend nochmal mit Kettenreiniger abgesprüht. Seitdem brauche ich den letztgenannten nicht mehr.


    Nach dem Auftrag des PTFE Sprays halte ich außen an die Kette nochmal ohne Druck ein Papiertuch. So wird zuviel aufgetragenes Spray entfernt (nächstes mal weniger!) und es entstehen quasi kaum Spritzer (und wenn doch lassen die sich super abreiben) und auch der Siff um das Ritzel ist Geschichte.

  • made.89 : die Sache mit dem PTFE-Spray finde ich sehr interessant. Ist das einzige, womit ich noch nicht experimentiert habe. Insbes. auch deswegen, weil die Motoradschmierstoffe, die mit diesem Zusatz werben und ebendiesen auch nur in homöopathischen Mengen enthalten, hoffnungslos überteuert sind und ich von Industrieschmierstoffen zu wenig Ahnung habe, wenn es um deren Einsatz an Motorradketten geht.


    Nachdem ich von meiner CS auf den Rotax-Twin ungestiegen bin, musste ich mir wieder Gedanken um die Wartung / Pflege des Sekundäntriebs machen. Nach etlichen Dosen Kettensprays bin ich zuletzt beim Motul Chain-Paste (aus der Tube) ge!andet: punktgenaues Auftragen ohne (Sprüh-) Verluste, sparsam in der Anwendung und gut auf Reisen mitzunehmen (nur bitte nicht verwechseln mit Rei in der Tube! o_O :giggle: ).


    Richtig aufgetragen (dünner Schmierfilm, ggf. überschüssiges Fett abwischen) und gut abgelüftet hatte ich jedenfalls noch nie nennenswerte Probleme mit abgeschleudertem Fett. Egal, was ich verwendet hatte.


    Habe ebenfalls im letzten Jahr die Kette probeweise mehrere Male manuell mit Motoröl geschmiert. Bevor einer anmerkt, dass man statt Motoröl besser Getriebeöl verwendet: nein, ein 15W50-Mototöl ist nicht niedrigerviskos als ein 80W90-Getriebeöl. Problem beim Öl ist, dass es deutlich häufiger aufzutragen ist als das Kettenfett aus der Tube.


    Und wenn ich mir die ganze Ketenöleritis so betrachte, dann ist das sicher auch eine akzeptable Lösung. Wobei ich mir sber vorstellen kann, dass man bei Permanentölungen der Kette an besten eine nimmt, die keine Dichtringe hat. Denn es ist sicher kein Fehler, wenn das Öl auch zwischen Bolzen und Hülle vordringt. Also den Bereich, der gewöhnlich von den Dichtringen abgeschottet wird. Dass Öl in der Summe seiner Eigenschaften sicher nicht das schlechteste, in jedem Fall aber das preisgünstigste Kettenschmiermittel ist zeigt sehr schön

    das nachfolgende Video: what is chain lube for? Zwar in Englisch und bezogen auf die gestesteten Produkte auf den amerikanischen Markt zugeschnitten, aber dennoch sehr aussagekräftig.

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