Ruckdämpfer für F 650

  • Da ich eh am schrauben bin, hab ich das Hinterrad nach ca. 3000km mal ausgebaut.

    Der Kettenblattträger saß noch sehr straff, hab es nur mit hin und her wackel abbekommen.

    Was ich krass finde, selbst die Schlauchstücken sind etwas angeschmolzen.


    Woran das liegt sollen Profis bewerten.

    Hab extra mal die richtige Kamera genommen.


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  • Was ich krass finde, selbst die Schlauchstücken sind etwas angeschmolzen.

    mag sein , dass der Ruckdämpfer in der Nabe "arbeitet" aber bei den Bildern mit anschmelzen würde ich ( auch ) auf ein aufheizen der Nabe oder des Kettenblattträgers tippen

    und da fallen mir spontan die Radlager ein - ist hier alles ok / leichtgängig ?


    Auch dieses habe ich schon einmal erlebt, als sich die Distanzhülse zwischen den Radlagern aus welchen Gründen auch immer mit drehte und dadurch alles extrem heiß wurde ( Nabe , Hülsen , Achse , Kettenblattträger )


    :wave:


    Mac

  • Mac es haben nicht alle kaputte Radlager mit angeschmolzenem Ruckdämpfer. Meine sind nicht mehr Tau frisch aber noch OK.

    Ich vermute die beste Eigenschaft des neuen Dämpfers als Problem, seine geringe Härte.

    Viel Bewegung viel wärme.


    Bzw. würden sie sonst mehr auf der Nabe und nicht so viel auf dem Kettenblattträger anschmelzen.

  • Sorry wenn es etwas poltrig über kam, ich müsste der dritte sein (famster und Eintopf er glaube ich), dem sein Nachfertigugungs-Dämpfer so ähnlich aussieht.


    PS man kann mit dem Finger und richtig Druck, das Material, was aus sieht wie verschmolzen, runter rollen. Auch bei den Schlauchstücken, ist also Abnutzung. Könnte bei mir mit den Schlauchstücken auch zu straff gewesen sein. Soll sico entscheiden

  • mein Ruckdämpfer ( BMW Original ) hat keine solche Auffälligkeiten bzw. damit noch nie ein Problem.

    Ich hatte schon mehrere Ruckdämpfer an verschiedenen Motorrädern gewechselt und keiner der Ruckdämpfer hatte Verschleißerscheinungen durch Wärmeeinwirkung.

    Daher meine dringende Bitte an die neuen/alten Auftraggeber der 2. Generation Nachbauruckdämpfer: Bitte bleibt so nahe wie irgend möglich am OEM-Dämpfer was Abmessungen, Material, Shore-Härte etc. betrifft.


    Finde die Härte vom Fahrverhalten perfekt, wie Damon.

    Mit dem Nachteil des exzessiven Verschleßes.

    Was die Shore-Härte angeht habe ich bei mir an der Universität in der Materialprüfanstalt angefragt. Wahrscheinlich werde ich meinen alten Ruckdämpfer mal dort prüfen.

    Gibt es von Härteprüfung schon ein Ergebnis?


    bob-muc

  • Hallo,


    heute war das Treffen mit der Fa. SICO.

    Teilnehmer waren

    Wilhelm Veenstra, Fa. SICO

    Peter Dommes (Peter aus OWL)

    Berthold Betz (Bastler)

    Fabian Schnurre (famster) konnte leider nicht teilnehmen.


    Herr Veenstra konnte alle betroffenen Bauteile in Augenschein nehmen. Wir haben die Funktion und die Anforderung an den Ruckdämpfer erklärt und soweit es möglich war demonstriert.

    Auch haben wir die verschiedenen vorhandenen Ruckdämpfer auf Passgenauigkeit ausprobiert. Zur Verfügung standen ein unbenutzter NOS Dämpfer, gebrauchter Dämpfer mit unbekannter Laufleistung, ein neuer unbenutzter Dämpfer vom ersten Nachbau und ein gebrauchter Nachbaudämpfer mit 3500 km Laufleistung.

    Ein gebrauchter originaler Dämpfer passte relativ stramm in die Aufnahme. Alle Anderen hatten mehr oder weniger Spiel. Auch die Nachbau-Dämpfer.

    Für einen weiteren Nachbau ist eine Nachbearbeitung des Werkzeugs notwendig. In welchem Umfang muss noch ermittelt werden. Wir haben der Fa. SICO einen neruen NOS und einen neuen Nachbau-Dämpfer für Messungen zur Verfügung gestellt. Weiterhin ist eine Adapterplatte für die Anpassung unseres Werkzeugs auf die Maschine der Fa. SICO notwendig.

    Das beim ersten Nachbau verwendete Material NBR ist nach Auskunft von SICO nicht beeignet. Es altert relativ schnell, reagiert empfindlich auf Ozon und UV-Strahlung und ist nicht besonders temperaturfest. Auch ist die Langzeitfestigkeit bei mechanischer Belastung und Walkbewegungen unzureichend. Hier wird HNBR als wesentlich besser geeignet vorgeschlagen.


