Kühler defekt - unerwarteter Übeltäter

  • Bisher hatte ich bei Defekten meistens das Glück, in heimischer Umgebung erwischt zu werden. Dieses Mal war es allerdings im Ausland - die österreichische B119 - wer sie kennt: eine unter den dortigen Motorradfahrern sehr bekannte Strecke.

    Kurz nach dem morgendlichen Start in Grein die rote Kühlerleuchte. Angehalten und gleich eine Lache unter der CS. Sofort war klar, Kühler rinnt und Weiterfahrt nicht möglich, Zum Glück ging es bis runter zur Donau nur abwärts, so daß ich nur die Strecke bis Grein zu schieben hatte. Der dortige Honda-Händler war dann bereit, eine Notreparatur mit Kaltmetall durchzuführen was nunmehr 1000 km durchgehalten hat.

    Aus- eingebaut habe ich den Kühler selbst, war aber nicht in der Lage, das Leck zu erkennen. Nicht einmal ,als der Mechaniker mir den gereinigten Kühler und die Leckstellen zeigte. Einzig erkennbar für mich war eine kerzengerade, senkrechte Deformation mittig auf der Hinterseite des Kühlers, ca 3mm breit. Mehrere (angebliche) Löcher waren jedoch so klein, dass ich sie nicht erkennen konnte. Da die dort vorgenommene Reparatur erfolgreich war, kann es folglich nur daran gelegen haben.

    Woher der Schaden kam, wurde mir erst bei Einbau klar: An genau der Schadstelle liegt der linke Steg des Ventilators am Kühler an. Dieser war auch leicht "angefranst", so dass nur der Ventilator als Übertäter in Frage kommt. Wieso aber?

    Den Ventilator habe ich mal durch ein Gebrauchtteil ersetzen müssen. Verscheidene Versionen davon gibt es aber nicht, alle haben dieselben Teilenummern.

    Beim jetzigen Einbau des Kühlers fiel mir aber auf, dass der Ventilator schier nicht hinter die senkrechte metallene Ölleitung wollte, die direkt dahinter verläuft. Intuitiv habe ich diese etwas nach hinten gebogen, um den Ventilator rein zu bekommen.

    Dass der Ventilator ohne zusätzlichen Druck den Schaden verursacht hat, will mir nicht in den Kopf gehen. Bleibt für mich nur die Erklärung, dass die Ölleitung auf den Ventilator gedrückt hat. Eine entsprechende Scheuerstelle an der Rückseite des Ventilators konnte ich aber nicht erkennen und im Nachhinein kann ich es nicht mehr feststellen, da nun genügend Abstand vorhanden ist.

  • war aber nicht in der Lage, das Leck zu erkennen. Nicht einmal ,als der Mechaniker mir den gereinigten Kühler und die Leckstellen zeigte

    Da siehst Du eben den Unterschied zwischen einem Fachmann und einem Laien.

    Dass der Ventilator ohne zusätzlichen Druck den Schaden verursacht hat, will mir nicht in den Kopf gehen.

    Auch ich als Laie kann mir schwer vorstellen, wie das das m. W. aus Kunststoff bestehende Lüfterrad den metallischen Kühler auffräsen soll, zumal der Ventilator ja selten läuft. Deshalb gegen meine Überlegungen eher in Richtung Spannungsriss durch Biegebeanspruchung oder Vibration.


    Vielleicht könntest Du ja ein Foto machen - dann hat vielleicht jemand, der mehr Erfahrungen mit Kühlern hat, eine Idee zur Ursache.


    Eckart

  • Nicht erkennen konnte ich die Löcher, da sie für meine Augen zu klein waren, denn ich hätte eine Lese-Brille benötigt. Für zu blöd halte ich mich nicht, die zu sehen. Im Unterschied zu mir hatte der Fachmann die Möglichkeit, die Lecks bei der Druckprüfung zu erkennen, Dort war ich aber nicht mit dabei.

