Motor falsch zusammen gebaut und dessen versuchte Rettung; war: Zündungsdeckel mit Silikon?

  • Lautes metallischen Rasseln und scheppern auf der Zündungsseite.

    Ich denke mal der Anlasserfreilauf is wohl inne Fritten.

    Ich bin am überlegen ob ich morgen mal die Kerzen rein mache und starte.

    Schlimmer kanns ja wohl nicht werden.

    Doch, das kann es - namlich dann , wenn Du die Späne des evtl. zerbröselten Anlasserfreilaufs mit dem Öl überall im Motor verteilst :bangin:

    Schau da lieber vorher mal nach, ich glaube bei der Vorgeschichte kommt es jetzt auch nicht mehr auf diese ärgerliche Zusatzarbeit an :eekout:

  • (...)

    Im Uhr-F/ST sowie auch Ur-F BMW Werkstatthandbuch auf Seite 11.50 sind es beides Ausenglieder, Abstand 16 Glieder (Abbildung 11.080, Illustration).

    (...)

    Wäre mein folgender Gedanke richtig?

    Wenn 16 Kettenglieder bei der Ur-F, wie im originalen Ur-F-WHB von BMW und in dem weiter oben in diesem Thread verlinkten Video über eine Ur-F gezeigt, den richtigen Abstand zwischen den beiden Markierungen ergeben, 15.5 Kettenglieder aber im Einzelfall de facto ausreichen, um die Nockenwellen korrekt zu positionieren, dann käme nur die Längung der Kette über die Verschleißgrenze hinaus als Ursache in Betracht? Zwischen den Nockenwellen gibt es meiner Ansicht nach nicht annähernd genug Spiel bzw. Fertigungstoleranz (das wäre dann schon eine Wurfpassung...), um die Kette noch um einen Zahn mehr satt passend zu straffen. 0,5 Glieder auf 16 Glieder Längung wären, gemessen auf die Gesamtkette, ja vermutlich mehrere volle Glieder Längung; da wird der Steuerkettenspanner irgendwann an die Grenze kommen und ich habe Schwierigkeiten, mir vorzustellen, daß die Kette noch zuverlässig arbeitet ohne zu überspringen.

    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Was ist denn mit dieser20210806_194500 (1)_autoscaled.jpg Markierung auf dem Ketten Schleifer. Hat die was zu sagen???

    Im In der BMW Reparaturanleitung F650 (gekennzeichnet mit MW / 194 /10 - L21-S1-R5) steht in der Spalte unterhalb der Abbildung 11.080 ein Kasten mit folgender Anmerkung: "Achtung, die Markierungen an den Kettenrädern müssen sich in Höhe der Trennfuge des Nockenwellenträgers gegenüberstehen." So wie ich jene Abbildung (Zeichnung) interpretiere, könnten mit "Trennfuge" diese "Markierungen auf dem Ketten Schleifer" gemeint sein.


    Hier nochmal vom weiter Weg.

    Auslass ist nicht parallel zur Dichtfläche. Also 1 Zahn zurück20210806_202022_autoscaled.jpg

    Einmal mehr: Die beiden äußeren Markierungen (vordere Kerbe im vorderen Kettenrad und hintere Kerbe im hinteren Kettenrad) stehen bei richtigem Einbau entweder beide in einem Außenglied oder beide in einem Innenglied der Steuerkette.


    Ausbau:

    • Im korrekt eingebauten Zustand die Anzahl der Kettenglieder zwischen den beiden genannten Markierungen zählen (wer´s vergessen hat, kann ja in den Bildern im WHB oder bei bekannt richtig einbauenden Youtubern nachzählen.

    Nur vorsorglich zur Klarstellung: Meine Anmerkung in Beitrag #144, daß die Markierungen immer beide in einem Innen- oder beide in einem Außenglied stehen, bezieht sich als Antwort auf #143 ausschließlich auf das vom TO Kz750bastler in Beitrag #143 angesprochene Video, das mac in Beitrag #28 verlinkt hatte. Dort sieht man sowohl bei Minute 3:00 vor dem Ausbau der Nockenwellen (ebenso wie auf dem in Beitrag #143 gezeigten Standbild aus dem Video) als auch ab Minute 09:00 nach dem Wiedereinbau der Nockenwellen diese Positionen. Deshalb empfehle ich ja auch, vor dem Ausbau - noch im korrekt eingebauten Zustand - nachzuzählen, das sollte spätere Irritationen über den korrekten Gliederzahlabstand bei dem individuellen Motor vorbeugen. Ich bin (wie wohl die allermeisten hier) nicht "vom Fach" sondern Hobbyschrauber und gebe hier nur meine private Meinung wieder, ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.