    Wir werden entsprechende Informationen über Art und Umfang der Nacharbeiten sowie der entstehenden Kosten erhalten.


    Hier noch zur Information ein Auszug aus einer Mail von BMW Group Classic vom Januar 2023:

    „Wir haben vor, diesen Artikel nach den Original-Spezifikationen zu reproduzieren, sind aber gerade dabei, einige Originalmuster als Referenz zu isolieren.
    Ich bezweifle, dass wir innerhalb der nächsten 5 Monate damit fertig werden.“
    Bezüglich den technischen Information muss ich leider passen, diese Informationen sind beim Zulieferer hinterlegt.


    Ich halte euch auf dem Laufenden.


    Ein freundlicher Gruß aus dem Taunus

    Berthold

  • Berthold ein riesigen Respekt und Dank, dass du das alles managst. :clap1: :ok:


    Bei Wikipedia steht, HNBR wird hauptsächlich bei Zahnriemen und O-Ringen eingesetzt. Das klingt doch schon mal vielversprechend.

  • Hier noch zur Information ein Auszug aus einer Mail von BMW Group Classic vom Januar 2023:

    „Wir haben vor, diesen Artikel nach den Original-Spezifikationen zu reproduzieren, sind aber gerade dabei, einige Originalmuster als Referenz zu isolieren.
    Ich bezweifle, dass wir innerhalb der nächsten 5 Monate damit fertig werden.“

    Diese, von BMW Group Classic angedachte Vorgehensweise, ist diejenige mit dem geringsten Risiko. Das Spritzwerkzeug ist vorhanden, die Spezifikation des Wekstoffes ist bekannt, die Herstellungskosten sind verhandelbar, das Produkt kann man mit Gewährleistung verkaufen.


    bob-muc

  • Hier noch zur Information ein Auszug aus einer Mail von BMW Group Classic vom Januar 2023:

    „Wir haben vor, diesen Artikel nach den Original-Spezifikationen zu reproduzieren, sind aber gerade dabei, einige Originalmuster als Referenz zu isolieren.
    Ich bezweifle, dass wir innerhalb der nächsten 5 Monate damit fertig werden.“

    Diese, von BMW Group Classic angedachte Vorgehensweise, ist diejenige mit dem geringsten Risiko. Das Spritzwerkzeug ist vorhanden, die Spezifikation des Wekstoffes ist bekannt, die Herstellungskosten sind verhandelbar, das Produkt kann man mit Gewährleistung verkaufen.


    bob-muc

    Bekannt ist vieles...

    Aber auch das Grimeca weder Daten herausgibt zur beschaffenheit des Ruckdämpfers noch Werkzeuge oder Baupläne für selbiges...


    Hab lange mit Berthold gestern foniert genau deswegen

    BMW CLASSIC hat die selben Zahnschmerzen wie Wir,

    nur sind wir Ein Schritt weiter


    Mein letztes Exemplar Nachbau ging ins Saarland und tut dort jetzt Dienst in einer

    Sachs Roadster 650 welche ebenfalls die Grimeca Nabe samt Ruckdämpfer hat

    Sachs Roadster 650 V 1.6


    Angesichts dessen war es insgesamt gut diesmal zum Maßnehmen ein 94er Rad samt Kettenrad zur Verfügung zu haben aus meinem Fundus


    Weiss ja nicht welches Bj das Rad vom Toby beim 1. Run war...


    Grimeca
    endurance-adler.com



    Rolf

  • Bekannt ist vieles...

    Aber auch das Grimeca weder Daten herausgibt zur beschaffenheit des Ruckdämpfers noch Werkzeuge oder Baupläne für selbiges...

    Das ist jetzt m. M. nach nicht weiter erwähnenswert, das wissn wir seit über einem Jahr.

    Mein letztes Exemplar Nachbau ging ins Saarland und tut dort jetzt Dienst in einer

    Sachs Roadster 650 welche ebenfalls die Grimeca Nabe samt Ruckdämpfer hat

    Sachs Roadster 650 V 1.6

    Das ist schön für den Eigner, hoffentlich wird er mit dem Teil glücklich, ich wurde es nicht.

    Angesichts dessen war es insgesamt gut diesmal zum Maßnehmen ein 94er Rad samt Kettenrad zur Verfügung zu haben aus meinem Fundus

    Wofür wir dir auch sehr dankbar sind. trotzdem fällt es mir schwer daran zu glauben:


    BMW CLASSIC hat die selben Zahnschmerzen wie Wir,

    nur sind wir Ein Schritt weiter

    darüber würde ich gerne mehr erfahren.

    BMW Classic tritt sicher nicht als Bittsteller bei Grsimeca auf.


    bob-muc

  • Diese, von BMW Group Classic angedachte Vorgehensweise, ist diejenige mit dem geringsten Risiko. Das Spritzwerkzeug ist vorhanden, die Spezifikation des Wekstoffes ist bekannt, die Herstellungskosten sind verhandelbar, das Produkt kann man mit Gewährleistung verkaufen.

