Standlicht vorne defekt

  • Hallo Zusammen.


    Die CS fuhr neuerdings durch einen kräftigen Regenschauer, seit dem geht vorne das Standlicht nicht. Folgende Beobachtungen:


    -Das Standlicht hinten geht

    -Das Standlicht vorne geht nicht - unabhängig von der Stellung des Schlüssels im Zündschloss (Zündung ein oder Parklicht)

    -Neues Lichtmittel bringt keine Lösung

    -Wird Parklicht eingeschaltet, kann am 4 poligen Stecker im Kabelbaum (unterhalb Cockpit) 12,5 V gemessen werden

    -Die gleiche Spannung kann auch am Stecker für das Standlicht gemessen werden (also da, wo das Leuchtmittel sitzt)

    -Wird jedoch ein Leuchtmittel eingesetzt, dann leuchtet es nicht. Dann kann am Stecker für das Leuchtmittel auch keine Spannung gemessen werden

    -Gemäß Schaltplan läuft das Standlicht über das Zündschloss. Am selben Kabel hängt allerdings auch die Heckleuchte und diese funktioniert.


    Hat jemand eine Idee, warum die Spannung weg ist, wenn ein Leuchtmittel eingesetzt wird?


    Gruss und Danke, Horst

  • Hallo Horst,

    Hat jemand eine Idee, warum die Spannung weg ist, wenn ein Leuchtmittel eingesetzt wird?

    Da ich bei den Messungen nicht dabei war und daher nicht weiß, von welchem Punkt zu welchen gemessen wurde, muss ich auch ein wenig raten:


    Wenn eine intakte Lampe nicht leuchtet, könnte sie zum Beispiel keinen Kontakt in der Fassung haben. Deren Federn können auch mal brechen, schwach oder durch tolerierende Maße verbogen sein.


    Und weitere Möglichkeit wäre ein Kabelbruch, der nur manchmal da ist, anhängig von den Bewegungen, denen die Leitungen bei den Arbeiten ausgesetzt sind.


    Und drittens, wenn Du die Bordspannung an der Lampe gegenüber dem Rahmen gemessen hast, kann immer noch die Masseleitung gebrochen sein oder ein Kontakt korrodiert sein. Nach Deiner Beschreibung erscheint mir das die wahrscheinlichste Möglichkeit zu sein.


    Und viertens, woher weißt Du, dass die Lampe in Ordnung ist ? Neue Birnen sind selten kaputt, aber Ausnahmen bestätigen die Regel.


    Eckart

  • Guten Abend.


    Vielen Dank für die Antwort, Eckart.


    Ich habe wie folgt gemessen:

    -Unter dem Cockpit/Geweih ist ein vier poliger Stecker: Abblendlicht, Fernlicht, Standlicht, Masse. Hier messe ich 12,5 Volt (Pin Standlicht gegen Pin Masse)

    -Ich habe die Multimeterspitzen in die Gummifassung des Standlichts gesteckt und hier ebenfalls 12,5 V gemessen

    -Ich habe die Stecker aus der Gummifassung des Standlichts raus gedrückt und nochmals gemessen. Ohne Leuchtmittel messe ich Spannung, mit Leuchtmittel messe ich keine Spannung

    -Zur Prüfung habe ich das Originalleuchtmittel mit dem Multimeter "durchgeklingelt", ebenso mit den neuen Ersatz-Leuchtmitteln.


    Gruss, Horst.

  • Hallo Horst,

    Ich habe wie folgt gemessen

    Das klingt erst einmal nach alles richtig gemacht.

    Ohne Leuchtmittel messe ich Spannung, mit Leuchtmittel messe ich keine Spannung

    Das bestärkt mich in meiner Vermutung 3, gerade wo Du mit dem Regen auf einen möglichen Wassereinbruch hinweist.

    Ich habe Folgendes herausgelesen: Am Stecker ist die Spannung immer wie erwartet da, an der Lampenfassung hingegen nur, wenn keine Lampe steckt.

    Hat jemand eine Idee, warum die Spannung weg ist, wenn ein Leuchtmittel eingesetzt wird?

