Ur-F: Tankentlüftung

  • RE: Neuling lernt Neues. Man lernt doch nie aus!


    Dass sich im Tankdeckel der Ur-F zwei Ventile verstecken war mit total neu. Hab meinen aus Neugier gleich mal demontiert und nachgeschaut. Mein Kastenfrosch zickt ab und an rum und geht unmotiviert, wie bei Sprit-Mangel, aus. Tank auf, Tank zu und geht wieder.


    Da sind tatsächlich zwei entgegengesetzt verbaute Gummi-Ventil-chen. Eines öffnet bei Unterdruck und dient der Tankbelüftung, das andere ist entgegengesetzt verbaut und lässt eventuellen Überdruck entweichen.


    So weit so gut, aber wenn ich ein bisschen drüber nachdenkt, dann frage ich mich schon, was das soll? Insbesondere da die F eh empfindlich auf den kleinsten Unterdruck im Tank reagiert.


    Ein Ventil für rein, eins für raus. Beide ohne definierten Druckbereich und bestenfalls für ein paar mbar gemeinsam geschlossen! Liegt die F auf der Seite, rinnt der Sprit auch so aus der Entlüftung, wofür also die Belüftung per Ventil verschließen? Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass die Gummi-Membranen nach 28 Jahren noch genauso flexibel sind, wie sie eigentlich seien sollten.


    Ich hab jetzt versuchsweise die Membran des Belüftung-Ventils mal abgezogen. Mal schauen ob der gelegentliche Spritmangel-Spuk so immer noch auftritt.


    Grüße Werner

    Mechaniker, Fachrichtung Quantenmechanik

    Nachdenken ist wie googeln - nur krasser.

  • Da werde sich die Ingenieure/in schon etwas bei gedacht haben. Schon beim tanken, zur damaligen Zeit in der die Gase noch nicht abgeführt werden mussten, ergibt ein Ventil schon Sinn. Und ein jedes Ventil hat einen "relativ" definierten Druckbereich. Und die Druckschwankungen wollen im Sommer und Winter bzw. Fahrten in den Bergen ausgeglichen werden, aber bitte ohne Dreck. was bietet sich da eher an als zwei kleine Kunststoffventile. Und da ein Motorrad spätestens nach 5 Jahren ausgetauscht gehört, ist die Gummihaltbarkeit für den Ingenieure/in zu vernachlässigen. 8o

  • Druckschwankungen in den Bergen oder bei Temperaturwechseln werden auch durch ein Loch ausgeglichen. Da braucht es keine Ventile. Und beim Tanken hilft so ein Ventil auch nur, falls man mal mit geschlossenem Tankdeckel tankt, wie auch immer das gehen soll.


    Natürlich werden sich die Ingenieure etwas dabei gedacht haben, nur was? Warum verbauen die 2 Ventile, wenn ein kleines Loch es auch tut?

    Mechaniker, Fachrichtung Quantenmechanik

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  • Warum verbauen die 2 Ventile, wenn ein kleines Loch es auch tut?

    Vielleicht, weil ein Ventil immer etwas grundsätzlich verschließt, und nur bei Bedarf öffnet. :g: Ein Loch - und sei es noch so klein - stellt eine permanente Öffnung dar, läßt (Benzin-) Dämpfe ständig entweichen und (Luft-) Feuchtigkeit hinein. Es gäbe einen steten Gasaustausch, die leichtflüchtigen Kraftstoffanteile gingen mit der Zeit schneller verloren, das Benzin würde 'zündunwilliger' und die Kondenswasserbildung erleichtert.


    Und die Druckschwankungen wollen im Sommer und Winter bzw. Fahrten in den Bergen ausgeglichen werden, aber bitte ohne Dreck.

    Wenn z.B. im warmen Sommer das Benzin aus dem kühlen Erdtank in den Motorradtank gefüllt wird, möchte es sich ausdehnen - daher sollte sich auch immer ein Gaspolster über dem Kraftstoffniveau befinden (es sei denn, man fährt sofort los und die Ausdehnung wird durch den Verbrauch kompensiert). Und umgekehrt möchte es sich zusammenziehen, wenn das Motorrad aus der prallen Sommersonne in die kühle Garage gestellt wird. Da kann man den Tank doch durch zwei einfache Gummiventile 'atmen' lassen, ohne daß eine ständige Öffnung (mit o.g. Nachteilen) nötig wäre. Könnte sein, daß die Ingenieure so gedacht haben :whistle:

  • zum anderen gilt die Regel das ein Motorradtank immer dicht sein muss , selbst wenn er auf dem Kopf steht .Das lässt sich durch entsprechende Leitungsführung lösen . Dazu muss aber definiert sein welche Öffnung für die Entlastung des Tanks zuständig ist und welche für die Belüftung.

    Als ich meinen ersten Tank vergrößert habe habe ich mich darüber mal schlau gemacht welche Art von Tank welche Vorgaben erfüllen muss .



    Oesie

  • Auf die Dichtigkeit "kopfüber" wird das wenig Einfluss haben. Drückt Benzin auf das Entlüftungsventil wird das öffnen.


    Aber die Vermutung von Eintopfer könnte stimmen. Das sich durch den Dampfdruck bildende Benzin-Luftgemisch bleibt bei der Ventilanordnung im Tank. Sprich in der Garage riecht es weniger nach Sprit.