    Ich habe nichts geschrieben vom Lüfterrad, sondern vom "linke Steg des Ventilators". Gemeint war damit die linke Begrenzung des Lüftergehäuses. Diese liegt in der Mitte des Kühlers von oben bis unten im rechten Winkel zur Kühleroberfläche am Kühler an. Wenn da Druck von hinten kommt, dann drückt sich dieser Steg in den Kühler. Die Schadstelle verlief genau unterhalb dieses Steges, so daß die Ursache unzweifelhaft ist, Die Frage ist nur, woher der Druck kam. Und geschrieben habe ich den Post nur, um andere auf diese Fehlerquelle aufmerksam zu machen. Bilder kann ich derzeit im eingebauten Zustand logischerweise keine machen. Ein wenig Bereitschaft zum, Mitdenken und Nachvollziehen des Gesagten erwarte ich allerdings schon. Mitlerweile habe ich allerdings eine andere Vermutung zur Ursache des Drucks auf das Lüftergehäuse, sehe allerdings keinen Anlass, dieses hier zu diskutieren, wenn man ständig so blöd angemacht wird.

  • Nicht erkennen konnte ich die Löcher, da sie für meine Augen zu klein waren, denn ich hätte eine Lese-Brille benötigt. Für zu blöd halte ich mich nicht, die zu sehen.

    Ich habe nichts geschrieben vom Lüfterrad, sondern vom "linke Steg des Ventilators". Gemeint war damit die linke Begrenzung des Lüftergehäuses. Diese liegt in der Mitte des Kühlers von oben bis unten im rechten Winkel zur Kühleroberfläche am Kühler an. Wenn da Druck von hinten kommt, dann drückt sich dieser Steg in den Kühler. Die Schadstelle verlief genau unterhalb dieses Steges, so daß die Ursache unzweifelhaft ist, Die Frage ist nur, woher der Druck kam. Und geschrieben habe ich den Post nur, um andere auf diese Fehlerquelle aufmerksam zu machen. Bilder kann ich derzeit im eingebauten Zustand logischerweise keine machen. Ein wenig Bereitschaft zum, Mitdenken und Nachvollziehen des Gesagten erwarte ich allerdings schon. Mitlerweile habe ich allerdings eine andere Vermutung zur Ursache des Drucks auf das Lüftergehäuse, sehe allerdings keinen Anlass, dieses hier zu diskutieren, wenn man ständig so blöd angemacht wird.



    Beruhigt dich wieder

    So isch unser Eckart halt...alles in frage stellen und anzweifeln..dafür isser schließlich Motzerator😉


    Ich kennen nit anders..


    Könnte mir zb materialermüdung Vibrationsbruch im kühler vorstellen wo dein Steg anlag..

    Bin kein Metallurg.sondern Zimmermann. Sröberschrauber und Berufskasper zur versorgung des verhungernden volkes mit Obst und Gemüse

    Und ab und an auch um die ecke denker😁


    De Rolf

  • Nee, nee, rpr61, nix mit Materialermüdung. Über den ganzen Kühler von oben nach unten zog sich eine gerade, dellenförmige Deformatiion wie wenn jemand eine Metall-Leiste mit einem Hammer eingeklopft hätte. Die ganzen Lamellen waren dort verbogen.

  • Hier macht niemand irgendwen dumm an, hier wird versucht zu helfen - Punkt 1. Punkt 2, auch ich habe Deine Fragestellung, sowie wie sie Eckart versucht hat zu beantworten, so verstanden. Immer schön den Ball flach halten, ist ja gerade EM 2020! Die Linke zum Gruße.

  • Seevetaler, Ich habe um keine Hilfe gebeten, denn der Schaden ist erst mal behoben. Ich wollte lediglich auf diese evtl. Problem-Ursache hinweisen. Bei mir läuft nur langsam der Topf über denn es hat mittlerweile System, wie ich immer wieder angegangen werde. Das habe ich einige Zeit beobachtet, aber jetzt ist für mich Schluss damit. Ich habe es nicht mal nötig, darzulegen wer ich bin und welche Ausbildung ich habe. Ich weiß aber, dass ein Fachmann weiß, dass Kühlerdefekte so klein sein können, dass sie nicht so ohne weiteres erkennbar sind, deshalb auch die Druckprüfung. Wer also gleich so grobklotzig daherkommt, der hat irgendein Problem.

  • sehe allerdings keinen Anlass, dieses hier zu diskutieren, wenn man ständig so blöd angemacht wird.


    Bei mir läuft nur langsam der Topf über denn es hat mittlerweile System, wie ich immer wieder angegangen werde.


    Wer also gleich so grobklotzig daherkommt, der hat irgendein Problem



    Ich hab jetzt mal ein paar X-beliebige Threads durchgelesen und da ist es mir zum ersten mal aufgefallen.

    Hier im Forum werden tatsächlich ständig Threadersteller von grobklotzigen Usern blöd angemacht.