    Dann bleibt doch nur eine hochohmige Zuleitung, die beispielsweise durch Kontaktkorrosion entstehen könnte. Da das Messgerät hochohmig ist, ist die Spannung an der Lampenfassung trotzdem noch nachweisbar, aber mit Einstecken der Lampe bricht sie zusammen. Das müsste sich ja durch einen Spannungsabfall zwischen dem 12-V-Standlichtpunkt am Stecker und dem 12-V-Anschluss an der Lampenfassung nachmessen lassen.


    Hochohmig bedeutet im Fall der Kontaktkorrosion eigentlich eine Unterbrechung, aber i. a. durch Feuchtigkeit ist eine Restleitfähigkeit gegeben, die Messungen in die Irre führen kann.


    Da die F650GS schon etwas her ist für mich, bin ich mit der Lage und der Belegung der beteiligten Stecker und anderer Kontakte leider nicht mehr gut vertraut.


    Eckart

  • Wenn die Birne ( Leuchtmittel ) drinn ist und Du von Pin + zu Pin - misst kannst Du dort nur noch den Spannungsabfall der Birne messen . Dazu müsstest Du den Messbereich Deines Multimeters aber auf ca 5 Volt runter stellen . Ich schätze Mal das es dann so ca 1,5 Volt sein sollten . Das kann Chefin besser berechnen .

    Könnte also ohne weiteres eine defekte Birne sein .



    Oesie

  • Spannungsabfall der Birne messen . Dazu müsstest Du den Messbereich Deines Multimeters aber auf ca 5 Volt runter stellen . Ich schätze Mal das es dann so ca 1,5 Volt sein sollten

    ????


    Die F650CS verwendet - wie alle gängigen Motorräder - Glühbirnen 12 V 5 W.


    Eckart

  • Vorausgesetzt alles ist in Ordnung (Kabelbaum, Stecker, Batterie, Birne), dann ist Die Spannung die man misst 12 Volt (bzw. Bordspannung).


    Wenn die Zuleitung aufgrund Korrosion, Kabelbruch etc. Hochohmig sind, dann sollte man Trotzdem noch eine Spannung messen.

    Hochohmig ist in diesem Fall sehr relativ: Alles über 1 Ohm kann man quasi schon als "hochohmig" ansehen.


    Das Lämpchen hat, wenn es bei 12 Volt leuchtet, einen Widerstand von ca. 30 Ohm. Bei niedriger Spannung, wenn es weniger hell Leuchtet und weniger heiss ist, ist der Widerstand kleiner.


    Keine Ahnung ab welcher Spannung das Lämpchen anfängt bemerkbar zu Leuchten. Nehmen wir einfach mal 2 Volt an. Nehmen wir weiter an, dass der Widerstand des Lämpchen bei 2 Volt 10 Ohm ist.

    In dem Fall wäre der Widerstand der defekten Leitung/Stecker 5 mal grösser (Spannungsteiler) und somit 50 Ohm.


    Der Defekt kann in der Leitung gegen Masse wie auch in der Speisung befinden.

  • Guten Abend Zusammen.


    Vielen Dank für die diversen Antworten.


    Ich bin etwas weiter gekommen. Ich konnte den Fehler lokalisieren. Es handelt sich um einen Wackelkontakt im Stecker - siehe Fotos.


    Der Kabelbaum am Motorrad ist noch original. Der Kabelbaum zu den Frontscheinwerfern ist ca. 2 Jahre alt (ca. 1500 km). Ich habe diesen damals ausgetauscht, weil es einen Kabelbruch gab, ferner waren die Massestecker bei Fernlicht und bei Abblendlicht leicht angeschmolzen ...

    Nun stelle ich fest, dass am Pin/Buchse für das Standlicht eben ein Wackelkontakt vorliegt. Ich habe es noch nicht gemessen, aber ich habe den Eindruck, dass der Pin (motorrad-seitig) beim Standlicht kleiner ist, als die anderen drei Pins (Abblendlicht, Fernlicht und Masse).


    Nun überlege ich, wie ich den einen Pin bzw. die Buchse heraus bekomme? Hätte jemand eine Idee? Geht das ohne ein spezielles Ausdrückwerkzeug?


    Gruss, Horst

  • Wenn Du Steckerseitig ins Gehäuse schaust solltest Du kleine Blechfahnen sehen . Diese müsstest Du zurück drücken . Dazu eignen sich gaaaanz dünne Schraubendreher oder es sollte mit etwas Geschick auch mit Nadeln aus Mutterns Nähkörbchen gehen . Ich nehm oft die Nadeln .



    Oesie