    Beste Grüße

    Chris

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    Einmal editiert, zuletzt von JustMe () aus folgendem Grund: Präzisierung der Ausgabenkennzeichnung der BMW Reparaturanleitung

  • Meine Anmerkung in Beitrag #144, daß die Markierungen immer beide in einem Innen- oder beide in einem Außenglied stehen, bezieht sich als Antwort auf #143 ausschließlich auf das vom TO Kz750bastler in Beitrag #143

    Moin Chris,

    Das war mehr als hilfreich!!!

    Das hatte ich vorher nicht gewusst und deshalb wars auch falsch zusammengebaut. Danke für die sehr ausführlichen Erläuterungen:thumbup::thumbup::thumbup:

    Gruß Wilfried

  • Für mich ist beim Einstellen der Steuerzeiten einzig die Position der Markierungen auf den Kettenrädern entscheidend, denn die sind formschlüssig mit den Nocken verbunden und definieren somit deren Stellung zur Kurbelwelle (die ja dabei exakt in ihrer OT-Position blockiert sein sollte). Wenn sich auf Grund von Fertigungstoleranzen und/oder Verschleiß alle vier Markierungen nicht genau auf eine Linie bringen lassen (was wohl die Regel ist), strebe ich durch Versatz der Kette eine leicht dachförmige Position der Markierungen an, wie in dem Video

    https://drive.google.com/file/…YBJPkW7x/view?usp=sharing

    beschrieben. Ob dann im Endeffekt die eine oder andere Markierung einem Innen- oder Aussenglied der Steuerkette gegenüberliegt, ist für mich dabei zweitrangig. Die Position der Markierungen wird dann nach mehrmaligem Durchdrehen des Motors per Hand nochmal kontrolliert - und wenn sich da im exakten OT der Kurbelwelle und bei gespanntem Zugtrumm der Steuerkette nichts verändert, ist die Einstellung für mich erledigt. Der Motor meiner ST läuft damit für einen Vergaser-Einzylinder sehr seidig, für seine 48 PS mehr als gut und verbraucht bei artgerechter Haltung im Solobetrieb um die 5 Liter Benzin.

  • Wenn sich auf Grund von Fertigungstoleranzen und/oder Verschleiß alle vier Markierungen nicht genau auf eine Linie bringen lassen (was wohl die Regel ist), strebe ich durch Versatz der Kette eine leicht dachförmige Position der Markierungen an, wie in dem Video

    https://drive.google.com/file/…YBJPkW7x/view?usp=sharing

    beschrieben. Ob dann im Endeffekt die eine oder andere Markierung einem Innen- oder Aussenglied der Steuerkette gegenüberliegt, ist für mich dabei zweitrangig.

    Servus,


    ich verstehe Deinen Punkt und kann ihm folgen. Angenommen also, daß man bei der Ur-F mit einem halben Kettenglied Versatz ebenso eine "Fast-Flucht" der Linien erreichen kann wie ohne Versatz; wenn man die gesammelten Infos hier im Thread sieht, kann man ja zu dem Schluß kommen, oder? Nehmen wir mal an, beide Varianten sind auch funktional und deren Unterschiede sind daher, wie von Oesi in #139 schon angesprochen, als Toleranz zu verbuchen. Dann spricht m.E. immer noch vieles dafür, vor Ausbau die vorher bestehende "Distanz der Markierungen in Anzahl Kettengliedern" zu ermitteln und zu notieren.