    Es kann also nur am Forum liegen und ganz sicher nicht an den Erstellern der Threads ;)

  • war aber nicht in der Lage, das Leck zu erkennen. Nicht einmal ,als der Mechaniker mir den gereinigten Kühler und die Leckstellen zeigte.

    Hieraus geht doch klar und eindeutig hervor dass es an der nicht vorhandenen Lesebrille lag.




    so dass nur der Ventilator als Übertäter in Frage kommt

    Und hier sagst du doch klar und deutlich dass das Lüfterrad nicht gemeint ist!



    Ein wenig Bereitschaft zum, Mitdenken und Nachvollziehen des Gesagten erwarte ich allerdings schon

    :thumbup::thumbup::thumbup:

  • sehe allerdings keinen Anlass, dieses hier zu diskutieren, wenn man ständig so blöd angemacht wird.

    Kann ich nirgends erkennen, aber wenn du es so empfindest, dann ist das natürlich schade.


    Thread kann wohl geschlossen werden, denn Hilfe zur Schadensvermeidung bei anderen Forenmitgliedern ist seitens des Threaderstellers wohl nicht gewünscht.
    Schade, denn das ist der Sinn eines Forums!

  • Das Problem gibts schon öfter. Schaut mal eure Kühler an, bei den meisten wird deutlich erkennbar sein, wo die linke Seite der Kühlerhalterung am Kühler anliegt.

    Hab da mal ein Beispielfoto angehangen, der hat, wenn ich mich recht entsinne, keine 30tkm runter, der abgebildete Kühler. Die Linie die ca. mittig verläuft stammt von der Kühlerhalterung. Mit etwas Pech und genügend Zeit schlägt der Kühler da natürlich Leck. Ein kleines Steinchen da drunter und es geht ganz schnell.

    Wasserkanäle schweißen ist gelinde gesagt schwierig, aufgrund der sehr geringen Wandstärken. Eigentlich gehört sowas in inerter Atmosphäre gelötet (nein, diese Alulotstäbe helfen hier nur sehr bedingt, da eine exakte Temperaturkontrolle ebenfalls an der geringen Wandstärke scheitert, wenn man nicht gerade nahezu Laborequipment zur Hand hat), die Erfahrung zeigt: Am besten lässt sich sowas in Eigenregie mit Kaltmetall kleben, die "flüssigen" Varianten ala JB Weld taugen in dem Fall am besten.
    Großflächig die Lamellen um die beschädigte Stelle entfernen, möglichst auch den Lack, gut reinigen und möglichst 1-2cm ums Loch herum den Kleber aufbringen.

    Wenn das ordentlich gemacht wurde, hält das dauerhaft.

    Da siehst Du eben den Unterschied zwischen einem Fachmann und einem Laien.

    Auch ich als Laie kann mir schwer vorstellen, wie das das m. W. aus Kunststoff bestehende Lüfterrad den metallischen Kühler auffräsen soll, zumal der Ventilator ja selten läuft. Deshalb gegen meine Überlegungen eher in Richtung Spannungsriss durch Biegebeanspruchung oder Vibration.

    Das Material ist doch wurscht, wenns reibt, reibts, da gibts keine Gewinner, nur Materialien die besser abschneiden als andere,

    aber Opfer müssen beide Seiten bringen. Die Wasserkanäle haben ja nur wenige Zehntel Millimeter Wandstärke, die sind ruckzuck durch.
    Mal davon ab, dass der Lüfter sehr wahrscheinlich glasfaserverstärkter Kunststoff ist. Zu erkennen entweder am Materialstempel oder am hörbaren "Kratzen", wenn man mal an einer unauffälligen Stelle mit einem Teppichmesser oder dergleichen dran schabt.

    Spannungsrisse gabs bei der alten Version des Kühlers, deshalb haben die Abschlussbleche oben und unten am Kühler (quasi die oberste und unterste "Wasserkanal", die führen kein Wasser, sondern sind aus Alublech) ziemlich früh ein Update bekommen, wo sie mit den Endtanks vercrimpt sind. Bei den ganz frühen Kühlern hatte die keine direkte Verbindung zu den Endtanks, sondern waren nur mit den Lamellen verlötet.
    Und die obere Halterung (dieser 90°Winkel, der aus Abschlussblech aufgelötet ist) war zweiteilig, statt aus nur einem Blechen zu bestehen.