    Ich kenne den Inhalt der restlichen Mail nicht, aber aus dem Zitat geht keineswegs hervor, dass das Spritzwerkzeug vorhanden wäre, wozu braucht man sonst Referenzmuster. Aber die Originalpläne sind ja schon mehr wert als reverse ingeneering. Verhandeln tut BMW sicher mit dem Hersteller, aber nicht mit den Kunden, die im Oldtimerbereich natürlich keine Selbstkostenpreise bezahlen sondern Liebhaberpreise - nur dass da keine Illusionen entstehen (für mein Auto aus den Endneunzigern musste ich auch schon "classic"-Teile nehmen).

  • nur dass da keine Illusionen entstehen (für mein Auto aus den Endneunzigern musste ich auch schon "classic"-Teile nehmen).



    Will nicht wissen,wie Edel Bmw Classic sich Dein Herzblut hat vergolden lassen...

    Kenns von meiner Oldy Made in Spandau...R 100 RS Bj 86.....Brauch jedesmal Herztropfen =O

  • Wenn die gerade selber dran sind, den wieder in die Produktion aufzunehmen, wären sie ja schön blöd uns die Zeichnungen zu zu spielen. Wobei ich auch wie Eckart denke, dass die für Kunden so etwas prinzipiell nicht machen. BMW ist ein Unternehmen das möchte Gewinne machen, wer kann es ihnen verübeln. Man kann ja froh sein wenn sie sich um die Produktion relevanter Teile kümmern.

    Ps hab noch nie von Aprilia classic parts gehört.

  • Hallo,


    die Fa. SICO hat mit das folgende Mail gesendet.


    Sehr geehrter Herr Betz,


    wie bereits telefonisch vorab besprochen, möchten wir Ihnen folgende Rückmeldungen

    betreffend den überlassenen Muster-Ruckdämpfern (Original + Nachbau) geben.

    Die ermittelten Shore A Härten sind wie folgt (Shore A-Handmessgerät):


    Original: ca. 76° Sh A

    Abnahmemuster: ca. 64° Sh A


    Das heißt, bei Berücksichtigung von +/- 5 Shore A welche bei Elastomeren Standard sind,

    ist die Nennhärte des NBR-Abnahmemuster mit 60° Sh A zu beziffern, die des Original-

    Bauteil eher mit 80° Sh A


    Mit diesem Hintergrund und der Verfügbarkeit / Lagerhaltigkeit der Rohmischung würden

    wir die NBR80-Mischung 1482001-0405 in Betracht ziehen (Datenblatt beigefügt).

    Diese hat sich langjährig bei namhaften Kunden als Kupplungssterne etabliert und wird als

    verschleißfest angesehen.


    Um die geometrischen Abweichungen vom Abnahmemuster zum Original abzugleichen,

    können wir das Original optisch vermessen und danach das Werkzeugunterteil durch erodieren

    nacharbeiten.

    Inklusive Adaptierung des vorhandenen Werkzeuges an unsere Maschinen, entstehen Kosten

    von 900,- €.


    Bei positiver Rückmeldung wird das Angebot 2022-71-400-15 gerne entsprechend angepasst /

    aktualisiert.


    Für weitere Fragen stehen wir zur Verfügung.


    Freundliche Grüße / kind regards

    Wilhelm Veenstra

    Vertriebsingenieur

    Sales Engineer


    Die hier gemachten Angaben und Aussagen verwirren mich doch ziemlich.


    Im Vorfeld der 1. Nachfertigung wurde ein gebrauchter Dämpfer von 2 Firmen auf die Härte geprüft.

    Eine Firma in BW hat 65° Sh A ermittelt. Leider habe ich dieses Mail gelöscht.

    KH-Kunststofftechnik hat 60° Sh A gemessen und danach auch die Nachbaudämpfer gebaut.

    Rein haptisch gefühlt sind die Nachbaudämpfer tatsächlich weicher als die Originalen.


    Beim Gespräch mit Herrn Veenstra wurde das Material NBR als nicht optimal für unsere Anwewndung dargestellt. Im Mail wird trotzdem NBR genannt, allerdings in anderer Shore-Härte.


    Die Anpassung unseres Werkzeugs bei der Fa. SICO ist, so glaube ich, für unsere angedachte Stückzahl zu teuer. Hier besteht die Option die Bearbeitung von Jan Homuth durchführen zu lassen.


    Wie solls weitergehen?

    Mein Vorschlag wäre eine Messreihe von mindestens 10 originalen Dämpfern (NOS und gebraucht) in Bezug auf die Härte durchzuführen. Dazu benötigen wir jemand (Firma oder Privatperson) welche entsprechende Messmöglichkeiten hat. Damit sollten wir dann mit einiger Sicherheit die richtige Härte ermitteln.

    Weiterhin wäre es gut die Nacharbeit am Werkzeug durchzuführen. Diesbezügliche Zeichnungen sind schon in Arbeit ( famster).


    Gib es von euch weitere Vorschläge oder Ideen? Lasst was von euch hören (lesen).


    Ein freundlicher Gruß aus dem Taunus

    Berthold