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  • Auf die Dichtigkeit "kopfüber" wird das wenig Einfluss haben. Drückt Benzin auf das Entlüftungsventil wird das öffnen.

    Richtig doch dann öffnet das Entlastungsventiel und dieses mündet in einem Rohr ( bei meiner Kawa ) oder einem Schlauch der Richtung Strasse geht . Ist im Falle eines " Kopfstands " also höher als der Tank und so kann dann auch nichts auslaufen .


    Oesie

  • So würde es Sinn machen. Bei der Ur-F münden die Ventile aber links und rechts im Tankdeckel. Da gibt es keinen Schlauch, der dafür sorgt, dass der Auslauf "höher" bleibt. Der Sprit rinnt seitlich am Tankdeckel vorbei.


    Die Ventile bilden praktisch einen Bypass an der Tankdeckel-Dichtung vorbei.

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  • Vielleicht, weil ein Ventil immer etwas grundsätzlich verschließt, und nur bei Bedarf öffnet. :g: Ein Loch - und sei es noch so klein - stellt eine permanente Öffnung dar, läßt (Benzin-) Dämpfe ständig entweichen und (Luft-) Feuchtigkeit hinein. Es gäbe einen steten Gasaustausch, die leichtflüchtigen Kraftstoffanteile gingen mit der Zeit schneller verloren, das Benzin würde 'zündunwilliger' und die Kondenswasserbildung erleichtert.was

    was die Ventile angeht - ich hatte hier mal eine Audio abgelegt aufgenommen in der Garage nach längerer Fahrt,

    dieses "Zwitschern" ist deutlich zu hören - sehr wahrscheinlich ausgelöst über die Ventile im Deckel ;)


    https://drive.google.com/file/…NN7yGEEJ/view?usp=sharing


    Ich hab jetzt versuchsweise die Membran des Belüftung-Ventils mal abgezogen. Mal schauen ob der gelegentliche Spritmangel-Spuk so immer noch auftritt.


    ich hoffe es führt zum Erfolg ;) und nicht zu Nachfolgeproblemen , z.B. bei Regen und das über die seitlichen "Löcher" beim Tankdeckel und die entfernten Membranen nun eine zusätzliche Wasseröffnung aufgemacht wird. :g:

    wäre ja dann "fast" so, als würde man mit komplett entferntem Tankdeckel fahren :whistle:


    Waren die Löcher denn verstopft ?? Die Ventile sind im Deckel eingepresst bestimmt kann man diese auch komplett da herausholen und reinigen.....:whistle:


    :wave:


    Mac

  • Die Löcher waren frei. Wären sie verstopft oder modrig, hätte ichs darauf geschoben und nicht auf die alte Membran.


    Heute hatte ich Glück. Gerade als es stärker anfing zu regnen, mutierte der Regen zu Hagel und bildet eine Eisschicht.

    Heute daher keine Sturzbäche an Wasser, die sich in den Tank ergossen.


    macgyver: cooler Sound. Kann mich nicht erinnern, dass einer meiner Kastenfrösche mal so musikalisch war. :wink:

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    Einmal editiert, zuletzt von WeJu ()

  • Nach 2 Wochen habe ich die Ventil-Membran wieder eingebaut.

    Ohne nimmt der Sprit Geruch in der Garage doch merklich zu. Andere "Nebenwirkungen" gab es keine.


    Mit dem Ausbau der Membran waren die Spritmangel artigen Symptome tatsächlich verschwunden. Allerdings sind die nach dem Wiedereinbau bisher auch noch nicht wieder aufgetreten.


    AEG: Ausbauen, Einbauen, Geht wieder.


    Vielleicht hat ja schon geholfen, dass die Membran einfach mal ein bisschen gewalkt wurde.

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  • Ich habe genau das selbe Problem, die Beschreibung passt eins zu eins.

    Nun meine Frage... wie sieht dieser Membran aus ? und wo sitzt dieser .... am Tankdeckel ? :bangin:

    Meine F650 ist Bj. 99 macht das ein unterschied ?


    Sry für die dummen Fragen bin selber hinsichtlich dieser Tematik blutiger Anfänger :P


    Vielen Danke schonmal im Vorraus:wave:

  • Geh mal mit der schnute an tankdeckel und blase das Tankschloss durch

    Deine 99er atmet genau wie meine 99er durch das Schloss

  • Aus dem verlinkten Thread:


    40904-pasted-from-clipboard-png


    oben und unten siehst Du die beiden Ventile. Das obere ist das Belüftungsventil, das untere das zur Entlüftung. Beide Ventile sind identisch, nur umgekehrt eingebaut.

    Die schwarze Kappe ist die Membran. Die kann beim Belüftungsventil einfach abgezogen werden. Beim Entlüftungsventil müsste das Ventil vorher ausgebaut werden.


    Wie bereits beschrieben, ist das Problem mit dem Ausbau der Belüftungsmembran bei mir verschwunden und auch, nachdem ich die Membran wieder eingebaut habe, weil es in der Garage etwas nach Sprit roch, blieb es weiter verschwunden.


    Ob es bei der 99er ähnlich ist, kann ich nicht sagen.

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