geht warm unter 3000 U/min einfach aus

  • Moin,




    ich habe mir spontan eine F650 CS bei eBay ersteigert und mir war schon bewusst das bei der Beschreibung hier und da nicht ganz die Wahrheit gesagt wird. Jedoch ist das nicht meine Erste BMW und ich möchte das Problem angehen und das gute Stück behalten.


    Nun zum Problem:


    Das Motorrad startet ohne Gasgeben. Solange Sie kalt ist läuft alles super.



    Wenn Sie warm ist geht Sie unterhalb von 3000 U/min einfach aus. Im Schiebebetrieb nimmt Sie kein Gas mehr an und geht aus.


    Dann muss Mann die Zündung ausmachen - 30sek warten - Zündung wieder einschalten und dann startet Sie auch wieder- vorher nicht


    Zwischen 3000-4000 U/min alles super - kein Leistungsverlust oder nennenswerte Aussetzer


    Oberhalb von 4000 U/min hört man ganz leicht ein unrunden Motorklang- hört sich wie Zündaussetzer an.


    Der Vorbesitzer weiß natürlich von nichts:p:


    Habt ihr ne Vermutung was da schief läuft?



    Vielen Dank für eure Tipps und Ratschläge schon mal im Vorfeld


    Gruß

    Swalie

  • Willkommen im Forum zu ersten Beitrag !

    Wenn Sie warm ist geht Sie unterhalb von 3000 U/min einfach aus. Im Schiebebetrieb nimmt Sie kein Gas mehr an und geht aus.


    Dann muss Mann die Zündung ausmachen - 30sek warten - Zündung wieder einschalten und dann startet Sie auch wieder- vorher nicht

    Ich weiß nicht, ob es Dir viel weiter hilft, wenn ich Dir sage, dass ich dieses Problem von meiner letzten F650GS auch kannte, allerdings im Unterschied zu Dir war es wesentlich seltener, nur etwa alle 6 Wochen ein einziges Mal. Bevor ich wusste, dass es darauf ankommt, die Zündung kurz auszumachen, war das ein größeres Problem. Dabei sind keine 30 sec nötig, 1-2 sec sollten reichen.


    Hinter die Ursache bin ich nicht gekommen, auch weil das Problem so selten auftritt und sich so einer Fehlersuche entzieht.


    Im Forum wird gelegentlich von diesem Problem berichtet, wüsste aber keinen Beitrag, in dem die Lösung klar war, Tips gibt es natürlich jede Menge.


    Als erstes würde ich den festen Sitz der Batteriepole prüfen. Ein elektrisches Problem dürfte es wohl schon sein, die Frage ist nur: wo.


    Hier zur Lektüre ein paar Suchtreffer [Google mit site:f650.de Standgas ]

    kein Standgas mehr!

    Standgas

    F 650 CS geht ab und zu im Standgas aus

    Standgas weg


    Vielleicht ist Deine Lösung ja dabei.

    Nach der Kontrolle der Batteriepole würde ich viellecht das zu erst probieren: RE: Standgas weg



    Eckart

    Einmal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Wichtig: Erst auf den Startknopf drücken nachdem das Temperaturkontrolllämpchen erloschen ist. Alleine dies kann schon sehr viel Ärger verhindern.

    Als erstes würde ich den festen Sitz der Batteriepole prüfen.

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Steuergerät genau diese Verhalten hat, wenn es kurz keine Spannung mehr hat.

    Gelöst - Kurzfristig doppelte Drehzahl angezeigt, Gas muss gehalten werde sonst stellt Motor ab.


    Eine weitere Möglichkeit ist, dass der Regler hinüber ist. Wenn das Problem auftritt sollte man die Spannung an der Batterie bei ca. 3000 - 4000 RPM messen. Diese sollte weniger als 14.5 Volt sein.

  • Erste Maßnahme sollte immer das Stromlosmachen des BMS sein, dazu am einfachsten den Minus Pol über Nacht abmachen oder beide Batterieanschlüsse des Kabelbaums für wenige Minuten zusammenhalten (ohne angeschlossene Batterie natürlich).


    Danach sollte die Gasgriff-Kalibrierung erfolgen: Zündung an, warten bis Kontroll-Leuchten aus sind und dreimal nacheinander gemächlich Gas ganz auf und zu drehen. Jetzt Zündung wieder aus bis das Tickern im Cockpit beendet ist.


    Ansonsten wäre noch denkbar:

    Masseleitung irgendwo nicht fest

    Bruch im Kabelbaum

    Pick-Up mit Spähnen verunreinigt oder defekt

    Nebenluft / Dichtungen Einspritzung (eher nicht)

    BMS defekt (selten)

    Zündkerzen verschlissen (eher nicht)


    Es lässt sich im Betrieb nur schwer testen, ob die Einspritzung oder der Zündfunke fehlt, wenn das Problem auftritt.

  • Erste Maßnahme sollte immer das Stromlosmachen des BMS sein, dazu am einfachsten den Minus Pol über Nacht abmachen oder beide Batterieanschlüsse des Kabelbaums für wenige Minuten zusammenhalten (ohne angeschlossene Batterie natürlich).

