Woher kommt das "Zwitschern" beim Anfahren?

  • Einen guten Morgen in die Runde,


    seit einem Jahr habe ich eine F650ST, EZ 2000, ca, 62.000 km. Ich habe die Gute vom meinem Bruder übernommen, der hat sie vor 4 Jahren als "Standuhr" von einem Studi gekauft und mit einem Reifensatz (BT45 vo/hi) und einem Ölwechsel ca. 10.000 km gefahren. Ich selbst habe im vergangenen Jahr ca. 8.000 km zurückgelegt. Die Gute fährt sich astrein, ich habe das Gefühl "angekommen" zu sein!


    Nun steht ein wenig Wartungsarbeit an, Lufi, Öl &Filter, Kerzen etc. liegen bereit. Ein Umstand aber nervt mich kolossal: Wenn der Motor im Leerlauf oder bei gezogener Kupplung (auch mit eingelegtem Gang ) läuft, dann hört man nur die Laufgeräusche des Motors. Sobald man anfährt gibt es ein "Zwitschern", das bis ca. 4.000 U/min erhalten bleibt, darüber wird es wahrscheinlich vom Verkehrslärm übertönt. Ein Rutschen der Kupplung unter Last kann ich nicht bemerken. Wenn man Videos von dem Motorrad anschaut, dann hört man dieses "Zwitschern" sehr oft. Ich bringe dieses Geräusch mit der Kupplung in Verbindung, liege ich da richtig? Kann es sein das "zu gutes Öl" für Schlupf an den Lamellen und damit für dieses Geräusch sorgt? Mein Plan ist, ein mineralisches 20W50 einzufüllen und dann ein paar Tankfüllungen abzuwarten, in der Hoffnung das dieses "Zwitschern aufhört. Habt Ihr da Erfahrungen?


    Viele Grüße aus Wuppertal, Uli

  • hört man dieses "Zwitschern" sehr oft. Ich bringe dieses Geräusch mit der Kupplung in Verbindung, liege ich da richtig? Kann es sein das "zu gutes Öl" für Schlupf an den Lamellen und damit für dieses Geräusch sorgt? Mein Plan ist, ein mineralisches 20W50 einzufüllen

    Zur Ursache des Zwitscherns kann ich Dir leider nichts sagen außer dass ich einen Zusammenhang mit einem Kupplungsrutschen für unwahrscheinlich halte, denn das müsstest Du in Form eines plötzlichen Drehzahlanstiegs bemerken.


    Zum Öl gibt es ja unwahrscheinlich viel hier im Forum zu lesen. Der bei der Auswahl wichtigste Punkt ist die Spezifikation JASO MA2, die das Öl als für Motorradkupplungen (genauer: Nasskupplungen) geeignet qualifiziert, damit es eben nicht zum Kupplungsrutschen führt.


    Eckart

  • Das mit dem Öl ist nicht verkehrt. Ich fahre 15W50 und bin zufrieden.

    Kannst du so ein Video nicht mal zeigen. Du wohnst in Wuppertal (bergisch) da mit einem Fahrrad nebenher fahren und das Geräusch evtl. lokalisieren wäre die halbe Miete.

    Vielleicht sind es die Bremsen oder Kette. Das hört sich komisch an, aber bei meinen guten outdoor Schuhen quitscht die linke Sohle egal welcher Untergrund.

    Ich will damit sagen, vielleicht sind es sogar die Reifen.


    Torsten

  • Ist dies Geräusch in allen gängen...

    Ähnlich h dem Zwitschern der DR BIG beim angasen.....dann schau mal nach deiner Zylinderkopfdichtung...die dürfte sich gerade verabschieden


    De Rolf

  • Guten Morgen Liebe Leute,


    vielen Dank für Eure Antworten!


    Gestern habe ich mit meinem Sohn die Frühjahrswartung an unseren Motorrädern begonnen. An seiner Kawa haben wir Kerzen und Lufi gemacht, ein paar Birnchen ersetzt und andere Kleinigkeiten erledigt. An der F habe den Lufi ersetzt. Der alte war nur in Teilen erhalten. Dort wo der Luftstrom durch die Filtermatte gehen soll war nichts mehr vorhanden! Scheinbar wurde der Filter vom Motor "verdaut". Der neue Filter ist jetzt drin, schön mit Zweitaktöl durchmassiert. Der Effekt ist unglaublich: die Standgasdrehzahl lag vorher bei ca. 1.500 - 2.000 U/min der Zeiger des DZM war recht unruhig. Jetzt liegt die Standgasdrehzahl bei 1.000 U/min, der Zeiger ist viel ruhiger. Was wartet da noch an Wartungsstau? Die Kerzen waren etwas dunkler als rehbraun und sahen ziemlich fertig aus, jetzt sind neue drin. Nach dem Hinweis auf die Zylinderkopfdichtung habe ich das Kühlwasser kontrolliert. Das Kühlwasser ist klar und es ist gelber Frostschutz drin, keinerlei Schlieren oder Ölfilm, kein merkwürdiger Geruch. Das Öl im Rahmen ist nicht schaumig oder bräunlich gefärbt, kein Schmodder sichtbar, nur gebrauchtes Öl.


