Probleme mit der Hinterradbremse

  • Hallo Leute!


    Sicherlich lest ihr von dieser Problematik nicht zum ersten mal. Ich habe viel gelesen aber die Lösung tatsächlich noch nicht gefunden bzw. anwenden können...

    Also, bei meiner GS (Bj. 2004) hab ich folgendes Problem:

    Im letzten Jahr habe ich mir das gute Stück zugelegt und war anfänglich schwer begeistet von diesem Teil. Dann musste ich leider feststellen, dass die Hinterradbremse nach Betätigung sehr stark schliff. Zwar konnte man das Rad noch bewegen, allerdings mit enormen Kraftaufwand.

    Nach dem Abstellen und erkalten der Bremse, war der freie Lauf absolut kein Problem - das Hinterrad drehte sich butterweich.

    Da ich viel allein fahre und die Hinterradbremse so gut wie nie brauche, hat mich das nicht weiter gestört. Beim Soziusbetrieb und wenn man mal in Gefahrensituationen kommen sollte, sollte die Bremse funktionieren. Aus diesem Grund habe ich den Sattel ausgebaut und mit dem Reparaturkit wieder gangbar gemacht. Es waren keinerlei Beschädigungen auf Kolben oder dem Stift zu erkennen und der Sattel ging super leicht. Allerdings fiel mir auf, das bei der Demontage der Bremsleitung nur eine minimale Menge an Bremsflüssigkeit nachgelaufen ist.

    Beim Befüllen des Systems mit Bremsflüssigkeit das nächste Problem. Die Bremse lies sich nicht entlüften und es lief auch keine Flüssigkeit aus dem Behälter ins System. Die lies sich dann beheben indem wir an der Entlüfterschrauben "gesaugt" haben und die Bremsflüssigkeit mit Druck ins System gedrückt haben. Danach war der Druckpunkt gut und die Bremswirkung optimal. Bei einer Tour (220 Km) gab es keinerlei Probleme.

    Auf meiner Heimtour von der Arbeit habe ich einen Test gemacht und wollte das ABS testen, mit dem Ergebnis, dass die Bremse die gleichen Mucken wie vor der Reparatur macht.

    Und nun kommt ihr ins Spiel. Habt ihr eventuell eine Idee oder ähnliches erlebt? Was könnte das sein, ich brauche Lösungen!!! Vielen Dank im Voraus!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Beitrag verschoben: G650 -> F650

  • Wie sah den die Bremsflüssigkeit aus. Bei meiner waren hinten noch keine Stahlflex Bremsleitungen verbaut, bei schlechter Wartung (Bremsflüssigkeitswechsel) löst sich das Gummi gerne auf. Geht das ABS denn?

  • ...vielen Dank "Seevetaler" für Deine schnelle Antwort.

    Die Bremsflüssigkeit hatten wir letztes Jahr komplett gewechselt und auch dieses mal haben wir die Leitung großzügig mit neuer Flüssigkeit gespült.


    Mir fällt dazu erst jetzt ein, dass ich letztes Jahr erst auf diese Problematik aufmerksam geworden bin, als ich beim Versuch zu bremsen hinten ins Leere getreten habe und daraufhin die Bremsflüssigkeit getauscht und dann die Leitung entlüftet wurde. Und danach ging das mit der festen Bremse los.

    Aber auf Verdacht den Sattel, die Leitung und/oder den Bremszylinder zu wechseln ist mir etwas zu abenteuerlich und zu teuer. ;)

  • Seh´ ich wie Michel und Seevetaler: Einmal komplett die Bremse hinten überholen - Sattel überholen, Leitung hinten tauschen und Hauptbremszylinder überholen (bzw. jeweils vom Fachmann machen lassen, wenn man die notwendige Kompetenz nicht hat). Bremssattel haste schon gemacht. Leitung ist so oder so am Ende der Lebensdauer, weil´s hinten keine Stahlflex ist serienmäßig, also würde ich die tauschen, die Kosten sind mit 40 Euro oder so überschaubar. Den HBZ zu überholen dürfte aktuell das wichtigste sein; die sehen nach einigen Jahren aus wie 30 Jahre unter Wasser verrottet, wenn man die Manschette abzieht. Nicht im Set enthalten sind der Zulaufanschluß vom Bremsflüssigkeitsbehälter und dessen Dichtmanschette; die gibt´s manchmal mit Glück zu ergattern von Brembo-Kleinteilehändlern, der Tausch ist aber meiner Erfahrung nach auch nicht nötig. Wenn nicht gleich tauschen würde ich auf jeden Fall den Zulaufschlauch sorgfältig reinigen, damit da kein Rücklaufdreck mehr vom HBZ drin ist.