    Wenn man andernfalls die Nockenwellen unwissentlich um ein halbes Kettenglied versetzt einbaut, während die vier Markierungen auch in dieser Stellung noch in einer "Fast-Flucht" sind, stimmen dann nach Wiedereinbau die vorher gemessenen Ventilspaltmaße noch? Ich denke nicht. Wer die Nockenwellen im Vergleich zum Ausgangszustand um ein halbes Kettenglied / einen Zahn "versetzt" einbaut, der dürfte nachher nicht wieder das Ausgangs-Spaltmaß erreichen, weil die Welle anders steht als vorher, richtig? Das scheint mir eine Fehlerquelle zu sein, die sich im Nachgang nur schwer lokalisieren lässt.


    (Die Variante, die Nockenwellenräder mit der Kette durch Kabelbinder zu verbinden, erzielt im Endeffekt wohl ein gleiches Ergebnis, wenn die Kabelbinder nicht verrutschen. Man hat dann beim Schrauben aber immer die lose herumliegenden Nockenwellen im Weg, die auch noch eine seitliche Drehbewegung auf die Kette ausüben können, während man die Shims ersetzt, was das Risiko beinhaltet, die Kette und die Laufflächen der Nockenwellen zu beschädigen - reicht ja, sie ein Mal über eine scharfe Kante im Kopf zu schieben.)


    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Dann spricht m.E. immer noch vieles dafür, vor Ausbau die vorher bestehende "Distanz der Markierungen in Anzahl Kettengliedern" zu ermitteln und zu notieren.

    Das auf jeden Fall, wenn man nicht wie Du schon schreibst mit Kabelbindern arbeiten möchte. Beinhaltet jedoch das Risiko, dass ein 'Vorschrauber' eventuell fehlerhaft gearbeitet hat, und man den Fehler dann wieder übernimmt.

    Wer die Nockenwellen im Vergleich zum Ausgangszustand um ein halbes Kettenglied / einen Zahn "versetzt" einbaut, der dürfte nachher nicht wieder das Ausgangs-Spaltmaß erreichen, weil die Welle anders steht als vorher, richtig? Das scheint mir eine Fehlerquelle zu sein, die sich im Nachgang nur schwer lokalisieren lässt.

    Das glaube ich nicht, der Nockenwellengrundkreis ist ziemlich groß und auch sehr exakt gearbeitet. Da dürften ein paar Winkelminuten oder -grad nichts ausmachen.

  • Wiedereinbau die vorher gemessenen Ventilspaltmaße noch? Ich denke nich

    Kommt auf die genaue Form der Nockenwellen drauf an. Ich wage aber zu behaupten, dass es keinen Unterschied macht da man sich so oder so im Teil befindet, wo die Nockenwelle konzentrisch und Kreisförmig ist.

  • sers,


    was wesentlich ist:

    „nur“ ot reicht nicht. es muss zündungs-ot sein.


    ansonsten ists nicht sooo wild, wenn der ot nicht zu 100% getroffen wird:


    mal wie der ein zitat aus powerboxer.de

    ich find das wiki einfach klasse, weil gerd immer wieder auf die hintergründe und theorie eingeht, damit wirds allgemeingültig und nicht nur boxer spezifisch.


    quelle: https://www.powerboxer.de/moto…v0-ventilspiel-einstellen


    gruss ralph

  • was wesentlich ist:

    „nur“ ot reicht nicht. es muss zündungs-ot sein.

    Das hatte ich mal als selbstverständlich vorausgesetzt... Obwohl das in dem Fall dann auch wieder egal ist, wenn man nur die Steuerzeiten einstellen möchte und konstruktionsbedingt bei jeder Kurbelwellenumdrehung ein Zündfunke erfolgt.

    ansonsten ists nicht sooo wild, wenn der ot nicht zu 100% getroffen wird:

    Beim Ventilspiel einstellen: Ja. Beim Steuerzeiten einstellen: Nein! Da muß der OT zu 100% getroffen werden! Bitte nicht verwechseln, auch wenn beide Arbeiten meist im Verbund erfolgen!

  • Sieht aus wie'ne menge kleine Späne die da rumfliegen.

    Wie sehen Wurmfeder, die Laufflächen der Nabe und des Freilaufrades aus?

    Ja das stimmt, jede Menge kleine Späne. Wurmfeder gucke ich mir gleich an.

    Ich hab jetzt mal auf den Knopf gedrückt ohne Polrad.

    Das gescheppere kommt schon von der ersten beiden Zahnräder!