    Ein merkwürdiges Detail habe ich am Kühlwasserausgleichsbehälter gefunden: neben dem Verschluss ist ein Flachstecker angebracht, an diesem ist ein Drahtseil angecrimpt, ähnlich der Seele eines Gaszugs. Am Ende des Seils befindet sich eine Schlinge/Öse, die dem Durchm. nach mit einer M5er oder M6er Schraube irgendwo angeschraubt werden soll. Das Ganze ist mit einem dünnen Bougierrohr überzogen und lag lose hinter dem Lufi-Gehäuse. Hat dieses Bauteil eine Aufgabe? Für mich sieht es nach "Fangriemen" aus, aber wozu soll das gut sein?


    Ich habe auch ein paar Birnchen gewechselt, da Öldruck und Kühlwasserleuchte nicht funktionierten. Die ersetzten Birnchen waren aber noch intakt, es leuchtet immer noch nichts. Ich habe die Schalter am Motor gesucht und die Kontakte gereinigt, mit Kontaktspray und Glasfaserradierer, kein Erfolg. Sollten diese Kontrollleuchten nur im Alarmfall leuchten? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.


    Heute fahre ich mit Junior ein wenig ins Bergische, dabei machen wir dann ein paar Fotos der gefundenen Detail und ein "Zwitschervideo", das werde ich dann gegen Abend mal posten.


    Viele Grüße aus Wuppertal, Uli

  • Hallo Uli,


    dieser 'Fangriemen' ist ein Helmschloß. Die Öse wird nach dem Durchfädeln durch den Helm an dem Haken am rechten Oberzug des Heckrahmens eingehakt, Sitzbank wieder drauf und Dein Helm ist gesichert...


    Beste Grüße

    Gerd

  • Also die st meiner Frau zwitschert auch, allerdings nur wenn sie unter Last untertourig gefahren wird, also unter 3500 U/Min.

    Aufgefallen ists mir aber erst, nachdem ich mal mit dem Crosshelm gefahren bin. Der ist halt schalltechnisch absolut ungedämmt.

  • Guten Morgen in die Runde,


    ich hatte eigentlich versucht ein Video mit dem Zwitschern zu drehen, aber es ist mir nicht gelungen das Geräusch so einzufangen, dass man dem Video etwas hätte entnehmen können.


    In der Zwischenzeit bin ich weiter zur Täglich zur Arbeit gefahren und habe mit meinen Kindern einige Touren gedreht. Am vergangenen Wochenende bin hinter meinen Jüngsten hergefahren, sie hat seit ein paar Wochen den Führerschein und sammelt auf meiner alten Kawa ER-5 die ersten Kilometer. Dabei wurde die BMW immer lauter, und das zwitschern trat in den Hintergrund. Dafür feuert sie im Schiebebetrieb aus dem Auspuff wie ein Maschinengewehr. Ich habe dann lange gesucht, und fand heraus das die Dichtung am Auspuff durchbläst. An der Schelle, an welcher der linke Krümmer im rechten Krümmer steckt, in der Nähe des Ölfilters in Höhe des Zylinders. Nun sind die Graphitdichtungen in dem Eimer voller Ersatzteile enthalten und die Montage scheint kein großes Problem zu sein. Sorge machen mir allerdings die Stehbolzen am linken Auslass, die Muttern sind augenscheinlich dermaßen festgerostet, dass einfaches "abschrauben" kaum möglich sein dürfte. Ich habe jetzt einen seitlich offenen Mutternsprenger bestellt. Ich will die Muttern sprengen, erst gar nicht versuchen die Bolzen abzureißen.


    Habt Ihr Erfahrungen mit den Graphitdichtungen? Ich hatte Dichtringe erwartet, aber die Formteile sind offen, haben einen Schlitz. Ich befürchte die Sache nicht dicht wird sondern die Abgase durch den Spalt weiter abblasen. Gibt es da Dinge, die man vor der Reparatur wissen sollte?


    Vilen Dank für Eure Tipps und viele Grüße aus Wuppertal, Uli

  • Krümmerdichtungen Sammler sind Standard grapiertes Papier...uffbasse beim montieren sonst hasse Brösel in den Griffel,arg zerbrechlich


    Isch voll normal das die Muttern inkl Rost festgebacken sind in den jahren..

