Bremse vorne heult wie ein Güterzug

  • :g:habe es ja auch gerade durch vorne, Bremssatettel und Bremsarmatur revidiert, schleifen tut bei mir nichts. An den Stahlflex, würde ich sagen, liegt es nicht, da hättest Du ganz andere Sorgen als eine schleifende Bremse. Da muss irgendwas um ca. einen viertel Millimeter nicht passen, nur wo und wie suchen?

  • Ich könnte mir vorstellen, dass auf der Seite, die schleift, feiner Schleifstaub entsteht und dadurch ein anderer Reibwert vorliegt, als auf der anderen Seite der Bremsscheibe. Dadurch kommt es zu oszilierenden Bewegungen der Bremsbeläge. Die Lösung: Bremse überholen, neu mit geeignetem Fett (Siliconfett beispielsweise) beweglich gemachte Kolben und Bremssattelteile und neue Bremsbeläge (organisch?). Man könnte über neu Kolbendichtungen von Brembo nachdenken.

    Dann Bremse mit neuer Bremsfüssigkeit füllen und entlüften, fertig.

  • :g: habe es ja auch gerade durch vorne, Bremssatettel und Bremsarmatur revidiert, schleifen tut bei mir nichts. An den Stahlflex, würde ich sagen, liegt es nicht, da hättest Du ganz andere Sorgen als eine schleifende Bremse. Da muss irgendwas um ca. einen viertel Millimeter nicht passen, nur wo und wie suchen?

    Irgendwo hab ich gelesen dass das Rad nicht frei dreht.

    Hatte ich beim letzten Bremsenwechsel vorne auch. Neue Scheibe, neue Beläge. Kolben und alles freigängig und spielfrei.

    Rad drehte sich gerade eine Umdrehung.

    Jetzt kann man die Welt verrückt machen oder nach tausend Ursachen suchen.

    ODER

    Man zieht die Belägt zwei oder drei mal über Schleifpapier, montiert diese wieder und ist glücklich.


    Quitschorgie.

    Hatte ich auch, vorne verglaste Scheibe und Sinterbeläge, hinten Sinterbeläge.

    Habe Scheiben und Beläge getauscht in organisch und seither ist schon viele tausend Kilometer ruhe.

  • Nimm doch die Beläge nochmal raus und "entgrate" die auf der ablaufenden Seite.

    Damit hatten wir mal Erfolg bei einer recht großen Scheibenbremse (Durchmesser 6 Meter, 18 Bremsklötze a 25 KG) :)

    Aber könnte ja auch im kleinen funktionieren.

    Gruß

    Helmut

    Glück auf

    Ich bin kein Biker und ich fahre kein Mopped

    HWG K 1100 LT EML GTE

    F 650 GS

    Yamaha XJ 750 Seca

  • Nimm doch die Beläge nochmal raus und "entgrate" die auf der ablaufenden Seite.

    Damit hatten wir mal Erfolg bei einer recht großen Scheibenbremse (Durchmesser 6 Meter, 18 Bremsklötze a 25 KG) :)

    Aber könnte ja auch im kleinen funktionieren.

    Gruß

    Helmut

    OK, das ist eine possierliche Größe - aber das Funktionsprinzip ist ja das Gleiche.

    @kh-office Etwas vom Belag - vermutliche dem radseitigen - abzuschleifen, damit es besser passt, ist natürlich auch eine Möglichkeit. Aber das sollte sich dann im Betrieb von alleine einstellen. Falls nicht, werde ich es machen wie du vorgeschlagen hast. Zudem habe ich jetzt organische Beläge bestellt und werde diese vor dem Einbau anfasen.

  • kh-office Etwas vom Belag - vermutliche dem radseitigen - abzuschleifen, damit es besser passt, ist natürlich auch eine Möglichkeit. Aber das sollte sich dann im Betrieb von alleine einstellen. Falls nicht, werde ich es machen wie du vorgeschlagen hast. Zudem habe ich jetzt organische Beläge bestellt und werde diese vor dem Einbau anfasen.

    Abscheifen kann man das eigentlich nicht wirklich nennen. Einfach zwei oder drei mal über das Schleifpapier ziehen, natürlich nicht zu grobes nehmen. Versuch macht kluch..... Ich wollte nicht dass sich das von selbst einläuft obwohl die Bremsscheibe nicht extrem warm wurde. Aber wenn das zu lange anliegt war mir das Risiko zu groß dass die Beläge oder die Scheibe verglasen.

  • Stahlflex-Leitungen sind eigentlich "unzerstörbar" und sollte normalerweise das Moppet locker überleben ... wenn man die Leitung nicht mutwillig beschädigt.


    Der PTFE-Schlauch ist bezüglich Medienbeständigkeit so ziemlich das unempfindlichste, was man für Bremsflüssigkeit so einsetzen kann.

    Das Stahldrahtgeflecht ist nur dazu da, um den "butterweichen PTFE-Schlauch" zu stützen.

    Im Bereich der üblichen Druckbelastung ist das Stahlgewebe quasi dauerfest.

    Wenn die Anschlüsse nicht aus Alu, sondern wie üblich aus Stahl gefertigt sind, gilt das selbe, wie für das Stahldrahtfelecht.


    Nur "Gummileitungen" altern ... bezogen auf unsere Lebenserwartung und die des Moppets und gehören irgendwann mal ausgetauscht !