    Nach dem Prüfen der Batteriepole würde ich sagen, doch kann man das ja miteinander verbinden. über Nacht und das Kurzschließen sind wahrscheinlich übertrieben, schaden kann es aber nicht; ich zumindest kenne nichts Offizielles zum garantiert richtigen Vorgehen.

    Ansonsten ein guter Hinweis, denn BMW schreibt in der Bedienungsanleitung, dass bei abgeklemmter Batterie die Adaptionswerte verloren gehen, diese aber wieder neu gelernt werden. Falls die - wodurch auch immer - falsch sind, könnte das helfen.


    Jetzt Zündung wieder aus bis das Tickern im Cockpit beendet ist.

    Weil es zwischen dem Steuergerät und und dem Verhalten des Tachos keinen direkten Zusammenhang gibt, muss man das nicht unbedingt abwarten. Es tritt auch nur nach zuvor abgeklemmter Batterie auf - das nur als zusätzlicher Hinweis, falls nichts zu hören ist.


    Masseleitung irgendwo nicht fest

    Vielleicht an der Batterie. Ansonsten ist der Hinweis für jemanden, der das Modell noch nicht so gut kennt, etwas ungenau.


    Pick-Up mit Spähnen verunreinigt oder defekt

    Dann sollte das Problem aber nicht erst bei warmem Motor auftreten. Nichtsdestotrotz könnte man versuchen, dem Problem mit einem Diagnosegerät wie Motoscan als noch recht erschwingliche Lösung näher zu kommen.


    Eckart

  • Danach sollte die Gasgriff-Kalibrierung erfolgen: Zündung an, warten bis Kontroll-Leuchten aus sind und dreimal nacheinander gemächlich Gas ganz auf und zu drehen. Jetzt Zündung wieder aus bis das Tickern im Cockpit beendet ist.

    Korrekt! Und dann eine weitere Empfehlung:

    Beim Starten, nach Zündung ein, warten bis die Kontrollleuchten erloschen sind, wie bereits oben erwähnt, und dann erst Startknopf betätigen ohne Gas!!! Und dann im Standgas laufen lassen bis der Lüfter anspringt und wieder ausgeht.

    Ob das alles erforderlich ist oder nicht sei dahin gestellt, wie immer gibt es dazu unterschiedliche Meinungen. Aber genau so handhabe ich es mittlerweile.

  • Moin,


    und danke erstmal für die vielen Ratschläge. Die Batteriemacken kenne ich schon zu gut. Ich hatte vorher ne GS, die damit gerne mal Ärger gemacht hat.


    Ich werde mich morgen mal ransetzen und der Sache auf den Grund gehen.

    Natürlich berichte ich dann:victory:


    Sollte noch jemand Ideen haben - immer raus damit:director:


    Gruß

    Swalie

  • Und dann im Standgas laufen lassen bis der Lüfter anspringt und wieder ausgeht.


    Nicht dein ernst oder ???? Bäcker und Frisöre werden im Forum zu Inschenöre

    Wer vor der Wahl etwas verspricht darf sich nicht wundern wenn WIR uns verwählen!

  • Bäcker und Frisöre werden im Forum zu Inschenöre

    Sehr treffend formuliert !

    Aber wenn es nicht so wäre, brauchte man ja gar nicht im Forum fragen. Tatsächlich finden sich hier doch sehr gute Fachkenntnisse, berufsbedingt oder autodiaktisch angeeignet. Beim Bewerten der Tips ist es für den Fragesteller nicht immer leicht einzuschätzen, wer wofür wie kompetent ist, ein bisschen würde dabei aber helfen, die Tips zu begründen.

    im Standgas laufen lassen bis der Lüfter anspringt

    Ziel dessen ist ja, den Temperaturbereich komplett zu durchlaufen, um die Adaptionswerte zumindest über einen großen Bereich neu zu erfassen. Die Bedienungsanleitung gibt diesen Ratschlag zwar nicht, weil die Werte auch später noch gelernt werden, aber die Fehlersuche würde man so vielleicht beschleunigen.


    Eckart

  • Ja, das Geheimniss der selbstlernenden Computer.


    Und ja, in jeder Werkstatt wird das Fahrzeug warmlaufen lassen in der Box. Mit Absaugung und so, um genau diesen Effekt zu generieren. Motoren haben Toleranzen und die Steuergeräte lernen diese Toleranzen zu erfassen und in ihre Steuerungsgeometrie einzubinden.


    Ja, kann man sich sparen, macht er bei der nächsten Probefahrt sowieso. Aber wie Eckart sagt: für Fehlersuche schadet es nix, alle anderen möglichen Fehlerzustände zu minimieren. Wenn man nicht jede Woche einen Generalcheck macht mit Warmlaufen und so, darf man die Umweltbelastung daraus auch mal ignorieren

  • Nichtsdestotrotz könnte man versuchen, dem Problem mit einem Diagnosegerät wie Motoscan als noch recht erschwingliche Lösung näher zu kommen.