  • wenn man ständig so blöd angemacht wird

    Ich hoffe, dass nicht mein Beitrag als blöd angemacht rübergekommen ist, denn so war er nicht gemeint, auch wenn meine Einschätzung, die ja nur auf dem (vorher !) Vorgetragenen und eben meinen persönlichen Erfahrungen beruht, abweicht. Das schließt ja die Möglichkeit ein, dass ich mich irre, aber deswegen gibt es ja im Forum die Möglichkeit der Gegenrede in einer Antwort.


    Eckart

  • Morgen,


    für mich stellt sich aber die Frage: Was machen denn professionelle Firmen, die sich auf die Instandsetzung von Kühlern spezialisiert haben.
    Solche hier (ist ein ehemaliger Klassenkamerad meines Bruders): https://www.utsch-autokuehler.de/

    Ich kann mich noch daran erinnern, dass man bei erheblichen Schäden (= dann, wenn sich die Reparatur-Lötarbeiten an den Lamellen, wegen der Kosten für die Arbeitsstunden, nicht mehr lohnen) die gesamten Kühlrippen ausgetauscht hat.
    Dies stammt aber "von vor 30 Jahren" und ich habe keine Ahnung, ob dies immer noch so gemacht wird oder ob dies überhaupt noch möglich ist = ob es überhaupt noch "lose" Kühlerlamellen gibt, die man verwenden kann.


    Gruß Ralf

  • Ralf...das wird noch gemacht


    Anja will wenn wieder daheim nach der adresse schauen

    Probiere geht über studiere..

    hier ist die Adresse: http://www.buchwald-germany.com/neunetz.htm

    Und am WE hats meinen erwischt...ganze Bux voll Kühlflüssigkeit,Zündkerzenstecker blau,Rahmen versifft..Fing schleichend mit vereinzelten Spritzern hier+da an über Wochen...,WE 500km zum Stammtisch Wilder Süden und zurück..Garage auch blau unterm Moped...ich darf wechseln und Reservisten aus meinem Fundus implantieren und den undichten in Darmstadt flicken lassen als Reservistenersatz

    Flicken,weil...den kriegste eventuell als Nachbau von MTP aber nimmer okinal

    Ist halt der Nachteil unserer alten Schätzle F 650 ST bj 99



    De Rolf

  • Prozesskontrolle ist das Stichwort. Das geht bei größeren Operationen natürlich besser, als in der eigenen Werkstatt.


    Der Kern des Kühler ist heute noch der gleiche, die Kühlrippen sind an ein Endstück/Träger gelötet, woran wiederum die Endtanks gelötet, geschweißt, geklebt oder gecrimpt werden.

    Letztere zwei Techniken werden bei Kunststoffendtanks, wie sie serienmäßig an der GS sind, angewandt. In unserem Falle sind die Tanks gecrimpt, die Abdichtung erfolgt mittels einfacher Gummidichtung.


    Insofern technisch heute auch noch möglich, aber inwiefern das noch gemacht wird, insbesondere eben bei Kühlern mit Kunststoffendtanks....gute Frage.
    Haben wir jemanden hier, der jemanden kennt der jemanden kennt, den man mal fragen könnte?


    Aber so gesehen, klar, Sonderanfertigung von Kernen gibts heute auch noch, man kann sich Kühler ja durchaus "maßschneidern" lassen.



    Nettes, kurzes Video von "How its Made" (englisch):

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    Und das selbe Spiel für Alukühler:
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  • Nettes, kurzes Video von "How its Made" (englisch):

    Danke für die Videos. Ich war mir nicht sicher ob die Röhren meanderförmig sind oder einfach nur parallel verlaufen. Letzteres ist es also.

    Ergo kann man ein einzelnes Loch im Notfall ohne weiteres mit Kaltmetall oder Metall verstärkten Epoxy zupappen. Im dümmsten Fall ist eine Leitung danach ganz zu, aber da es noch viele andere hat, ist dies kein so grosse Problem.

  • der Lüfter sehr wahrscheinlich glasfaserverstärkter Kunststoff ist

    Aus meiner Erfahrung in der Automotive Entwicklung kann ich dir das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bestätigen.
    Beim Lüfterrad als Gehäuse würde ich auf 30-50% Glasfaseranteil tippen


    Der Kunststoff ist so abrasiv, dass regelmäßig die Spritzgusswerkzeuge überarbeitet, oder gar erneuert werden müssen.