    Abschließend das ABS an´s GS911 hängen und das ABS sauber entlüften bzw. die darin befindliche restliche alte Flüssigkeit des hinteren Bremskreislaufes tauschen; dann weiß man auch positiv, daß das ABS anspricht.

    Letztlich - meine eigene Meinung: Hinten bremsen gehört dazu; immer nur vorne zu bremsen ist fahrtechnisch falsch und führt im Zweifel auch noch zu vergammelten Bremsen.

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • m letzten Jahr habe ich mir das gute Stück zugelegt und war anfänglich schwer begeistet von diesem Teil.

    Okay, Du sprichst dabei von dem Motorrad und nicht der Bremse, so entstehen Missverständnisse :wave: sorry. Dann natürlich das große Programm bitte: auf Stahlflex umrüsten, Bremsstattel und die "Primärmanschette" jetzt komme ich nicht auf die richtige Bezeichnung, jedenfalls das Teil an der Fußbremse auch revidieren. Und weil es so sinnvoll ist, bitte vorne auch in einem zweiten Arbeitsschritt. Wie ich gerade lese, wie die Vorschreiber geschrieben halt :wave:

  • Vielen Dank "JustMe".

    Ich hab mich auch schon nach Stahlflexleitungen umgesehen und ich werde diee Ratschläge befolgen und umsetzen.

    Manchmal ist es die Summe der kleinen Dinge, die ein großes Problem auslösen. Und so ist es sicherlich auch in meinem Fall...

    Wunderbar, da bin ich doch schon ein ganzes Stück weiter.

    Ich danke euch von ganzem Herzen und werde euch über den Reparaturverlauf informieren. :victory::wave::ok:

  • @usterrelly: Vergiß´ nicht darauf achten, daß die Stahlflexleitung eine ABE hat; ohne ABE handelt man sich nur Probleme ein. Wenn Du ´ne gescheite Quelle findest, teile die gerne mal, Spiegler ist vermutlich der erste Kandidat. Ich hatte neulich mal bei Probrake geguckt und die hatten überraschenderweise - und auch auf meine Nachfrage - nur Leitungen für Dakars ohne ABS; die Leitungslänge für Modelle mit ABS hätten sie nicht vermessen.....


    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • sers,


    ne auflistung von lieferanten für stahlflex-leitungen


    quelle: powerboxer.de


    gruss ralph

  • Ist hier ev jemand aus der Schweiz, der Stahlflex an seiner mit ABS ausgerüsteten GS verbaut hat?

    Die Problematik ist, dass es seit ein paar Jahren für Leitungen im Bereich des ABS-Regelkreis einen Nachweis eine Anerkannten Prüfstelle braucht und ich keinen Hinweis gefunden habe, dass das KBA /ABE eine ebensolche ist,
    auch wenn das KBA in der Hirarchie über den APS liegt.


    Besten Dank.

    Gruss Stephan

  • Ist hier ev jemand aus der Schweiz, der Stahlflex an seiner mit ABS ausgerüsteten GS verbaut hat?

    Die Problematik ist, dass es seit ein paar Jahren für Leitungen im Bereich des ABS-Regelkreis einen Nachweis eine Anerkannten Prüfstelle braucht und ich keinen Hinweis gefunden habe, dass das KBA /ABE eine ebensolche ist,
    auch wenn das KBA in der Hirarchie über den APS liegt.


    Besten Dank.

    Gruss Stephan

    Frag den KöfferliRebel

    Der kennt sich bestens in Astra Angelegenheiten aus als Eidgenosse

  • Die Problematik ist, dass es seit ein paar Jahren für Leitungen im Bereich des ABS-Regelkreis einen Nachweis eine Anerkannten Prüfstelle braucht

    oder besser. Übrigen schon mindestens seit 10 Jahren, sehr wahrscheinlich noch länger so.

    , dass das KBA /ABE eine ebensolche ist,
    auch wenn das KBA in der Hirarchie über den APS liegt.

    Dann hast Du ja schon die Antwort gefunden.

    Eine ABE wird anerkannt. Wenn Probleme bei der MFK gibt einfach im ASA 2b, Seite 12 auf die Hierarchie der Dokumente verweisen und auf den Text am Ende der Tabelle auf Seite 14.

    Falls das nicht genüg den Hallenchef höflich bitten, die Sachlage mit dem ASTRA in Bern abzuklären.


    Wie man so schön sagt: Been there, done that.

  • Besten Dank für eure Antworten, dann kann ich diese ja beruhigt austauschen.


    Dann hast Du ja schon die Antwort gefunden.

    Eine ABE wird anerkannt. Wenn Probleme bei der MFK gibt einfach im ASA 2b, Seite 12 auf die Hierarchie der Dokumente verweisen und auf den Text am Ende der Tabelle auf Seite 14.