    Das halte ich bei einer elektronisch unterstützten und überwachten Gemischaufbereitung für den einzig richtigen Ansatz, so lange elektrische Verbindungen nicht unterbrochen sind.


    Motorlaufprobleme bei unterschiedlichen Temperaturen könnten z.B. auf einen defekten Ansauglufttemperaturfühler zurück zu führen sein. Den entlarvt man in jedem Fall per Diagnosegerät. Hilfsweise könnte man den Fühler mal deaktivieren (Steckverbindung trennen) und den Motor starten. Der Motor muss dann in den Notlauf (hört sich vom Wortlaut schlimmer an als es ist). Wenn er dann im warmen Zustand etwas besser läuft als vorher, ist ein Defekt des Fühlers relativ wahrscheinlich.


    Gegenprüfung: wenn der Motor im warmen Zustand aussetzt, den Fühler mit etwas Kältespray o.ä. "kühlen" und beobachten, ob der Motor dann besser läuft.

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

    2 Mal editiert, zuletzt von IronCS ()

  • Moin,

    habe jetzt etwas rumgeschraubt.

    Alles Batterieabklemmen und zurück setzten hat nichts gebracht.


    Ich habe da ne Theorie:


    Sie läuft bei niedriger Drehzahl garnicht

    Sie läuft bei mäßiger Drehzahl gut

    Bei hoher Drehzahl hat Sie zündaussetzter

    Wenn man jetzt die temperaturabhängigkeit mal außer acht lässt, könnte es doch auch die Zündspule sein, oder?


    Kostet allerdings gut 120 €<X das gute Stück, daher frag ich mal vorsichtig .....


    Gruß

    Swalie

  • Wenn man jetzt die temperaturabhängigkeit mal außer acht lässt, könnte es doch auch die Zündspule sein, oder?


    Kostet allerdings gut 120 €<X das gute Stück, daher frag ich mal vorsichtig .....

    Es könnte sein. Die Wahrscheinlichkeit ist aber eher gering, denn eine Zündspule funktioniert über den gesamten Drehzahlbereich, oder sie funktioniert eben nicht (meine Erfahrungen). BTW: ist die CS eine Single- oder Twin-Spark? Es soll schon Pappnasen gegeben haben, die die Kabel / Spulen vertauscht haben. :wink:


    Aber wie ich schon schrieb: Fehlerspeicher auf Einträge prüfen. Ist günstiger und intelligenter als eine Reihe von Teilen auf Verdacht auszutauschen.


    Wenn es Zündausetzer gibt, dann kann es anstelle des ausbleibenden Zündfunkens natürkich auch die ausbleibende / viel zu magere oder viel zu üppige Kraftstoffversorgung sein. Die wird u.a. auch durch besagten Temperaturfühler beeinflusst. Falsche bzw. unplausible Signale vom Fühler äußern sich dahingehend, dass bezogen auf die jeweiligen Temperaturverhältnisse entweder zu viel oder zu wenig Kraftstoff eingespritzt wird.

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

  • BTW: ist die CS eine Single- oder Twin-Spark? Es soll schon Pappnasen gegeben haben, die die Kabel / Spulen vertauscht haben. :wink:

    Davor bin ich wohl behütet^^


    Bj2001

  • ich habe mir spontan eine F650 CS bei eBay ersteigert und mir war schon bewusst das bei der Beschreibung hier und da nicht ganz die Wahrheit gesagt wird. Jedoch ist das nicht meine Erste BMW und ich möchte das Problem angehen und das gute Stück behalten.

    in dem Fall würde ich mal das Ventilspiel überprüfen, wenn man die CS behalten will ist das eh mal fällig.


    im Zuge dessen kann man den Luftfilter kontrollieren ggf. tauschen, die Zündkerze tauschen und Kerzenstecker und Spule mal anschauen. Wenn der Leerlauf schlecht ist ggf. den Leerlaufsteller reinigen.


    Ich vermute mal das damit das Problem nicht behoben ist, aber zumindest kann man dann einiges aus schließen und gemacht werden sollte es eh.


    Ansonsten ist die Fehlerbeschreibung, für mich, so "grob", das es sehr viele mögliche Ursachen gibt.

  • Und wieder bin ich froh, dass die Gemischaufbereitung bei meiner F rein mechanisch funktioniert und keine Sensoren oder intelligent angelernte Gasgriffe einem den Spaß verderben können.


    Trotzdem, Swalie, Glückwunsch zur CS, ein tolles Moped, und a warm welcome here.


    Alle Steckverbindungen und natürlich das leidige Regler Problem könnten eher die Ursache sein, glaube ich, als defekte Sensoren. Wieso sollte ein NTC Sensor einfach kaputt gehen?

    Allerdings hat das Auto der Freundin meines Sohnes auch ähnliche Probleme gehabt, wie deine CS. Lange in Werkstätten rumgeprüft und geschaut,was die Ursache dafür sein könnte. Die Lösung war schließlich der Einbau einer neuen Lambdasonde!

    Jetzt läuft wieder alles super.


    Vielleicht doch mal den Fehlerspeicher auslesen lassen.


    Schönes Wochenende

    LG Rolf