    Schraubste samt stehbolzen komplett aus und ersetzt beides..nimmst neue Kupfer Muttern .. Stehbolzen gibt's beim freundlichen und auch bei Würth


    Frogmichned wo Achim Stuggi die Bolzen geholt hat für die Transplantation meines Fundus Motors in seine 99 Wasserschleuder..0.5l Kühlwasser auf 100km und trotz tausch aller Dichtungen vernichtete der 99er Motor mehr Kühlwasser als ⛽

    Etz mit meinem 94er guggt der wieder zfridde


    Rolf

  • Normalerweise dreht bei so verrosteten Muttern die Schraube aus dem Alu raus, die ist dort ebenfalls eingeschraubt. Hat Doppelgewinde. Da du sie eh ersetzen musst, musst du sie sowieso dort rausdrehen. Kannst also auch zusammen mit der rostigen Mutter ausdrehen.


    Sprengen und dann später genauer hinzuschauen und eventuell WD40 drauf damit es sich aus dem Kopf leichter löst ist aber auch eine gute Möglichkeit. Im Krümmerausgang am Motor sitzt ebenfalls noch eine Dichtung, diese sollte man auch erneuern. Ohne diese Dichtung verkantet sich der Krümmer und man bekommt irgendwann Bruch durch Vibrationen. Wenn dir deine Graphitdichtung flöten geht, inzwischen ersetze ich die aus einem Aluminiumteil. Etwas komplizierter beim zusammenbau, weil man diese Dichtung reinklopfen muss systembedingt. Aber dafür ist es dann länger Haltbar. Die Dichtung muss natürlich tiefer rein wie das Rohr geschlitzt ist, um eben diesen Punkt abzudichten.


    Die Stehbolzen am Motor bekommst im Schraubenladen Online und da deutlich billiger als bei BMW. Verzinkt, 8.8 reicht. Kupferpaste drauf beim einschrauben in den Motor hilft bei der nächsten Demontage das sie nicht festgammeln im Alu

  • Die Stehbolzen am Motor bekommst im Schraubenladen Online und da deutlich billiger als bei BMW. Verzinkt, 8.8 reicht. Kupferpaste drauf beim einschrauben in den Motor hilft bei der nächsten Demontage das sie nicht festgammeln im Alu

    Zink und Aluminium mögen sich eigentlich nicht, und wenn dann noch Kupfer im Spiel ist, hat man eine schöne kleine Batterie gebastelt - zu Lasten des Aluminiums. Daher nehme ich für solche Einsatzfälle immer Gleitmetall von Met....x. Sauteuer, verhindert aber ziemlich wirkungsvoll galvanische Korrosion und ist bis 1350° temperaturbeständig.

  • Naja, die ursprünglichen von BMW sind ebenfalls verzinkt. Denke also das können wir hier vernachlässigen. Edelstahl würde in Alu mehr probleme machen, das frisst nämlich fast immer, vorallem wenn noch Wärme dazu kommt. Und Blank oder brüniert am Auspuff rostet wie ein Opel aus den 70er.


    PS: für Batterie fehlt noch die Säure. Also ein Elektrolyt

  • Habt Ihr Erfahrungen mit den Graphitdichtungen?

    Normalerweise verweise ich nicht auf die Suchfunktion, weil ich weiß, dass die nicht immer treffsicher ist, aber hier wird man geradezu mit Ergebnissen überfallen.
    Auch die Google-Methode site:f650.de Graphitdichtung liefert viel, allerdings nicht die jüngsten Treffer (interessiert sich Google nicht mehr für's F650-Forum ?).


    Eckart

  • Hallo in die Runde,


    ich denke, ich habe (für mich) den Grund für das Zwitschern entdeckt.


    Heute habe ich die Graphitdichtung zwischen dem linken Krümmer und dem Hosenrohr gewechselt. Gewechselt ist falsch, weil von der Dichtung war nur noch ein Teil von etwa einem Drittel des Umfangs vorhanden. Der Dichtring zwischen Krümmer und Zylinderkopf fehlte völlig. Der neue Dichtring kam heute morgen per Post, die Graphitdichtungen waren in einem "Teileeimer", den zum Motorrad dazubekommen habe, vorhanden. Auffällig war, das die Muttern auf den Stehbolzen links einige mm weiter aufgeschraubt waren als am rechten Krümmer. Jedenfalls konnte ich die Dichtungen ohne großes Gewese wechseln, keine festgebrannten Muttern oder ähnliche Malaisen. Und mit den neuen Dichtungen ist das Zwitschern wesentlich leiser. Ich denke wenn ich den zweiten Krümmerdichtring erhalten und montiert habe wird es (hoffentlich) verschwunden sein.


    Ich möchte mich für Eure Tipps und Eure Erklärungen bedanken, man findet nicht immer ein Forum in welchem freundlich und kompetent geholfen wird; Merci beaucoup!


    Viele Grüße aus Wuppertal, Uli

  • Glück gehabt..👍

    Gesamtes Gelumpe backt sich gerne fest

    Kenn moi Huddel seit neukauf 99 und nun 190tkm


    Frog halt wenn was wisse willst

    Mit den Nachfolgerinnen sind andere intimer als ich selbstwurschtelnder Zimmermann