    Falls das nicht genüg den Hallenchef höflich bitten, die Sachlage mit dem ASTRA in Bern abzuklären.


    Ich habe mir bereits etwas in die Richtung gedacht, war mir aber nicht sicher, ob die ABE nur bei den Buchstaben B und E zur Anwendung kommt und bei F zwingend eine CH_APS ihr OK geben muss.

    Besten Dank, dann weiss ich das jetzt :)


    P.S. War auch der Meinung, zur Leistungsreduktion auf 25Kw reiche es, den Seilzughalter zu tauschen, Drosselklappenseilzug umzuhängen und dann mit dem entsprechenden Hinweis vorzuführen. Leider ist dem nicht so, eine Fachwerkstatt muss bestätigen, dass der Umbau korrekt ausgeführt wurde, ausserdem braucht es eine Bestätigung vom Importeur betreffen Geräusch und Abgasemissionen und welcher TG das Motorrad danach entspricht...

    Da habe ich wohl den Punkt "Anpassung an eine bestehende TG" falsch ausgelegt...

  • , ob die ABE nur bei den Buchstaben B und E zur Anwendung kommt und bei F zwingend eine CH_APS ihr OK geben muss.

    Auf Seite 12 sind die Buchstaben im Detail erklärt. Danach wird eigentlich nur noch eine, sehr verkürzte Erklärung verwendet.

    Bei Buchstaben E braucht es ja eine "Eignungserklärung des Bauteileherstellers" Siehe dazu auch Seite 7. Achtung: Ein reines TÜV-Gutachten reicht nicht, da diese auf Stufe 4, der niedrigsten Stufe ist. Der Grund ist die Produkthaftung, welcher der Hersteller mit der Eignungserklärung übernimmt.

    P.S. War auch der Meinung, zur Leistungsreduktion auf 25Kw reiche es, den Seilzughalter zu tauschen, Drosselklappenseilzug umzuhängen und dann mit dem entsprechenden Hinweis vorzuführen. Leider ist dem nicht so, eine Fachwerkstatt muss bestätigen, dass der Umbau korrekt ausgeführt wurde, ausserdem braucht es eine Bestätigung vom Importeur betreffen Geräusch und Abgasemissionen und welcher TG das Motorrad danach entspricht...

    Da habe ich wohl den Punkt "Anpassung an eine bestehende TG" falsch ausgelegt...

    Ja das ist leider so. Anders als in Deutschland wo die Dame oder der Herr von der Prüforganisation den korrekten Einbau bestätigt, muss bei uns im Schweizerland ein anerkannter Garagenbetrieb den Einbau und die Übereinstimmung mit der anderen Typengenehmigung bestätigen. Die MFK nickt dann nur noch ab.


    Frage: Hast Du einen Freundlichen Händler gefunden, welcher dies machte? Kannst Du da mal deine Erfahrung schildern?

  • Auf Seite 12 sind die Buchstaben im Detail erklärt. Danach wird eigentlich nur noch eine, sehr verkürzte Erklärung verwendet.

    Bei Buchstaben E braucht es ja eine "Eignungserklärung des Bauteileherstellers" Siehe dazu auch Seite 7. Achtung: Ein reines TÜV-Gutachten reicht nicht, da diese auf Stufe 4, der niedrigsten Stufe ist. Der Grund ist die Produkthaftung, welcher der Hersteller mit der Eignungserklärung übernimmt.

    Da war ich mir eben nicht sicher. Eignungserklärung war nach meinem Verständnis die ABE, anerkannte Prüfstelle/APS, (DTC,FAKT). Aber wie du ja oben schon geschrieben hast, ABE ist in der Hirarchie höher:-)


    Ja das ist leider so. Anders als in Deutschland wo die Dame oder der Herr von der Prüforganisation den korrekten Einbau bestätigt, muss bei uns im Schweizerland ein anerkannter Garagenbetrieb den Einbau und die Übereinstimmung mit der anderen Typengenehmigung bestätigen. Die MFK nickt dann nur noch ab.


    Frage: Hast Du einen Freundlichen Händler gefunden, welcher dies machte? Kannst Du da mal deine Erfahrung schildern?

    Na ja, wenns nur um den Einbau und dessen korrekten Einbau ginge, könnte ich zu meinem Freundliche, da der aber kein BMW Vertreter ist, hapert es dann wohl an der Bestätigung vom Importeur...:evil:


    War mal in Basel in der Vertretung zur abklärung, 250.- für den Einbau und die Bestätigungen, 400.- inkl. vorführen... sportliche Preise...

  • Weiß ja nicht ob der Gottstein in Bad Säckingen fürd Schweiz zertifiziert ist...Stehn nur genug Helvetische dranne rum und der vergoldet sich daran den Riecher..