    Spätestens wenn die zersetzten Gummi-Plocken im Bremssattel stecken, oder der Bremsdruck den Schlauch abgerissen hat ...

    Grüße aus Plattdeutschland

    Stephan

  • @kh-office ja, so dachte ich mir das auch. Abschleifen klingt doch etwas martialisch. Anschleifen würde es besser treffen.


    obelixx Danke für die Erläuterung. Ich war mir da nicht mehr sicher und hatte überlegt, einfach auf Verdacht zu tauschen. Aber du hast sicher Recht, dass ich mir das sparen kann.


    Gestern kamen schon mal die neuen organischen Beläge. Zudem habe ich noch neue Bremskolben bestellt, weil einer an der Auflagefläche für die Beläge beschädigt ist - da hat wohl mal jemand mit einer Zange... Das wird zwar keine Auswirkung auf die Funktion haben, aber ich fühle mich dann besser. Am WE wird eingebaut und probe gefahren. Dann werde ich Berichten.

  • Ja, die goldenen von TRW/Lucas sind wohl Sintermetall. Heute habe ich die organischen Beläge montiert und dabei noch die neuen Bremskolben eingesetzt. Die erste Probefahrt zeigt gute Ergebnisse. Nach ein paar Kilometer einfahren und sanft einbremsen bringt die Bremse eine gute Bremswirkung ohne zu quietschen. Hurra, endlich nicht mehr der Güterzug an der Ampel.

    Danke an alle Tippgeber und Mitleser.

  • bwm nimm es bitte nicht persönlich, wenn dein Tipp nicht sofort verfangen hat. Wenn eine Bremse nicht vollständig löst, liegt das nicht am Belagmaterial sondern bedarf weiterer Überlegungen. Am Ende kann ich nun sagen, dass der eine Bremskolben offenbar nicht mehr sauber läuft und darum de Bremse nicht ganz aufgemacht hat. Das war der Hauptteil des Problems, weil eine ständig schleifende Bremse immer zu Geräuschen neigt.

    Nach dem Tausch der Bremskolben öffnet die Bremse nun wieder vollständig. Der Wechsel auf organische Belege - wie von dir empfohlen - bringt nun einen geräuschlosen Lauf. Danke für den Hinweis.

  • Ich war gar nicht der erste mit dem Tipp und darauf wollte ich auch nicht hinaus. Wenn deine Bremse vorne Macken gemacht hat dann ist das natürlich gut, dass du sie deswegen jetzt revidiert hast. Ich bin aber dennoch davon überzeugt, dass die Geräusche an sich mit den anderen Belägen sofort behoben gewesen wären. Warum kann ich dir nicht sagen aber die F neigt extrem zum quietschen mit Sinterbelägen. Hatte die gleiche Kombi: Sinterbeläge auf der F650GS und nach vielleicht 50km haben die das Güterzugen angefangen. Hier nachgelesen, organische Beläge rein und gut war. Seitdem keine quietschende Bremse mehr

  • Interessant, die Info habe ich mal gesucht.

    Woher stammt die?

    Bis 2003, ab 2004 oder alle?

    Realtiv einfach:

    Man geh zu dem Teilevertrieb seines Vertrauens öffne die Explosionszeichnung der vorderen Bremse, sucht sich die Teile Nr. der Bremsklötze raus

    Das ist die 34117651958 Für GS wie für Dakar. Für Single-Spark wie für Twin-Spark.

    Dann bestellt man diese und warte bis sie geliefert werden.


    Dann kommt der bekannt Spruch aus den Fernsehkochsendungen, wenn etwas im realen Leben länger dauert: "Ich habe da mal was vorbereitet"

    DSC_1532_s.jpg


    Aha. Ein Brembo Belag in der Farbe Kupfer/Gold. Und was weiss der Fachmann bzw. die Gewundernase welche sich bei Brembo informiert?

    Sinterbelag mit Reibungszahl 49. Brembo selbst schlägt einen Sinterbelag mit Reibungszahl 73 vor.

    https://www.moto.brembo.com/en…000/pads/front/genuine/73

    Ich weiss nur, höhere Zahl, höhere Reibung (bei gleichem Belagtyp). Wieviel aggressiver ein 73er gegenüber dem 49 zu packt weiss ich nicht.

    Daneben bietet Brembo noch einen 59, 65 und 90 an sowie der Rote SA. Auch keine Ahnung wo der SA sich einreiht.


    Das Ding für das Hinterrad ist ein organischer Ceramic Carbon (Schwarz) mit Reibungszahl 20.

  • Ach so. Ja so weit war ich auch schon aber ich würde eben schon vorher wissen was ich bekomme.

  • Ach so. Ja so weit war ich auch schon aber ich würde eben schon vorher wissen was ich bekomme.

    Wenn man so oder so Beläge braucht, die Originalen bei Leebmann nicht viel teurer als die bei Louis oder Polo sind, dann macht man es halt.

    Man kann aber auch ein entsprechendes Bild bei anderen Anbietern finden. https://www.ebay.co.uk/p/1523060027

    Vor allem amüsiere ich mich aber still und seit 2 Jahren (!) über: Die " JAAAA kein Sinter, das ist Gift und nicht original!1!!1!."- Diskussionen :dance1:

    Ach ja, die original BMW hinten haben 20T km gehalten.